Artikel in der Wikipedia: Zagreb
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Österreich-Ungarische Monarchie (Karten) IV. Östliche Hälfte.
Österreich-Ungarische Monarchie (Karten) IV. Östliche Hälfte.
34. Agram.
34. Agram.

[23⇒] Agram, ungar. Zágráb, kroat. Zagreb, Hauptstadt von Kroatien und des Komitats A. (7145 qkm, 480.240 E. [Karte: Österreichisch-Ungarische Monarchie IV, 9]), besteht aus Ober-, Unter- und Kapitelstadt, Sitz eines Erzbischofs, (1900) 61.002 meist kath. kroat. E., Dom (15. Jahrh.), Franz-Josephs-Universität (1875), südslaw. Akademie der Wissenschaften; Industrie. [⇐23]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 23.
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Verweise:

Zagreb (spr. sa-), kroat. Name für Agram.

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[176⇒] Agram, Hauptstadt des Königreichs Kroatien-Slawonien, königliche Freistadt, liegt am Fuße des Sljemegebirges, unweit der Save, ist Knotenpunkt der Zagorianer Bahn, der Bahnen nach Budapest, Brod, Fiume, Steinbrück, Samobor u. Banjaluka und zerfällt in drei gesonderte Stadtteile: die amphitheatralisch gebaute Oberstadt mit dem Palais des Banus, Regierungsgebäuden, zwei Kirchen, dem Landesnationaltheater und der eine prachtvolle Aussicht gewährenden Stroßmayer-Promenade liegt auf dem Hügel Grič, auf den eine Bergbahn hinausführt.

Wappen von Agram.
Wappen von Agram.

Die Kapitelstadt mit dem erzbischöflichen Palais und dem nach dem Erdbeben (1880) restaurierten gotischen Dom (von 1099) nimmt den obern Teil des Abhanges ein, wogegen die moderne untere Stadt sich in der Ebene halbkreisförmig ausdehnt. Mittelpunkt derselben und des Verkehrs ist die Hauptstraße Ilica und der Jellachichplatz. Auf letzterm erhebt sich das in Erz gegossene Reiterstandbild des Banus Jellachich (von Fernkorn). Bemerkenswert ist ferner die Maria Valeriestraße mit dem Kunst- und Gewerbemuseum, der prächtige Zrinyplatz (mit Springbrunnen und den Büsten von Chr. Frangepan, Jurisich, Schiavone und Clovio) mit dem Gebäude der südslawischen Akademie, das auch das Nationalmuseum und eine Gemäldegalerie enthält. Nebenan steht das chemische Laboratorium und vor diesem das Standbild des heil Georg (von Fernkorn). Der größte Platz ist der Universitätsplatz mit Park und der Franz Josephs-Universität. In der Nähe des Bahnhofs erhebt sich das neue Villenviertel. A. zählt (1901) 57,689 Einw., mit Militär 61,002, treibt bedeutenden Wein- u. Getreidehandel, hat eine entwickelte Industrie (besonders für Tabak, Leder- und Leinenwaren etc., insgesamt 37 Fabriken mit 3147 Arbeitern), ist Sitz des Banus, eines römisch-katholischen Erzbischofs, der Landesregierung, eines General- und Honvéd-Distriktskommandos, der Septemviral- und Banaltafel und zahlreicher Behörden sowie einer Handels- und Gewerbekammer; der Universität (1874 eröffnet, 1901: 829 Studierende) fehlt die medizinische Fakultät. Ferner hat A. 3 Seminare, 7 Mittelschulen und 22 Volksschulen, eine südslawische Akademie der Wissenschaften (seit 1867), eine Landesmusikakademie, eine Universitäts- und mehrere andre Bibliotheken, ein Nationalmuseum, die Stroßmayer-Bildergalerie, einen botanischen Garten, Parkanlagen (Park Maxim ir) und eine sehr hübsche Umgebung. Täglich erscheinen neun Zeitungen. – Der Begründer des Bistums und der Kapitelstadt war Ladislaus I. der Heilige (1094). Nachdem die alte Ansiedelung von den Mongolen Anfang 1242 zerstört war, baute Béla IV. die Stadt neu auf und erhob sie zur königlichen Freistadt. Zwischen der Altstadt (Kapitel) und der Oberstadt tobte indes jahrhundertelang Fehde; erst die Türkengefahr versöhnte die Parteien. Während der Türkenherrschaft spielte A. die Rolle einer vielbedrohten Grenzfestung. Der neue Aufschwung datiert vom J. 1867, als A. das politische Zentrum von Kroatien und Slawonien wurde. Am 9. Nov. 1880 und im Dezember 1901 wurde A. durch Erdbeben schwer heimgesucht. Vgl. »Monumenta historica liberae regiae civitatis Zagrabiae«, hrsg. von Tkalčić (Bd. 1–3: Diplomata 1093–1526, Agram 1889–97); Führer von Hartmann (das.) und Lihl (Darmst. 1897). [⇐176]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 176.
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[176⇒] Agram (kroat. Zagreb, d.h. »hinter dem Berge«, ungar. Zágráb), kroatisch-slawon. Komitat, grenzt im W. an Steiermark und Krain, im S. an das Komitat Modrus-Fiume und Bosnien, im O. und N. an die Komitate Požega und Belovár, bez. Warasdin, 7211 qkm (130,9 QM.) groß, hat (1901) 476,928 meist kath. Einwohner (Kroaten). Sitz des Komitats ist Agram. [⇐176]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 176.
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[192⇒] Agram (Zagrab, Sagrab), 1) Kreis in Kroatien, 911/2 (108) QM., 234,600 Ew.; 2) Hauptstadt desselben u. des Kronlandes unweit der Save, am Bache Mehveschak, theilt sich in die Freistadt od. obere Stadt, in die Capitelstadt od. untere Stadt u. die Bischofsstadt; Sitz des Bans von Croatien u. Slavonien, des Oberlandesgerichts, des Landesgerichts, des Gouvernements der vereinigten Croatisch-slavonisch-banaten Militärgrenzländer u. des Landesmilitärcommandos für Croatien u. Slavonien, früher eines Bischofs u. seit 1853 eines Erzbischofs, einer Handelskammer, hat k. Akademie (Lyceum) mit Bibliothek u. physikalischem Museum, Archigymnasium 2 Seminare (katholisches u. griechisch-unirtes), adeliges Convict, Gesellschaft für südslavische Ge. schichte, Kathedrale mit 20 Altären u. Bibliothek bischöflichen Palast, illyrisches Nationaltheater (seit 1840), Kloster der barmherzigen Brüder, Porzellan-, Seiden- u. mehrere Tabaksfabriken, Schifffahrt u. Handel mit Salz, Tabak, Wein etc., 14,300 Ew. – A. wurde 1266 von König Bela IV. weil es ihm gegen die Tataren beigestanden hatte, zur königlichen Freistadt erhoben; 1292 bei A. Sieg des Königs Andreas III. von Ungarn über Karl von Anjou, s. Ungarn (Gesch.); 29. Juli 1845, bei Gelegenheit der Vicegespanschaftswahl, [⇐192] [193⇒] Aufstand, welcher von dem einschreitenden Militär blutig unterdrückt wurde; bis 1847 fanden hier die Landescongregationen der Königreiche Croatien, Slavonien u. Dalmatien Statt. 3) Salzsee bei den Tibbos in Bilwa. [⇐193]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 192-193.
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Verweise:

Sagrab, Stadt, so v.w. Agram.

Zagreb, Stadt, so v.w. Agram.

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[74⇒] Agram, ungar. Sagrab, Hauptstadt von Kroatien, an der Save, Festung, 18000 E. Sie theilt sich in die Freistadt, wo der Banus und die hohen weltlichen Behörden ihren Sitz haben, in die Kapitelstadt und die erzbischöfliche Stadt. Hier wohnt der Erzbischof (seit 1853, früher war Agram Bisthum); schöner Dom, Markuskirche. Agram hat eine Akademie, öffentl. Bibliothek, Archigymnasium, ein kathol. u. griech. Seminar, adeliges Convict, andere Schulanstalten, Handel mit Tabak, Getreide, Wein, bedeutende Spedition. [⇐74]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 74.
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