Zar

1. Auch der Zar stirbt, wenn seine Stunde gekommen ist.Altmann V, 50.

Es gibt schwerlich ein zweites Volk unter der Sonne, welches seinen Fürsten gegenüber in allen Fällen eine so uneingeschränkte Ergebenheit und tiefe Ehrfurcht an den Tag legt, als das russische. Dies Gepräge tragen auch die russischen Sprichwörter. Nach Gott kennt der Russe nichts Herrlicheres und Mächtigeres als seinen Zaren. Und unter seiner Leitung stehend, erhebt es sich selbst in seinem Sinne. Als Beleg hierzu mögen eine Anzahl den Zaren betreffende Sprichwörter folgen: Als der Zar in den Napf spie, platzte derselbe vor Stolz. (Altmann V, 120.) – Auch an des Zaren Fuss klebt der Schatten. (V, 84.) – Auch den Zaren und die Zarin nimmt der Tod auf den Rücken, wenn es ihm beliebt. (VI, 457.) – Auch dem Zaren würden die Flügel abfallen, wenn Gott ihn fangen wollte. (VI, 507.) – Auch der Zar hat keinen Keller, aus dem er für alle Weine holen kann. (VI, 450.) – Auch der Zar steht in Gottes Schatten. (VI, 387.) – Auch der weisse Zar ist schwarz vor Gott. (VI, 395.) – Auch der Zar wird kothig, wenn er in eine Pfütze tritt. (VI, 425.) – Auch des Zaren Krone schützt nicht vor Kopfweh. (VI, 465.) – Auch des Zaren Lunge reicht nicht zu, um die Sonne auszublasen. (V, 120; VI, 507.) – Auch des Zaren Ochs hat nicht mehr Hörner als zwei. (VI, 398.) – Auch des Zaren Rücken würde bluten, wenn er Knutenstreiche empfinge. (VI, 440.) – Auch ein aussätziger Zar gilt für rein. (VI, 385.) – Auch eines Zaren Schloss kann brennen. (VI, 478.) – Auch vom todten Zaren Böses zu reden, ist gefährlich. (VI, 390.) – Auch vor einem blinden Zaren muss man sich neigen. (VI, 397.) – Auf den F.. z des Zaren reiten. (VI, 520.) – Auf des Zaren Tafel kommt nicht aller Wein. (VI, 456.) – Besser Fürst sein, als Zar heissen. (VI, 415.) – Dadurch, dass der blinde Grossfürst zum Zaren wird, lernt er nicht sehen. (VI, 453.) – Das Glück regiert, und mit ihm regiert der Zar. (VI, 492.) – Das Leben des Zaren besteht auch nur aus Jahren. (V, 110.) – Das Reich kann sicher ruhen unter den Blicken des Zaren, wenn Gott Mitwache hält. – Das Ross, welches einmal den Zaren trug, wiehert beständig. (V, 95.) – Dem Einäugigen wächst das Auge nicht, auch wenn er zum Zaren wird. (VI, 464.) – Dem Zaren wird ein Schritt, den er mit gemietheten Pferden fährt, für eine Werst angerechnet. (VI, 411.) – Den Zar sieht nicht jedermann, aber jeder betet für ihn. (Čelakovsky, 320.) – Den Zaren über Gott setzen. (Altmann VI, 512.) – Der Kopf ist der Zar, das Herz ist das Reich. (VI, 440.) – Der Kopf ist nicht des Menschen Zar, sondern das Gehirn ist der Zar des Kopfes. (VI, 446.) – Der Strick reisst, an dem man einen Zaren aufhängen will. (VI, 480.) – Der Thronwechsel der Zare macht sich auch bemerkbar in den Wäldern des Hermelin. (V, 87.) – Der todte Zar hört auch noch. – Der Weise ist ein Zar seiner Worte, der Narr ihr Leibeigener. (VI, 447.) – Der Winkel ist stolz darauf, dass der Zar hineingespuckt hat. (VI, 390.) – Der Zar befiehlt, und Gott zeigt den richtigen Weg. (Čelakovsky, 320.) – Der Zar braucht nicht zu schmeicheln. (Altmann VI, 465.) – Der Zar denkt, und das Volk merkt (erfährt) es. (Čelakovsky, 320.) – Der Zar findet auch wol im Walde Austern. (Altmann VI, 486.) – Der Zar geht auch nur auf zwei Füssen. (V, 88.) – Der Zar hat auch nur zwei Hoden, aber jeder Bojar glaubt, [501] dass er einer von ihnen den Ursprung verdanke. (VI, 411.) – Der Zar hat den Krieg in der Hand, Gott den Frieden. (VI, 388.) – Der Zar hat drei Hände, aber nur Ein Ohr. (VI, 403.) – Der Zar hat Recht. (VI, 431.) – Der Zar herrscht über die Welt, das Schicksal über den Zaren und Gott über das Schicksal. (VI, 461.) – Der Zar ist auch ein Mann. (VI, 477.) – Der Zar ist auch nur ein Mensch. (V, 79.) – Der Zar ist kein Feuer, aber in seiner Nähe kann man sich leicht verbrennen. (Čelakovsky, 321.) – Der Zar ist nicht Gott. (Altmann VI, 507.) – Der Zar ist wol der Herr, aber nicht der Herrgott. (VI, 507.) – Der Zar ist wol ein Vetter Gottes, aber nicht sein Bruder. (VI, 453.) – Der Zar kann den Erdball wol erschüttern, ihn aber nicht aus den Angeln der Welt drehen. (VI, 478.) – Der Zar kann Gott wol anklagen, aber nicht richten. (VI, 428.) – Der Zar nimmt die Kopeken und der Knes die Rubel. (V, 103.) – Der Zar wohnt nicht in des Armen Hütte, darum kennt er ihre Noth nicht. (VI.) – Des Volkes Liebe ist des Zaren Kreml. (VI, 473.) – Des Zaren Arm langet wol weit, aber nicht bis in den Himmel. (VI, 477.) – Des Zaren Essig süsst auch nicht. (VI, 431.) – Des Zaren Hand hat auch fünf Finger. (V, 110.) – Des Zaren Hand reicht wol bis in die Wolken, kann aber doch Gottes Sohle nicht fassen. (VI, 415.) – Des Zaren Hengst frisst auch nur Gerste. (VI, 415.) – Des Zaren Kammerdiener denkt auch ein gewisses Recht an den Thron zu haben. (VI, 415.) – Des Zaren Kammertopf ist stolzer als des Bauern Kochtopf. (V, 120.) – Des Zaren Leben besteht auch nur aus Jahren. – Des Zaren Leichnam fault auch, wenn er nicht gewürzt (einbalsamirt) wird. (VI, 419.) – Des Zaren Pfeffer ist süss wie Zucker. (VI, 474.) – Des Zaren Rede versteht auch der Taube. (VI, 464.) – Des Zaren Ring dient zum Muster für alle Ringe. (VI, 390.) – Des Zaren Ross hat auch nur vier Füsse. (VI, 509.) – Des Zaren Rubel gilt mehr als hundert Kopeken. (V, 110.) – Des Zaren Schritte wollen nach Wersten gemessen sein. (V, 110.) – Des Zaren Stimme findet doch ein Echo, auch wenn die Berge fehlen. (VI, 473.) – Des Zaren Stimme hallt weit. (VI, 472.) – Des Zaren Strauch trägt immer die vollsten Rosen. (V, 87.) – Des Zaren Trojka hinterlässt ein tiefes Gleis. (V, 110.) – Des Zaren Ukase gelten nichts, wenn Gott nicht Amen sagt. (VI, 401.) – Des Zaren Wort ist ein Sprichwort. (VI, 404.) – Des Zaren Zorn ist ein Bote des Todes. (Čelakovsky, 321.) – Die Knesen kosten dem Lande mehr als der Zar. (V, 103.) – Ehre dem Zar, und die Knute seinen Verächtern. (Altmann V, 87; Dove, 25.) – Ein fetter Zar ist dem Tode nicht schwerer zu tragen, als ein dürrer Bettler. (Altmann VI, 457.) – Ein geschwinder Zar heftet Flügel an seines Ministers Füsse. (VI, 463.) – Ein hinkender Zar kann doch lange Schritte machen. (VI, 386.) – Ein nackter Zar verschmäht im Winter auch den Fuchspelz nicht. (V, 87.) – Ein todter Zar regiert fort. (VI, 479.) – Ein Tropfen Wasser in des Zaren Augen kostet dem Lande viel Thränentücher. (VI, 402.) – Ein Zar in der Wüste gilt Einen Mann. (VI, 404.) – Ein Zar verliert lieber die Krone, als den Titel Majestät. (VI, 477.) – Einer kann nur der Zar sein, aber viele können ihn lieben. (VI, 386.) – Eines Zaren Gaul kann auch stolpern. (VI, 386.) – Es ist nicht jeder der Zar, der im Kreml wohnt. (V, 95.) – Es ist nicht jeder ein Zar, der aus dem Kreml kommt. (VI, 512.) – Gott fürchtet des Zaren Ukase nicht. (VI, 431.) – Ist der Zar selber ein Reimer, so werden die Dichter bei ihm übel daran sein. (VI, 473.) – Je näher dem Zar, je näher dem Tode. – Kein Zar so stolz wie ein Starost (Schulze) unter den Bauern. (VI, 475.) – Keiner verehrt den Zaren so, dass er seinen Koth für Marzipan nähme. (VI, 380.) – Man kann den Zaren wol die Klagen abnehmen, aber nicht die Sorgen. (VI, 427.) – Man kann nicht dem Zaren und dem Bauern zugleich leben. (VI, 453.) – Man muss sich auch vor einem blinden Zaren neigen. (VI, 397.) – Man verlangt vom Zar, dass er aus dem Solotnik ein Pud mache. (V, 93.) – Nahe dem Zaren, nahe der Ehre. (Čelakovsky, 321.) – Nahe dem Zaren, nahe dem Tode. (Čelakovsky, 321.) – Schielt der Zar, so sind die Minister einäugig und die Bauern blind. (Altmann VI, 413.) – So lange der Zar betet, liegt das Volk auf den Knien. (VI, 415.) – Stoss dich nicht an die Hand, Väterchen Zar, sonst müssen wir den Arm in der Binde tragen. (VI, 418.) – Trinkt der Zar auch Wein und Meth, es fliesst ihm doch nur Blut in den Adern. (VI, 469.) – Um des Zaren Gunst bewerben sich selbst die Weisen, aber nur die Narren feilschen um seinen Koth. (VI, 434.) – Um des Zaren lahmes Bein muss das ganze Land hinken. (VI, 487.) – Väterchen Zar möchte gern, dass Vater Gott sich vor ihm versteckte, aber der Vater Gott thut es nicht. (VI, 419.) – Vor einem barfüssigen Zar würde keiner den Hut ziehen. (V, 127.) – Was dem Zar nicht gelingt, das gelingt der Zeit. (V, 113.) – Was der Zar bezweifelt, dünkt dem Kammerherrn unglaublich. (VI, 473.) – Was hilft's dem Zaren, Nein zu sagen, wenn Gott Ja sagt. (VI, 391.) – Was über dem ganzen Reiche schwebt, kann auch den Zaren treffen. (VI, 449.) – Was von des Zaren Kühen kommt, sind auch nur Kälber. (VI.) – Wem der Zar das linke Auge blendet, dem [502] schärft Gott das rechte. (V, 84.) – Wenn auch der Zar schlummert, schläft doch das Land nicht. (VI, 473.) – Wenn der Zar aufs Meer fahren will, nimmt er den Westwind für den Ostwind. (V, 109.) – Wenn der Zar Braten speist, bleiben viele Knöchlein übrig. (VI, 398.) – Wenn der Zar die linke Hand nach Petersburg ausstreckt, so kann er mit der rechten Moskau fassen. (V, 88.) – Wenn der Zar die Zarin reibt, sprühen auch nur Tropfen und nicht Funken. (VI, 419.)- Wenn der Zar durstig ist, fragt er nicht nach dem goldenen Becher. (V, 105.) – Wenn der Zar ein Bein bricht, hat er selber die Schmerzen. (VI, 427.) – Wenn der Zar ein Neger ist, müssen die Unterthanen sich schwarz färben. (VI, 479.) – Wenn der Zar eine Fackel ist, wehe dann den Unterthanen, die von Stroh sind. (VI, 429.) – Wenn der Zar fällt, thut er einen schweren Fall. (VI, 403.) – Wenn der Zar farzt, dann rufe Prosit. (VI, 412.) – Wenn der Zar ins Schiff steigt, findet er St. Georg schon in der Kajüte. (V, 85.) – Wenn der Zar lacht, wackeln den Ministern die Bäuche. (VI, 390.) – Wenn der Zar Pocken hat, bekommt das Land Narben. (VI, 479.) – Wenn der Zar schnupft, hat das Volk zu niesen. (VI, 474.) – Wenn der Zar seine Gemälde ausstellt, gelten alle übrigen nichts. (VI, 476.) – Wenn der Zar sich erkältet, hat ganz Russland den Schnupfen. (VI, 398.) – Wenn der Zar speit, geschieht's auch nur aus seinem Halse. (V, 107.) – Wenn der Zar stirbt, tauscht auch der Mužik nicht mit ihm. (V, 98.) – Wenn der Zar sündigt, das Volk kann's nicht wegbeten; sündigt das Volk, der Zar kann's abbitten. (Čelakovsky, 320.) – Wenn der Zar sündigt, muss das Reich Busse thun. (Altmann VI, 469.) – Wenn der Zar wacht, dürfen die Unterthanen sicher schlafen. (VI, 450.) – Wenn des Zaren Glied sich erhebt, dann brennt jede Lippe, es aufzunehmen. (VI, 490.) – Wenn die Rosse nicht ziehen wollen, dann rührt sich auch des Zaren Wagen nicht. (VI, 488.) – Wenn dir der Zar ein Ei schenkt, so nimmt er eine Henne von dir wieder. (VI, 442.) – Wenn du den Zar vergöttern willst, dann bleib in Moskau. (V, 98.) – Wer auf die Gnade des Zaren hofft, verscherze die Gunst des Leibdieners nicht. (VI, 473.) – Wer dem Zaren dient, der kann nicht dem Volke dienen. (VI, 449.) – Wer des Zaren Kühe melken darf, melkt ihnen sogleich Butter und Käse ab. (VI, 444.) – Wer vor einem blinden Zaren seiner Augen erwähnt, dem werden sie ausgestochen. (VI, 412.) – Wo der Zar den Grind hat, ist die Räude keine Krankheit. (VI, 493.) – Wo der Zar hinkt, stehen die Krücken in hohem Ansehen. (VI, 507.) – Wo der Zar ist, da ist auch das Gesetz. (Čelakovsky, 320.) – Wo der Zar Riemen schneiden will, müssen die Bauern die Haut dazu hergeben. (Altmann VI, 487.) – Wo ein einbeiniger Zar regiert, da befiehlt ein Ukas das Hinken. (VI, 456.) – Unser Väterchen Zar sorgt dafür, dass die schwimmenden Tonnen (Baken zur Bezeichnung der Untiefen) keinen Wein enthalten, es würden sonst viel Schiffe scheitern. (V, 83.)

Auch der Zarin Henne legt keine Schwaneneier. (Altmann VI, 474.) – Auch die Zarin verzieht den Mund, wenn sie sich erbricht. (VI, 501.) – Aus der Zarin Brüsten fliesst auch kein Wein. (VI, 402.) – Das Alter ist eine Winde, die auch der Zarin Brüste herabzieht. (IV, 419.) – Der Zarin Kuh wirft immer zwei Kälber auf einmal. (V, 76.) – Der Zarin Mieder deckt auch nur zwei Brüste. (VI, 396.) – Die Wanze stinkt, auch wenn sie am Rock der Zarin sitzt. (VI, 419.) – Die Zarin muss sich auch krümmen, ehe der Grossfürst geboren wird. (VI, 418.) – Eine nackte Zarin wird sich weniger schämen wegen ihrer Nacktheit, als weil man ihre kostbaren Kleider nicht sieht. (VI, 474.) – Hat die Zarin auch einen goldenen Mund, ihre Kinder fallen doch daraus nicht. (VI, 432.) – Hingen auch der Zarin Brüste bis auf die Knie, sie würde doch für schönbusig gehalten. (VI, 473.) – Könnte die Zarin aus dem Schos der Kammerfrau gebären, sie thäte es. (VI, 481.) – Wen die Zarin hasst, den verabscheut die Hofdame, verflucht das Kammermädchen und den wünscht die Waschfrau in die Hölle. (VI, 473.) – Was aus der Zarin Brüsten fliesst, ist auch nur Milch, nicht Wein. (VI, 388.) – Wenn die Zarin den Blutgang hat, ist es auch kein Purpur, der von ihr abfliesst. (VI, 386.) – Wenn die Zarin gebären will, so stellen sich auch bei ihr die Wehen ein. (VI, 479.) – Wenn die Zarin im Park wandelt, gilt sie vor allen Frauen, wenn sie aber kreisset, gilt die Leibeigene vor ihr. (VI.) – Wenn die Zarin nackt geht, so lege den Sarafan ab, Mütterchen. (V.) – Wenn die Zarin rothe Haare hat, stehen die hochblonden in Ansehen. (VI, 492.)

Nicht jedes Schloss ist eine Zarenburg. – Zarenkinder sind junge Sokratesse. (VI, 434.) – Zarenkoth ist auch kein Balsam. (VI, 419.) – Wenn ein Zarlein nach Buhlen verlangt, findet er sie unter den Keuschen. (VI, 434.) – Wenn ein Zarlein saugen will, sind hundert Brüste zum Säugen bereit. (VI, 490.) – Des Zarenschiffes Segel schwellt jeder Wind. (V, 91.) – Zarenschritte gehen schneller als Wagenräder. (V, 84.) – Zarenschritte muss man nach Wersten messen.


2. Der Zar ist fern und Gott ist hoch.Kiesewetter, 7.

Klage der Russen, die noch heute ihre frühere Berechtigung hat. »Bittschriften an den Kaiser wandern, [503] nach der vertraulichen Mittheilung eines Beamten der kaiserlichen Bittschriftencommission, mit wenig Ausnahmen in den verhängnisvollen Papierkorb, der in dem Lokal aufgestellt ist, um jeden Tag als Kaminfutter vertilgt zu werden. Die Kreisgerichtshöfe und höchsten Gerichte sind käuflich, die Polizeiverwalter (Stanawari) sind vom Gutsbesitzer bezahlte Beamten. Jede Möglichkeit zu seinem Rechte zu gelangen, ist aus dem Wege geräumt. Der höhere Gerichtshof ist 2-400 Werst entfernt, der Unglückliche, der dort sein Recht sucht, kehrt heim wie er gegangen ist, nur um eine Anzahl Rubel leichter.« So heisst es in einem Artikel über russische Rechtszustände in der Schlesischen Zeitung, 1867, Nr. 204. Wer den traurigen Inhalt des obigen russischen Sprichworts verstehen will, mag den auf Erfahrung gegründeten Artikel lesen.


3. Wenn der Zar kommt, so tritt heran, aber geh beiseite, wenn der Quartalnik1 kommt.

1) Der Reviercommissar; der moskauer Volkswitz nennt ihn, weil er für viele eine fatale Erscheinung ist, Fatalnik.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 501-504.
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