Artikel in der Wikipedia: Bielefeld
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205. Bielefeld.
205. Bielefeld.

[203⇒] Bielefeld, Stadtkreis im preuß. Reg.-Bez. Minden, am Nordfuße des Teutoburger Waldes, an der Lutter, (1900) 63.046 E., Garnison, Land-, Amtsgericht, Handelskammer, Reichsbankstelle; Mittelpunkt der westfäl. Leinenindustrie, außerdem Samt-, Plüschweberei, Wäsche-, Seiden-, Nähmaschinen-, Fahrradfabriken; einst Hauptstadt der alten Grafsch. Ravensberg. Im Stadtteil Gadderbaum das Diakonissenmutterhaus von Westfalen, Diakonissenanstalt Nazareth und die Anstalten Bethel für Epileptische und Sarepta u.a. der Innern Mission mit Industriebetrieben [⇐203][204⇒] aller Art (Vorsteher von Bodelschwingh). Nahe der Sparrenberg mit der wieder aufgebauten Feste Sparrenburg. [⇐204]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 203-204.
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[833⇒] Bielefeld, Stadt und Stadtkreis im preuß. Regbez. Minden, an der Lutter, am Teutoburger Wald und an der Staatsbahnlinie Wustermark-Hamm, 118 m ü. M., hat 6 evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge und (1900) mit der Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 55) 63,046 Einw., darunter 54,327 Evangelische, 7400 Katholiken und 793 Juden. Die Stadt ist Hauptsitz der westfälischen Leinen- und Damast- sowie sehr bedeutender Wäschefabrikation, deren Erzeugnisse fast nach allen Ländern der Erde ausgeführt werden. Von großer Bedeutung ist auch die Seiden- und Plüschweberei, die Flachsspinnerei (2760 Arbeiter) und die Nähmaschinen- u. Fahrradfabrikation (5300 Arbeiter).

Wappen von Bielefeld.
Wappen von Bielefeld.

Außerdem hat B. Fabriken für Herstellung von Werkzeug- und landwirtschaftlichen Maschinen, Dampfmaschinen, Zentrifugen, Automobilen, Feilen, Geldschränken, Wagen, Armaturen und Eisenkonstruktionen, Papier, Geschäftsbüchern und Kartonnagen, Pianofortes, Möbeln, Margarine, Backpulver, Cakes, Likör etc., eine Glashütte, Glasschleiferei, Brennerei und Bierbrauerei, Bleicherei, Färberei und Appreturanstalten. Den bedeutenden Handel unterstützen eine Reichsbankstelle (Umsatz 1901: 750,3 Mill. Ml.), die Westfälische Bank u. eine Handelskammer. B. hat ein Gymnasium mit Realgymnasium, eine Realschule, das Landratsamt des Landkreises B., ein Landgericht und in der Vorstadt Gadderbaum die bekannten Wohltätigkeitsanstalten des Pastors v. Bodelschwingh (s. d. 3). Der Magistrat zählt 11, die Stadtverordnetenversammlung 39 Mitglieder. In der Nähe liegt die alte Feste Sparenberg, früher Gefängnis, jetzt wieder ausgebaut, mit historischem Museum, Festsaal etc. und dem Denkmal des Großen Kurfürsten (vgl. Fricke, Bielefelds Sparenburg und ihre Geschichte, 2. Aufl., Bielef. 1893); ferner der Johannisberg mit schönen Anlagen und die Hünenburg. – Zum Landgerichtsbezirk B. gehören die 14 Amtsgerichte zu B., Bünde, Gütersloh, Halle, Herford, Lübbecke, Minden, Öynhausen, Petershagen, Rahden, Rheda, Rietberg, Vlotho und Wiedenbrück. – Der Ort ist 1015 als Bilivelde nachzuweisen und erscheint zuerst 1233 urkundlich als Stadt. B. gehörte den Grafen von Ravensberg, die vielfach auf der Sparenburg residierten, und fiel 1347 an die Herzöge von Jülich. Am Ende des 13. Jahrh. trat B. der Hansa bei. Die Reformation fand um 1545 in der Stadt Eingang. 1614 fiel B. an Brandenburg, wurde aber erst 1647 vom Großen Kurfürsten dauernd in Besitz genommen. Vgl. Fricke, Geschichte der Stadt B. (Bielef. 1887). [⇐833]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 833.
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[749⇒] Bielefeld, 1) Kreis im preußischen Regierungsbezirk Minden, 51/2 QM., 48,000 Ew.; Hauptbetrieb: Flachsbau, Spinnerei, Leineweberei, Seidenfabrikation u. Bleichen, Steinkohlen, Schwefelkies, Mineralquellen. 2) Hauptstadt daselbst (ehedem auch der Grafschaft Ravensberg) von der Lutter in Alt- u. Neustadt getheilt, am Fuße des Sparrenberges, auf dessen Gipfel eine Burgruine, welche neu ausgebaut u. mit einem runden Thurm versehen als Gefängniß dient, in anmuthiger Gegend mit, in Spaziergänge umgewandelten Wällen u. Gräben, an der Köln-Mindener Eisenbahn, hat 4 Kirchen u. 1 Synagoge, Rathhaus, Gymnasium, Gewerb-, vereinigte Bürger-, Töchter-, Kleinkinderschule, schöne Landhäuser, Kreisgericht, Freimaurerloge: Arminius zur deutschen Treue, Gewerbverein, Landwirthschaftlichen Verein, Handelskammer, Krankenhaus, starken Leinwand- u. Seidenhandel. Berühmt sind die großen Bleichen vor den Thoren der Stadt, wo sich auch große Garnspinnereien befinden. Außerdem fertigt man Leder, Eisen- u. Stahlwaaren u.a.; 10,800 Ew. In der Nähe der der Schützengesellschaft gehörige Johannisberg, mit schöner Aussicht u. parkähnlichen Anlagen. Das Bielefelder Garn, ein seines, leinenes, ehedem viel ins Ausland verführtes Garn von Handgespinnst ist von dem Maschinengarn fast ganz verdrängt. Die treffliche Bielefelder Leinwand geht stark über See. – B. gehörte früher zur Grafschaft Ravensberg u. war Hansestadt; es kam 1609 an Brandenburg. 1623 wurde die Sparrenburg von den Pfälzern erobert, doch 1628 von den Brandenburgern mit Hülfe der Holländer wieder gewonnen; 1637 eroberten es die Hessen, 1639 die Kaiserlichen, bald darauf wurde es für neutral erklärt; 1679 besetzten die Franzosen B., doch blieb es bis 1806 Preußen unterthan, wo es westfälisch wurde, 1813 aber wieder unter preußische Botmäßigkeit kam. [⇐749]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 749.
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[532⇒] Bielefeld, preuß. Kreisstadt in der Prov. Westfalen, an der Lutter u. der Köln-Mindener Eisenbahn. Hauptniederlage des westfäl. Linnenhandels, mit 10000 E., Kreisgericht. Handelskammer, Gymnasium, Waisenhaus, berühmten Leinwandfabriken und starkem Handel. In der Umgegend bedeutende Bleichen, die 5–6000 Menschen beschäftigen. [⇐532]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 532.
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[60⇒] Bielefeld, Stadt in der Provinz Westphalen mit 7000 Einwohnern, hat Leinwand- und Damastfabriken und berühmte Bleichen, wo die Leinwand eine außerordentliche Schönheit erlangt Bielefelder Leinwand und bielefelder Garne sind im Handel ungemein geschätzt und werden nach Holland, England, Spanien und Amerika verführt. [⇐60] [⇐61]

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 60-61.
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