Stuhl

1. Auf einem morschen Stuhl ist gefährlich sitzen.

Dän.: Naar stolen raver bliver der ei længe sæde af. (Bohn I, 392.)


2. Auf hohen Stühlen sitzt man schlecht.Simrock, 9999; Körte, 5786.


3. Bey Stülen vnd Bencken können schwache Leuth selbst gehen.Lehmann, 376, 47.


4. D' Stüel g'höred under de Bank.Sutermeister, 138.


5. Den Stuhl vererbt der Vater auf den Sohn. (S. Schöffenthum.) – Graf, 415, 119.

Mhd.: Dissen stul erbit er uff sinen (eldisten) son. (Homeyer, III, 26, 3; Senckenberg, 81, 5.)


6. Der päpstliche Stuhl wird bald vacant sein, denn die Jesuiten stimmen ihre Litaneien an.

Wenn sich ein Papst, wie z.B. Clemens III. und Sixtus V. den Uebergriffen der Jesuiten widersetzte, so stimmten sie ihre Litaneien an, um von Gott Hülfe gegen denselben zu erhalten. Da der Papst in der Regel bald darauf starb, so entstand das obige Sprichwort, durch das die leichtgläubige Menge ihre Ansicht aussprach, der Tod sei eine Folge der Jesuitenlitaneien, während andere wol noch an Anwendung anderer Mittel dachten. Sixtus V. klagte wenigstens die Jesuiten an, ihn vergiftet zu haben. (Theopn. zu den Füssen des Papstes, S. 75.)


7. Der stuhl bleibt, aber die darauff sitzen, müssen offt Blut schwitzen.Henisch, 431, 56; Petri, II, 107.


8. Der Stuhl gehört unter die Bank, und wenn er nicht drunter geht, sägt man ihm die Beine ab.Simrock, 9997a.

Unterthanenpflicht.


9. Die auf beiden Stühlen wollen sitzen, die sitzen oft dazwischen nieder.

Bei Tunnicius (1295): De up beiden stolen willen sitten, de sitten dâr vake tuschen dale. (Labuntur geminis cupientes sedibus uti.)


[936] 10. Em kân net ale Schtöl mät enem Uorsch besoazen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 869b.


11. Es sitzt mancher auf dem Stuhl, der besser unter der Bank sässe.

Mhd.: Darumb so dringt dâ manger stuol für alle tisch und penck, die pillich wol ain schamel wêr, wann man im rechnen solt der êren swêr. (Wolkenstein.) – Nû sitze ich ûf dem schamel unde er oben ûf der banc. (Neidhart.) (Zingerle, 182.)


12. Man muss an Stühlen vnd Bäncken gehen, bis man kann allein gehen.Henisch, 182, 56; Petri, II, 459.

Lat.: Anaclio indigent, quae de novo emerunt.


13. Man muss nicht Stühle auf die Bänke setzen.Körte, 5787.

Für die, welche auf die Bank gehören.


14. Ohne zwei Stühle kann die Welt nicht bestehen: ohne Hebammen- und ohne Papststuhl.

Sie hat aber schon einmal ohne beide bestanden, und es würde vielleicht wieder gehen, wenigstens sehr leicht ohne den zweiten.


15. Stühle sollen stehen und nicht hüpfen.


16. Wann die Stule auff die Benke steigen, so wirdts nicht gut.Agricola II, 216.


17. Weg vom Stuhl, ich will mich setzen!


18. Wer keine Stühle hat, muss auf Bänken sitzen.Simrock, 9997; Körte, 5783.

It.: Chi non ha letto, dorma sù la paglia. (Gaal, 1481.)


19. Wer leeren Stühlen predigt, dess Predigt ist verloren.

It.: Chi predicu al deserto, perde il sermone. (Pazzaglia, 302, 1.)


20. Wer sich zwischen zwei Stühle setzt, kommt mit dem Arsch auf die Erde.

Frz.: Assis entre deux selles le cul à terre.

Holl.: Tusschen twee stoelen valt de aars op de aarde. (Bohn I, 339.)

It.: Tener il cul su due scanni.


21. Wer wil auff zweien Stühlen sitzen, fällt oft zwischen durch.Petri, II, 778; Simrock, 9998; Körte, 5785; Körte2, 7240.

Mhd.: Laus bin ich an die blôzen statt zwischen zwein stüelen gesezzen. (W.v. Metz.) (Zingerle, 144.)

Böhm.: Kdo na dvou stolicich sedi, snadno mezi nima na zem padne. – Pták na dvĕ vĕtve se usazující na zem padne. (Čelakovsky, 43.)

Engl.: Between two stools the breech cometh the ground. (Bohn II, 139; Gaal, 62.)

Frz.: Entre deux selles, le cul à terre. (Lendroy, 554.)

Holl.: Die teffens op twee stoelen wil zitten, raakt onder wijl op den grond. ( Harrebomée, II, 307a.)

Kroat.: Koi na dveh stolcih sedi, lehko med nje opade. (Čelakovsky, 43.)

Lat.: Binam occasionem captans neutram assequitur. – Sedibus in mediis homo sepe resedit inimis. (Haupt, VI, 305.)

Poln.: Kto na dwśvóch stsłkach, sìada, ten naz iemę pada. (Masson, 170.) – Ptak na dwu drzewach chcąc sieść na ziemię upada. (Čelakovsky, 43.)


22. Wer wird sich vom Stuhl auf den Boden setzen. (Surinam.)

Wer wird so thöricht sein, das Schlechtere zu wählen, wenn er das Bessere haben kann. Unser: Wer wird sich vom Pferde auf den Esel setzen.


23. Wiér af zwîn Schtäl sässe wäl, säst derzwäschen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 869a.


24. Wo die Stühle auf die Bänke steigen, wird bald sich Unglück zeigen.


25. Wo es an Stühlen fehlt, setzt man sich auf die Erde.

Eine Ansicht, der auch afrikanische Neger sind.


26. Wollten Stühle reden und Bänke, ihr würdet erfahren gute Schwänke.


27. Zwischen Stühlen und Bänken können selbst schwache Leute gehen.

Holl.: Aan stoelen en banken, tot dat men zelf kan gaan. (Harrebomée, II, 307a.)


*28. A kimmt vum Stuhl uf a Schemel. (Kreis Militsch.)

Es geht mit seiner Wirthschaft rückwärts. Aehnlich: Er kommt vom Hund auf den Schwanz.


*29. Auf den Stuhl kommen. (Schweiz.)

Ein Landesamt bekommen.


*30. Auf zwei Stühlen sitzen.Eiselein, 583.

Es mit zwei Parteien halten, es mit keiner von beiden verderben wollen. Murner gebraucht es ebenfalls von den Unentschiedenen, den Zweiherrendienern. »Wir werden münch, vmm ewigs leben vnd dienen doch der Welt [937] darneben vnd wenn wir haben den Dienst gethon, so gibt vns doch jr keiner lohn.« – »Zweien Herren Dienst zusagen, mit einem Hund zwen Hasen jagen, loben da, vnd dorthin klagen, das kan nit sein, durch grosse witzen, vnd macht offt manchen schelmen sitzen zwischen zwein stülen nider, das er selten aufstat wider.« (Murner, Sehelm., 21, in Kloster, I, 853.) Die Russen: Sich auf zwei Stühle zugleich setzen. Sitze nicht auf zwei Stühlen. (Altmann VI, 466 u. 512.)

Holl.: Op twee stoelen te gelijk zitten. (Harrebomée, II, 317a.)

Lat.: Duabus sedere sellis. (Macrobius.) (Faselius, 67.)


*31. De Stuel öberchera.Tobler, 417.

Die Bühne, worauf der Stuhl des regierenden Landammann steht, umstürzen, Zeichen der Revolution.


*32. De Stuhl brennt mi unnerm Êrs.Eichwald, 1852.


*33. Den Stuhl neu besetzen.

Das Amt.

Lat.: Praepostere Tullius. (Erasm., 15.)


*34. Der Stuel brennet jhn. (S. Scheit 8.) – Mathesy, 330b.

»Der Stuhl brennt jhn, d.i. er mag nicht arbeiten.« (Mathesy, 297b.)

*35. Der Stuhl, auf dem er sitzen soll, ist noch beim Schreiner.Parömiakon, 1755.


*36. Die Stühle wollen auf die Bänke steigen.

»Stül springen auff die Bänck, vnd gehet das förderst zu dem obern.« (Aventin, CCLXXIIIb.) »Die Stühle steigen auff die Bänk.« (Herberger, Hertzpostille, I, 846.)


*37. Die stül vff die benck setzen.Tappius, 114b; Franck, II, 96b; Murner, Nb., 26; Hauer, 62; Henisch, 181, 16; Sutor, 420.

Zwei nicht zusammenpassende Dinge miteinander in Verbindung oder zwei Dinge in ein unpassendes Verhältniss zueinander bringen, als wenn man Stühle, die an oder neben den Tisch gehören, darauf setzt, oder eine Löwenhaut über ein Frauenkleid zieht.

Lat.: Duos insequens lepores neutrum capit. (Binder I, 388; II, 887; Frob., 165; Sutor, 913; Weber, 2, 70.) – Feli crocoton. (Hanzely, 18; Philippi, I, 153.) – Leonis exuvium super crocoton. (Hanzely, 18.) – Sellas inter duas in terra sedere. (Bovill, I, 6.)


*38. Du musst einen Stuhl mitbringen, wie ein ungeladener Gast.


*39. Du sollst ûch'n Stuhl im Gan-Eden haben. Tendlau, 484.

Scherzhafter Ausdruck des Dankes für eine erwiesene Gefälligkeit. Gan-Eden = Garten der Lieblichkeit, das Paradies. Man glaubt nämlich, dass jeder Fromme einen Sitz oder Stuhl im Paradiese angewiesen erhalte, als Belohnung für das Gute, was er auf der Erde gethan habe. In Warschau: Er wett huben a Stuhl in Gan Eden. Ein Jude, der in den letzten Zügen lag, machte noch folgende witzige Anwendung von der Redensart: er bat, ihm schnell ein Lavement zu geben, und antwortete, nach dem Grunde gefragt: Ich will einen Stuhl (hier: Leibesöffnung) im Paradiese haben. Denselben Sinn hat auch eine andere jüdisch-deutsche Redensart: Ich loss dir àch einen Mi sehubürach machen, d.h. ich lasse dafür durch den Vorbeter in der Synagoge einen Segen für dich sprechen.


*40. Einem auf dem Stüelel hersitzen.Schöpf, 724.

Ihm auf jeden Wink zu Diensten stehen. Meist ironisch.


*41. Einem den Stuhl vor die Thür setzen.Eiselein, 583; Körte, 5781; Lohrengel, 191; Braun, I, 4342; Theatrum, Diabolorum, 209a; für Franken: Frommann, VI, 325, 374.

Alle Verbindung mit ihm aufheben. Der kleinste Grundbesitz, den die deutschen Weisthümer anerkennen, ist ein Raum, auf dem ein dreibeiniger Stuhl stehen kann. Derselbe Stuhl diente indess auch, um den Besitz grösserer Grundstücke zu erwerben. Der Erwerber setzte sich auf einen solchen Stuhl und rutschte mit drei Stössen in das erworbene Grundstück ein oder er liess den Stuhl vorher in die Mitte desselben tragen und setzte sich dann erst gemächlich nieder. Manchmal musste so drei Nächte hindurch gesessen werden und wurde, sobald der erste feierliche Act durch den Herrn abgemacht war, die langweilige Besitzung durch den Diener vollendet. – So wie der Stuhl das äussere Zeichen des Besitzes und der Herrschaft (Wodan's-Stuhl, der Himmelsstuhl, Thron, der Stuhl Petri), so geht andererseits mit dem Verluste des Stuhls auch die Gewalt verloren. Nach alter deutscher Sitte wurde die Ausweisung aus dem Besitze eines Grundstücks dadurch vollzogen, dass man dem Besitzer den dreibeinigen Stuhl vor die Thür setzte und ihm dadurch zu verstehen gab, dass er in dem Grundstücke keinen Besitz, d.h. nicht das geringste Eigenthum mehr habe. (Vgl. Grimm, Rechtsalt., 80, 187 u. 453; Neues preuss. Provinzialbl., XII, 444.) »Wie se dos hurte, sotzte se mer goar a Stouhl vor de Theire und meinte, wenn se selde Eselsarbt thun und Zesgefutter assen, welde se lieber goar müssig geihn.« (Keller, 166b.)

Schwed.: Sättja stol för döre. (Grubb, 785.)


[938] *42. Einem den Stuhl zucken.

Einem drohen, das mit ihm eingegangene Vertragsverhältniss aufzulösen.

Frz.: Mettre le marché à la main de quelqu'un. (Kritzinger, 439b; Lendroy, 900.)


*43. Einem einen Stuhl setzen.

Holl.: Iemand een' stoel zetten. (Harrebomée, II, 307a.)


*44. Einem etwas unter den Stuhl stecken.

»So muss ich dir die wahrheit sagen, will dirs auch vndern stuhl nit stecken.« (Waldis, IV, 75, 85.)


*45. Einem Stuel und Rocken geben.Luther's Tischreden, 421b.

Haus, Hof und Nahrung.


*46. Emm en Stôl setten. (Rendsburg.)


*47. Én den Stohl vör de Döre sett'n.Eichwald, 1850.


*48. Ên en wêke Stohl setten.Eichwald, 1849.


*49. Enem de Steâl räcken. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 326, 279.

Einem den Stuhl rücken, seine Stellung gefährden.


*50. Er chond ab bem Stuel aba.Tobler, 417.

Er verliert das Landesamt.


*51. Er chond of de Stuel.Tobler, 417.

Er bekommt ein Landesamt.


*52. Er hat elf Stühle und zwölf Mäuler, jetzt kann eins nicht sitzen und muss grabbeln. (Nürtingen.)


*53. Er isch zwische Stühl und Bänk abigheit. Schweiz, I, 144, 60.


*54. Er ist zwischen zwei Stühlen niedergesessen. Mayer, I, 218; Fischer, Psalter, 301, 3.


*55. Er passt (nüd) of de Stuel.Tobler, 417.

Er eignet sich (nicht) für ein Landesamt.


*56. Er setzt sich (sitzt) zwischen zwei Stühlen im Dreck. (Eifel.) – Für Franken: Frommann, IV, 325, 375.

Lat.: Feli crocoton addere. (Binder II, 1108; Lang, 61; Hanzely, 18.)


*57. Er wollte sich damit einen Stuhl im Himmel verdienen.

Holl.: Hij meende daardoor eenen stoel in den hemel te verdienen. (Harrebomée; II, 317a.)


*58. Gute Nacht, Stohl, gröss den Emmer. (Tilsit.) – Frischbier2, 3571.

Wenn es abwärts mit einem geht.


*59. Ich muss 'mal den Stuhl umdrehen.

Sagt der nicht glückliche Spieler, weil er glaubt, dass der Platz an seinem Misgeschick schuld sei.


*60. Ich will ihm einen Stuhl im Paradiese setzen lassen. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 484.


*61. Me würd der denn grad uf em Stüeli sitze. Sutermeister, 22.

Du darfst blos sagen Teller (s.d.), so wird's darauf liegen.


*62. Sich neben dem Stuhl niedersetzen.

»Dem gschichts, dass er sich selber schmitzt, vnd bei dem stul darnieder sitzt.« (Waldis, III, 93, 234.)


*63. Sich zwischen zwei Stühle niedersetzen. Volkmar, 107; Bücking, 261; Braun, I, 4341; Lohrengel, II, 460.

Von zwei Dingen, die man haben könnte, keins bekommen. Er setzt seine Hoffnungen auf zwei Sachen oder Personen, die beide fehlschlagen. »Heiliger leichnam, vnd bocksdarm, ich meint gar offt, ich sesse warm, vnd hett jm bad gar gute hitzen, da must ich schendlich nidersitzen zwischen zweien kleinen stülen, da mer schelmen nider fielen.«(Murner, Schelm., 21, in Kloster, I, 853.) – »Ich möchte gern ehrlich mit dir sein, ohne dass wir uns entzweiten; das geht aber nicht, du benimmst dich falsch und setzest dich zwischen zwei Stühle. Anhänger gewinnst du nicht und verlierst deine Freunde.« (Vgl. Loeper, Goethe's Sprüche, 225.) In Ostfriesland: He sitt tüsken twee Stohlen in de Ask. (Kern, 1135.) Schleiermacher wollte mit seinem Ideal von Christus die beiden Ansichten von ihm, ebionitische, die nur das Menschliche, wie die doketische, die einseitig das Göttliche in Jesus betonen, vermieden haben. In Wahrheit hatte er sich damit zwischen zwei Stühle niedergelassen, zwischen dem Jesus der Geschichte und dem Christus der Kirche. (Vgl. Fr. Strauss, Der Christus des Glaubens und der Jesus der Geschichte, Berlin, 1865; Grenzboten, 1865, I, 441 fg.)

Dän.: Mellem to skamle falder arts i aske. (Prov. dan., 413.)


*64. Twusken twê Stohlen dalsitten.Eichwald, 1851.

Lat.: Geminis sellis sedere. (Binder II, 1234; Buchler, 106.)


[939] *65. Vom Stuhl herabkommen. (Schweiz.)

Das Amt verlieren.


*66. Vor leeren Stühlen und Bänken predigen.

Holl.: Hij preekt voor stoelen en banken. (Harrebomée, II, 307a.)


*67. Zwischen Stuhl und Bank kommen.Gotthelf, Uli, 233.

Keins von beiden erhalten.


*68. Zwischen zweien Stülen mit dem Hindern im Dreck sitzen.Henisch, 745, 20; Grimm, II, 1356, 8.

Die Redensart, sich zwischen zwei Stühlen niedersetzen, wird auf diejenigen angewandt, deren Verfahren darauf gerichtet ist, von zwei in Aussicht stehenden Vortheilen, wenn nicht beide zu erlangen wären, wenigstens einen derselben zu erlangen, was sehr häufig die Folge hat, dass sie beide verloren gehen. In einem österreichischen Kinderspiel wird diese Redensart dramatisch ausgeführt. (Vgl. Vernaleken und Branky, Spiel und Reime in Oesterreich, Wien 1873, S. 86.) Geiler (Alsatia, 1862-67, 425): – »Zwischen stülen nidersitzen.«

Frz.: Entre deux selles chiet en (dos) à terre. (Leroux, II, 130.)


*69. Zwischen zweyen stulen niddsitzen.Luther's Ms., 10; Nas, 461a; Waldis, IV, 39.

Lat.: Ventus neque manere sinit, neque navigare. (Philippi, II, 244.)

Schwed.: Sittju emellan twå stolar. (Grubb, 717.)


*70. Zwoischwen zwîn Stählen (zwei Stühlen) än de Môr (Moor, Koth) sätzen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 260.

Holl.: Tusschen twee stoelen in de asch zitten. (Harrebomée, II, 307a.)


[940]

71. Es ist kein Stuhl so zierlich als der, auf dem die beste (edelste, schönste) Frau sitzt.


*72. Stül vnd Benck eynwerffen.

»Summa, Hiltbrand werff stul vnd benck eyn, damit den Keyseren die Pabsteswaal nit gelassen wurde.« (Stumpff, XIa.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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