Fürst [3]

[801] Fürst, 1) Walther, aus dem Canton Uri; verband sich 1307 mit Werner Stauffacher aus Schwyz u. Arnold Melchtal aus Unterwalden, um ihr Vaterland vom Drucke der kaiserlichen Landvögte zu befreien; er st. 1317; s.u. Schweiz (Gesch.). 2) Joh. Evang., geb. 1785 zu Frauendorf in Baiern, war Director der dortigen Gartenbaugesellschaft u. st. 1846 in München; er gab heraus: Bürger- u. Bauernzeitung, Pass. 1831 bis 1845; Allgemeine Gartenzeitung, ebd. 1822–45; beide Blätter seit 1846 vereinigt unter dein Titel: Vereinigte Frauendorfer Blätter (fortgesetzt von seinem Sohn Eugen F.); u. schr.: Der verständige Bauer Simon Stauf, Pass. 1835–38, 4 Thle.; Lehr- u. Exempelbuch zur Ertragserhöhung der Feld-, Haus- u. Gartenwirthschaft, ebd. 1838; Gründungsgeschichte Frauendorfs, Regensb. 1841, 4 Bdchn. 3) Julius. geb. 1805 in Zerkowa (in Posen) von jüdischen Eltern, studirte erst seit 1829 in der Rabbinerschule in Posen, dann in Breslau Orientalische Sprachen u. Theologie u. begab sich 1833 nach Leipzig, wo er Privatdocent der Morgenländischen Sprachen ist. Er schr.: Lehrgebäude der aramäischen Idiome, Lpz 1835; Perlenschnüre aramäischer Gnomen u. Lieder, ebd. 1836; Concordantiae librorum sacr. V. T. hebr. et chald., ebd. 1837 ff.; Über die Echtheit des Sohars, ebd. 1840; Hebräisches u. chaldäisches Schulwörterbuch über das A. T., ebd. 1842; Die jüdische Religionsphilosophie des Mittelalters, ebd. 1845, 2 Bde.; Urkunde zur jüdischen Geschichte 1846, 1. Heft; Geschichte der Juden in Asien, 1849 ff.; Bibliotheca jud., ebd. 1849–53, 3 Bde.; Hebräisches u. chaldäisches Handwörterbuch, ebd. 1851 ff.; er übersetzte auch mit Znnz u. A. die israelitische Bibel, Berl. 1838; gab heraus: Das Buch Jozerot, 1852; mit Philippi: Der literarische Hochwächter, 1833, u. Der Orient, Lpz.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 801.
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