Artikel in der Wikipedia: Ahorne
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Ahornholz, s. Nutzhölzer.

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40. Bergahorn: a Blatt und Blütentraube, b fruchtbare Zwitterblüte, c männliche Blüte, d Fruchtknoten (Querschnitt), e Flügelfrucht, f Teil der letztern, links geöffnet und den Samen zeigend.
40. Bergahorn: a Blatt und Blütentraube, b fruchtbare Zwitterblüte, c männliche Blüte, d Fruchtknoten (Querschnitt), e Flügelfrucht, f Teil der letztern, links ...

[26⇒] Ahorn (Acer L.), Pflanzengattg. der Azerazeen, mit gegenständigen, handförmig geteilten Blättern und in 2 nußartige Früchtchen sich trennender Flügelfrucht; Bäume und Sträucher der nördl. gemäßigten Zone. Unter den gegen 50 Arten kommen in Deutschland vor: der weiße, gemeine, Wald- oder Berg-A. (A. pseudoplatănus L. [Abb.]); Spitz-A. (A. platanoīdes L.), meist nur strauchartig, und der strauchige Feld-A. (Maßholder, A. campestre L.); das Holz aller Arten wird zu Drechslereiarbeiten etc. benutzt. Aus dem Saft des Zucker-A. (A. saccharīnum Wangenh.), Nordamerika, wird Zucker (Ahornzucker) gewonnen. [⇐26]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 26.
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[207⇒] Ahorn (Acer L., hierzu Tafel »Ahorn I und II«), Gattung der Acerazeen, Bäume oder Sträucher mit ungeteilten, gelappten oder gefiederten Blättern, Blüten in Rispen, Trauben, Dolden etc. und geflügelten Früchten. Etwa 100 Arten in der nördlichen gemäßigten Zone.

1) Die Trauben oder Rispen bildenden Blüten erscheinen nach Entfaltung der einfachen Blätter: Der tatarische A. (A. tataricum L.), in Südosteuropa und Vorderasien, Strauch oder kleiner Baum mit ganzen Blättern, weißen Blüten und roten Früchten, Zierpflanze. Der gemeine Bergahorn (weißer, stumpfblätteriger A., Sykomore, A. pseudoplatanus L., s. Tafel I, Fig. 1), in Mittel- und Südeuropa, in Vorderasien, meist in Gebirgen, hat große, meist drei-, auch fünfteilige, stumpflappige Blätter und Blüten in hängenden Trauben. Einer unsrer schönsten Bäume, 30 m hoch, mit ausgebreiteter Krone, vollendet sein Höhenwachstum mit 100, erreicht aber ein Alter von 500 Jahren; er bildet in der Schweiz Wälder, tritt bei uns nur eingesprengt auf und steigt in den Bayrischen Alpen bis 1500 m. Vorzüglicher Alleebaum. Sein festes, seines, glänzendes, hellgelbliches oder rötlichweißes Holz dient zu feinern Holzarbeiten.

2) Die doldentraubigen Blüten erscheinen mit oder kurz nach den einfachen Blättern: Der Spitzahorn (A. platanoides L., s. Tafel I, Fig. 2), in Europa, Vorderasien, mehr in der Ebene, hat fünf- und siebenteilige, spitzlappige Blätter, wird 30 m hoch, erreicht kein hohes Alter, hat gröberes Holz, ziemlich zuckerreichen Saft und wird, wie der vorige, in mehreren Abarten kultiviert. Aus den Masern schneidet man die Ulmer Pfeifenköpfe. Der Zuckerahorn (A. saccharinum Wangenh.), Waldbaum im atlantischen Nordamerika, über 30 m hoch, in den Blättern unserm Spitzahorn sehr ähnlich, liefert gutes Nutzholz (gemaserte Stücke bilden das Vogelaugenholz), Pottasche und zuckerreichen Saft, der im Frühjahr durch Anbohren des Stammes gewonnen und auf Zucker verarbeitet wird (s. Zucker). Der Zuckerahorn ist das Nationalemblem Kanadas. Der Feldahorn (nordischer Maßholder, Kreuzbaum, Maßeller, A. campestre L.), in Mitteleuropa und im Mittelmeergebiet, meist in der Ebene, steigt in den Bayrischen Alpen bis 800 m, baum- und strauchartig, oft mit starker Korkbildung, hat kleinere drei- und fünflappige Blätter und hartes, zähes, oft schön gemasertes Holz, das vielfach verarbeitet wird. Der [⇐207] [208⇒] französische A. (A. Monspessulanum L.), im Mittelmeergebiet und am Rhein, mit dreilappigen Blättern, deren Abschnitte meist ganzrandig und stumpf sind, ist ein beliebter Zierstrauch.

3) Die Blüten erscheinen lange vor den einfachen, unten hell blaugrünen Blättern: Der weiße A. (A. dasycarpum Ehrh., s. Tafel II, Fig. 3), in Nordamerika am Ohio, 30 m hoher, schöner, rasch wachsender Baum mit fünfteiligen, am mittelsten Abschnitt gelappten, unterseits blaugrünen Blättern und doldigen Blüten, guter Alleebaum, liefert auch Zucker. Der rote A. (A. rubrum L.), in Nordamerika, Charakterpflanze der Swamps, mit dreilappigen Blättern, die ungleich gesägt, bisweilen eingeschnitten sind, und roten Blüten, eins der schönsten Ziergehölze.

4) Blüten diözisch, Blumenblätter fehlen, unpaarig gefiederte Blätter: Der eschenblätterige A. (A. Negundo L., s. Tafel II, Fig. 4), im atlantischen Nordamerika, mit meist fünfzähligen Blättern, schnell wachsender, 15 m hoher Alleebaum, der auch mit weiß panachierten Blättern sehr verbreitet ist. Seinen Saft verarbeitet man am Red River auf Zucker. Kalifornischer A. (A. californicum C. Koch), im pazifischen Nordamerika, mit meist dreizähligen, unterseits filzigen Blättern, der schnellwüchsigste Alleebaum. [⇐208]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 207-208.
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[224⇒] Ahorn (Acer), Baumgeschlecht aus der Familie der Acerineae, 23. Ordn. 8. Kl. L., das in mehreren Arten, bes. in NAmerika, doch auch in Asien u. im gemäßigten südlichen Europa vorkommt, mit 5-, seltener 4-, 9- od. 12theiligem Kelche, 5 Kronenblättern, 2 an der Basis vereinigten einsamigen Flügelfrüchten; Blüten zwitterlich, männlich u. weiblich; Staubgefäße 4–7 od. 9–12. Arten: a) Gemeiner A. (großblätteriger, weißer A., A. pseudoplatanus), immergrüner, hochstämmiger Baum, der einige Hundert Jahre alt wird; Stamm hoch u. dick, mit grauer, blätteriger [⇐224][225⇒] jung grüner glatter Rinde, 5lappigen, den Weinblättern ähnlichen, oben dunkel-, unten graugrünen, sich einzeln einander gegenüberstehenden Blättern, früher traubenförmigen, langstieligen Blüthen, meist Zwitterblüthen, gedrückten, braungrauen, im Octbr. reisenden, mit Flügeln versehenen Früchten, wird 2 Fuß dick, 60 Fuß hoch. Der gemeine A. kommt in jedem gemäßigten, guten Waldboden, bes. an schattigen Wänden, fort, ist in Deutschland häufig u. verträgt ein ziemlich hartes Klima, er wird meist unter Eichen u. Buchen, selten allein gefunden, kommt aber auf höheren Bergen als jene fort. Die Stämme unter 40 Jahren schlagen leicht wieder aus. Er wird im 80. Jahre als Stammholz, im 20. bis 30. als Stangenholz geschlagen. Gesäet wird der gemeine A. im Herbst od. Frühjahr, u. dabei nur (Zoll hoch, od. noch weniger, mit Erde bedeckt; b) Spitzblätteriger A. (Spitz-A., Lene, A. platanoides), mit glatter u. gelblicher Rinde, spitzigern Blättern, milchigem, aus dem zerschnittenen Blattstiel hervorfließendem Saft u. festerem Holz als bei dem Vorigen, wird 150 Jahr alt, verträgt ein kälteres Klima; c) Kleiner deutscher A. (Kleinblätteriger A., Maßholder-A., Feld-A., Weißeber, A. campestre), mit gelbbrauner, aufgerissener Rinde, wird kaum 30–40 Fuß hoch, Blätter, Same u.s.w. ist kleiner als bei den andern Arten; trägt schöne braun geflammte Masern, wird über 200 Jahr alt, u. eignet sich, abgehauen gut ausschlagend, bes. zu Niederholz, auch zu lebendigen Hecken; der Same liegt oft 11/2 Jahr in der Erde, bevor er aufgebt; d) Eschenblätteriger A. (Negundo-A. A. Negundo), aus NAmerika, auch in Deutschland fortkommend, aber selten in NDeutschland Früchte tragend, 50 Fuß hoch, 2 Fuß dick, nicht sehr gerade, eicht brüchig, fast nur in fettem, nassem Boden fortkommend, wächst schnell nach u. eignet sich daher auch zum Niederwald. e) Zucker-A., s.d. Noch werden f) A. rubrum u. g) A, pensylvanicum, in Amerika heimisch, bei uns in Holzanlagen cultivirt. Alle A-arten haben ein schön weißes, von Tischlern, Stellmachern, Gewehrschäftern, Instrumentenmachern geschätztes, zu Spielsachen, Löffeln u. dgl. taugliches Nutzholz (Ahornholz). Das am feinsten resonirende ist das von Maßholder-A., das zur Stellmacherarbeit von Spitz-A., zu seinen Tischlerarbeiten dienen die Masern des Maßholder-A-s. Auch Zucker (Ahornzucker, s. u. Zuckerahorn) wird in Amerika aus dem durch Anbohren gewonnenen Safte aller A-arten gewonnen, am besten aus dem Zucker- u. Spitz-A. Der Saft dient gegen den Scharbock u. auch zur Bierbereitung. [⇐225]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 224-225.
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[225⇒] Ahorne, 1) (Acera), Pflanzenklasse bei Endlicher, meist Bäume u. Sträucher, mit freiem Kelche, einer meist auf einer unterweibigen Scheibe eingefügten Blumenkrone, selten fehlend, die Blätter derselben von der Zahl der Kelchblätter od. eins fehlend, Staubgefäße mit den Kronblättern entspringend, Fruchtknoten aus zwei zusammengesetzt. 2) (Acerineae), Familie aus dieser Klasse, mit in der Knospenlage drüsiger Knospe, meist 8 in einer drüsigen Scheibe eingefügten Staubgefäßen, zweiflügeligem, zweifächerigem, zweieiigem Fruchtknoten; 1 Griffel u. 2 Narben; Frucht sich meist in zwei geflügelte Kapseln trennend; Eiweiß fehlend, Keim gekrümmt, Blätter gegenständig, ohne Überblätter; die Gattung Ahorn (Acer) u. Negundo. [⇐225]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 225.
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[79⇒] Ahorn, Acer. (Polygamia Monoecia. Acerineae.) Eine reichhaltige Gattung meist hochwachsender Laubholzbäume, wovon mehrere nordamerikan. Arten bei uns recht gut gedeihen. Von den einheimischen Arten ist erwähnenswerth :der Bergahorn (A. Pseudo-Platanus) gemeiner Ahorn, leicht kenntlich an den abwärts hängenden Blumen und Fruchttrauben; die Blätter 5lappig, unten graugrün; Baum erster Größe mit schlankem, schönem Wuchse und platanenähnlicher Belaubung; kann 2–300 Jahre alt werden. Er liebt vorzugsweise die nördlichen Abhänge der Berge und will einen guten Boden haben, wenn auch dabei kiesig oder sandig, und etwas feucht; [⇐79][80⇒] in nassem Grunde aber gedeiht er nicht. Als Hochwald verlangt er eine 100–120jährige, als Niederwald eine 25–30jährige Umtriebszeit, und dabei gehört er unter die schnellwüchsigen Laubhölzer. Die Anzucht des Bergahorns geschieht immer aus Samen. Das Bergahornholz ist weiß, marmorirt, von dichtem Gefüge und nimmt eine schöne Politur an, wird deßhalb von Kunstschreinern, Wagnern, Drechslern, Holzschneidern und insbesondere von Instrumentenmachern sehr gesucht. Getrocknet ist der Kubikfuß bis zu 50 Pfd. schwer. Das sog. franz. Ahornholz ist recht knorrig und verschlungen gewachsener Berg-Ahorn-Maser. – Dem vorigen in allem, namentlich aber in der Behandlung sehr ähnlich, ist der Spitz-A. (A. platanoides), die Blätter sind beiderseits gleich grün, die Blumen- u. Fruchtbüschel stehen aufwärts, und besonders kenntlich wird diese Art durch den weißen Milchsaft, welcher hervorquillt, wo ein Blattstiel abgebrochen wird. Er wächst schnell und erträgt bei Hochwaldbetrieb eine 70jährige, im Niederwald eine 25jährige Umtriebszeit. Das getrocknete Holz wiegt gegen 44 Pfd. der Kubikfuß, ist etwas härter, aber auch gröber als von der vorigen Art, nichtsdestoweniger aber ein ausgezeichnetes Wagnerholz. – Der Maßholder oder Feld-A. (A. campestre L.) ist die bei uns bekannteste Art, wird höchstens 30 Fuß hoch und hat eine ganz rissige Rinde. Das Holz verhält sich wie beim Berg-A., ist noch dichter und keiner, und wird häufig zu eingelegten Arbeiten und zu Guitarren verwendet. Er läßt sich auch unter der Scheere halten, weßhalb er zu lebendigen Hecken dienen kann, übrigens mit weniger Vortheil als der Weißdorn. – Unter den ausländischen Arten ist der Zucker-A. (A. sacharinum W.) die interessanteste. Er bildet in Nordamerika von Canada bis zu dem Mainestaat zum größten Theil die Waldungen. Aus seinem Holzsaft wird mittelst Kochens und Abdampfens eine ganz guter Zucker gewonnen (5–6 Pfd. vom einzelnen Baum in einem Frühjahr, und es kann derselbe ohne Nachtheil 6 Jahre hintereinander angebohrt werden). A. rubrum, der rothe A. ebenfalls in Nordamerika einheimisch und dort ein sehr wichtiger und nützlicher Baum, wird bei uns in Landschaftsgärten bisweilen getroffen; ebenso A. nigrum, striatum u. Negundo (der eschenblättrige A.), in Pensylvanien einheimisch. [⇐80]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 79-80.
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[38⇒] Ahorn ist eine Gattung Waldbäume mit meist grünlichen, büschelig oder traubig zusammenstehenden Blüten und in Flügelform verlängerten Samenkapseln, welche in mehr denn 20 Arten sowol in Europa, wie in Asien und Amerika einheimisch ist. Unter den in Deutschland wild wachsenden Ahornarten ist der Feldahorn (Maßholderbaum), dessen hartes, zähes, nicht selten gemasertes Holz zu Flintenschäften und dergl. verarbeitet wird, und der Bergahorn (Spitzholz), der das feinste deutsche Holz von ausgezeichneter Weiße liefert, zu erwähnen. Der Zuckerahorn, in Nordamerika einheimisch, wo er große Wälder mit Stämmen von 60–80 Fuß Höhe bildet, der auch in Deutschland gut gedeiht, ist zu ähnlichen Zwecken zu benutzen, insbesondere aber seines Saftes wegen geschätzt, der durch Anzapfen der Stämme im Frühjahre gewonnen, frisch ein angenehmes, kühlendes Getränk ist und, eingedickt wie Rohzucker, gleich dem Safte des Zuckerrohrs raffinirt wird. Obschon 20 Pf. Saft erst ein Pf. Zucker geben, so wurden doch 1810 in den Staaten von Nordamerika 91/2 Mill. Pf. Zucker, und schon 1811 in den östr. Erbstaaten 44,000 Pf. Zucker und 126,500 Pf. Syrup aus Ahornsaft gewonnen. [⇐38]

Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 38.
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[116⇒] Ahorn (Botanik). Linné ordnete diese Pflanzengattung in die 23. Klasse (polygamia) wegen der häufigen Trennung ihrer Geschlechter auf verschiedenen Stämmen. Die Zwitterblume hat eine fünfblättrige Blumenkrone, gewöhnlich 8 Staubfäden und einen Griffel. Von dieser Gattung zählt man jetzt einige 20 verschiedene Arten, welche in der gemäßigten Zone von. Europa, Asien und Amerika wild wachsen, und je nach der Verschiedenheit des Bodens und des Standortes eine beträchtlichere oder geringere Größe erreichen. Die Blätter sind ungleich eingeschnitten, meistens fünflappig, oben dunkelgrün, unten grau und mit einer seinen Wolle bekleidet. Das schnell wachsende, äußerst dauerhafte Holz dieses Baumes eignet sich [⇐116][117⇒] besonders zu Tischler- und Drechslerarbeiten Einen andern großen Nutzen gewährt der Ahorn durch seinen Zuckersaft, welcher im März abgezapft und theils zu einem angenehmen Getränk, theils zu wirklichem Zucker verwendet wird. Letztere Eigenschaft findet man jedoch bei den in Deutschland wild wachsenden Ahornbäumen nicht; wohl aber in vorzüglicher Güte bei einigen in Nordamerika einheimischen Sorten. Ahornsaft nennt man eine Flüssigkeit, die freiwillig aus den Wunden des Ahornbaumes fließt. Durch Einkochen derselben erhält man einen dicken Syrup.

L. M. [⇐117]

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 116-117.
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[188⇒] Der Ahorn, des -es, plur. die -e, oder der Ahornbaum, des -es, plur. die -bäume, ein Baum der zu den harten Laubhölzern gehöret; Acer, L. Er hat ein hartes und weißes Holz, und ist aus Asien über Griechenland und Italien nach Deutschland gekommen, wo er jetzt in den Wäldern, doch nur noch einzeln wächst. Wegen seines angenehmen Schattens und geraden Stammes ist er in den Spaziergängen sehr beliebt.


\gsk\ Im stillen Schatten des Ahorns

Ruht, ungerühmt von panegyrischem Marmor,

Des Weisen Aschenkrug,

Zach.


Anm. 1. Der Deutsche Nahme dieses Baumes ist vermittelst einer nicht ungewöhnlichen Verwechselung des c mit dem h aus dem Latein. Acer, gebildet. Luthers Plural Ahörnen, Sir. 24, 19, ist ganz ungewöhnlich. In den Slavonischen Mundarten heißt dieser Baum Gawor.

Anm. 2. Man kennet in den Deutschen Wäldern fünf Arten dieses Baumes. 1) Den gemeinen weißen Ahorn, der grüngelbliche Blumen, eine weißliche Rinde und das weißeste Holz hat, und dessen Blätter auf der untern Seite weißgrau und mit einer zarten Wolle bedeckt sind. Er wird in den gemeinen Mundarten auch Anchore, Amhorn, die Ohre, in Thüringen und Franken, die Ehre und Arle, in Schlesien die Urle, in Sachsen, wegen des vornehmsten Gebrauches, der davon gemacht wird, [⇐188][189⇒] Spindel- oder Spillenholz, in der Schweiz Waldäsche und Steinahre, und in andern Gegenden Geißbaum genannt. 2) Der gemeine Ahorn mit scheckigen Blättern. 3) Die Lehne (S. dieses Wort,) welche in Norden und Niedersachsen häufig wächst, eine weiße glatte Rinde, und ein hartes und zähes Holz hat, welches aber nicht so weiß und fein ist, als an dem vorigen. 4) Die Lehne mit scheckigen Blättern, welche eine bloße Abänderung der vorigen ist. 5) Der kleine Deutsche Ahorn, welcher kleine, unten hellgrüne, oben aber dunkle Blätter und eine gelbbraune Rinde hat, und unter dem Nahmen des Masholders, oder der Maserle am bekanntesten ist; S. Masholdrr. [⇐189]

Quelle: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 188-189.
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