Carmina non prius audita/
Musarum sacerdos/
Virginibus puerisque canto.
Horatius Flaccus.
Des berühmbten Schäffers
Dafnis
sälbst verfärtigte/ unter dem Titul
OMNIA MEA
fürmahls ans Licht gestellte
und von ihme mit einem lästerlichen
Nohtwendigen Vorbericht
an den guht-hertzigen Leser
lihderlich verunzihrte/ höchst sündhaffte
Sämbtliche
Freß- Sauff- und
Venus-Lieder/
vermehrt und verbässert
durch vihle biß anhero noch gäntzlich ohngetrukkt
gewesene/ benebst angehänckten
Auffrichtigen und Reue müthigen
Buß-Thränen/
vergossen durch den sälben Auctorem/
nachdäme dihser
mit herein gebrochenem Alters Gebrest
auß einem Saulo zu einem Paulo geworden/
gesammblet/ colligiret/
sowie mie einem nüzzlichen Fürwermärck versorgt
über die besondre Lebensümbstände
des selig Verblichnen/
allen Christlichen Gemühtern
zu dihnlicher Abschrekkung bekant gegeben/
inssondre der schwanckenden Jugend/
durch Selamintem.
Konstantinopul & Leipzig/ getrukkt in dihsem Jahr.
Ausgewählte Ausgaben von
Dafnis
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Die Ausgabe enthält drei frühe Märchen, die die Autorin 1808 zur Veröffentlichung in Achim von Arnims »Trösteinsamkeit« schrieb. Aus der Publikation wurde gut 100 Jahre lang nichts, aber aus Elisabeth Brentano wurde 1811 Bettina von Arnim. »Der Königssohn« »Hans ohne Bart« »Die blinde Königstochter« Das vierte Märchen schrieb von Arnim 1844-1848, Jahre nach dem Tode ihres Mannes 1831, gemeinsam mit ihrer jüngsten Tochter Gisela. »Das Leben der Hochgräfin Gritta von Rattenzuhausbeiuns«
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