11. Karl's Rast. Bei Herstelle, wo der Kaiser einmal im Winterlager stand, steigt eine Höhe auf, vom Volke noch immer »Karls Rast« genannt; unten an ihrem Fuße vereinigt sich die Diemel mit der Weser. Unfern davon liegt im Felde ...
11. Wie Graf Geert die Dithmarschen überfiel. (1317.) Die Dithmarschen, nachdem sie raubend und plündernd durch Holstein gezogen waren, kamen nach Kiel. Aber bald wurden den Bürgern die Gäste lästig und sie bedachten daher einen behenden Anschlag, stellten mit Pfeifen ...
110. Stillstehen der Fulda. Die Fulda durchfließt Hessen fast in seiner ganzen Länge und unsere Vorfahren schrieben ihr innigen Antheil an den großen Ereignissen des Landes zu. Wenn ein Fürst zu Hessen und sonderlich ein regierender Heer oder dessen Gemahlin ...
110. Verbindung zwischen Michaelstein und Regenstein. Eine große Leuchte kommt vom Mönchenmühlenteiche bei Michaelstein, geht nach dem Regensteine und fährt in den Staufenberg. Mit der Leuchte kommt eine brausende Kutsche.
110. Wyk auf Föhr. Als die Leute den Flecken Wyk auf Föhr erbauten, konnten sie sich gar nicht darüber einig werden, welchen Namen der Ort bekommen sollte. Indem sie sich noch darüber stritten, kommt ein Ferkel, das fünf Meilen weit ...
111. Da danzt Bornholm hen. Dies Sprichwort, das in vielen Gegenden Holsteins gilt, ist auf diese Weise entstanden: Die Insel Bornholm war einmal vom König von Dänemark den Lübeckern in Pfand gegeben. Da nun der König zu einer Zeit die ...
111. Die Wassermenschen. Eine eigenthümliche Erscheinung bietet im Schmalkaldischen das öftere Vorkommen ganz oder theilweise verkümmerter Menschen (Kretinen) dar, welche man hier Wasserkinder, Wassermenschen nennt. Im Volke geht darüber folgende Sage um: In der Tiefe der Erde wohnt ein Geschlecht ...
111. Wagen auf dem Regensteine. Auf dem Regensteine ist ein gespenstischer Wagen mit 8 Pferden umhergefahren und wieder verschwunden.
112. Der Name Regenstein. Anno 479 toch de Königk Melverikus to Doringk myt Macht over den Hart, unde wolde de Sassen vordryven wedder uth dem Orde des Landes, vor dem Harte, dar nu Reghensteyn unde Warnigerode licht, unde de Sassen ...
112. Die Nixenmühle. Bei Niederklein, im Amte Kirchhain, liegt eine Mühle, die »Nixenmühle« genannt, und es fließt dabei ein Bach, aus welchem, wie die Leute sagen, von Zeit zu Zeit Seemännchen und Seeweibchen auftauchen, um sich am Ufer zu ...
112. Die Zigeuner. Bei Hollmoorskamp, einer Erbpachtstelle in Ascheberg, ist eine Wassergrube, die man die Taterkuhle nennt. Da haben vor Zeiten die Tater ihre altersschwachen Leute, die sie nicht mehr mit fortschleppen konnten, lebendig hineingetaucht und ertränkt, wobei sie riefen ...
113. Die streitige Eiche. Zwischen den Dörfern Fjersted und Höm liegt die Heidefläche Sönderskau, die vor Zeiten mit Wald bewachsen war. Eine große Eiche stand mitten drin, gerade auf der Feldscheide der beiden Dörfer, so daß ein Streit entstand, welchem ...
113. Steine auf dem Regensteine. Auf dem Regensteine ist ein Loch vorhanden, welches mit allerhand kleinen Steinen, die nicht auf dem Berge, sondern nur in der Ebene gefunden werden, angefüllet ist, und wollen die Führer vor gewiß berichten: daß solche ...
113. Wassernixe. Im Oktober 1615 will man zu Marburg bei der Elisabethermühle auf der Lahn eine Wassernixe gesehen haben. Es soll eine schlangenartige Gestalt gewesen sein, deren Körper dünn, vom Wasser gebildet und vielfarbig war und Bewegung und Empfindung hatte ...
114. Der Nicus. Bei Schlüchtern liegt eine waldige Höhe, der Nickes oder Nicus genannt, der seinen Namen von den Nixen haben soll, die darin in einem See wohnen. Ihrer erwähnt folgende Sage: In Schlüchtern, als da noch wenige Häuser erst ...
114. Die Üfflinger Heide. Von dem Kirchdorfe Bau in der Wiesharde, Amts Flensburg, zieht sich nach Schafflund hinüber eine Heidestrecke, die Üfflinger Heide. Früher war hier lauter Wald und mitten drin lag ein Raubschloß, das einem gräflichen Geschlechte gehörte. Der ...
114. Schmieden auf dem Regensteine. Die Geister auf dem Regensteine schmiedeten wie eine Falschmünzerbande.
115. Der Weinbrunnen. Der Handel mit Wein von Süd- nach Norddeutschland war früher viel bedeutender als jetzt und ging großentheils durch Thüringen nach der Werra hin, wo dann die Fässer zu Schiffe weiter gefördert wurden. Hatten die Schiffer nun unterwegs ...
115. Höxholt. Vor alten Zeiten stand, wo jetzt Höxholt oder Högstholt im Kirchspiel Rapstede liegt, ein Schloß, das lag so tief damals im Walde, daß die Bewohner meinten, als einmal der Feind kam, sie würden ganz sicher sein und er ...
115. Ziegen auf dem Regensteine. Auf dem Regensteine stellen die Geister den dort etwa befindlichen Ziegen nach.
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