Fußnoten.

1 Die maßgebende Monographie ist »Die Schlacht bei Guinegate« von ERNST RICHERT. Berliner Dissertation. 1907.


2 DADIZEELE, Memoires ed. Kerwyn de Lettenhove S. 19. Nach COMINES waren es 200 Edelleute.


3 Alle früheren Werke und Untersuchungen über die Landsknechte sind überholt durch das in eindringendem Studium und scharfsinniger Kritik musterhafte Werk von MARTIN NELL »Die Landsknechte, Entstehung der ersten deutschen Infanterie«. Berlin 1914. Der erste Teil erschien als Berliner Dissertation. Der zu den schönsten Hoffnungen berechtigende und selbst mit jugendlicher Zuversicht ins Leben schauende Verfasser ist 1914 in Frankreich auf dem Felde der Ehre geblieben.

ERBEN H. Z. 116, S. 48 hat gegen die Ergebnisse Nells einige Vorbehalte gemacht, die man anerkennen kann, die aber alles Wesentliche bestehen lassen.


4 In den ersten sieben Urkunden, in denen der Name vorkommt, ist er nach Nells Feststellung, zweimal »Lanzknecht« geschrieben, in dem Schweizer Protokoll (1486) »landtsknechte«; dreimal »lantknechte«.


5 Lilienkron II, 362, 20.


6 Ausführlicher darüber HOBOHM, Machiavellis Renaissance d. Kriegskunst II, 394 mit den Belegen II, 405. Nells Auslegung will mir nicht recht zusagen.


7 HOBOHM II, 426 ff hat, gestützt auf Jovius, die Ansicht aufgestellt, daß der Schweizer Spieß ursprünglich nur 10 Fuß lang gewesen und allmählich als die Spießerhaufen gegeneinander kämpften, bis auf 17-18 Fuß verlängert worden sei. Nell S. 158 bemerkt dazu, daß die Verlängerung dann im Jahre 1483 eingesetzt haben müsse. Vermutlich hatten die Spieße keineswegs eine Normallänge, sondern waren von je sehr verschieden gewesen.


8 Studien über den Langen Spieß. Zeitschr. f. hist. Waffenkde., Bd. IV, S. 301, 1908.


9 BÖHEIM in d. Zeitschr. f. hist. Waffenkunde, Bd. I, S. 62.


10 Das Werk ist schon 1496 in Venedig erschienen. Ich benutze den Abbruch bei ECCARD, Corp. Historicum II, 1612. Als völlig gesichert möchte ich die obige Überlieferung nicht hinstellen. Die Ausbrüche, die der Autor braucht, sind, obgleich er Augenzeuge war, nicht unbedingt klar; auch eine italienische Übersetzung (Venedig 1549) hilft nicht weiter. Jähns I, 727, hat nicht eine Schwenkung, sondern eine Caracole herauslesen willen. Ich füge deshalb den Urtext hinzu. »Ab his phalanx una peditum Germanorum erat, quae omnium oculos in se convertebat, quadratae figurae, quae VI M. peditum, continebat, Georgio Petroplanensi Duce integerrimo, in equo eminente. In ea acie tympanorum multitudo audiebatur germanico more, quibus aures rvpebantur; hi pectore tantum armato incedebant per ordines primo a posteriore parvo intervallo. Primi longiores lanceas in humeris ferebant, infesto mucrone sequentes lanceas erectiores portabant post hos bípennibus et securibus armati; ab his signiferi erant, ad quorum inclinationem agmen totum ac si una rate veherentur, in dextrum, laevum, retro regrediuntur; a tergo pilularii dicti parvorum tormentorum; hos a laeva et sinistra scorpionum Magistri sive manubalistarii sequuntur. Hi in conspectu Beatricis Ducis quadratum agmen uno signo in cuneum subito commutavere, paulo post in alas sese divisere: demum in rotundum altera tantum parte levi motu, altera cursium movebant, prima parte circumacta, postrema immota, ita ut unum corpus esse videretur.«


11 Jahrb. f. Schweizer Gesch., Bd. VI, S. 263. Basin: »Surrogavit enim in eorum locum alios pedites, quos appellabant halbardurios, qui similibus armis induti ut franci sagittarii, loco arcuum contos longos ferratos, quos Flamingi piken appellant, aut latas quasdam secures, secundum Alemannorum peditum ritum, deferebant.«


12 HOBOHM II, 329, 345.


13 Nach SPONT, Revue des Quest. Histor. 1899, p. 60.


14 Nach SUFANE, Hist. de l'infant. française I, 14.


15 Quellenmäßiger Nachweis bei WILLIBALD BLOCK, Die Condottieri. Studien über die sogenannten »unblutigen Schlachten«. Berl. Dissert. 1913.


16 HOBOHM II, 336.


17 Aus der umfangreichen Literatur über die Erfindung des Pulvers und die ältesten Feuerwaffen führe ich an: Napoleon III., Du Passé et de l'Avenir de l'Artillerie. Dieses Werk, geschrieben während der Gefangenschaft Louis Napoleons in Ham, ist auch heute noch beachtenswert. Es ist mit einer gewissen Verkürzung, unter Weglassung der Noten und Tafeln, abgedruckt in den »Œuvres de Napoleon III.«, Bd. IV (1856) und übersetzt von Leutnant (späterem Generalleutnant) H. MÜLLER., Berlin 1856 – ESSENWEIN, A., Quellen zur Geschichte der Feuerwaffen. Faksimilierte Nachbildung alter Originalzeichnungen, Miniaturen, Holzschnitte und Kupferstiche nebst Aufnahmen alter Originalwaffen und Modelle. Herausgegeben vom Germanischen Nationalmuseum. Text von A. Essenwein. Mit 213 Faks.-Tafeln. 4 Lpz. 1872-77. – THIERBACH M., Die geschichtliche Entwicklung der Handfeuerwaffen. Dresden 1886. Nachtrag 1899. – KÖHLER, G., Die Entwicklung des Kriegswesens und der Kriegführung in der Ritterzeit III1. Breslau 1887 (Wohl das fruchtbarste Stück des breit angelegten Werkes.) – ROMOCKI, S. J. v., Geschichte der Explosivstoffe. Band I. Berlin. Hannover 1898. Höchst wertvoll, namentlich durch verbesserten Abdruck des MARCUS GRÄCUS. – JÄHNS, M., Entwicklunsgeschichte der alten Trutzwaffen (Anhang Feuerwaffen). Berlin 1899. – SIXL, P., Entwicklung und Gebrauch der Handfeuerwaffen (Zeitschrift für historische Waffenkunde I ff., 1899 ff. REIMER, P., Das Pulver und die ballidistischen Anschauungen im XIV. und XV. Jahrhundert. Zeitschrift für historische Waffenkde. I, S. 164 ff. Auch Band IV, S. 367. – OSKAR GUTTMANN, Monumenta pulveri ... London 1906. – KARL JAKOBS, Das Aufkommen der Feuerwaffen im Niederrheine bis zum Jahre 1400; Bonn, Verlag von Peter Hanstein, 1910. Eine vortreffliche Schrift, die viel mehr gibt, als der Titel besagt. – RUDOLF SCHNEIDER in der Zeitschrift für historische Waffenkunde, Bd. 6, Heft 3, »Eine byzantinische Feuerwaffe« und dazu die Ausführung von R. FORRER »Archäologisches und Technisches zu der byzantinischen Feuerwaffe des cod. Bat 1605 c. 11. Jahrh.« im 4. Heft derselben Zeitschrift (1909). Diese beiden Aufsätze führen mit ganz neuem Material über Romocki hinaus. Einen wertvollen Überblick auf Grund eigener Forschung gibt M. FELDHAUS, Ruhmesblätter der Technik Lpz. 1910 (?). Neuerdings ist als neuer Beitrag mit sehr wertvollen neuen Aufschlüssen hinzugekommen: RATHGEN (Generalleutnant) und SCHÄFER, »Feuer- und Fernwaffen beim päpstlichen Heer im 14. Jahrh.« Zeitschr. f. hist. Waffenkunde, Bd. VII, H. 1, 1915.


18 SCHNEIDER und FORRER I. c.


19 Am eingehendsten und besten hierüber ROMOCKI I. c.


20 ROMOCKI S. 31.


21 Die Frage, ob und wie weit Schießpulver und Feuerwaffen im alten Indien bekannt geworden sind, darf ich unter diesen Umständen ganz bei Seite lassen. Vergl. hierüber OPPERT, GUSTAV: Zur Schießpulverfrage im alten Indien, »Mitteilungen zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften« IV, p. 421-437.


22 RATHGEN und SCHÄFER I. c.


23 Das Werk heißt »De officius regum« von WAL TER DE MILLEMETE und ist angeblich im Jahre 1325 oder im Anfang der Regierung Eduards III., also kurz nach 1327 geschrieben worden. Das Manuskript ist in Oxford, die Abbildung bei Guttmann Fig 69, reproduziert in der Zeitschrift für histor. Waffenkunde und, recht undeutlich, bei Feldhaus S. 100. Ich habe die bei Guttmann gegebene Probe meinem Kollegen Tangl vorgelegt und er sagte mir, daß aus der Schrift nichts zu schließen sei; sie gehöre zwar sicher dem 14. Jahrhundert an, aber gehöre zu der Art von Prachtschriften, die so wenig Individuelles haben, daß eine nähere Datierung nicht möglich ist; sei aber das Manuskript nachweislich aus den angegebenen Jahren (1325-27), so sei auch anzunehmen, daß die Illustration aus derselben Zeit sei. Daß das Geschoß mit der Pfeilspitze gegen ein Burgtor gerichtet ist, könnte vielleicht so ausgelegt werden, daß es sich um eine rein dekorative Zusammenstellung handelt und nicht das Einschießen der starken Torflügel gemeint zu sein braucht. Das Schießen mit Bolzen statt mit Kugeln ist tatsächlich ausgeübt worden.


24 Am wichtigsten sind zwei in der Kirche des ehemaligen Klosters von St. Leonardo in Leccerto bei Siena befindliche Fresken, auf denen eine Belagerung mit einer Kanone und Handbüchse abgebildet sind (GUTTMANN I. c. S. 28.) Nach einem Rechnungsbuch sollen dem Meister Paul dafür L 16 R 12 im Juni 1343 bezahlt worden sein. Professor Tangl erklärte mir jedoch, daß die Schrift des Rechnungsbuches sehr viel jünger sei.


25 Hierüber die genannten Aufsätze von SCHNEIDER und FORRER.


26 RATHGEN und SCHÄFER machen freilich darauf aufmerksam, daß in den päpstlichen Rechnungen sich eine Eintragung für Holz zu den Pfropfen nicht findet, so genau sie sonst alles angeben; man könne sie aber an Ort und Stelle angefertigt haben.


27 Nach CLEPHAN, A Sketch of the history and evolution of the handgun (Festschrift für Thierbach), S. 35 u. S. 40 wird Schießpulver und verschiedene Arten Geschütz in England zuerst 1338 in einem Lieferungskontrakt erwähnt.


28 Bezüglich Meißens vergl. BAARMANN in der Festschr. f. Thierbach S. 67, wonach der Verteidiger von Salzderhelden schon einige Jahre vorher eine Bleibüchse mit Erfolg gebrauchte.


29 Über älteste Geschütze in der Schweiz, mit einer Urkunde vom Jahre 1391. Von Dr. J. HÄNE in Zürich. Anzeiger für Schweizer. Altertumskunde N. J. Bd. II, S. 215-22. 1900.


30 JACOBS S. 136.


31 FAVÉ III, 80 ff. nach Köhler.


32 Die Ribaudequins sind ursprünglich, die auf den Wällen aufgestellt wurden. Im 15. Jahrhundert werden sie öfter als Feuergeschütze genannt. Die Hauptquellen finden sich zitiert und abgedruckt bei KÖHLER, Kriegsv. der Ritterzeit III1 178, 279, 315.


33 Wie »Knollenpulver« gemacht wird und daß dies Pulver wirksamer sei als Mehlpulver, steht schon in einer Abschrift des Feuerwerksbuches v. J. 1429. KÖSTER (S. 336) und JÄHNS (S. 401) wollen in diesem Knollenpulver noch nicht eigentliche Körnung, sondern nur eine Vorstufe dazu sehen. Romocki S. 182 und Clephan S. 36 nennen es einfach Körnung. CLEPHAN fügt hinzu, daß nichtsdestoweniger das Mehlpulver noch lange im Gebrauch geblieben und das gekörnte Pulver im Beginn des 16. Jahrhunderts wieder angewandt worden sei. Als Grund nimmt er an (ähnlich Köhler III1, 255), daß die Explosion des gekörnten Pulvers so stark war, daß die schwachen Geschütze sie nicht aushielten. Recht einleuchten will diese Erklärung nicht, da man entsprechend weniger Pulver hätte nehmen können.


34 B. KÖRTING, Petrarcas Leben und Werke, S. 542, sagt, daß der Dichter lange Jahre an dem Werke gearbeitet, aber es erst im Alter abgeschlossen habe, nach einer glaubwürdigen Überlieferung am 4. Oktober 1366. Azzo ist 1362 gestorben. Dieses Datum akzeptiert auch KARL FÖRSTER, Petrarcas samtliche Canzone usw., übers. 2. Aufl. (1833), S. XI, Die Nachricht geht zurück auf BALDELLI, Del Petrarca e delle sue opere. Firenze 1797. 2. Aufl., Fiesole 1837. BLANC, in Ersch. u. Gruber III. 19, S. 237 berichtet, daß Petrarca das Werk 1358 begonnen und 1360 beendigt habe; 1360 oder Anfang 1361 habe er es dem Dauphin, später Karl V. von Frankreich gelegentlich einer Gesandtschaft geschenkt, und dieser hat es ins Französische übersetzen lassen. Blanc beruft sich für seine Angaben auch auf BALDELLI, der aber, in der 2. Auflage wenigstens, das Jahr 1366 als Abschlußjahr nennt.


35 Ausg. Genevae, apud Jacobum Stoer 1645 S. 302.


36 Jähns hat in dem »hölzern« ein indirektes Zeugnis für die Ableitung aus der Madfaa sehen wollen. Mir will das nicht einleuchten.


37 JOVIUS, Elogia virorum bellica virtute illustrium. Basel 1575. S. 184. Auch GUCCIARDINI, Hist. d'Italia, Bd. IV. Venedig 1562. S. 100.


38 Jacobs S. 53.


39 Jacobs S. 51 ff., S. 136.


40 NAPOLEON, Etudes S. 66.


41 BAARMANN, Die Entwicklung der Geschützlafette bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts und ihrer Beziehungen zu der des Gewehrschaftes. Festschrift f. Thierbach S. 54. Eine höchst wertvolle Untersuchung. Auf abweichende Annahmen bei ESSENWEIN und GOHLKE (Gesch der Feuerwaffen) gehe ich nicht ein. Nach v. GRAEVENITZ, Gattamelata und Colleoni und ihre Beziehungen zur Kunst, Leipzig 1906, S. 96, setzte Colleoni die Geschütze auf fahrbare Lafetten und wurde dadurch für Italien der Schöpfer der Feldartillerie.


42 Robertus Valturius, de re militari, Veronae 1482 hat im X. Buch eine Reihe von Geschützabbildungen. Darunter sind auch Bomben mit brennendem Zündschwamm, im übrigen aber sind die Bilder stark phantastisch.


43 Auf dem raschen Marsche Rom – Neapel 1495 beschießt Karl VIII. die Stadt Monte-Fortino, so daß sie durch Sturm genommen werden kann. Pilorgerie, Campagne de 1494/95, S. 174. Dasselbe wiederholt sich bei Monte die San Giovanni (S. 174) »Vier Stunden Beschießung« bezeugt Karl VIII selbst am Tage der Eroberung (9. II. 95) in einem Brief. Man hat in dieser Zeit eine ausreichende Bresche gelegt (a.a.O. S. 176. Monte Fortino bezeichnet Karl im Brief vom 11. II. als »une des places de ce pays très renommée de force«. Gegen diese Stadt ist er erst nach dem Mittagessen aufgebrochen; noch nicht eine Stunde nach dem ersten Schuß war der Sturm schon geglückt a.a.O. S. 177/178). – Brief eines hohen frz. Militärs aus Neapel vom Februar 1495: Notre artillerie n'est pas grande, mais nous en avons trouvé en ceste ville et des pondres largement; mais nous avons faulte de voultes de fer pour ce qu'ilz n'ont que pierres icy (a.a.O. S. 197). – In Anwesenheit des Königs wird besser geschossen: au jour d'huy le roy est allé disner à l'artillerye, et ont faire les canonniers en peu de temps si bonne diligence de battre qu'ilz ont rué une tour (a.a.O. S. 211, 13. März 1495).


44 BECK, Gesch. des Eisens (I, 906) sagt, die eisernen Kugeln gehörten zu den frühesten Zeugen für die Erfindung des Eisengusses und lägen lange vor 1470, wo Ludwig XI. das Geheimnis einem deutschen Juden abgekauft haben soll (a.a.O. S. 910). S. 915 will er sogar bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts zurückgehen. Aber das scheint sicher unrichtig. Wo eiserne Kugeln früher erwähnt werden, mögen es, wie Beck selbst sagt, geschmiedete Kugeln gewesen sein, und die gegen Ende des 15. Jahrhunderts auftretenden gegossenen Eisenkugeln werden als etwas ganz Neues angesehen. JÄHNS I, 427 ist aus einem anonymen Kriegsbuch v. J. 1450 zitiert, daß steinerne Kugeln vorzuziehen seien, weil sie viel billiger seien, als eiserne oder bleierne. Der hohe Preis kann aber doch wohl kaum ausschlaggebend gewesen sein, wenn man sich klar macht, daß die einzelne Steinkugel wohl viel billiger, das Geschütz dafür aber in Herstellung, Transport und Behandlung um so kostspieliger war. Die Handschrift eines Feuerwerksbuches, die Jähns II, 405 in das Jahr 1454 setzt, empfiehlt, eiserne Kugeln mit Blei zu umgießen; das kann wohl nur auf geschmiedete Eisenkugeln bezogen werden, denen man durch den Bleiumguß die Rundung gab, die mit Schmieden nicht so leicht zu erreichen war. Es wäre also ein indirektes Zeugnis, daß man das Eisen selber noch nicht zu gießen verstand. Ein Nürnberger Inventar im Jahre 1462, das Jähns I, 427, erwähnt, führt eiserne Geschützkugeln nicht auf.


45 LIEBE, Die soziale Wertung der Artillerie. Zeitschrift für historische Waffenkunde II, 146.


46 De la Noue, 26. Discours, Obs. milit. Ed. 1587, S. 755.


47 SELLO, der Feldzug Burggraf Friedrichs im Februar 1414. Zeitschr. für Preuß. Gesch. 1882, Bd. 19, S. 101.


48 SELLO a.a.O. S. 101.


49 Die drei letzten Beispiele nach der Zusammenstellung bei G. Schneider, N. Jahrb. für das klassische Altertum, 1909, S. 139. Die Wirkung der türkischen Riesenkanone vor Konstantinopel wird von anderer Seite doch als sehr stark geschildert. Vergl. ESSENWEIN, S. 34. Vergl. auch JACOBS, S. 128 ff.


50 RUD. SCHNEIDER, Anonymi de rebus bellicis liber. 1908. Ders. Anfang und Ende der Torsionsgeschütze. N. Jahrb. für das klass. Alterum 1909. Ders. Die Artillerie des Mittelalters. 1910. Für nicht richtig in diesen sonst vortrefflichen Schriften halte ich, was über die karolingische Zeit gesagt ist. Die Kapitularien sind keine »Gesetze«, sondern bloße Verordnungen für den einzelnen Fall und Beweise, daß es Hebelgeschütze zur Zeit des Großen nicht gegeben habe, existieren nicht; es steht daher nichts im Wege, die Schneider, S. 24 f. zitierten Stellen eines Paulus Diaconus und der vita Hludowici auf solche zu beziehen, und es ist kein Grund (S 61), die Erfindung den Normannen zuzuschreiben. Unrichtig ist auch das Raissonement (S. 22) über die Unfähigkeit der scara, Geschütze zu fabrizieren und zu bedienen.


51 RATHGEN und SCHÄFER I. c.


52 JÄHNS, S. 429. Bei BURCKHARDT, Gesch. der Renaissance in Italien, § 108, S. 224 ist gesagt, daß Federigo von Urbino (1444-82) statt der hohen Festungen die niederen eingeführt habe, denen das Geschütz weniger anhaben konnte. v. STETTEN, Gesch. v. Augsburg, Bd. I, S. 195 ff. berichtet, daß, während in dieser Stadt in der 2. Hälfte des 15. Jahrh. noch die sehr eifrige Arbeit an der Stadtbefestigung darin bestand, die Mauern zu erhöhen, mit der Wende des Jahrhunderts ein sehr deutlich erkennbarer Umschwung in umgekehrter Richtung eingetreten sei. Mauern und Türme werden bis auf eine gewisse Höhe abgetragen, starke Erdwälle werden angelegt, die Gräben vertieft und »gefüttert«, Basteien und Ravelins geschaffen usw. Das Rayongesetz wurde immer schärfer, 1542 trotz des Protestes der Geistlichkeit selbst eine Kirche niedergelegt. Vergl. des Weiteren hierzu die Betrachtungen von Guicciardini, Hist. d'Italia (Venedig 1562), Seite 388 und Seite 425. Danach hat auch die Eroberung Otrantos durch die Türken i.J. 1480 und die Rückeroberung durch den Herzog Alfonso von Calabrien im folgenden Jahre im Belagerungskrieg Epoche gemacht. De la Noue, 18. Disk. 2. Parador. Ed. 1587, S. 387. Auf das Technische weder der Befestigung noch des Angriffs gehe ich hier nicht weiter ein, sondern verweise auf die betr. Abschnitte in JÄHNS Gesch. d. Kriegswissenschaften. Methodologisch interessant ist, was für Übertreibungen bei etwas Neuem und Überraschendem Glauben finden. Napoleon III. in seiner Geschichte der Artillerie stellt fest, daß Karl VIII. 1494 auf dem Zuge nach Italien 100 Geschütze mittleren und 40 schweren Kalibers mitnahm. Eine Reihe von Schriftstellern geben ihm aber bis zu 240 Kanonen und 2040 Feldstücken, ja bis zu 6000 leichten Geschützen, teils infolge von Abschriftfehlern, teils indem man die 6000 vastardeurs (Pioniere, Arbeiter), die das Heer begleiteten, für Geschütze hielt.


53 Nach »Quellen z. Gesch. der Feuerwaffen«, S. 100, findet sich das Wort »Kanone« zuerst in einem spanischen Zeugbuch Karls V.


54 GUICCIARDINI, Hist. d'Italia, I, S. 24. JOVIUS z. J. 1515. Hist. Lib. XV. Bd. 1, S. 298.


55 v. ELLGER, Kriegswesen und Kriegskunst der schweizerischen Eidgenossen Luzern 1873, S. 139.


56 JOVIUS lib. I z. J. 1494 und lib. XV. vor Marignano.


57 Die Schweizer bei Frastenz: STETTLER 342 bei Ranke, Werke 34, S. 115. VALERIUS ANSELM, Berner Chronik, Bern 1826, II, S. 396 JOVIUS, Leben Gonsalvos, Venedig 1581, S. 292 bei Cerignola 1503. Ebenso bei Suriano 1497: JOVIUS Hist. Lib. IV. Bei Marignano: JOVIUS Lib. XV; bei Ravenna 1512: JOVIUS, Leben Leos X. lib. II, GUICCIARDINI Hist. d'Itali lib. XI, REISSNER, Leben Frundsbergs, Frankfurt 1620 fol. 41, 42. Bei NOVARA sollen die Schweizer mit umgedrehten eroberten Geschützen der Franzosen gefeuert haben: FLEURANGES, Mem. S. 151.

Der venezianische Gesandte Quirini schreibt Ende 1507 vom deutschen Schlachthaufen: » ... hanno i fanti per costume, subito che vedono il fuoco delle artiglierie, alzar tutti insieme le alabarde e le lancie lunghe sopra le loro teste ed icrociar una lancia con l'altra e cosi le alabarde, e in un medesimo tempo abbassarsi fino a terra, tanto che le artiglierie, che non tirano in giù, passano di sopra, ovvero urtano nelle alabarde e lancie lunghe, non facendo molto danno nei fanti dell' ordinanza. Per questa causa usano i tedeschi al presente far le ruote delle carrette d'artiglie ia tanto piccole e basse che i'nemici possano esser offesi ancor che si abbassino come èdetto: e quando l'ordinanza è per affrontarsi, gli alabardieri, e cosi quelli dalle lancie lunghe, portano tutti l'alabarda bassa, e cosi la lancia, con la punta innazi, e non sopra le spalle.« Relazioni degli Ambasc. Veneti. Ed. Albèri, Serie I, vol. VI, S. 21-22.

1537 lehrte de Langen, das beste Mittel gegen die Artillerie sei, sie im Sturm zu nehmen, so daß sie nicht Zeit zum zweiten Schuß behalte, oder in zerstreuter Ordnung heranzugeben, so daß sie weniger Leute treffe. »Trewer Rat« fol. III empfiehlt, das Geschütz durch 300 »Läufer« (etliche gute Büchsenschützen darunter) unterlaufen zu lassen.


58 »Nullo prope usui fore«, Jovius, Hist. Lib. I, Venedig 1553, I, S. 30.


59 Buch II, Kap. 17. Vergl. auch die Erzählung von Commines II, 258 Ed. Mandrot.


60 Ejsais B. I.


61 Le vite di dicenove huomini illustri. Venedig 1581. lib. III


62 Avila, Schmalkaldischer Krieg. Venedig 1548. Bl. 40.


63 SIXL a.a.O. II, 167.


64 Der Name »Hafenbüchse« wird von diesem Hafen abgeleitet und hat sich lange erhalten, auch im französischen »haquebutte«. Dabei mag auch ein Anklang an »Arkebuse« mitspielen. JÄHNS hat jedoch die Vermutung ausgesprochen, daß der Name »Hafenbüchse« von dem Hafen herkomme, in den die Lunte eingeklemmt wurde, und das hat die inneren Gründe eigentlich für sich. Die Erfindung dieses »Hafens« war ein viel wichtigerer Fortschritt als die Erfindung des Rückstoßhafens. Dieser war ja nur in vorbereiteter Verteidigung und beim Scheibenschießen anwendbar. Die Gabel bot kein Widerlager für den Rückstoß; selbst ein dreibeiniger Bock wäre dazu zu schwach gewesen.


65 SIXL, Zeitschr. f. hist. Waffenk. Bd. II, S. 334, 407, 409 auf Grund der Schießbriefe von Zürich 1472. Würzburg 1474, Eichstädt 1487 und anderer. In merkwürdigem Widerspruch damit steht die Bemerkung GUICCIARDINIS, daß vor Pavia 1525 die beiderseitigen Verschanzungen nur 40 Schritt (passi) von einander entfernt gewesen seien und die Bastionen so nahe daß die Arkebusiere sich hätten beschießen können. Die weiten Entfernungen bei den Wettschießen sind so vielfältig bezeugt, daß man sie nicht anzweifeln kann, aber selbst wenn die Schritte so klein wie irgend möglich genommen worden sind, so erscheint es doch schwer begreiflich, daß man mit den damaligen Gewehren auf solche Entfernungen Treffer erzielen wollte.


66 FORRER, Zeitschr. f. hist. Waffenk. IV, 55.


67 Zeitschrift für historische Waffenkunde I, 316.


68 Institution de la discipline militaire au Royaume de France. Lyon 1559. Bd. I, cap. 10. S. 46. Karl V. erlitt, nach Jovius, 1541 in Algier große Verluste, weil ein Regen die Lunten verlöschte. Ähnlich Bieillville, Mem. Bd. III, Kap. 22.


69 Nach dem Badminton Archery Book von CHARLES LONGMAN. London 1894.


70 TIELCKE, Beiträge zur Kriegskunst u. Geschichte d. Krieges von 1756 bis 1763. 2. Stück S. 22.


71 Über die erstaunliche Treffsicherheit der heutigen Mongolen mit dem Pfeil berichtet v. BINDER im Mil. Wochenbl 1905, Nr. 8, S. 173. Über Leistungen im Mittelalter GIRALDUS CAMBRENSIS, zit. bei OMAN, Hist. of the art of war, S. 559. Walliser hätten bei einer Belagerung mit ihren Pfeilen eine 4 Zoll dicke eichene Tür durchschossen; er selber habe im Jahre 1188 die Pfeile, die man der Kuriosität halber dringelassen habe, in der Tür gesehen; die eisernen Spitzen seien auf der Innenseite der Tür gerade zu sehen gewesen. Ein Pfeil sei einem Ritter durch das Panzerhemd, die Kettenhose, durch den Schenkel, durch das Holz des Sattels noch tief in die Flanke des Pferdes gedrungen.


72 Commines ed. Mandrot II, 296.


73 ESCHER, Neujahrsbl. der Züricher Feuerwerker, 1906, S. 23.


74 RANKE, Werk II, 269.


75 De vita magni Consalvi. Opere 1578, Bd. II, S. 243.


76 Nach der sehr folgsamen und einleuchtenden Untersuchung von R. FORRER, Zeitschr. für hist. Waffenk. IV, 57.


77 JOVIUS, Elogia vir. ill. Lib. III.


78 MARTIN DU BELLAY als Augenzeuge, Mem. Ed. 1753, V 296.


79 Vergl. auch MARTIN DU BELLAY. Mem. B. X, Ed. 1753 VI 35.


80 »Pistole« kommt von dem slavischen (böhmischen) »pistala« Rohr, Feuerrohr. In einem Breslauer Inventar von 1483 kommen schon 235 »Pisdeallen« vor. Es sind, schon nach dieser Anzahl, Handfeuerwaffen; was für welche, laßt sich nicht entscheiden. Quellen d. Feuerwaffen, herausg. vom Germ. Museum Textband. Leipzig 1877, S. 46 und 112. Mit Pistoja hat der Name der Schußwaffe nichts zu tun.


81 SUFANE, Hist. de la cavallerie francaise, I 48.


82 Nach den »Quellen z Geschichte der Feuerwaffen« S. 118 erscheint eine Pistole schon auf einer 1531 datierten Zeichnung; eine andere, mit Radschloß, wird »nach den Gliederungsprofilen und der Form« »etwa« ins 2. Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts gesetzt.


83 Quellen z. Gesch. der Feuerwaffen, S. 123.


84 PAULUS JOVIUS, vitae illustrium virorum tom. I, in opera tom II pag. 403 u. 405.


85 Man könnte an die Schlacht bei Sellesia denken, aber sie ist uns gar zu unsicher überliefert.


86 Auch die spanischen Theoretiker der Schule Albas, Baldes, Eguluz Lechuga (JÄHNS I, 729 ff.) treten für flachere Aufstellung der Infanterie ein; auf alle Fälle gegen das Manns-, für das Landquadrat, aber auch für noch flachere Aufstellung bis zum Verhältnis von 1 : 7. Baldes gibt als Beispiel, daß Alba einmal seine 1200 Spießer, drei Terzios, 60 Mann breit und 20 Mann tief aufgestellt habe.

Mendoza gibt keine positive Vorschrift, sondern erwähnt nur, daß man sowohl breitere wie tiefere Ordnungen habe. In der Inst. de la discipline milit. au royaume de France, Lyon 1559, S. 73, ist das Landsviereck, das doppelt so viel Rotten wie Glieder habe, vorgeschrieben.


87 Der Italiener Giovacchino da Coniano, in den vierziger Jahren des 16. Jahrhunderts Sergente maggiore in englischem Dienst gegen Frankreich, hat eine Serie von 32 Schlachtordnungen aufgezeichnet und beschrieben; es sollen sogar noch mehr gewesen sein. (Anm. d. Herausg. z. Schluß d. Schrift. Sie heißt: Dell' Ordinanze overo battaglie del capitan Giovacchino da Conjano, gedruckt im III. Buch des Werkes Della Fortificatione delle città di Girolamo Maggi e Jacomo Castriotto. Venedig 1583, 115 ff.). Das Ganze war im Jahre 1564 bereits fixiert. (Vergl. MAURICE I. D. COCKLE, A Bibliography of Englisch military Books up to 1642 and of contemporary foreign works. London 1900. S. 141 und 200). Obgleich der etwas ruhmredige Kriegsmann sich immer wieder auf praktische Erprobung seiner Aufstellungen vor dem Feind beruft, wird man ihm doch nicht zu viel Glauben schenken dürfen: was damals von englischer Seite vor Boulogne geleistet wurde, hat sonst in der Welt nicht viel Aufsehen erregt. Interessant ist immerhin, daß der Sergente maggiore schon sehr flache Aufstellungen zeichnet. Mit der Begründung, er habe erlebt, wieviel besser es sei, mehr Waffen in der Front gleichzeitig zur Wirkung zu bringen. (Fol. 119-720).


88 Grundlegend ist die sorgsame und ertragreiche Untersuchung von WILH. ERBEN »Ursprung und Entwicklung der deutschen Kriegsartikel« in der Festgabe f. Theodor Sickel, Mitteil. d. Inst. f. öftr. Gesch.-Forsch., Ergänzungsband VI, 1900, mit einigen späteren Ergänzungen desselben Verfassers. Hieran schließt sich das ebenfalls vortreffliche Buch von BURKHARD V. BONIN, Grundzüge der Rechtsverfassung in dem deutschen Heere zu Beginn der Neuzeit (bis 1600. Weimar 1904. Ferner sehr wesentlich und gut orientierend durch seine Übersichtlichkeit WILH. BECK, Die ältesten Artikelbriefe f. d. deutsche Fußvolk. 1908. Dazu ERBEN in der histor. Zeitschr. Bd. 102, S. 368.


89 »Weibel« hängt mit »weben« zusammen und bedeutet den Amtsdiener, der sich schnell hin- und herbewegt, hin- und herläuft. Der Feldwebel wird ursprünglich als Ordner für das ganze Regiment vom Obersten bestellt und wird erst allmählich zu einer Kompagniecharge. Die Gemeinweibel, die nach Manchem von den Mannschaften gewählt sein sollen, um ihre etwaigen Beschwerden beim Hauptmann zu vertreten, sind mir etwas fragwürdig. Vergl. hierüber BONIN S. 50, ERBEN S. 14.


90 BONIN S. 170 führt einige Stellen an, wonach der Feldwebel nicht mit der Faust, noch weniger mit Stöcken, sondern mit seinem Hellebardenstiel schlagen soll. Der Hauptmann und Leutnant sollen »mit dem Regiment, auch wohl mit Knebelstöcken zuschlagen«, aber »nit ohne große Ursach«.


91 BONIN S. 21.


92 GEORG PAETEL, Die Organisation des hessischen Heeres unter Philipp dem Großmütigen. 1897.


93 26. Discours. Observ. militaires. Ed. 1587, S. 750.


94 PAETEL a.a.O. S. 231.


95 Sächsische Kriegsartikel von 1546. Veröffentl. Wil. Wochenbl. 1909 Nr. 157, von G. BERBIG.


96 Eidg. Abschiede III, 1. 599.


97 Als im Jahre 1562 die Kämpfe um die Religion begannen, benahm sich das Kriegsvolk auf beiden Seiten zuerst sehr gesittet: bei den Hugenotten hörte man kein Fluchen, sah kein Spielen, kein Huren, das Volk wurde nicht geplagt. Aber Cologny sagte gleich zu de la Noue: »Das dauert keine zwei Monate«. Er behielt völlig recht. Er selber griff übrigens gelegentlich scharf durch und ließ Räuber aufhängen. De la Noue, Discours 26 (Observations). Ed. 1587, 681-86.


98 Über diese Kameradschaften eingehend De La Noue, Disc. XVI. Ed. 1587, S. 852 ff.


99 JÄHNS II, 924.


100 S. C. GIGON, La troisième guerre de religion. Jarnac-Moncontour (1568-1569), S. 376.


101 Kriegskunst zu Fuß, S. 20, 21.


102 Z.B. Georg von Lüneburg hatte 1636 nicht weniger als 1200 Polacken in seinem Dienst.


103 Archives Oranien-Nassau, 2. Serie II, 275.


104 Ebenda, S. 10.


105 CHEMNITZ, Schwedischer Krieg, IV. Teil, 2. Buch, S. 141.


106 PUFENDORF B. 19, ed. 1688 II, 320. Offenbar nach Chemnitz.


107 Eine solche Konvention »de bonne guerre« wurde z.B. zwischen Gonzago und Brissac im Jahre 1553 geschlossen. HARDY, Hist. de la Tactique francaise, p. 463 Hommes d'armes und Gemeine »seront soudain relâchés«, ohne zu bezahlen, nachdem sie »dévalisés«, d.h. entwaffnet und ausgeplündert sind.


108 Kriegskunst zu Fuß, S. 16, S. 22. Jähns II, 1018.


109 HOBOHM II, 518.


110 Die Schlacht ist ausführlich behandelt von RÜSTOW in der Geschichte der Infanterie, JÄHNS im Handbuch einer Geschichte des Kriegswesens und RANKE, Geschichte der romanischen und germanischen Völker. Alle diese Darstellungen, unter sich sehr abweichend, sind wesentlich zu ignorieren. RÜSTOW hat sich zu ausschließlich an Guicciardini gehalten, RANKE und JÄHNS haben sich vorwiegend auf Coccinius gestützt, der neben den besseren Quellen kaum in Betracht kommt. Die grundlegende quellenmäßige Untersuchung ist die Berliner Dissertation von ERICH SIEDERSLEBEN (1907). Verlag von Georg Rauck. Hauptquellen sind ein Brief des Fabricius Colonna, der die Ritterschaft auf der Seite der Spanier kommandierte (gedr. bei Marino Sanuto, Diarii Bd. 14, S. 176. Venedig 1886) und ein Bericht des florentinischen Gesandten Pandolfini der die Schlacht im französischen Hauptquartier mitmachte. (Gedr. Desjardins, Negociations diplomatiques de la France avec la Toscane. Bd. II, S. 581. Paris 1861.)


111 Nach dem Brief Colonnas.


112 Der Graben scheint nach dem italienischen Meßtischblatt noch heute vorhanden, nur daß er nicht so nahe an den Ronco heranreicht, wie es nach ungern Quellen im Jahre 1512 bei der Schlacht der Fall war.


113 Ich zähle die 400 Lanzen mit, die unter Alègre an der Ronco-Brücke standen und in die Schlacht eingegriffen haben.


114 Völlig klar ist das Artilleriemanöver nicht, da man nicht wohl annehmen kann, daß, wie es Guicciardini beschreibt, Este ganz in die rechte Flanke des Gegners gekommen ist und die Geschütze auch sicherlich nicht die Tragweite hatten, um die ganze feindliche Front entlang zu schießen. Vielleicht bringt eine Besichtigung des Schlachtfeldes noch einmal die Aufklärung.


115 Die Schlacht ist dicht hintereinander in zwei wertvollen Monographien behandelt worden: »Novara und Dijon. Höhepunkt und Verfall der schweizerischen Großmacht im 16. Jahrhundert«. Von Dr. phil. E. GAGLIARDI. Zürich 1907. Gebr. Leemann & Co. »Die Schlacht bei Novara«. Von GEORG FISCHER. Berl. Dissert. 1908. Verlag von Georg Rauck.


116 GAGLIARDI und FISCHER ordnen die einzelnen Gefechtsmomente sehr verschieden, ja sogar entgegengesetzt, da Fischer auf den rechten Flügel bezieht, was bei Gagliardi vom linken Flügel erscheint. Ich habe mich an Fischer angeschlossen. Wenn jedoch Fischer dem nördlichen Haufen der Schweizer nur 1000, dem mittleren 2000, dem südlichen 7000 Mann zuerteilt, so will ich das nicht für unmöglich erklären, halte es aber doch nicht für sicher. Wenn die Schweizer sehr gute Nachrichten über den Feind hatten und wußten, daß die Landsknechte im südlichen Teil des Lagers zu finden seien, hier aber kein gutes Gelände für die Reiter war, so mögen sie wohl daraufhin die nördliche und mittlere Kolonnen Infanterie sehr schwach gemacht, jener dafür die Reiter, dieser die Geschütze zugeteilt, beiden aber nur demonstrative Aufgaben zugeteilt und den eigentlichen Angriff ausschließlich dem dritten Haufen zugewiesen und ihm 7/10 der ganzen Infanterie zugeteilt haben. Aber solche Feinheiten darf man doch nur glauben, wenn sie sehr zuverlässig direkt überliefert sind. Ich habe deshalb, obgleich virtuell mit Fischer übereinstimmend, mich doch vorsichtiger und zurückhaltender ausgedrückt und die Angabe bestimmter Zahlen für die Truppenverteilung vermieden.


117 Die Quellen berichten von 400 eidgenössischen Hellebardieren, die erst die Hakenschützen der Landsknechte vertrieben hätten und dann dem Gewalthaufen in die Flanke gekommen wären. Gagliardi (162) sieht in ihnen einen zufällig abgekommenen Haufen, Fischer S. 138) ein mit Überlegung abgesandtes Detachement – ich vermute, daß es sich um Mannschaften handelt, die dem Zusammenstoß der Gewalthaufen an einer Seite überquollen.


118 Die Schlacht ist musterhaft untersucht von OTTO HAINTZ in der Dissertation »Von Novara bis La Motte«. Berlin 1912.


119 Diese Polarität ist vorzüglich entwickelt von GAGLIARDI, Novara und Dijon, S. 327.


120 Auch die Monographie von HEINRICH HARKENSEE (Göttinger Dissertation 1909) hat zwar im einzelnen die Forschung gefördert, taktisch richtige Vorstellungen von dem ganzen Kampf aber noch nicht gewonnen. Die vorzunehmenden Korrekturen ergeben sich von selbst bei Vergleich mit der obigen Darstellung. Im Besonderen räumt Harkensee auch den Übertreibungen in den Angaben über die französische Heeresstärke zu viel Wahrscheinlichkeit ein. Die Rezension HADANKS in der D. Lit. Zeit. 1910 Nr. 26 hängt sich zu sehr an Einzelheiten und erhebt zu Unrecht den Vorwurf, daß der Autor den strategischen Zusammenhang nicht verstanden habe. In der Berechnung der Franzosen auf 30000 dürfte er aber recht haben. Mit Recht verteidigt er auch wohl die Nachricht, daß die Gascogner große Setzschilde gehabt hätten. Solcher Schilde (Pavesen) bedienten sich die Schützen. Er zitiert eine Miniatur, wo Armbrustschützen mit großen Setzschilden davor abgebildet sind. HEWETT, ancient armour and weapons III (Suppl.) S. 543.


121 Oben S. 48 ist ein Zitat angeführt, das gerade die eidgenössische Artillerie lobt. Die Tatsachen sprechen dagegen.


122 Die Schlacht bei Bicocca, von PAUL KOPITSCH. Berl. Dissert. 1909. Verlag von E. Ebering.


123 Bei GUICCIARDINI lautet die Erzählung: Sie wollten nach Hause, aber um aller Welt zu zeigen, daß es nicht aus Furcht geschehe, wollten sie vorher noch den Feind schlagen. Es ist möglich, daß so gesprochen worden ist; aber wenn man gesiegt hätte, wären die Schweizer auch wohl noch geblieben, und so werden sie es im Grunde ihres Herzens auch von vornherein gemeint haben.


124 Die maßgebende Monographie ist die Berliner Dissertation von REINHARD THOM (1907), die viele Einzelfehler in früheren Darstellungen vermöge exakter Quellenanalyse berichtigt.


125 Dies gilt als Grund der Sorglosigkeit der Franzosen ausdrücklich der Bericht des Gesandten von Siena an.


126 Berl. Dissert. von KARL STALLWITZ, 1911. Dazu Bespr. von HADANK, D. Lit. Z. 1912, Rr. 16.


127 GUILLAUME S. 165.


128 E. FUETER in einer Rezension des Hobohmischen Werkes in der H. Z. 113, 578 erkennt zwar ein hohes Verdienst der Arbeit an, will jedoch im einzelnen viel aussetzen, vermißt methodische Schulung und sogar genügende Kenntnisse im Kriegswesen und in der italienischen Sprache. Ich habe diese Einwendungen nachgeprüft, und sie mit einer handschriftlichen Gegenkritik des Angegriffenen verglichen, und das Ergebnis war, daß der Tadel auf den Kritiker zurückfällt. Selbst wenn alle die Einzelheiten, die er moniert, wirkliche Fehler wären, so würde das gegenüber der stupenden Gelehrsamkeit und dem kritischen Scharfsinn, womit Hobohm Berge von überlieferten Mißurteilen weggeschafft und positive neue Erkenntnis aufgebaut hat, sehr wenig bedeuten, aber die Nachprüfung zeigt, daß von allen Einwendungen und Korrekturen Fueters auch nicht eine einzige, wirklich nicht eine einzige berechtigt ist. Nicht Hobohms Verständnis des Italienischen ist ungenügend, sondern Fueter hat die Unterschiede des modernen Italienisch von dem Sprachgebrauch des 16. Jahrhunderts nicht gekannt. Nicht Hobohm bringt Fehlerhaftes über das Kriegswesen jener Zeit, sondern Fueter. Nur drei Beispiele seien angeführt: Machiavelli empfiehlt, daß bei der Auswahl der Korporale der Miliz darauf gesehen werde, daß sie den anderen Konskribierten (scripti) genehm seien. Fueter ist dieser Grundsatz und dieser Sprachgebrauch nicht bekannt; er will einen Sinn in die Vorschrift bringen, indem er »scripti« mit Weisungen übersetzt und erklärt Hobohm wegen seiner richtigen Wiedergabe der Stelle für unwissend. Machiavelli rekrutierte ferner seine Miliz allein aus den Bauern der untertänigen Landschaft, nicht aus den Stadtbürgern. Fueter hat Hobohms Buch so flüchtig gelesen, daß er diesen Bauern die Gesinnungen des »florentinischen Kaufmannsstaates« zuschreibt.

Zu Machiavellis Milizsystem gehörte es drittens, daß Florenz das Reislaufen seiner Untertanen möglichst, wenn schon nicht immer mit Erfolg, zu unterdrücken suchte, während es in der Schweiz und in Deutschland behördlich erlaubt oft sogar mehr oder weniger organisiert wurde. Fueter hat den Gegensatz, der von Hobohm sehr interessant und ausführlich begründet ist, so wenig verstanden, daß er glaubt, Machiavelli habe die amtliche Reglementierung des Reislaufens dem schweizerischen Militärwesen entnommen, und Hobohm mit starker Betonung dahin zu verbessern unternimmt. So geht es fort Punkt für Punkt, und ich kann es nur bedauern, daß die »Historische Zeitschrift« ihre Leser über ein so fundamentales Werk so in die Irre geführt hat.


129 JÄHNS I, 336.


130 Hist. d'Italia L. IX. Venedig 1562, S. 425.


131 Jovius, Elogia viror. bel. vict. illustr. Basel 1575, S. 323.


132 HOBOHM II, 457, 464. Falsche Zahlen über Novara und Marignano. Disc. II, 18. Auch Escher, »Das schweizerische Fußvolk im 15. und im Anfang des 16. Jahrhunderts, (Neujahrsblätter d. Züricher Feuerwerker 1904-1907) legt eingehend dar, daß Machiavelli weder die Bewaffnung noch die Aufstellung der Schweizer richtig schildert.«


133 GEORGE T. DENISON, Gesch. der Kavallerie seit den frühesten Zeiten mit Betrachtungen über ihre Zukunft (deutsch von Brix. Berlin 1879) hat keinen wissenschaftlich-historischen Wert.


134 Über den Streit bezügl. der Erklärung des Namens: MANGOLD in dem Jahresbericht der Geschichtswissensch. 1892 III, 247. Sie kommen öfter vor im Küstriner Schlachtbericht über Mühlberg bei RANKE, Wk. VI, 244-246 und im Bericht des Nürnberger Kriegsteilnehmers Joachim IMHOF bei KNAAKE, Beitr. z. Gesch. Karls V., Stendal 1864, S. 46. Besonders aber AVILA, Gesch. d. Schmalkald. Krieges. Deutsche Ausg. S. 123. In Frankreich gab es, nach SUFANE I, 150 seit 1635 ungarische Kavallerie; 1693 wurde ein Regiment Husaren errichtet.


135 Über dieses Buch vergl. JÄHNS I, S. 498. HAUSER, les sources de l'hist. de France, Bd. II, S. 25 lehnt du Bellay als Verlasser ab und erklärt, wohl mit Recht, die Ausgabe von 1548 für die älteste (Jähns nimmt 1535 an). Ein sehr großer Teil des Inhalts, aber nicht des oben aus Bd. I, Kap. 8 wiedergegebenen stammt aus Machiavelli. Vergl. GEBELIN, Quid rei militaris doctrina renascentibus litteris antiquitatis debuerit, Bordeaux 1881, S. 44.


136 JOVIUS, Buch 44. Ed. 1578, S. 555.


137 Buch 45, S. 610.


138 Bericht des venezianischen Gesandten Navagero vom Juli 1546 bei Albéri, Serie I, Bd. I, S. 314, 328. Er beschreibt auch die Bewaffnung dieser Reiter (S. 314), wobei die Pistole noch nicht erwähnt ist, die sie nach anderem Bericht (Ranke, Werke IV, 223) hatten.


139 Alois Mocenigo, Relazione di Germania, 1548. Ed. Fiedler, Fontes rer. austriacarum. Bd. 30, S. 120. Wien 1870.


140 Bd. III, 3. Buch, 2. Kap., S. 289.


141 JÄHNS I, 740.


142 Ausführlicher Auszug bei Jähns, Gesch. d. Kriegswissensch. I, 474.


143 JÄHNS, Gesch. d. Kriegsw. I, 521.


144 Napoleon III. schreibt in seiner Schrift: »Du passé et del'avenir de l'artillerie« (Œuvres IV, 200): »Saint-Luc dit dans ses Observations militaires, que le duc d'Albe ayant trouvé les escadrons des reitres trop profonds, voulut que les siens eussent le front deux fois plus large que la profondeur. Aussi comtait-il, en supposant que chaque cheval occupât un espace de six pas sur deux, qu'un escadron de mille sept cents chevaux sur dix-sept rangs occuperait un rectangle de cent deux pas sur deux cent quatre.« Die Schrift von St. Luc scheint noch ungedruckt zu sein.


145 Ausg. v. Buchon S. 122.


146 Das dürfte zu schließen sein aus dem 15. Discours (Ed. 1587 S. 345), wo angenommen wird, daß eine siegreiche Eskadron doch nur 15 bis 16 der feindlichen im Haag aufgestellten direkt werfe, d.h. bei einer Normalstärke von 100 den sechsten oder siebenten Teil. Vergl. den 18. Discours.


147 Napoleon III. l. c. sagt, daß Heinrich IV. Eskadrons von 300-500 Pferden gehabt habe, die in 5 Gliedern rangierten. Montgommery habe verlangt, daß die Gensdarmen in 10, die chevaux l'egerrs in 7 Gliedern stehen sollten; Billon, Les principes de l'art militaire, Deutsche Ausg. S. 254 (1613) will die Schwadron fünf Glieder tief aufgestellt, »denn die Pferd trucken einander nit fort«.


148 GEORG PAETEL. Die Organisation des hessischen Heeres unter Philipp dem Großmütigen. 1897. Namentlich S. 38 u. 40. Ähnlich Jovius, B. 34, S. 278 über spanische Rüstungen.


149 Nach den Berichten des venetianischen Gesandten Alois Mocenigo, der den Kaiser begleitete. FIEDLER, Fontes rer. Austr., Bd. XXX, S. 120. Venetianische Depeschen vom Kaiserhof, herausgeg. v. d. histor. Komm. der Akad. der Wissensch. Wien 1889, Bd. I, S. 668, S. 670-71.


150 Zuerst werden sie genannt bei Avila, Schmalkald. Krieg, Deutsche Ausg. 1853, S. 58. Erste Ausgabe Venedig 1548, Bl. 34. Lazarus Schwendi nennt in einem Brief vom 6. Nov. 1552 die Reiter des Albrecht Alcibiades »Schwarze Reiter«. VOIGT, Albr. Alcib. II, 8. 1554 im Kaiserl. Lager kommen vor Ramur 1500 Schwarze Reiter an, alle mit bewimpelten Lanzen. Anonymes Tagebuch (1554 bis 1557), herausg. von Louis Torfs, Campagnes de Charles-Quint et de Philippe II. Antwerpen 1868, S. 23-24. Mehrfach wird in diesem Tagebuch von ihren Meutereien berichtet. 1554. Auf kaiserl. Seite kommt vor: un ost de reistres von 1800 bis 2000 Pferden unter Graf Wolfram von Schwarzenburg. Rabutin Comment. L. VI, Ed. Buchon 1836, S. 620, a.a.O. pour ... nous intimider, s'estoient tons faits noirs comme beaux diables. Für den Feldzug von 1558 ordnete Heinrich II, im Hinblick auf die Erfahrungen des Vorjahres (St. Quentin) die Anwerbung von möglichst viel reitres an ... pour ce que, l'an précedent, les plus grandes forces que son ennemy (Phil. II) eust, et dont l'on estimoit qu'il s'estoir peu le plus advantager sur luy, estoit pour le moyen de ces reitres, qu'ils on depuis appellé harnois noirs, lesquels se trouvans tous chargés de pistolles, armes de traict à feu, furieuses est espouvantables, sembloient estre inventés pour l'estonnement et ronpture de la gendarmerie frc. Et pourtant, afin d'en afoiblir d'autant son ennemy, et pour accoustumer et apprendre au François à estre usagiers et asseurés de telles armes, voulut en retirer à son service. Rabutin L. XI, Ed. Buchon 1836, S. 738. Die ersten pistolliers allemans in französischem Dienst erschienen, soweit ich gesehen habe, im Jahr 1554. Rabutin S. 605. Sufane will sie schon früher setzen. Im Jahre 1557 unterscheidet Rabutin S. 701 im französischen Heer Gensdarmerie, cavallerie und reitres. Der Ausdruck »Reiter« für die Kavallerie, offenbar mit dem Bewußtsein, etwas Spezifisches zu sagen, kommt vor in Marino Cavallis Relazione da Ferdinando Re de' Romani 1543. Ed. Albèri, Serie I, Bd. III, S. 122.


151 Sie werden nun zum ersten Mal genannt in einer Relation von 1550, wo sie sehr wenig Lob ernten. Relation de Michel Surlano, faite au retour de son Ambassade auprès de Philippe II., en 1559. Gachard, Rel. des amb. vén. sur Charles-Quint et Philippe II. Brüssel 1856, S. 116.

CLONARD IV, setzt ihre erste Erwähnung in die Ordinanza von 1560.


152 Geschichte des niederländischen Krieges. Buch 11, Kap. 11, 12.


153 Mocenigo berichtet dem Dogen 1546, 4. Sept.: Die Kaiserl. Reiterei fürchtet die gegnerische sehr, sowohl wegen ihrer Zahl, wie wegen ihrer vortreffl. Pferde und weil viele von ihnen tre archibusi piccioli da roda haben, l'uno all'arzone, l'altro dietro la sella, e il terzo in uno stivale, talchè dicono questi leggeri che nelle scaramuzze mai si repuiano sicuri, perchè tratto che hanno inimici con uno arcobuso, metteno mano all'altro, et molte volte anco fuggondo, mettendoselo su la spalla, lo sbarrano a dietro. Venetian. Depeschen vom Kaiserhofe, Wien 1889, I 670-71.

Ähnlich berichtet Federigo Badoero (Relazione di Carlo V. e di Filippo II, 1057. Ed. Albéri, Serie I, Bd. III, S. 189-90) von Ferraruoli, die mit 4 oder 5 Pistolen ausgerüstet seien.


154 In den Erinnerungen eines alten Offiziers (Feuilleton der »Post« vom 21. Mai 1890) ist zu lesen: Damals (1847) wurde auch noch zu Pferde nach der Scheibe geschossen, ein schreckliches Manöver, wobei die wenigsten Pferde still standen. Mit größter Vorsicht reichte ein Unteroffizier die geladene und mit Zündhütchen versehene Pistole dem Reiter aufs Pferd. Nun sollte man eine Volte reiten, vor der Scheibe halten und abfeuern. Aber sowie der Gaul merkte, daß man die Pistole in der Hand hatte, so ging meistens ein Bocken und Springen los, und Reiter, Pferd und Umstehende waren auf Höchste gefährdet. Es kam dann auch wohl vor, daß das Pferd ins Ohr geschossen wurde. Nun hatte aber unser guter Premierlieutenant v. B. eine alte Fuchsstute, Commode genannt, und, wenn er den Schießunterricht leitete, so kletterte die ganze Abteilung einer nach dem andern, auf die Commode, die ruhig stand, und jeder feuerte sicher seinen Schuß ab. Jetzt ist dieser Unsinn abgeschafft, man schießt nur zu Fuß, Signalschüsse der Bedetten zu Pferde sind natürlich nicht ausgeschlossen.


155 WALLHAUSEN, Kriegskunst zu Pferde. S. 6.


156 MENCKEN II, 1427.


157 Ed. Buchon, S. 291. Über Tavannes vergl. unten.


158 Über Albrecht als Reiterführer geht mir soeben eine Untersuchung von R. FRIEDRICHSDORF zu (Berliner Dissertation 1919), die neues, sehr wertvolles Material beibringt.


159 In der zweiten Auflage des Werkes, Basel 1572, ist die Schilderung noch etwas erweitert (Buch IX Fol. 309), ohne aber für uns etwas von Bedeutung hinzuzufügen. Lancelot Boisin, Sieur de la Popelinière, stammte aus Poitou und war Student in Toulouse, als die Nachricht von dem Blutbade von Vassy erscholl. Er trat sofort an die Spitze einer hugenottischen Studentenkompagnie, wurde schließlich durch eine Verwundung kriegsunfähig und führte von da an die Feder.


160 Bei der Erzählung der Schlacht von Ivry. S. 386. Da Ivry erst im Jahre 1590 ist, so spricht hier der jüngere Tavannes.


161 WALLHAUSEN schildert das Exerzitium des Caracolierens, aber ohne diesen Ausdruck zu gebrauchen, im 4. Kap. des 2. Buches der »Kriegskunst zu Pferde« S. 65. Auch GRIMMELSHAUSEN beschreibt es im Simplizissimus, Ausg. v. Gödecke 1897, Bd. 10, 11, S. 36.


162 Brantôme, Œuvres Edit. Lalanne 1864 ff. Bd. IV, S. 201; vgl. Bd. III, S. 376. Bd. 1, S. 339-40 erwähnt er dieses Beispiel in demselben Sinne und erwähnt als Parallele das Gefecht bei Aulneau (1. Nov. 1587).


163 Zugrunde liegt das italienische »corazza«, das von »corium«, Leder, abzuleiten ist.


164 Z.B. Villars Mem. L. X, Ed. 1610, S. 901; zum Jahr 1559, wie es scheint nach einem gleichzeitigen Dokument.


165 Im 16. Jahrhundert schreibt ein Graf Solms (Würdinger II, 371) richtig und am Ende doch falsch: »Wenn man bloß Wagenknechte und Bauern als Reiter hat, die ihre Pferde aus Wagen und Pflügen stehlen, da wird's im Felde böse Händel, Schlacht- und Feldflucht geben, und selbst, wenn sie nicht fliehen, sondern bleiben, so sind sie doch nicht hinlänglich beritten und gewappnet, haben den Krieg auch nicht gelernt, sondern bleiben Bauern auf Acker- und Wagenpferden. Solch Volk soll ein Adeliger dem Herrn, der Sold gibt nicht zuführen, denn der verläßt sich auf die Anzahl, weiß aber nicht, daß er nur einen losen, nichtigen Haufen hat; das nun soll jeder ritterliche Mann, der einem Herrn Reiter zuführen will, bedenken, denn es handelt sich um seine Ehre und Wohlfahrt, denn hat er in seinem Geschwader oder Fänlein bäuerisch Gesind, und kommt damit an einen rechten guten, gerüsten Haufen, was wollt er da ausrichten, und wie schlecht hat er da den Kriegsherrn um sein Geld versorgt.«


166 ERBEN, Mitteil des k. und k. Heeresmuseums 1902, Kriegsartikel etc.


167 SUFANE, Hist. de la cavallerie française I, 73 gibt die Genesis dieses Waffengattung etwas anders an; er bringt sie nicht mit den Feuerwaffen in Verbindung, sondern sieht nur die Schnelligkeit, die bei einzelnen Expeditionen die Infanterie überhaupt, sowohl Spießer wie Musketiere, auf diese Weise entwickeln konnten, als das Wesentliche an Wegen des Schreckens. den sie einflößten hätten diese Krieger sich selbst Dragoner genannt. Der Marquis Brissac auf dem piemontesischen Kriegsschauplatz 1550 bis 1560 schuf sie. nach Jovius, Buch 44, hat schon Pietro Strozzi i.J. 1543 einmal 500 erlesene Schützen (sclopettarii) auf Pferde gesetzt, um möglichst schnell Guise zu besetzen. Ludwico Melzo, Regule militari ... della cavalleria (Antwerpen 1611) faßt die Dragoner als berittene Schützen. Jähns II, 1050 WALLHAUSEN laßt sie wieder zum Teil mit Piken bewaffnet sein.

BASTA, 1. Buch, 8. Kap., ist der Meinung, der reisige Schütz oder Karbiner sei in Piemont erfunden worden. Er identifiziert ihn also mit den Dragonern. HUGO rechnet zu den Dragonern auch mit Spießen bewaffnete Leute, die zu Pferde marschieren, zu Fuß kämpfen. Militia equ. 1630, S. 184, L. III, p. 4. Über ihre Aufstellung im Gefecht, in der Mitte Pikeniere, rechts und links Schützen. Pferde im Hintergrunde, vergl. B. IV, Kp. 5, S. 271-72.


168 Wenn z.B. der Venetianer Soriano, Rel. di Francia 1562, Albèri Ser. 1, Bd. IV, S. 117 vom König von Frankreich sagt, neben seiner Ritterschaft habe er fremde ferraiuoli e cavalli leggieri, letztere meist Albanesen und Italiener, so ist der Unterschied, daß die cavalli leggieri hier die ältere, nicht so geschlossen fechtende Waffe sind, die ferraiuoli in geschlossenen Schwadronen zusammengehalten werden und sich um diese Zeit, 1562, auch wohl schon ausschließlich der Pistolen bedienen.


169 Rabutin, Commentaires, Ed. Buchon S. 573 als Augenzeuge.


170 Aloise Contarini, Relazione di Francia. Febr. 1572. Ed. Albèri Serie I, Bd. IV, S. 232-33.


171 Ed. Buchon S. 202, 203.


172 L'ordine del Francesi è con la fronte larga et con le spalle deboli, perchè ognuno si vuol mettere nelle prime file; ma li Fiammenghi moltiplicando le file, et ingrossando il corpo, lo fanno più forte et più sicuro. Relation de Michel Suriano, faite au retour de son Ambassade auprés de Philippe II. en 1559. In: Gachard, Rel. des amb. vén. sur Charles-Quint et Philippe II. Brüssel 1856, S. 116. Popelinière, Hist. des troubles L. 9 (Ausg. v. 1572, S. 309). »Le Reitre pour combatre d'une tout autre et diverse forme que les Français« ...


173 »Et le pis est que, du passé, ils combattoient en haye. Iceux regimens marchant en bataille, separés l'une de l'autre par le moyen des gens de pied, artilleries ou antres lieux, incommodes à se joindre les uns avec les autres, pour s'engrossir quand l'occasion se presente. Et encores qu'ils fussent en pleine campagne, si se joindront-ils fort envis, si de fortune le lieutenant de rov ne se treuve là pour leur commander, ayant un chacun d'eux envie de faire paroistre leur valeur, sans considerer ceste troupe, et (par manier de dire) montagne d'ennemis qui leur vient tomber sur les bras, ny la crainte que peuvent avoir les soldats, qui, pour se voir foibles et demesurés, sortent hors, espians non seulement de vaincre, mais de vivre s'ils affrontent telle troupe, où ils se tiennent quatre contre un unis, serrés et en gros, comme dit est.«

Man solle die Kompagnien 80 und 100 Mann stark machen und aus lauter einander bekannten Landsleuten bestehen lassen, um den Zusammenhang zu befördern. Die Kompagnien sollen in Regimenter von etwa 500 Mann (hommes d'armes) zusammengefaßt werden.

»Les hayes de cavalerie sont inutiles; les excadrons composés de 400 cavaliers sont les meilleurs; ceux de 1500 et de 2000, qui est l'ordonance des reistres, les emporteroient s'ils n'avoient à faire qu'à ces 400; et y en avant 1200 en 3 troupes chargeant l'une après l'autre, je tiendray l'advantage de leur costé. Tant de gens en gros n'apportent que confusion, et n'y a que la quatriesme partie qui combatte. Ceste grande quantité de soldats en un escadron sert aux reistres, parce une les trois quarts de leurs gens ne sont que valets. Les premiers qui chargent ces grands gros, les desordonnent, principalement donnant par flanc; et encore qu'iceux puissent resister aux premiers, les deuxiesme ou troisiesme escadron les emportent et defont, chargeant de bout à autre, et passant au travers: depuis que les deux premiers rangs sont passés, il y a peu de péril au reste. Qui a le plus grand nombre d'escadrons de 300 et 400 doit obtenir la victoire.« Gasp. de Saulx-Tavanes, Mem. Ed. Buchon. 1836. S. 328 ff.


174 Eine ähnnliche Argumentation finde ich auch in einer venetianischen Relation vom Jahre 1596. I raitri si rompono facilmente con le lancie dei cavalli leggeri. Solevano già i raitri, quando cadauna fila aveva fatto il suo giro, ristringersi tutti insieme e aspettare l'assalto, squadrare le lancie che venivano loro innazi, e poi, allargando la loro ordinanza, lasciarle entrare fra loro, e con le pistole e con l'armi trattarle male. Ma adesso le lancie non vanno più tutte unite in squadrone, ma divise in diverse e picciole squadre assaltano i squadroni dei raitri da tutte le parti, e li affligono, e li sbattono, e li trapassano da un canto all'altro, e li rompono con ogni facilita. TOMMACESO CONTARINI Relazione di Germania 1596. In: Relazione degl. Ambasc. Veneti. Ed. Albéri Serie I, Bd. VI, S. 235.


175 »Il a esté disputé des anciens et de ceux de ce temps, s'il estoit meilleur d'aller au trot au combat ou d'attendre de pied coy les ennemis: il semble que l'esbranlement et le gallop accroissent la force des hommes et des chevaux pour faucher les escadrons; mais aussi elle donne beaucoup plus de moyen à ceux qui n'ont volonté de ce mesler parmy cet eslancement, de faire halte, tenir bride et ce depestrer de la charge: tellement que soldats nouveaux et desquels le capitaine ne se fieroit, il semble qu'il feroit mieux de les faire attendre en ordre et de pied ferme, du moins ne prendre le trot ou gallop que de 20 pas, parce que l'on cognoistroit ceux qui se desbanderoient, et les couards auroient trop de honte de demarcher et quitter leur place à l'abordée des ennemis, d'autant plus aisément veus et recogneus de leurs capitaines, qui les forceroient d'estre vaillans mal-gré qu'ils en eussent Gaspard (Jean) de Saulx-Tavanes«, Mém. Edit. Buchon 1836, S. 116.


176 Frz. Ordonnanz vom 16. Okt. 1568. »Il est pareillement ordonné que les compagnies de chacun régiment de cavalerie marcheront ensemble et avec l'ordre qu'elles devront garder en combattant, afin que chacun soit accoutumé a maintenir son rang.« Weiter wird nichts vorgeschrieben. H. CHOPPON, Les Origines de la Cavalerie française. Paris et Nancy 1905, S. 22.


177 Bei dem Italiener DAVILA in seiner Storia della guerre civili di Franria und dem Engländer ROGER WILLIAMS, Art of war »The difference between Launtiers and Pistolers« (1590) finden sich ganz ähnliche Darstellungen und Betrachtungen. Sie sind zitiert bei C. H. FIRTH, Cromwells Army, S. 129.


178 In den Commentaires Bd. XI cap. 11, 12. Ed. Lonmier-Guillaume II, 214-222.


179 Mendoza in seiner Geschichte des Niederländischen Krieges berichtet in seiner Darstellung der Schlacht auf der Mooker Heide ausdrücklich, daß die »Reiter« auf spanischer Seite den Angriff der feindlichen Schwadronen stehenden Fußes erwartet hätten – freilich infolgedessen geschlagen worden sein. Erst ein Gegenangriff anderer spanischer Kavallerie wirft die Geusen.


180 Hist. lib. 44, Ed. 1578, p. 560.


181 RÜSTOW, Gesch. der Inf. I, 242f., 349. Jähns I, 724, 726, 731. HOBOHM II, 472. PÄTEL, Die Organisation des hessischen Heeres unter Philipp dem Großmütigen. Philipp gab den Schützen monatlich einen Gulden mehr als den Spießern; trotzdem wurde die Hälfte nicht erreicht.


182 JÄHNS I, 726.


183 Relazione di Vincenzo Quirini, Dezember 1507. (Rel. degli Amb. Veneti [Eugen Albéri], Serie I, Vol. VI, S. 21).


184 Clonard-Brix, S. 57.


185 Buch XV., Basel 1578. Bd. I, S. 315.


186 Warhafftige beschreibung des andern Zugs in Österreich, wider den Türcken ... vergangenes 1532. jares thatlich beschrieben. Und jetzund allererst in diesem 1539. jar in Druck gefertigt ... Neugedruckt in J. U. Goebel, Beitr. z. Staatsgesch. von Europa unter K. Karl V., Lemgo 1767, S. 326. Weiteres über die Caracole bei Hobohm II, 394, 405-07, 468, 483, 508.


187 Rabutin, Commentaires. Ed. Buchon, S. 530.


188 Zitate bei RÜSTOW I, 264.


189 Discours 18, Paradoxe 2, S. 384.


190 Jovius, Leben Pescaras. Le vite etc. Venedig 1581, S. 213.


191 1. Sept. 1546. Avila, Deutsch. Ausgabe S. 39.


192 Auch vom Mischkampf von Schützen und Reitern wird berichtet (Rüstow I, 314, nach Monluc) aber es können nur Einzelheiten gewesen sein, die keine Fortentwicklung gehabt haben.


193 Jovius 1535 vor Goleta »duas sclopetariorum manus, quas manicas vocabant, quod cornuum instar« ... Buch 34. Edit. 1578, S. 392. – 1542 vor Ofen; die italienische Infanterie des Alessandro Vitelli »prompto hastatorum agmine et utrinque sclopettariis in cornua expansis Barbaros invadunt«. Jovius Hist. B. 42, S. 518.


194 Rüstow hat, wie schon oben (S. 112), bemerkt, diese Ordnung die »ungarische Ordonnanz« genannt, die er in Anlehnung an die Wiener Parade von 1532 konstruiert hat; es ist jedoch nur ein Schema ohne praktische Bedeutung. Der Ausdruck ist auch nicht quellenmäßig, so wenig wie die »spanische Brigade«. Wallhausen spricht nicht von einer »ungarischen Ordonnanz«, sondern nur von einer »ungarischen Bestallung«, also keiner taktischen, sondern einer administrativen Einrichtung, und sagt in der »Kriegskunst zu Fuß«, 1. Buch, 6. Kapitel (S. 110), daß man in Ungarn keine andern als gevierte Ordnungen mache. – JÄHNS I, 711 nennt es verhängnisvoll, daß man nach der Anweisung des Italieners Tartaglia das Verfahren angenommen habe, statt die Schützen in Flügeln an die Spießerhaufen anzuhängen, wie es schon 1480 Seldeneck empfohlen, sie in die äußeren Glieder des Haufens zu stellen. – Diese Kritik scheint mir die Hauptsache zu verkennen. Die Ordnung der Schützen in Flügeln bot zwar den Vorteil der besseren Feuerordnung und insofern auch einen gewissen Schutz; wenn aber die Reiterattacke doch herankam, konnte man diesen immer mehr unter oder innerhalb der Spießer finden.


195 Als Beispiel, wie wenig man sich auf einzelne, auch anscheinend gut beglaubigte Nachrichten verlassen kann, diene, daß JORGA, Gesch. des osman. Reiches III, 295 erzählt von einer Niederlage der Türken 1593, »die Janitscharen wurden von der neuen Kavallerie des Westens, den in Eisen gekleideten schweren Reitern auf gepanzerten Pferden, und von den Arkebusieren aufgerieben«. Eine türkische und eine polnische Quelle werden dafür angeführt. Die Erzähler haben also gehört von der »neuen Kavallerie des Westens«, haben aber nicht verstanden, worin das Neue besteht, und schildern sie uns wie alte Ritter. Wenn wir es nicht aus andern Quellen wüßten, wäre es schlechterdings unmöglich, unter dieser Übermalung das Richtige zu erkennen; es ist ein Seitenstück zu der Versetzung Winkelrieds in eine Ritterschlacht. Ähnlich in demselben Werk, S. 314.


196 1608. Achives Oran. Nassau 2. Serie II, 389.


197 Institution de la discipline militaire au Royaume de France. Lyon 1559, S. 96 ff. Der Autor selbst ist gegen die verkleinerten Haufen und meint, da doch in den Zwischenräumen Schützen und Reiter seien, hätten die Kanonen auf alle Fälle ihr Ziel. Den zweiten Schuß solle man durch plänkelnde Schützen und Reiter zu verhindern suchen.


198 RÜSTOW hat in der Geschichte der Infanterie diese Formen sehr ausführlich behandelt. Ich halte es nicht für nötig, darauf einzugehen, da wir in den wirklichen Schlachten nichts davon finden.


199 Wie weit »Terzio« eine administrative oder eine taktische Einheit und Bezeichnung gewesen ist, bedarf noch der Untersuchung.


200 Lipsius, De militia Romana V, 20. Opera 1613 II, 460. De la Noue, 18. Discours, 2. Paradoxon. Ed. 1587, p. 377 ff.


201 Über Moritz v. Oraniens militärische Bibliothek CARL NEUMANN, Rembrandt I, 95.


202 JOURNAAL VAN ANTHONIS DUYCK, advokaat-fiskaal van den Rad van State (1591-1602). Herausgegeben im Auftrag des Kriegsdepartements mit Einleitung und Anmerkungen durch Ludwig Mulder, Kapitän der Infanterie, 3 Bde., 1862-66. s'Gravenhage u. Arnhem. Duycks Amt war das eines Chefs der Kriegskanzlei des Staatsrats und des obersten richterlichen Beamten für das Heer. (Mulder Einleitung S. LXXXVI.) Er war in der Regel im Heer anwesend und führte täglich Buch über die Ereignisse. Nach dem Befund seines Journals war er über die Gedanken von Moritz so vortrefflich unterrichtet, wie es nur durch mündliche Erkundung möglich war: Man darf das Journal an vielen Stellen als Moritzens Vermächtnis an die Nachwelt auffassen. – GUST. ROLOFF, Moritz v. Oranien und die Begründung des modernen Heeres. Preuß. Jahrb. Bd. 111 (1903).


203 JÄHNS I, 869 f.


204 Parademarsch im Gleichtritt empfiehlt Della Balle 1521 nach Jähns I, S. 472, 705; auch Lodrono, Jähns I, 724. Weiteres bei Hobohm II, 407. In einem Bericht über die Schlacht bei Ceresole von BERNARDO SPINA, veröffentlicht von STALLWITZ im Anhang an seiner Schrift über jene Schlacht (Berliner Dissertation 1911, S. 454), ist berichtet, wie der spanische Feldherr Del Guasto unmittelbar vor der Schlacht die Rekruten einüben läßt. Auch von den französischen Garden wird berichtet, daß sie exerziert hätten.


205 JÄHNS I, 735.


206 Dilich, Kriegsbuch (1607) S. 254 erwägt die Mittel, im Marsch die Ordnung aufrecht zu erhalten. Darunter »Daß man im marschiren im schrit und trit Gleichheit halte«; »daß die Trommelschläger den schlag recht halten, alß nach welchen der soldat tanzen muhß«.


207 Im März 1591 stand es 1 : 47. Mulder, Einleitung zu Duycks Journal, Bd. I, S. LI ff., 1862. Er gewinnt die Zahl, indem er aus einer nicht kontrollierbaren Menge von Einzelfällen in den Akten das Mittel zieht.


208 Nach den Aufzeichnungen Johanns v. Nassau wurden vor der Front der Doppelsöldner d.h. der Pikeniere, zwei Glieder Musketiere aufgestellt. PLATHNER Graf Johann von Nassau. Berl. Dissert. 1913, S. 57.


209 Dilich Kriegsbuch (1607) S. 290 ist nicht sehr klar darüber, was geschehen soll, wenn eine Aufstellung von Pikenieren und Schützen von Reitern oder Pikenieren angegriffen wird. Entweder sie sollen sich hinter die Piken retirieren oder in sie hinein.


210 Stuttgarter Manuskript von 1612. Jähns II, 924. Johann v. Nassau gibt an, Moritz habe an dem einmal festgesetzten Schema für die Zug- und Schlachtordnung niemals ändern lassen, damit auf bloße Trommel- und Trompetensignale hin jeder seinen Platz nehmen konnte. PLATHNER, S. 58.


211 PLATHNER, S. 57.


212 Brief Sandolins an Lipsius vom 16. Juli 1595. Zit. bei Jähns II, 880. Herzog Henri Rohan berichtet später in einer Schrift (zit. Jähns II, 951), Moritz habe gefunden, daß die Bewaffnung mit Schilden besser sei, habe aber seine Ansicht, da er ja nicht Souverän war, nicht durchschießen können. Vergl. HOBOHM II, 452.


213 MULDER, Van Duncks Tagebuch I, 636 ff. Vom 9. August bis 26. Oktober 1595. Ähnlich 1598. Reyd, Niederl. Gesch. Bd. XV. Edit. 1626, S. 569. Vom Exerzieren in den Garnisonen berichtet in demselben Jahr aus Groningen der Bruder Wilhelm Ludwigs Johann v. Nassau an den Vater. Archives Oranien-Nassau, 2. Serie II, 403. Wallhausen, »Kriegsk. z. Fuß« S. 23 schilt die, die sagen: »was ist das trillen, wenn man für den Feind kempt, trillt man nicht lang«.


214 Es sind die Kapitel IV und VII und aus Kapitel XVIII ein besonderer Paragraph, 144, den der Brief irrtümlich mit fol. 144 bezeichnet. Es sind darin die drei Treffen vorgeschrieben: »Has tres acies ad usum separatas, propinquitate conjunctas, ad se mutuo adjuvandas idoneas esse perspeximus«. Die Tiefe der Treffen, ist bei Leo auf 10 Mann angesetzt. Merkwürdig, beiläufig, wie Verständnis und Mißverständnis oft durcheinandergehen. Leo hat in ziemlich gedankenloser Weise die Tradition über die römische Infanterie (die in letzter Linie auf Livius VIII, 8 zurück geht) auf die Kavallerie übertragen. Das zeigt sich so wenig, daß Wilhelm Ludwig sie, offenbar ohne Leos Fehler zu bemerken, wieder auf die Infanterie zurückübertragen konnte.


215 Eine Anweisung zur Ausbildung des einzelnen Mannes ist »Waffenhandlung von den Rören, Musqueten und Spießen« von JACOB DE GEYN. Haag 1608. Gewidmet Joachim Ernst, Markgrafen von Brandenburg. Das Buch ist mit großen prachtvollen Kupfern ausgestattet. 1640 noch neu aufgelegt. Die Kupfer in Wallhausens Kriegskunst zu Fuß sind andere, auch in der Stellung öfter anders. Geyn unterscheidet Schützen und Musquetiere; für jene hat er 42, für diese 43 Kommandos. Die Musketiere haben hölzerne Pulvergefäße an Bandelieren, die Schützen nicht. Für die Spießer 21 Kommandos, viele in drei Tempis auszuführen.


216 RÜSTOW (I, 345) charakterisiert die Reformen Moritz' dahin, daß die taktischen Formen durch sie aufs höchste vereinfacht worden seien. Das scheint das direkte Gegenteil von meiner Darstellung, insofern ich in den neuen Formen eine Errungenschaft sehe, die gar nicht einfach, sondern nur durch schwere Arbeit zu erreichen war. Der Gegensatz ist aber nur ein scheinbarer. Rüstow hat jene von ihm ausführlich behandelten künstlichen Formen der Theoretik im Auge, wie das Kreuzbataillon und das Achteck, die nichts als Klügeleien waren und in der Praxis nie eine Rolle gespielt haben. Im Vergleich mit diesem war allerdings die niederländische Form eine Vereinfachung; im Vergleich mit den Aufstellungen »Vierkant-Volks« oder »Vierkant-Felds«, die bis dahin praktisch allein in Betracht gekommen waren, war die niederländische Methode keine Vereinfachung, sondern eine weitgetriebene Verfeinerung, und erst mit dieser Erklärung wird der historische Fortschritt in das rechte Licht gesetzt.


217 Johann v. Nassau gibt als normal 135 Köpfe an, davon 45 lange Spieße, 74 Musketiere und Schützen. PLATHNER, S. 40.


218 EVERARDUS REIDANUS, Belgarum aliarumque gentium annales, Leyden 1633. Bd. VIII, S. 192. Emmius, Guilelmus Ludovicus. 1621. S. 67. Vergl. Mulders Einleitung zu Duycks Journal I, S. XVI.


219 KREBS, Schlacht a.d. Weißen Berge, S. 25 ff.


220 REYD, S. 281.


221 BILLON, S. 191.


222 MORITZ (19. Juni 1593, Archives-Oranien-Nassau, II. Serie, 1. Bd. S. 24).


223 Gedruckt in en Werken der »Historisch Genootschap« in Utrecht. Neue Serie Nr. 37. Utrecht 1883, S. 448 ff.


224 Ed. Albèri, Serie I, Bd. VI, S. 19.


225 Zit. HOBOHM II, 420.


226 HOBOHM II, 420.


227 Ich habe die Ausgabe von 1553 benutzt, die sich in der Univ. Bibl. Erlangen befindet. S. 77.


228 Ich benutze das Exemplar der Münchener Hof- und Staatsbibliothek, S. 103.


229 Die frühere Stelle, auf die der Anonymus verweist, habe ich nicht auffinden können. »Reng« bedeutet bei ihm »Glied«, »file« »Rotte«. Das zeigt S. 73/74, Bd. II, Kap. 6. Kromayer, Hermes 35, 228 hat die Stelle als Beweis für den Drei-Fuß-Rotten-Abstand angeführt, weil er »file« mit »Glied« und »reng« mit »Rotte« übersetzt hat. Das ist unrichtig. Auch bei Billon »Instructions militaires« (1617) heißt die Rotte »file«, z.B. S. 25: »Ils ne seraient alors que dix hommes de hanteur, qui est la file entiere selon l'ordre du Prince Maurice, et de cinquante hommes en front, qui est cinq fois autant en front comme en file«.


230 JÄHNS I, 712.


231 Ed. Buchen S. 75.


232 JÄHNS II, 889, 902.


233 Herausgegeben von Eichstedt. 1837.


234 FAHLBECK, Preuß. Jahrb. Bd. 133, S. 535.


235 Nach G. Droysen, Gustav Adolf, Bd. II, S. 85, landete 1630 der König in Pommern mit


13000 Mann

hatte schon in Stralsund 6000 Mann

Nachschub zirka 7000 Mann

Zog aus Preußen heraus 13600 Mann

rund 40000 Mann


In Schweden, Finnland, Preußen usw. blieben zurück 36000. Die ganze Kriegsmacht betrug also 76000, wovon 43000 Mann nationale, ausgehobene Truppen.


236 JÄHNS II, 952.


237 Montecuccoli in seiner Schrift aus dem Jahre 1673 (Schriften II, 672) hält eigentlich das übliche Verhältnis von 2/3 Musketieren und 1/3 Pikenieren nicht für richtig. Man brauche mehr Pikeniere, um die Musketiere in einer Schlacht zu decken, denn diese allein würden von der Kavallerie überwältigt; so sei es z.B. bei Lens geschehen, wo Condé den Lothringen besiegte. Bei Breitenfeld habe sich das Regiment Holstein durch seine Piken gehalten, bis es durch die Artillerie überwunden wurde. Dasselbe sagt er II, 223. Das Verhältnis 2/3 zu 1/3 sei nur deshalb annehmbar, weil bei so viel Gelegenheiten außerhalb der Schlacht die Musketiere nützlicher seien als die Pikeniere.


238 The Swedish Discipline, Cit. Firth, Cromwells Army, p. 105.


239 Nach Firth, S. 104.


240 FIRTH, Cromwells Army p. 98 nach dem Swedish Intelligencer I, 124.


241 Über die Ledergeschütze GOHLKE in der Zeitschr. f. hist. Waffenkde. IV, 392, FELDHAUS S. 121. »Läder-stucke« sind auch erwähnt in dem Einleitungspoem zu dem Kriegsbüchlein des Zürichers Lavater 1644. Sie seien nicht erst aus Schweden nach Zürich gekommen, sondern »von uns hineyn vil mehr«.


242 Brief an Albringer, 2. Jan. 1633 Bei Förster, Wallensteins Briefe. Daniels' Angabe, Geschichte des Kriegswesens V, 12, schon Heinrich IV. von Frankreich habe gefordert, die Eskadrons sollten eine einzige Salve aus ihren Pistolen abgeben und dann mit der blanken Waffe attackieren, muß auf einem Mißverständnis beruhen. Ich habe nichts davon in den Quellen gefunden, und es fehlt noch die fachliche Voraussetzung, die strengere Disziplinierung. Bei Ivry, der letzten großen Schlacht Heinrichs IV. sagt Davila ausdrücklich, daß seine Schwadronen karakoliert hätten.


243 Diese Erklärung ist uns erhalten bei einem englischen Militärschriftsteller TURNER und geht zurück auf englische Offiziere, die unter Gustav Adolf gedient hatten. Ich entnehme das Zitat FIRTH, Cromwells Army S. 289. Die bei MARCKS, Coligny S. 56 und Hobohm, Machiavelli II. 373, 385 angeführten Stellen, die ein früheres Vorkommen des Spießrutenlaufens zu bezeugen scheinen, im Besonderen BOUCHET, Preuves de l'histoire de l'illustre maison de Coligny (1642) S. 457, beruhen auf unrichtiger Übersetzung. »Passer par les piques« ist das oben, S. 69, erwähnte »Recht der langen Spieße«. Allerdings will LA CURNE DE ST. PALAYE, Dictionaire de l'ancien langage françois, Bd. 8, Schlagen mit den Spießschäften darunter verstehen. Das halte ich für ausgeschlossen; dazu sind die Spieße zu lang.


244 Zitiert bei FIRTH, Cromwells Army S. 321.


245 Kriegskunst nach Königlicher Schwedischer Manier eine Compagny zu richten, in Regiment, Zug: und Schlachtordnung zu bringen, zum Ernst anzuführen, zu gebrauchen und in esse würklich zu underhalten. Durch Laurentium à Traupitzen. Frankfurt a.M., 1633. Univ.-Bibl. Göttingen. Im Vorwort wie am Schluß werden Fortsetzungen des Werkes angekündigt, die sich statt der Kompagnie mit der Schlachtordnung des Heeres befassen sollen.


246 Über Cromwell als Heeresorganisator, als welcher er für uns hauptsächlich in Betracht kommt, unterrichtet in erschöpfender Weise das vortreffliche Buch von T. H. FIRTH, Cromwells Army. London 1902. Das weitläufige Werk von FRITZ HOENIG, Oliver Cromwell, Berlin 1887 ff. steht nicht auf der Höhe. Vergl. die Besprechung in der historischen Zeitschr. Bd. 63, S. 482 und Historical Review Bd. 15 (1889) 19. S. 599. Hoenig hat sein erhebliches Talent erst in seinen späteren Schriften ganz zur Entwicklung gebracht.


247 Nach HÖNIG II, 2, 269 ist der Befehl schon aus dem Jahre 1643.


248 Nach einer Berechnung von W. G. Ross, mitgeteilt Histor. Zeitschr. 63, 484 (1889) zählte das Parlamentsheer 13500, davon 7000 Infanterie, das königliche nur 8000, halb Infanterie, halb Kavallerie. Vergl. FIRTH, S. 111.


249 Hoenig hat Cromwell in der taktischen Verwendung der Kavallerie, der Treffenanordnung etc. spezifische Schöpfungen zuweisen, in ihm den Vorläufer Friedrichs und Seydlitz' und noch den Lehrmeister unserer Zeit sehen wollen. Ich vermag ihm darin nicht zu folgen. Das ganze Wesen der Heereskörper des 17. Jahrhunderts mit der Waffenwirkung ist von den Verhältnissen des 18. und 19. Jahrhunderts zu verschieden, um solche Gleichsetzungen gerechtfertigt erscheinen zu zu lassen. Unrichtig ist es auch, wenn Hoenig (I, 2, 247) Cromwell schon die Bildung der Divisionen in Napoleonischem Sinne zuschreibt.


250 FIRTH S. 101.


251 Vergl. meinen Aufsatz »Anglikanismus und Presbyterianismus« in den »Histor. Polit. Aufsätzen«.


252 H. v. Koss, die Schlachten bei St. Quentin und Gravelingen. Ber Dissert. 1914, Verlag E. Ebering. Ob die Analyse von Gravelingen in diese sonst sehr verdienstlichen Arbeit zutreffend ist, ist mir doch nicht so sicher. Was Elkan in seiner Rezension H. Z. 116, 533, gegen die Arbeit anführt, trifft nur Nebensachen, z.T. bloße Druckfehler. Auch die Frage des Eingreifens der englischen Schiffe, das Koß mit guten Gründen bezweifelt, ist kriegsgeschichtlich nicht von Bedeutung, bedarf aber auf Grund der von Elkan angeführten, von Koß übersehenen Zeugnisse noch weiterer Prüfung.


253 Schweizer Schlachtberichte bei SEGESSER, Ludwig Pfaffer u. seine Zeit, Bd. I, S. 621.


254 Spezialuntersuchung der Schlacht von GIGON, La troisième guerre de réligion. 1912. Gigon gibt den Hugenotten 1200 Mann Inf., 7000 Kav.; den Katholiken 15000 Mann Inf., 8000 Kav. Andere nehmen für die Katholiken noch erheblich höhere Zahlen an. Auch Popelinière soll Coligny die Methode gehabt haben. »d'enlacer l'infanterie et la cavallerie« in kleinen Einheiten. Der Schlachtverlauf zeigt das aber nicht.


255 Die grundlegende Monographie ist von J. KREBS, Berlin 1879. BRENDEL, 1875, gibt militärisch nichts Brauchbares. Einige Einzelheiten bei RIEZLER, S. B. Münchener Akademie. Phil. Abt., Bd. 23 (1906).


256 RIEZLER, S. 84 nimmt allerdings an, daß das liguistische Heer nur noch 10000 Mann gezählt und in dem vorhergehenden Feldzug 12-15000 Mann durch Krankheit verloren habe. Das »ungarische Fieber« wütete damals in allen Lagern.


257 Die Aufstellung der Böhmen war nach Anhalt höchstens 3750 Schritt breit, und es scheint, als ob der Tiergarten dabei noch nicht mitgerechnet sei. Nach der Zeichnung bei Krebs sind es aber, eingeschlossen die Aufstellung im Tiergarten, noch nicht 2000 Meter, die merkwürdigerweise auf demselben Maßstab gleich 5000 Fuß gerechnet sind. S. 171 nimmt Krebs an, daß die Front etwa 3/4 Stunden lang gewesen sei. Auf jeden Fall war die Front für die kleine Armee sehr lang.


258 Tilly macht es nachher seinem Kollegen Buquoi zum Vorwurf, daß er seine Reiterei in »squadronelli«, »Schwadrönlein« aufgelöst habe.


259 Christian spricht in seinem Bericht nur von den Thurnschen Musketieren, als ob gar keine Pikeniere dabei gewesen wären.


260 Nach Gindely II, 119 setzten sich die Fähnlein der böhmischen Regimenter aus 24 Gefreiten, 76 Pikenieren und 200 Musketieren zusammen.


261 Die maßgebende Spezialuntersuchung über die Schlacht ist von WALTER OPITZ (Leipzig, A. Deichert, 1892). Die Dissertation von WANGERIN, Halle 1896, ist eine bloße Quellenuntersuchung ohne wesentliche Ergebnisse.


262 OPITZ, S. 76 hat festgestellt, daß Tilly von Leipzig bis an die Elbe vorgehen wollte, um einen Übergang zu gewinnen und den Feldmarschall Tiefenbach aus Schlesien an sich zu ziehen. Hatte er diesen, so sollte Poppenheim nach Mecklenburg detachiert in den Rücken des Schwedenkönigs. Das ist der Plan für den Fall, daß der Feind sich der Schlacht wieder entzieht. Für die Schlacht selbst hat er nur insofern Bedeutung, als er dazu beigetragen haben mag, daß man nicht gern hinter die Elster zurückgehen wollte, um Aldringer zu erwarten.


263 JÄHNS, Gesch. der Kriegswissenschaften I, 572.


264 OPITZ ordnet die Infanterie Tillys nach Rüstows Muster in eine spanische Brigade. Es mag sein, daß sie einen Moment so gestanden haben; überliefert ist es nicht, und taktisch ist es natürlich gleichgültig, da bei der Vorwärtsbewegung es weder möglich gewesen wäre, noch Nutzen gebracht hätte, die vier Haufen in irgend einer bestimmten Figur zueinander zu halten. Daß die ganze Armee Tillys in einem Treffen stand, ist ausdrücklich gesagt in einem französischen Bericht und bei Chemnitz (Opitz S. 92) und Montecuccoli (Schriften II, 581) sagt, Tilly wurde bei Leipzig hauptsächlich deshalb geschlagen, weil er das ganze Heer in einer einzigen, rechtwinkligen Front ohne Reserven geordnet hatte. Die Differenz, daß nach dem Bericht des Feldmarschalls Horn die Infanterie Tillys in 4 Bataillonen stand, in dem französischen Bericht aber 14 Bataillone angegeben sind (Opitz S. 93), wird dadurch zu beheben sein, daß in den letzteren auch die Kavallerieaufstellungen als Bataillone gezählt worden sind; auch bei dieser mögen, wie bei der Infanterie, mehrere Regimenter zu einer taktischen Einheit zusammengezogen worden sein.


265 OPITZ zeichnet in seinem Croquis die Schweden offenbar viel zu breit, die Sachsen zu schmal. Da von beiden Aufstellungen berichtet wird, sie seien eine starke halbe Meile breit gewesen (Extrakt Schreibers v. 8. Sept. Droysen, Archiv für sächs. Geschichte 7, 348) und der rechte Flügel der Schweden den gegnerischen überragte, so muß wohl der rechte kaiserliche ebenfalls den gegnerischen, die Sachsen, überragt haben.


266 Montecuccoli Werke II, 579 gibt als Hauptgrund des schwedischen Sieges an, daß sie die Musketiere zwischen die Kavallerie stellten. Die Kavallerie müsse so stehen, daß der Feind zunächst das Gewehrfeuer passieren müsse; in dem geschwächten Zustand, in den er dadurch gerate, müsse ihn dann die Kavallerie anfallen.


267 In den eigentlichen Schlachtberichten ist diese Tätigkeit der Artillerie nicht erwähnt, wohl aber bei Chemnitz und Montecuccoli. Damit stimmt, daß Tilly in seinen verschiedenen Berichten (Droysen, Archiv für sächs. Geschichte, Bd. 7, S. 391, 392) sehr stark die Überlegenheit des Feindes an Artillerie betont.


268 KARL DEUTICKE, Die Schlacht bei Lützen. Gießener Dissertation 1917. Erst durch diese vortreffliche Arbeit, in der mit der größten Sorgfalt mit Hilfe der Stockholmer Bibliothek das verstreute Material, besonders von Briefen, vereinigt und verarbeitet ist, ist ein richtiges und zuverlässiges Bild von dem Gang der Schlacht gewonnen worden.


269 Ob Wallenstein außer den 21 schweren Geschützen auch noch leichte Stücke zur Stelle gehabt hat, ist nicht positiv überliefert. Wir wissen nur aus mehreren Briefen in den Font. rer. Austr. Bd. 65, daß er solche hat anschaffen lassen.


270 DEUTICKE, S. 67.


271 Über die Stärke dieses Korps sind wir leider nicht unterrichtet; mehr als höchstens 6000 Mann werden es wohl nicht gewesen sein. Am Schlachttage stand es noch bei Torgau, hätte also immer erst nach einigen Tagen die Gegend von Lützen erreichen können. Gustav Adolf hatte ihm den Weg über Riesa und Oschatz vorgeschrieben, um die von den Kaiserlichen besetzten Orte Eisenburg und Leipzig zu vermeiden.


272 Die neueren Monographien über die Schlacht, auf die meine Darstellung sich stützt, sind in erster Linie die von WALTER STRUCK, Stralsund 1893, und daneben ERICH LEO, Halle 1900. Beide unterscheiden aber nicht genügend zwischen einem positiven Entschluß, die Schlachtentscheidung zu suchen und dem bloßen Risiko, sie gelegentlich eines Manövers zu finden. Auch die frische und lebendige Darstellung der Schlacht in der Lit. Beilage des Staatsanzeigers f. Württemberg 1897 von Oberst KAISER hat diesen entscheidenden Punkt nicht gefaßt. Erst nachträglich bekannt geworden ist mir »Von Lützen nach Nördlingen« von KARL JACOB (1904), der nachzuweisen sucht, daß Bernhard v. Weimar zu Unrecht verherrlicht worden und der schwedische Feldmarschall Horn ihm als Strategie weit vorzuziehen sei. Was Jacob zu gunsten von Horn sagt, dürfte im Wesentlichen richtig sein, sein absprechendes Urteil über Bernhard zeigt jedoch Voreingenommenheit und ungenügende kriegsgeschichtliche Schulung. In den Kontroverspunkten zwischen Leo und Struck schließt sich Jacob mit Recht durchweg Struck an.


273

JACOB macht es Bernhard zum Vorwurf, daß er überhaupt angegriffen habe; dieser Flügel hätte sich rein defensiv halten müssen, um im Fall des Rückzugs diesen mit unverbrauchten Kräften zu decken. Ein solches Verhalten würde dem militärischen Genius Bernhards ein schlechtes Zeugnis ausgestellt haben. Freilich, da die Schlacht verloren gegangen ist, so wurde die Niederlage um so furchtbarer, weil Bernhard keine genügenden Reserven zur Deckung des Rückzuges mehr einzusetzen hatte. Hätte er aber deshalb sich in der Schlacht nur passiv verhalten, so wäre ein Sieg überhaupt nicht mehr möglich gewesen, da die Gegner dann umso mehr Truppen gegen Horn einsetzen konnten. Bernhard hat allem Anschein nach seine Aufgabe durchaus richtig erfaßt: den Feind auf seinem Flügel möglichst zu beschäftigen, ohne doch dort die Entscheidung herauszufordern.


274 LEO, S. 59, schätzt die katholische Armee auf 40000 bis 50000 Mann, wovon ein kleiner Teil gegen Nördlingen stehen blieb, die Schweden auf 19000 bis 22000 Reguläre und 5000 bis 6000 Mann Württembergischer Landwehr. M. RITTER, Gesch. d. Dreißigj. Krieg. S. 580 ähnlich Ebenso JACOB S. 109.

Leider erfahren wir nichts Näheres über die Verwendung und Haltung dieser Miliz in der Schlacht. Sie muß auf dem Flügel Bernhards gestanden haben und ist deshalb wohl in der eigentlichen Schlacht nicht zum Schlagen gekommen, sondern auf dem Rückzug vom Feinde gefaßt und zusammengehauen worden. Auch in der Abhandlung von KAISER, wo man es am meisten erwarten möchte, findet sich nichts Wesentliches weiter.


275 LEO, S. 66, Anmkg., führt einige Zeugnisse an, daß Bernhard die Entsatzschlacht von Anfang an, d.h. schon bei dem Kriegsrat, der den Marsch auf den Arnsberg beschloß, gewollt und vorgeschlagen habe. Aber diese Zeugnisse sind doch nicht unbedingt zuverlässig, und es könnte z.B. leicht sein, daß Äußerungen des Prinzen am Abend des Marsches oder am Morgen des eigentlichen Schlachttages, als es sich darum handelte, ob man versuchen solle, die Allbuch-Stellung mit Gewalt zu nehmen oder nicht, in den Kriegsrat zurückverlegt worden sind.


276 Die maßgebende Monographie ist RUDOLF SCHMIDT, Die Schlacht bei Wittstock, Halle 1876.


277 Brief an den Feldmarschall Grafen Götz, der in Hessen kommandierte, vom 9. Oktober, also fünf Tage nach der Schlacht. Gedr. bei v. d. DECKEN, Herzog Georg von Braunschweig und Lüneburg, Bd. III, S. 277.


278 Über den Ursprung und das Werden des österreichischen Heeres »Geschichte der K. und K. Wehrmacht von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts«. Herausgegeben von der Direktion des k. und. k. Kriegsarchivs.


279 Französische Geschichte I, 369.


280 SUSANE, Hist. de la cavall. française I, 82.


281 Feldzüge des Prinzen Eugen, Bd. I, S. 507.


282 SUSANE, Hist. de l'infant. I, 78.


283 Als Muster haben vielleicht die 1544 geschaffenen spanischen Terzios gedient, deren Verhältnis zu den Columellas nicht klar ist.


284 MENTION, L'armee de l'ancien régime. 1900.


285 RITTER, Deutsche Geschichte im Zeitalter der Gegenreformation, III, 518.


286 ANDRÉ, Le Tellier, S. 26.


287 ANDRÉ, S. 217.


288 Nach SUSANE, Ausgabe von 1876, p. 312 zählte die Infanterie Anfang 1791 in Reih und Glied nicht mehr als 125000 Mann.


289 SUSANE, Hist. de la cavali, française p. 136, p. 154.


290 MICHEL LE TELLIER et l'organisation de l'armée monarchique par LOUIS ANDRÉ, Paris, Felix Alcan 1906. Großes aktenmäßiges Werk. Zuweilen tritt die Tendenz, das Verdienst Le Telliers in's Licht zu setzen etwas aufdringlich hervor. Im Jahre 1900 hat das französische Kriegsministerium ein Werk herausgegeben Historiques des Corps de T'oupe de l'armée française (1569-1900). In der Einleitung ein Überblick über die einschlagende Literatur seit dem Werk von DANIEL 1721. Das Buch enthält eine tabellarische Übersicht aller Truppenteile seit 1589 ohne weitere Quellenforschung, dazu Angabe der Kommandanten, der gelieferten Gefechte u. dergl.


291 SUSANE S. 100. NOCH DE LA NOUE leitet die Tatsache, daß das spanische Fußvolk besser sei als das französische daraus ab, daß bei den Spaniern so viele Edelleute dienten (Jähns S. 564). Eine merkwürdige Erzählung von wöchentlich wechselnden, durch Los bestimmten Vorgesetzten bei den Spaniern berichtet zum Jahre 1538 JOVIUS, B 37, Ed. 1578, p. 364, 366.


292 Discours XIV. Ed. 1587, S. 338.


293 Die erste Spur einer prinzipiellen Scheidung zwischen Offizieren und Unteroffizieren finde ich in einer Bewertung DE LA NOUES, 13. Disc. (Ed. 1587, p. 322). Da rühmt er die Spanier, daß sie den Befehlen einfacher Sergeanten gehorchen, um so mehr ihren Offizieren.


294 J. B. HOYER, Geschichte der Kriegskunst S. 188, der noch die lebendige Tradition hatte, steht als Hauptgrund der schlechten Disziplin bei den Franzosen im 18. Jahrhundert den Verkauf der Offizierstellen an. Man darf solche Erscheinungen jedoch nicht isoliert betrachten und dann kausal auswerten. Auch in der englischen Armee herrschte der Stellenkauf, und sie hat nicht nur ihre Disziplin behauptet, sondern die Mißbildung hat ihr sogarn den Vorteil gebracht, daß ein hervorragender Mann, wenn er zugleich reich war, sehr jung in eine höhere Kommandostelle gelangen konnte. Wellington wurde auf diese Weise mit 23 Jahren Oberstleutnant.


295 Sehr eingehend ist das Verhältnis der adligen und bürgerlichen Offiziere im französischen Heere behandelt in dem Buche LOUIS TUETEY, Les officiers sous l'ancien régime, nobles et roturiers. Paris 1908.


296 PUYSEGUR (Kap. VI, S. 50) rechnet auf 16-17, an anderer Stelle (p. 103) etwa 25 Mann einen Offizier. SICARD, Hist. des instituts ons milit. des Français, Bd. II, S. 229 berechnet auf 12-13 Mann (79050 : 6553), S. 244 auf 19-20 Mann (68 : 35 im Infanterie-Bataillon) SUSANE, Hist. de l'infanterie française I, 278 auf 15 Mann (685 : 35). BERENHORST, Betrachtungen I, 61 auf 18 Mann (900 : 50) einen Offizier SUSANE fügt seiner Angabe hinzu, die Zahl sei im Jahre 1718 viel zu groß befunden worden und deshalb die Zahl der Kompagnien reduziert; 1734 sei sie aber wieder erhöht worden HOYER, Gesch. der Kriegskunst gibt an (11, 505), daß durch die Reformen des Kriegsministers St Germain die Kompagnien auf 125 Köpfe, darunter 7-8 Offiziere, gesetzt worden seien. Nach CHUQUET betrug die Zahl der französischen Offiziere im Jahre 1789 etwa 9000. Auch in Österreich war die Zahl der Offiziere zur Zeit des Prinzen Eugen sehr groß. Montecuccoli verlangte auf 1500 Man 33 Offiziere. Preußen hatte Dez 1740 3116 Offiziere auf gegen 10000 Mann; 1786 530 Offiziere auf etwa 200000 Mann. Das Regiment Thüna zählte im Jahre 1781 52 Offiziere auf 2186 Unteroffiziere und Mannschaften, eingeschlossen 40 Reservisten, also auf 42 Mann einen Offizier. Mil. Wochenbl. 1909.


297 Die Angaben über den Diensteintritt B.'s stimmen in den beiden Biographien von SARRANS-JEUNE und KLÄBER nicht ganz überein.


298 DANIELS, Pr. Jahrb. 77, 523.


299 HOYERS Geschichte der Kriegskunst II, 199. Nach RYS, Le droit international III, 512 wurde der erste Ranzionierungsvertrag geschlossen 1550 zwischen Moritz von Sachsen und Magdeburg. Die Ranzion sollte einen Monatssold nicht überschreiten. HEFFTER-GEFFCKEN, Völkerrecht § 142 nennt als ältestes Kartell über Gefangenenauswechselung und Auslösung einen Vertrag zwischen Frankreich und Holland 1673. Pradier-Fodéré, Traité de droit international public VII, 45 rührt noch andere Verträge an. Als Höchstgrenze der Ranzionierung wird zuweilen ein Vierteljahrssold festgesetzt.


300 Die erste Versorgungszulage, die ich mich erinnere, gelesen zu haben, steht in einem Stralsunder Soldvertrag von 1510, Beck, Artikelsbriefe S. 118, wo Fürsorge für Verwundete und Invaliden versprochen wird.


301 DANIELS, Ferdinand von Braunschweig, Preuß. Jahrb. Bd. 80, S. 509. Vergl. auch Bd. 79, S. 287.


302 Die Niederländer Le Hon (Hondius) schrieb über Wallhausen (Jähns II, 1039): »Wallhausen heft een groot Boek gemackt von de Exercitie van een Regiment, daer niet een forme in stat, die ons te passe komt en oock noyt by de Princen van Orangien gebruyckt is gew est ... 't welck zinn niet anders als fantasien, die man oy't papier stelt, die noyt by eenigh Offizier of Soldaet konnen in't werck gestelt worden, ja by de Auteurs selfs's niet, dewelcke niet Jcarus so hoogh wissen vliegen tot datse van boven neervassen, deewelcke meenen alsse Figuren op't papier brengen, daste voor groote Hansen moeten gehouden worden.« Der Franzose Bardin nennt Wallhausens Kriegskunst zu Fuß »un latras illisible, dont il n'ya rien à tirer«. (Jähns II, 1042).


303 Zu seiner Verteidigung diene, daß auch ein Soldat mit Montecuccoli Ähnliches geschrieben hat. »Will man eine Lanzierer-Abteilung nicht zum Angriff, sondern zur Verteidigung formieren, so kann man ihr eine quadratische Form geben, die nach allen vier Seiten hin Front macht.« Auch runde oder sphärische Form wird empfohlen. Schriften I, 352.


304 L. PLATHNER, Graf Johann von Nassau und die erste Kriegsschule. Berl. Dissert. 1913.


305 Graf REINHART SOLMS schrieb gegen 1559 eine militärische Enzyklopädie die Jähns I, 510 »Kriegsregierung« nennt, und verwirft darin mit Entschiedenheit den Gedanken der Miliz da die Leute, wenn es ernst würde, davonliefen. LAZARUS SCHWENDI war dafür, ebenda S. 539. General v. Klitzing erstattete dem Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg einen Bericht, daß nach seinen Erfahrungen Milizen geworbenen Truppen nicht zu widerstehen vermöchten; er rät, Geworbene und Ausgehobene zu mischen. B. d. DECKEN, Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg II, 189.


306 Nur sekundär hatte man die Landwehr einmal nützlich verwendet; als der Herzog 1620 in Böhmen einrückte, deckte er mit ihr sein Land gegen die Union. KREBS, Schl. a. weißen Berge, S. 32.


307 Als 1544 der Bürgermeister von Augsburg alle Bürger zur Anschaffung von Waffen und zu täglichen Exerzierübungen zwang, empörte sich die ganze Stadt gegen dieses Verfahren und erklärte es für einen Unsinn, für eine unnötige Geld- und Zeitverschwendung, da man bei der Nichtigkeit der Augsburger Industrie den Zweck mit gemieteten Soldtruppen besser und wohlfeiler erreichen könnte. Schmoller, Tüb. Zeitschr. 16, 486.


308 JANY, Die Anfänge der alten Armee, S. 2.


309 JANY I, 10. KROLLMANN, Das Defensionswerk i. Königreich Preußen, 1909.


310 WEYNERT, Gesch. des Kriegswesens und der Heerverfassungen in Europa Bd. II, S. 99.


311 Im Juni 1625 berechnete man in Hessen den Betrag der von den eingelagerten liguistischen Truppen seit 1623 nur in den Städten und landesfürstlichen, nicht von den adligen Dörfern erpreßten Lieferungen, ohne Einreichung der Räubereien und Zerstörungen auf 3318000 Reichstaler, viel mehr als das Zehnfache von dem, was die Stände drei Jahre vorher dem Landgrafen bewilligt, aber womit das Land nicht hatte geschützt werden können. M. RITTER, Deutsch Gesch. III, 260. GINDELY schätzt die Gesamtsumme der von Wallenstein in seinem ersten Generalat erhobenen Kontributionen auf 200 bis 210 Millionen Taler. Die Stadt Halle allein wieß nach, daß sie von Dez. 1625 bis Sept. 1627 430274 Gulden gezahlt habe.


312 DROYSEN, Preuß. Politik III, 1, 49.


313 v. BONIN, Der kurbrandenburg. Kriegsrat 1630-1641. Br.-preuß. Forsch. 1913, S. 51 ff.


314 Ganz einig über den Inhalt und den Charakter der Reduktion von 1641 und des Bestandes bis 1656 ist die Forschung noch nicht. Die Vorstellung J. G. DROYSENS, daß es sich 1641 vornehmlich um die Lösung aus der Doppelverpflichtung gegen den Kaiser und den Kurfürsten gehandelt und der junge Herr gleichzeitig den Widerstand der Obersten und der Stände gebrochen, um die von nun an nur dem Fürsten verpflichtete einheitliche Armee zu schaffen, ist aber jetzt allseitig fallen gelassen. MEINARDUS »Protokolle u. Relationen d. Brandenburgischen Geheimen Rats«, »Einleitungen zum 1. und 2. Bande Artikel Schwarzenberg« in der Allg. D. Biogr. Aufsatz in den Preuß. Jahrb. Bd. 86 v. SCHRÖTTER, Die br.-preuß. Heeresverfassung u. d. Gr. Kurfürsten. 1892 BRAKE, Die Reduktion des br.-pr. Heeres im Sommer 1641. Bonner Dissert. 1818. Dazu MEINARDUS H. Z. 81, 556, 82, 370. JANY, Die Anfänge der alten Armee. Urkundl. Beitr. z. Gesch. d. preuß. Heeres, 1. Heft 1901.


315 FERD. HIRSCH, Die Armee d. Gr. Kurf. Hist. Zeitschrift 53, S. 231 (1885).


316 Diese wichtige Beobachtung von B. v. BONIN im Archiv f. Militärrecht 1911. S. 262.


317 Vergl. den Aufsatz »Der preußische Landrat« in meinen »Historischen u. Politischen Aufsätzen«, wo der Unterschied zwischen dem preußischen, englischen und französischen Verwaltungssystem entwickelt ist.


318 RITTER, Das Kontributionssystem Wallensteins. H. Zeitschr. 90, 193 Schon Ranke hat in der Heeresverwaltung Wallensteins, die sich bestrebte, dafür zu sorgen, daß trotz aller Leistungen die Bürger und Bauern leidlich bestehen könnten, den »landesfürstlichen« Zug in dem großen Condottiere erkannt.


319 v. SCHRÖTTER, Die Ergänzung d. preuß. Heeres u. dem ersten Könige. Br. pr. Forschungen 1910. S. 413.


320 SCHRÖTTER, Br.-Pr. Forsch. 23, 463.


321 Als Analogie, wie die alte »Landes-Defension« in die stehende Armee übergeleitet wurde, sei noch hingewiesen auf eine Verhandlung zwischen dem Kaiser und den niederösterreischen Ständen im Jahre 1639. Die Stände wünschten den Grundsatz aufzustellen, daß die Landes-Defension nur innerhalb der Landeskarenzen verwandt werden dürfe. Der Kaiser verlangte die Stellung des 20. Mannes und stellte zur Erwägung »ob mit besserem Nutzen dieses Volk in ein absonderliches Corps zu richten, oder ob dasselbe bei den alten Regimentern zu Bestärkung derselben unterzustoßen sein werde«. Nach MEYNERT, Geschichte des Kriegswesens, Bd. III, S. 10.


322 Die grundlegende Untersuchung ist: MAX LEHMANN, Werbung, Wehrpflicht und Beurlaubung im Heere Friedrich Wilhelms I.. Hist. Zeitschr. Bd. 67. 1891. Einen sehr anschaulichen, Wort für Wort quellenmäßig belegten Einblick in die Struktur des preußischen Heeres im 18. Jahrhundert gibt die Schrift ERWIN DETTE, Friedrich der Große und sein Heer. Göttingen, Vanderhoeck & Ruprecht. 1915. Mehrere charakteristische Beobachtungen habe ich wörtlich aus dieser vortrefflichen Schrift übernommen.


323 Es ist um so merkwürdiger, als nach Schrötter l. c. S. 466 beim Tode Friedrichs I. eigentlich schon ein System der Aushebung nach geregelten Linen, mit Eximierung der »Possessionierten« bestand, das dem durch das Kanton-Reglement geschaffenen Zustand ganz ähnlich war. Es scheint, daß der gewaltsamen Natur Friedrich Wilhelms I. das ganz discretitionäre der Aushebung durch die Offiziere gerade recht war.


324 COURBIÈRE, Gesch. d. Br. preuß. Heeresverf. S. 119. Wenn hier (S. 120) von Leuten von 3 Zoll und unter 3 Zoll die Rede ist, so scheint mir das auf einen Schreibfehler zurückzugehen. Als das kleinste Maß, unter das nur bei völligem Menschenmangel wie in dem letzten Jahre des Siebenjährigen Krieges heruntergegangen wurde, ist 5 Fuß 5 Zoll = 1,70 Meter anzusehen. Vergl. GRÜNHAGEN, Schlesien unter Friedrich d. Gr. I, 405 REIMANN, Gesch. d. pr. Staates I, 154 gibt an, daß auch bei Garnisonregimenten nicht unter 5'3'' herabgegangen werden dürfe. Nach KOSER, Friedrich d. Gr. I, 538 hat Friedrich für die älteren Regimenter im 1. Glied 5'8'', im 2. Glied 6 verlangt. Für die jüngeren 5'7'' und 5'5''.


325 1811 in einem Bericht der kurmärkischen Regierung heißt es: »In früheren Zeiten war nur eine so mäßige Anzahl zur Ersetzung des Abganges an Einländern erforderlich, daß nur ganz entbehrliche Subjekte, und zwar nach der Wahl der Zivilbehörden, eingestellt wurden.«


326 Forsch. z. Brandenbgg.-Preuß. Gesch. VII, 308.


327 RANKE, Werke 27, 230.


328 JÄHNS II, 914.


329 Abgedr. »Taktische Schulung« S. 687.


330 v. OSTEN-SACKEN. Preußens Heer von seinen Anfängen bis zur Gegenwart (1911). Bd. 1, S. 173.


331 Die Zahlen sind berechnet von dem Regiment, das 1784 Thüna, 1806 Winnig hieß. OLLECH, Leben Reihers, Mil. Wochenbl. 1859, S. 11 KUNHARDT V. SCHMIDT, Mil. Wochenbl. 1909, Sp. 3771. Mit Recht nimmt letzterer an, daß bei der Gleichartigkeit der Armee die Listen nicht nur ein Bild des einzelnen Truppenteils, sondern der ganzen Infanterie der Zeit geben. Ähnliche Altersverhältnisse schon im Jahre 1704. SCHRÖTTER I. c. S. 453.


332 M. LEHMANN a.a.O., S. 278.


333 Schon BASTA (Buch 1, Kap. 6) also lange vor dem 30jährigen Kriege, klagt darüber, daß man angefangen habe, die Hauptmannschaften nur an die Großen auszuteilen, auch wenn sie ganz unerfahren sind, so daß kein gemeiner Soldat mehr die Hoffnung habe, emporzukommen, es sei denn ganz ausnahmsweise. Nach LÖWE, Organisation des Wallensteinschen Heeres (S. 86), waren im 30jährigen Kriege die Obersten und Generale meistens Edelleute, unter den niederen Offizieren aber noch manche ehemalige Gemeine. G. DROYSEN, Beitr. z. Gesch. des Militärwesens im 30jährigen Kriege (Zeitschr. f. Kulturgesch. Bd. 4 1875) betont im Gegensatz zu Gansauge stark, daß es damals noch kein Offizierkorps gegeben habe.


334 SCHRÖTTER, Br.-Pr. Forsch., Bd. 27.


335 Sehr instruktiv behandelt von RICHARD M. MEYER, » Die militärischen Titel« in der Zeitschr. f. deutsche Wortforschung 12. Bd. 3. Heft (1910) S. 145.

Das Reglement Friedrich Wilhelms I. von 1726 zeigt große Ähnlichkeit mit einem spanischen Reglement. JÄHNS II, 1577 meint, daß es auf dieses direkt zurückgehe. ERBEN in den Mitteil. des k. und k. Heeresmuseums I, p. 3 (1902) scheint das zu widerlegen. Ich wage kein definitives Urteil.


336 SCHMOLLER in der Hist. Zeitschr. Bd. 30, S. 61.


337 Betrachtungen über die Kriegskunst, 13. Abschnitt.


338 G. DROYSEN, Beiträge z. Gesch. des Militärwesens während der Epoche des 30jährigen Krieges. Zeitschr. für deutsche Kulturgesch. N. F. IV. Jahrg. 1875, S. 592.


339 Bericht des Gesandten Valory vom Jahre 1748 Veröffentl. v. Koser, Brandenb.-Preuß. Forsch. VII, 299 (1894). Valory betont den Gleichtritt der Preußen so stark, daß man zweifeln möchte, ob die Franzosen ihn gehabt haben.


340 DANIELS, Ferdinand v. Braunschweig. Preuß. Jahrb. Bd. 77, 78, 79, 80, 82.


341 Nach Friedrichs sog. Milit. Testament i.J. 1780 sollen es 110000 Inländer bei 80000 Ausländern gewesen sein; die Zahlen sind nicht ganz sicher, da auch Inländer, die nicht aus dem Regimentskanton waren, als Ausländer gezählt wurden.


342 In der Militia Gallica WALLHAUSENS (Übersetzung eines Buches von Montgommery) S. 44 ist genau angegeben, wie weit die Strafgewalt jeder Charge reicht. Der Oberst darf mit dem Degen schlagen und töten, auch Offiziere. Der Sergeant-Major ebenso; darf aber auch mit dem Stecken schlagen, d.h. mit seinem Maßstab. Darüber soll sich niemand beleidigt fühlen. Der Kapitän darf mit dem flachen Schwerte schlagen. Die Leutnants und Sergeanten ebenso auf dem Marsche oder in der Tranchee, aber im Quartier nur die direkten Untergebenen. Der Fähnrich war nur in Vertretung des Leutnants oder Kapitäns. Der Sergeant (Widerspruch gegen oben!) nur auf dem Marsche, in der Schlacht, auf der Wache, in den Trancheen mit dem Schaft der Hellebarde, nicht mit dem Schwert, wenn ein Soldat seinen Posten verläßt, aber nicht im Quartier oder um anderer Ursachen willen.


343 DANIELS, Preuß. Jahrb. Bd. 82, S. 270.


344 Nach der Berechnung des Generalstabswerkes. Das ist also in dem Augenblick, wo Friedrich den Krieg beginnt. Ranke III, 148 zitiert eine Denkschrift, wonach Friedrich Wilhelm I. 83484 Mann, darunter 72000 Mann Feldarmee hinterlassen habe; andere Angaben gehen bis zu 89000 Mann. Nach SCHRÖTTER betrug die preußische Armee schon am 2. Jan. 1705, als sie mit Hilfe der Subsidien der Seemächte sehr verstärkt worden war, 47031 und mit den Milizen 67000 Mann d.i. beinahe 4% der Bevölkerung.


345 Preuß. Jahrb. Bd. 142, S. 300.


346 RÜSTOW, Gesch. d. Inf. II, 42 ff.


347 JAHN, S. 108.


348 PASTENACCI, Schlacht bei Enzheim.


349 Die sächsische Infanterie suchte sich in den Schlachten bei Klissow (1702) und Fraustadt (1706) mit spanischen Reitern ohne Erfolg gegen die Schweden zu decken.


350 Nach WÜRDINGER, Kriegsgesch. v. Bayern II, 349 findet sich ein solcher »Ahlspieß« in einem Passauer Zeughausregister von 1488.


351 Nach Quellen, die FIRTH, Cromwells Army, p. 87 angibt, ist ein leichtes Gewehr mit Feuersteinschloß als Jagdwaffe von den deutschen Bauern bereits im Beginn des 17. Jahrhunderts viel gebraucht worden. Im Jahre 1626 kämpften die Bauern mit diesen Gewehren kaiserliche Regimenter, die Christian von Braunschweig geschlagen hatte, vollends nieder.


352 Über die fortschreitenden technischen Verbesserungen des Feuergewehrs will ich hier eine Anzahl Daten zusammenstellen, ohne mich gerade für jede einzelne Jahreszahl verbürgen zu wollen. Man gewinnt aber daraus eine Anschauung, wie allmählich und schrittweise sich eine solche Entwicklung vollzieht.

An Literatur kommt wesentlich in Betracht THIERBACH in der Zeitschr. für histor. Waffenkunde. Bd. II, Über die Entwicklung des Bajonetts, und Bd. III.

Zweite Hälfte des 16. Jahrh. Papierpatronen zunächst noch ohne die Kugel. SPAK in der Zeitschr. für Thierbach will nachweisen, daß erst 1655 Musketen ohne Gabeln an die Regimenter verausgabt seien. – 1670 Einführung der Patronen bei der brandenburg. Infanterie. – 1684 Steinschloßflinten in Österreich eingeführt. – 1688 soll Vauban die Dille erfunden haben. – 1690 Einführung der Papierpatronen in Frankreich (Jähns II, 1236). – 1698 führt Leopold von Dessau den eisernen Ladestock bei seinem Regiment ein. – 1699 Bajonett mit Querarm. – 1703 Endgültige Abschaffung der Piken bei den Franzosen. – 1708 Ebenso bei den Niederländern nach Coxe, Leben Marlboroughs IV, 303. – Von 1718 an wird der eiserne Ladestock in der ganzen preußischen Armee eingeführt. – 1721 Abschaffung der Piken bei den Russen. – 1733 In Preußen Laden mit aufgepflanztem Bajonett Jähns III, 2498. – 1744 (oder schon 1742 der eiserne Ladestock in Österreich. – 1745 Der eiserne Ladestock in Frankreich. – »Der wohl exerzierte Preußische Soldat« von JOHANN CONRAD MÜLLER, Frey-Fähnrich und Burger der Stadt Schaffhausen (1759) gibt an (S. 18), daß Friedrich kurz vor dem jetzigen Feldzug alle Gewehre habe neu verschäfften lassen und dabei den obersten Ring für den Ladestock trichterförmig machen, um ihn sicherer an Ort bringen zu können. Auch gibt er an, daß die Griffe, wie er sie vorschreibt, mit dem hölzernen Ladestock nicht gemacht werden können – 1773 in Preußen statt des konischen Ladestocks der zylindrische.

Bei Versuchen, die Napoleon 1811 anstellen ließ, war nach THIERBACH jeder siebente Schuß ein Versager; nach SCHMIDT Handfeuerwaffe S. 38 waren von 100 Schüssen 20 Versager und 10 Abblitzer. Bei Versuchen, die die französische Regierung 1829 mit demselben Steinschloßgewehr anstellen ließ, kam nur auf 15 Schüsse ein Versager.


353 Die grundlegende Untersuchung ist die Schrift »Die taktische Schulung der preußischen Armee durch König Friedrich d. Gr. während der Friedenszeit 1745 bis 1756« in den »Kriegsgeschichtlichen Einzelschriften«. Herausgegeben vom Gr. Generalstab Heft 27/30. 1900.


354 Taktische Schulung, S. 663.


355 JÄHNS, S. 2105.


356 BERENHORST, Betrachtungen über die Kriegskunst, über ihre Fortschritte, ihre Widersprüche und ihre Zuverlässigkeit 1797. S. 239-40.


357 Taktische Schulung, S. 665.


358 Der FÜRST VON LIGNE berichtet, daß er ein einziges Mal in seinen vielen Feldzügen, im Treffen von Moys (1757) die Bajonette Eisen auf Eisen habe klappern hören. BERENHORST behauptet, die Kriegsgeschichte ermangele eines gehörig beglaubigten Beispiels, daß die Gewehre von beiden Seiten sich gekreuzt hätten und mit Stoß und Gegenstoß gefochten worden wäre. Auch Kaiser Wilhelm I. hielt nichts vom Bajonettieren bei der Ausbildung der Soldaten, da es keinen praktischen Wert habe.


359 SCHARNHORST III, 273 gibt an, daß viele Versuche das Ergebnis gehabt hätten, daß bei Schießen auf eine Linie Kavallerie von 1000 Schuß auf 100 Schritt 403 getroffen hätten, bei 300 Schritt 149, bei 400 Schritt noch 65. Bei einem im Zielen geübten Peloton auf die weiten Entfernungen erheblich mehr, bis zum doppelten. Auf 400 Schritte komme »der Effekt also beinahe gar nicht in Betracht«. Gegen Infanterie war die Wirkung naturgemäß noch erheblich geringer. Weiteres darüber »Taktische Schulung« S. 431. In FIRTH, »Cromwells Army«, S. 89 wird die Tragweite der Muskete des 16. und 17. Jahrhunderts nach mehreren übereinstimmenden Zeugnissen auf 600 Schritt angegeben, und es ist wohl nicht unmöglich, daß sie größer war als die der Flinte des 18. Jahrhunderts.


360 Österreich, Regulament von 1759. Jähns S. 2035.


361 In Übereinstimmung mit Taktische Schulung, S. 446.


362 Gen-Stab, Kriegsgesch. Einzelsch. Heft 27, S. 380.


363 Disposition für Schlacht bei Zorndorf. Mil. Nachlaß des Grafen HENCKEL II, S. 79. Auf dem Flügel, so attaquieren soll, werden 3 Treffen sein. Sollte ein Bataillon im 1. Treffen ruiniret oder repoussieret werden, so muß sogleich das Bataillon aus dem 2. Treffen, so hinter demselben stehet, ins 1. rücken und aus dem 3. Treffen muß eines wieder ins 2. Treffen an dessen Stelle rücken, alsdann das ruinirte und repoussierte Bataillon sich ordentlich wieder formieren und mit avanciren muß.


364 MONTECUCCOLI, Schriften II, 350. Das österreichische Militär-Feld-Regulament von 1759 gibt 500 Schritt an (Jähns III, 1035.) Das »Reglement vor die Königl. Preußische Infanterie« von 1726 in XX Titul Artic. I, »daß man mit keiner Flintenkugel hinschießen kan«.


365 Das G. St. W. und die beiden Einzelschriften 27 und 28-30 haben sehr wertvolles neues Material zu der Frage gebracht, sich aber schließlich in eine viel zu enge Auslegung der schrägen Schlachtordnung verlaufen. Sie ist zurückgewiesen von Oberstleutnant SCHNACKENBURG in den Jahrb. f. Armee und Marine, Bd. 116, 2. Heft (1900). Die Grundlegung für die richtige Auffassung hat schon OTTO HERRMANN in der Brand-Preuß. Forsch., Bd. V, S. 459 (1892) gefunden, und das ganze Problem ist endgültig erledigt in der nach Quellenkritik Vollständigkeit und Räsonnement mustergültigen Untersuchung von RUDOLF KEIBEL in der Brand-Preuß Forsch., Bd. XIV, S. 95 (1901). Ein letzter Versuch JANYS, Die Generalstabs-Auffassung zu verteidigen im Hohen zollern-Jahrbuch 1911 ist zurückgewiesen von D. HERRMANN in der Br.-Pr. Forsch. XXVII, 555 (1914).


366 MONTECUCCOLI II, 581 nennt als Flügelschlachten auch Rieuport, Breitenfeld und Alterheim. Breitenfeld wurde zwar praktisch zur Flügelschlacht, war aber nicht als solche angelegt.


367 JÄHNS I, 520, 522.


368 Die Einzelheiten bei HERMANN I. c. S. 464.


369 CLAUSEWITZ (7jähr. Krieg), Werk X, 56 schreibt: »Nach den Vorurteilen und Einrichtungen jener Zeit konnten sich 40- oder 50000 Mann nicht anders schlagen als wenn sie sich vorher in einer zusammenhängenden Schlachtordnung aufstellten«. Der Tadel, der in dem Worte »Vorurteil« liegt, erscheint unberechtigt: es war eine durch die Natur der Dinge gebotene Konsequenz: weil die Linien so fadendünn waren, mußten sie zusammenhängen; jeder Zwischenraum hätte eine überaus gefährliche Einbruchsstelle geboten.


370 Nach JÄHNS II, 1521.


371 Friedrich selber in den »Generalprinzipien« (Art. XXII, Nr. 7) beschreibt »Meine oblique Ordre de Bataille« so: »man refüsiret den Feind einen Flügel und man verstärket denjenigen, welcher attaquieren soll; Mit letzterem thut Ihr alle Eure Efforts auf einen Flügel des Feindes welchen Ihr in die Flanque nehmet; Eine Armee von 10000 Mann, wenn sie in der Flanque gefasset wird, kann durch 30000 Mann geschlagen werden, denn die Affaire decidiret sich sodann geschwinde«.


372 Auch die kontinuierliche Linie der Infanterie hat der König keineswegs schematisch festgehalten, sondern sich nach Umständen davon emanzipiert. Das ist bei Prag wie bei Kollin nachgewiesen von D. HERRMANN, Brand.-Preuß. Forsch. XXVI, S. 499 Anmerkung. S. 513.


373 Die Beobachtung und Verfolgung dieser Arbeit in allen Einzelheiten ist es gewesen, die den Generalstab dazu verführt hat, die schräge Schlachtordnung überhaupt erst in dieses Jahrzehnt zu setzen und auf die zusammenhängende Infanteriefront zu beschränken. Die Beschränkung wird aber auch in den Schritten des Generalstabes selber nicht streng festgehalten und man verwickelt sich dabei in innere Widersprüche in Widersprüche mit König Friedrich und Widersprüche mit einer persönlichen Schrift des Chefs der Historischen Abteilung, v. Taysen.


374 TEMPELHOF schildert den Anmarsch: »Es gab keinen schöneren Anblick. Die Teten waren beständig in gleicher Höhe und in der zur Formierung nötigen Entfernung von einander; die Züge hielten ihre Distanzen so genaue, als wenn es zur Revue gegangen wäre.«


375 Als Grund des staffelweisen Angriffs gibt er an, daß es vermöge dieser Anordnung keines besonderen Befehls für den linken Flügel bedurft hätte, um in den Kampf einzutreten. Der Abstand der einzelnen Bataillone von einander betrug 50 Schritt, also noch nicht eine Minute Marsch; die vordere Spitze des rechten Flügels hatte vom Ende des linken Flügels einen Abstand von 1000 Schritten, also nicht mehr als 10 bis 15 Minuten Marsch.

Daß die Echelons es nicht waren, die den Sieg gebracht haben, hat auch schon DIETRICH V. BÜLOW erkannt (Jähns III, 2139). – Major JOACHIM, Das mil Testament d. Großen Königs (Beih. z. Mil. Wochenbl. 1914, 7. Heft) will, im Gegensatz zum Gen.-St.-W. S. 26, daß die Echelons nicht bataillons-, sondern brigadenweise (5 Bataillone) gebildet worden seien. »Er sieht die schräge Schlachtordnung überhaupt nicht als eine Kampfesform, sondern als eine Bewegungsform an und weist auch die traditionelle Überschätzung mit Entschiedenheit ab; die schräge Schlachtordnung ist ihm nur ein ›Notbehelf‹ für die deckungslose Ebene«. Nach der Disposition für die Schlacht bei Zorndorf gedr. im Mil. Nachlaß des Grafen Henckel Donnersmarsch II. 78) bilden immer zwei Bataillone zusammen eine Staffel.


376 Brief vom 8. August 1745. Generalstabswerk, Kriege Friedrich d. Gr. I, 24.


377 KURT SCHMIDT, Die Tätigkeit der preußischen Freibataillone in den beiden ersten Feldzügen des siebenjährigen Krieges. Berl. Dissert. 1911. ERWIN DETTE, I. c. S. 78 ff. Über Hardts Erfolge 1759 Generalstabswerk X, 124.


378 Milit. Wochenbl. 1895, Nr. 62, Sp. 1602. Jahrgang 1899, Nr. 73, Sp. 1832. Der französische Gesandte Valory schreibt in seinem Bericht vom Jahre 1748 über die preußische Kavallerie beim Tode Friedrich Wilhelms I. Brand.-Preuß. Forsch. VII, 308: »Les chevaux accoutumés au feu et le cavalier descendeut de son cheval, lui laissant la bride sur le col, et se rangeant à la tête de l'esadron pour faire eu de rang de pelotons et de bataillons comme les fantassins, sans qu'aucun cheval braulât de sa place. J'ai vu des demi-escadron entiers doubler les rangs en fuyant les talons«.


379 v. CANITZ, Nachr. und Betrachtungen über die Schicksale der Reiterei, S. 7.


380 Nach DESBRIÈRE und SAUTAI, Organisation et tactique des trois armes. Paris 1906.


381 Schriften II, 176.


382 Kavalleristische Monatshefte (1908) S. 908. Über Verlauf und Ergebnis von Reiterzusammenstößen.


383 Es wird der Mühe wert sein, anzumerken, daß gleich mit der neuen Epoche der Strategie auch der Gebrauch eines Hilfsmittels erscheint, das mit der Zeit von immer größerer Wichtigkeit geworden ist, der Gebrauch der Landkarten. Jovius erzählt, daß vor der Schlacht bei Marignano (1515) auf dem Schlosse zu Mailand den schweizer Führern Pergamentblätter vorgelegt worden seien, auf denen die Weglängen und Gegenden gezeichnet waren. »Membranae in medium prolatae, quibus mensurae itmerum et regionis situs pictura describebantur, ut agieste ingenio homines certius deliberata cognoscerent.« Merkwürdig, daß man gerade der bäuerlichen Unbildung auf diese Weise zu Hilfe kommen wollte.


384 Jähns II, 1151.


385 »Qui a le dernier pain et le dernier escu est victorienx.« Gaspard (Jean) de Saulx-Tavannes, Mém., Edit Buchon. 1836, S. 226 Mendozy, S. 11: »Daher man pflegt zu sagen, daß die letzte Krone oder Pfennig den Sieg behält.«

Als Friedrich im Jahre 1756 den Krieg beginnen wollte, rechnete er sich aus, daß ihm jeder Feldzug 5 Millionen Taler kosten werde, und daß Preußen mit dem zu erobernden Sachsen zusammen das tragen könnte. Die Kosten stiegen aber auf jährlich 15 Millionen, und er mußte englische Subsidien in Anspruch nehmen. – Maria Theresia führte den Krieg wesentlich mit den französischen Subsidien. Im Jahre 1761 aber war sie mit ihren Mitteln so vollständig fertig, daß sie noch während des fortgehenden Krieges aus Ersparnisrücksichten die Armee reduzierte und Truppen entließ.


386 Die Stellen in »Friedr. d. Gr. Anschauungen v. Kriege«, Heft 27 der »Kriegsgesch. Einzelschr.«, S. 268.


387 JOCHIM, Das mil. Testament des Gr. Königs. Beih. z. Mil. Wochenbl. 1914, S. 269, 278.


388 LENZ, Hist. Zeitschr., Bd. 49, S. 458.


389 Schmalk. Krieg, deutsche Ausgabe (1853), S. 90.


390 Schon vor dem Beginn des Schmalkaldischen Krieges meldete der venetianische Gesandte, der Kaiser würde keine Schlacht schlagen. Er bemerkt dazu: » ... luterani non hanno capitani ... la gente tedesca sola non è buona, se non per fare determinatamente una giornata, la quale fuggità l'imperatore, ma tenterà e cercherà con la cavalleria leggiera, e con la fanteria italiana (la quale è attaadogni esercizio di guerra) di sloggiare (vom Platz drängen), faticare, ed annichilare l'esercito loro.« Bern. Navagero. Relation aus Deutschland vom Juli 1546. Ed. Albèri, Serie I, Bd. I, S. 362.


391 VIKTOR LÖWE, Die Organisation und Verwaltung d. Wallensteinschen Heere. 1895 Bespr. von Schrötter in Schmollers Jahrb. 1895 Bd. 19 4. Heft, S. 327 – KONZE, Die Stärke usw. der Wallensteinschen Armee i.J. 1633. Bonner Dissertation 1906 – HOENIGER, Die Armeen des 30jährigen Krieges. Beih. z. Mil. Wochenblatt 1914, 7. Heft, will, daß auf dem Höhepunkt des Krieges, als Gustav Adolf und Wallenstein sich gegenüberstanden, auf beiden Seiten zusammen insgesamt 260-280000 Mann in Waffen gewesen seien. Das ist wohl sicher etwas zu hoch angenommen. Hoeniger hat namentlich die Heere bei Nürnberg zu hoch angesetzt.


392 Nach DEUTICKE, Schlachtbei Lützen, S. 52.


393 Über Troß und Verpflegung bei den Schweizern. ELGGER, Kriegswesen der Schweizer S. 117 ff.


394 JÄHNS, S. 502, S. 505.


395 JÄHNS S. 521.


396 KNAAKE, Beitr. z. Gesch. Kaiser Karls V. Stendal 1864, S. 11.


397 SPONT, Revue de questions d'histoire, Bd. 22 (1899), S. 63.


398 Vergl. auch RUD. SCHMIDT, Schlacht bei Wittstock, S. 49, Brief des Feldmarschalls Hatzfeld; ferner S. 57.


399 DANIELS, Preuß. Jahrb. 78, 487. Cumberland verfügte 1757, als seine Armee wegen mangelnder Verpflegung marodierte, daß der Grandprofoß jeden auf frischer Tat Ertappten ohne weiteres aufhängen lasse. Ein Priester begleitete ihn auf seinen Umritten um die armen Sünder zu trösten, ehe sie zur Hölle fuhren. Daniels. Pr. Jahrb. 77, S. 478.


400 MONTECUCCOLI Schr. II, 122 gibt an, daß die Schweden 1648 in Schlesien neun Festungen inne hatten. Sie hatten sie ganz leicht gewonnen, da sie nicht besetzt waren und die unbedeutenden alten Werke dann ausgebaut. Montecuccoli rät deshalb, alle die alten, ungenügenden Festungen zu demolieren und nur wenige wirklich gute Festungen sonst aber offene Städte zu haben. Als Garnison sieht M. nur 100 bis 500 Mann vor, nur Prag soll 1500 haben, p. 135 setzt er auseinander, wie die vielen Festungen für die Spanier in den Niederlanden schädlich gewesen seien, weil sie sie nicht alle genügend besetzen und versorgen konnten, für die Niederländer aber nützlich, weil die Natur sie sehr stark machte und die Bewohner selbst die genügenden Verteidiger stellten.


401 Gedr. Preuß. Jahrb. Bd. 153, S. 423 (1913).


402 HENCKELS Milit. Nachlaß II, 79.


403 Das ist vortrefflich dargelegt in den Kriegsgesch. Einzelschriften Heft 27, S. 364. Oberst Marainville berichtete am 23. Dezember 1757 über die Taktik Friedrichs: » ... il ne pousse pas ses avantages. Quand il gagne des batailles, il se borne pre que toujours à la possession du champ de bataille.« Abgedr. STUHR, Forschungen u. Erläuterungen z. Gesch. d. 7jähr. Krieges I, 387.


404 Auch dies ist vortrefflich dargelegt in den Kriegsgesch. Einzelschr. 27, S. 353.


405 Ausführlich über Winterquartiere oder Winterfeldzüge Friedrich Generalprinzipien Art. 27 und 28.


406 Hier liegt, wie wir schon oben in dem Zitat aus Höpfner (S. 322) gesehen haben, auch ein Grund für die schräge Schlachtordnung.


407 Archives Oranien-Nassau, 2. Serie II, 378.


408 Zit. KREBS, Schlacht am weißen Berge, S. 12.


409 Die Feldzüge des Prinzen Eugen I, 1, p. 587.


410 Nach dem Zitat Kriegsgesch. Einzelschr. Heft 27, S. 385.


411 Brief an Ludwig XV. v. 12. Juli 1744. Brief an den Prinzen von Preußen bei Übersendung der »Generalprinzipien«.


412 Alle bisherigen Darstellungen dieses Feldzuges wie auch der Schlacht sind sehr wesentlich korrigiert durch die sorgsame, quellenkritische Untersuchung von RUDOLF ISRAEL »Der Feldzug von 1704 in Süddeutschland«. Berl. Dissert. 1913.


413 TALLARD hat allerdings die Absicht gehabt die Alliierten, sobald sie den vor seiner Front fließenden Nebel überschritten hatten, anzugreifen und hat auch in der Schlacht einige Angriffsbewegungen gemacht. Aber bei der Aufstellung seiner Truppen, namentlich der überstarken Besetzung von Blindheim und dem Mangel einer Reserve wird man doch sagen dürfen, daß tatsächlich die Schlacht bloß auf die Defensive angelegt war.


414 Die Schlacht ist in ihrem strategischen wie taktischem Zusammenhang erst völlig aufgeklärt worden durch GEORG SCHMOLLER, Der Feldzug von 1706 in Italien, Berl. Dissert. 1909.


415 SCHMOLLER, S. 35 u. S. 36, Die Husaren vor den beiden Reitertreffen.


416 FRANZ MÜHLHOFF, Die Genesis der Schlacht bei Oudenaarde. Berl. Dissert. 1914.


417 In COXE, Leben und Briefwechsel Marlboroughs.


418 Die Schlacht ist vorzüglich behandelt in der Berl. Dissert. von WALTER SCHWERDTFEGER. 1912. Namentlich ist darauf aufmerksam zu machen, daß die Darstellung von Rüstow in der Geschichte der Infanterie durch diese Untersuchung in sehr wichtigen Punkten korrigiert und ergänzt wird. Auch SAUTAI, Bataille de Malplaquet (1906) hat bereits Rüstow abgelehnt.


419 Die Kriege Friedrichs des Großen sind neuerdings in umfassender Weise vom preußischen wie vom österreichischen Generalstab behandelt worden. Das preußische Werk leidet an einer falschen Grundauffassung der Strategie der Epoche, die auch viele Einzelheiten in ein falsches Licht gebracht hat. Die beiden Generalbstabswerke sind in einem vortrefflichen Aufsatz von OTTO HERRMANN in den Jahrbüchern für die Armee und Marine (Jan.-Heft 1906) miteinander verglichen worden.


420 Das G.-St.-W. gibt an (S. 392), die Truppenstärke sei in der Schlacht »nicht bedeutend voneinander verschieden gewesen«. Es berechnet aber die Preußen an Infanterie um 1200 zu gering, die Österreicher an Kavallerie um 1800 Pferde zu hoch. Überdies ist gar nicht in Betracht gezogen, daß die Preußen noch im Rücken der Österreicher bei Ohlau 1400 Mann Kavallerie stehen hatten, auf deren Eingreifen gerechnet wurde, und des Weiteren ein Korps von 7 Bataillonen und 6 Schwadronen, sowie 5 Schwadronen aus der Heimat.


421 In der Einleitung des zweiten Bandes des G.-St.-W. wird rückblickend die ungenügende Ausnutzung des preußischen Sieges mit den »immerhin schweren Verlusten der Truppen, die das leicht erregbare Gemüt des Feldherrn auf's tiefste bewegten«, und ähnlichen Gründen erklärt, die gewaltige numerische Überlegenheit der Preußen aber unerwähnt gelassen.


422 Wie wichtig dieser Gesichtspunkt für Friedrich war, ist dargelegt bei SENFTNER. Sachsen und Preußen i.J. 1741. Berl. Dissert. 1904.


423 Monographie von PAUL MÜLLER. Berl. Dissert. 1905. Nach dem österreichischen Generalstabswerk III, 670 hat Friedrich seinen Erfolg nicht zu einem vollständigen Siege ausgebaut, weil er aus politischen Gründen Österreich zu schonen wünschte. Das wäre das direkte Gegenteil der Strategie die gemeiniglich Friedrich untergelegt zu werden pflegt, scheint mir aber in der Hineinziehung des politischen Motivs in die taktische Handlung zu weit gegangen. Genug, daß der Sieg strategisch nicht weiter verfolgt worden ist. Zum Generalstabswerk ist zu vergleichen die sehr abweichende Darstellung in KOSERS Friedrich der Große und BLEICH, Der mährische Feldzug 1741-42. Rostocker Dissert. 1901. In den Tatsachen stimme ich Koser zu, schätze sie aber strategisch sehr abweichend ein. Auch BLEICH hat noch nicht die richtigen Gesichtspunkte.


424 Die Darstellung der Schlacht im Generalstabswerk ist in vielfacher Beziehung, auch in den Heereszahlen korrigiert in der umfangreichen Monographie von RUDOLF KEIBEL (1899). Der Vorwurf der ungenügenden Verfolgung, den das Generalstabswerk gegen den König erhebt, ist zurückgewiesen von OSKAR SCHULZ »Der Feldzug Friedrichs nach der Schlacht bei Hohenfriedberg bis zum Vorabend der Schlacht bei Soor«. Heidelberger Dissert. 1901.


425 In diesem Satz liegt der Schlüssel zum Verständnis der Schlacht bei Soor, der, obgleich schon von Clausewitz richtig erkannt (X, S. 30), im Generalstabwerk fehlt. HANS STABENOW, Die Schlacht bei Soor. Berl. Dissert. 1901.


426 Das ist im einzelnen schlagend nachgewiesen von HANS KANIA, Das Verhalten des Fürsten Leopold vor der Schlacht bei Kesselsdorf. Berl. Dissert. 1901.


427 IWAN JOWANOWITSCH, Warum hat Friedrich d. Gr. an der Schlacht bei Kesselsdorf nicht teilgenommen? Berl. Dissert. 1901.


428 HOBOHM, Torstensson als Vorgänger Friedrichs des Großen im Kampf gegen Österreich. Preuß. Jahrb. Bd. 153, S. 423 ff.


429 Monographie von PAUL GANSSER in den Mitteilungen des Vereins d. Gesch. d. Deutschen in Böhmen. Bd. 43 (1905).


430 CLAUSEWITZ, Werke IX, S. 6.


431 HOBOHM, S. 436.


432 SARAUW, Die Feldzüge Karls XII. (1881), S. 192.


433 FRANZ QUANDT, Die Schlacht bei Lobositz. Berl. Dissert. 1909. Das Generalstabswerk stellt die Dinge noch nicht richtig dar.


434 KARL GRAWE, Die Entwicklung des pr. Feldzugsplans im Frühjahr 1757. Berl. Dissert. 1903. Die Arbeit, die im übrigen den Zusammenhang richtigen entwickelt, macht den Fehler, daß sie in dem Befehl des Königs an Schwerin vom 3. April bloß Leitmeritz als Marschziel nennt, während auch Melnik und am 17. April auch Reudnitz genannt sind.


435 Das ist schon vortrefflich nachgewiesen von CAEMMERER, Friedrichs des Großen Feldzugsplan f. d. Jahr 1757 (1883), der im übrigen meine Auffassung bekämpft.


436 JANY, Urkundl. Beitr. u. Forschungen zur Geschichte d. pr. Heeres. Herausgegeben von Gr. Generalstab, 3. Heft (1901), S. 35.


437 Die entgegengesetzte Auffassung wurde hauptsächlich vertreten von ALB. NAUDÉ, dessen Argumente von mir eingehend widerlegt worden sind Preuß. Jahrb. Bd. 73, S. 151, Bd. 74, S. 570 (1893). Vergl. dazu den Aufsatz von GUSTAV ROLOFF, Deutsche Heereszeitung Nr. 42 und 43, Jahrg. 1894.


438 Diese Verhältnisse zur Klarheit gebracht zu haben, ist das Verdienst von DIETRICH GOSLICH, Die Schlacht bei Kollin. Berl. Dissert. 1911. Zu vergl. dazu die Besprechung in d. D. Lit. Zeit vom 1. Mai 1915, Nr. 18. Ferner Jahrbuch für Armee u. Marine, März 1912, S. 336. Wenn hier der Referent, JANY, die Rücksicht Friedrichs auf seine Magazine spöttisch als den Verlust von »Mehljäcken« abtut, der gegen den Gewinn einer Schlacht nicht aufkommen könne, so verkennt er einen Grundzug des preußischen Heerwesens und der Fridericianischen Strategie. Für Napoleon war der Vorschlag, nicht schon bei Kollin zu schlagen, sondern Daun noch näher herankommen zu lassen, sehr einfach und natürlich. Nichts ist für Friedrich charakteristischer, als daß er diesen Gedanken von vornherein wegen der Rücksicht auf seine Verpflegung ablehnt. Das ist bei Goslich sehr gut entwickelt und von Jany mißverstanden.

Seitdem ist eine österreichische Darstellung der Schlacht erschienen von v. HOEN (Wien 1911), die Goslichs Ergebnisse aus den österreichischen Quellen bestätigt und sehr interessantes Neues hinzufügt. Einen vorzüglich orientierenden, kritischen Bericht darüber gibt D. HERRMANN, Brandenb.-Preuß. Forschungen, Bd. XVI, S. 145 (1913).


439 GERBER, Die Schlacht bei Leuthen (Berlin 1901) hat das Richtige. Das Generalstabswerk greift vielfach daneben.


440 ARNETH V, 172.


441 MASSLOWSKI, Der siebenjährige Krieg nach russischer Darstellung. S. 175, 180.


442 Die Erwägungen, die Friedrich in den »General-Prinzipien« anstellt (1748), daß es generell für ihn vorteilhafter sei, Mähren anzugreifen, als Böhmen, gehen von der Voraussetzung aus, daß Sachsen nicht in seiner Hand sei. Das ist vortrefflich dargelegt in der Untersuchung von D. HERRMANN in den »Jahrbüchern für Armee und Marine«, Heft 121. Auch das Gen.-St.-W. hat die in den ersten Bänden noch vertretene Auffassung in dem dem Jahre 1758 gewidmeten Bande fallen lassen. Seine Darlegungen werden sehr wertvoll ergänzt durch einen Aufsatz von D. HERRMANN d. Hist.-Viertelj.-Schrift 1912 Heft 1. Später hat der König auch unter der Voraussetzung, daß er Sachsen innehabe, die Invasion in Mähren für besonders vorteilhaft erklärt. Eine prinzipielle Bedeutung haben solche Erwägungen natürlich nicht; es sind geographische und topographische Untersuchungen, wie sie jede Strategie zu allen Zeiten anstellt und anstellen muß. Im besonderen, daß von Mähren aus Wien stärker bedroht wird, als von Böhmen aus, ist nicht etwa eine Erwägung der Niederwerfungsstrategie, sondern der Ermattungsstrategie, denn jene will die feindliche Hauptstadt nicht bedrohen, sondern erobern.


443 Als FRIEDRICH in Mähren stand, hatte er dort 55000 Mann; in Schlesien etwa 17000, in Sachsen 22000, unter Dohna 22000, dazu einige Tausend Kranke. Die gewöhnliche Angabe, er sei fast ebenso stark gewesen wie 1757 ist also nicht richtig.


444 Das Generalstabswerk berichtet diesen Rückzug zwei Mal. S. 92 gehen die Preußen vor dem Anmarsch Dauns zurück. S. 106 sind sie zurückberufen worden, weil der König die Belagerung aufheben wollte.


445 RETZOW 1, 293.


446 Ungedruckte Nachrichten II, 367. BERNHARDI I, 243 hat das Verdienst, auf diese eigentümliche Nachricht aus dem Tagebuch eines Subalternoffiziers aufmerksam gemacht zu haben. Wenn er aber hinzufügt, »mit Requisitionen wußte niemand Bescheid«, so tut er damit der Erfindungsgabe und Intelligenz Friedrichs und seiner Offiziere Unrecht.


447 RETZOW, S. 294 sagt allerdings ausdrücklich, »der Verlust an Menschen, Geschütz, Munition und Lebensmitteln war beträchtlich«, aber man muß doch auch dagegen in Rechnung stellen, daß Friedrich für die Unterhaltung seines Heeres viel aus dem feindlichen Gebiet entnommen hatte. In Böhmen wurden sogar Kontributionen eingetrieben. Ungedr. Nachrichten II, 367.


448 Generalstabswerk VII, 232.


449 ARNETH V, 388.


450 Die neueste Untersuchung, gestützt auf das Gen.- St.-W., ist LAUBERT in den Brandenb.-Preuß. Forsch. XXV, 91 (1913).


451 Das Generalstabswerk berechnet die Stärke der vereinigten Russen und Österreicher in der Schlacht auf 7900, Koser auf nur 68-69000 Mann, davon 16000 Irreguläre. Friedrich hatte nach dem Generalstabswerk 49900 Mann, wobei die Truppen, die die Brücken deckten und Frankfurt besetzten, etwa 7000 Mann, eingerechnet sind. Kosers Angabe (II, 25), wonach beim Ober-Übergang 53121 Mann gezählt worden seien, steht im Widerspruch zu S. 37, wo nur 49000 angegeben sind. Der Ursprung des Fehlers ist schon von Laudert, Schl. b. Kunersdorf S. 52. aufgedeckt.


452 Bei MASSLOWSKI, »Der Siebenjährige Krieg nach russischer Darstellung« (übersetzt von Drygalski) erscheint diese Argumentation immer von neuem.


453 Clausewitz hat die Unvorsichtigkeit so groß finden wollen, daß sie »kaum zu erklären, geschweige denn zu entschuldigen« sei. Die Erklärung ist gefunden in der Untersuchung von LUDWIG MOLLWO, Marburger Dissert. 1893. Sie liegt in dem für jene Zeit so charakteristischen Begriff der »unangreifbaren Stellung«. Der König nahm als sicher an, daß die Österreicher im Begriffe seien, Sachsen zu räumen und traute ihnen nicht zu, daß sie angreifen würden. Daun aber erkannte seinen Vorteil, faßte sich ein Herz, griff Finck an und überwältigte ihn mit großer Überlegenheit, um so mehr, da die preußischen Truppen zum Teil aus untergesteckten gefangenen Russen und gepreßten Sachsen bestanden.


454 HERMANN hat in der Brandenb.-Preuß. Forsch. 1889 (Bd. II, S. 263) einen Brief Gaudys an Prinz Heinrich vom 11. Dezember 1760 veröffentlicht wo er sagt, daß »malheureux coups de canon« die Ursache des verfrühten Angriffs gewesen seien. Kavallerie und Artillerie seien auch nicht zur Stelle gewesen.


455 DANIELS, Preuß. Jahrb., Bd. 78, S. 137.


456 ARNETH VI, 259.


457 Am 30. Juni vereinigte sich das russische Korps Tschernyscheff mit den Preußen und am 1. Juli begann der Vormarsch der vereinigten Heere. Am 18. Juli kam die Nachricht von der Absetzung des Zaren Peter. In dieser Zeit hätte Friedrich eine Schlacht mit erheblicher Überlegenheit liefern können, wenn er es darauf angelegt hätte. Er nahm sie aber erst in Aussicht für den Fall, daß die Österreicher einen Teil ihres Heeres gegen die Türken würden detachieren müssen.


458 Das ist sehr anschaulich geschildert von General v. CAEMMERER in »Wehr und Waffen« II, S. 101.


459 Wenn der »Trewe Rath« (Frundsberg) gegen einen mächtigen Feind »10000 Fußknecht, 1500 reisige Pferde und ziemlich Feldtgeschoß« verlangt, so hat auch das einen Anklang an das »Normalheer«.


460 SUSANE, Hist. de l'infanterie française I, 106.


461 Gesammelte Schriften I, 327, 364.


462 Essai général de Tactique II, 41 (Ausg. v. 1772).


463 JÄHNS III, 2861.


464 BÜLOW, Geist des neueren Kriegssystems, S. 209.


465 In den »Generalprinzipien« (1748) in dem Artikel von Feldzugsplänen. In den »Reflexions sur la tactique« (1758) Œuvr. XXVIII S. 155. An den Prinzen Heinrich 8. März 1760, 15. November 1760, 21. April 1761, 24. Mai 1761, 15. Juni 1761. In der Einleitung zur Geschichte des Siebenjährigen Krieges.

Ähnlich schrieb Marlborough nach seinem Siege bei Dudenarde an seinen Freund Godolphin, daß, wenn es nicht einmal unbedingt geboten gewesen wäre, er es vermieden haben würde, sich dem gefahrvollen Glücksfalle einer Schlacht bloßzustellen. COXE, Marlborough, Life and Letters.


466 Z.B. am 15. und 16. August 1761, wo er ein russisches Korps mit erheblicher Überlegenheit hätte angreifen können. Bernhardi, Friedr. d. Gr. als Feldherr II, 358 ff. schildert die Situation sehr anschaulich und findet die Erklärung nur in einer Art Laune, daß der König sich in den Kopf gesetzt habe, die Österreicher und nicht die Russen in offener Feldschlacht zu bekämpfen.


467 GUIBERT (Essai général de tactique I, p. XXXIII). »Partout, où le roi de Prusse put manoevrer, il eut des succès. Presque par-tout, où il fut reduit à se battre, il fut batta: événements qoi prouvent combien ses troupes étaient supérieures en tactique, si elles ne létaient pas en valeur.«


468 Als Vorläufer könnte man vielleicht eine Bemerkung von BOYEN ansehen in seinen »Beiträgen zur Kenntnis des Generals von Schornhorst«, wo es heißt (S. 20): »Bei den Manöverkriegen, in denen künstliche Bewegungen die Schlachten zum Teil vermeiden, oder sie nur unter vollständig günstigen Umständen herbeiführen sollen (dem System des großen Friedrichs).«


469 Beyträge zur Kriegskunst II, Vorbericht.


470 »Des H. General von Lloyds Abhandlung über die allgemeinen Grundsätze der Kriegskunst«. Deutsch. S. XVIII.


471 Friedrich schreibt an Fouqué (1758) »Das Kanonen- und Musketenfeuer hat von unten nach oben keine Wirkung, und den Feind mit Feuer von unterwärts anzugreifen, heißt sich mit Stöcken gegen Waffen schlagen; es ist unmöglich«.


472 Die entscheidenden Säze von Bülow sind zusammengestellt bei CAEMMERER, Die Entwicklung er strategischen Wissenschaft im 19. Jahrhundert (1904), wobei aber nicht genügend beachtet ist, daß manche von den angefochtenen Sätzen Bülows sich doch sehr ähnlich auch in den Schriften Friedrichs d. Gr. finden.


473 Gesch. der Kriegskunst II, 949.


474 E. DANIELS, Ferdinand v. Braunschweig. Preuß. Jahrb. Bd. 77, 78, 79, 80, 82.


475 De la Jonquière, La bataille de Jemappes (Paris 1902), gibt den Österreichern S. 124 16000 S. 143 knapp 14000 Mann, Dumouriez (S. 146), eingeschlossen das Korps Harville, das sehr wesentlich mitwirkte, 40-42000 Mann.


476 Die Ergebnisse der Rekrutierung vom Februar werden auf 1800000, der levée en masse vom August auf 425000 bis 450000 Mann geschätzt. KUHL, Bonapartes erster Feldzug, S. 32, 33.


477 Nach der offenbar im Ganzen zuverlässigen Schilderung von H. DURUY zu den Memoiren von Barras.


478 Andere Urteile über das neugebildete französische Offizierkorps lauten allerdings ganz entgegengesetzt, z.B. v. d. Marwirtz, Lebensbeschreibung, Ausg. von Meusel I, 459.


479 Nach den »Kriegen Friedr. d. Gr.« v. Gr. Gen.-Stab Bd. I, Anlage Nr. 2, S. 38* war das schon im Jahre 1740 so gewesen.


480 LEHMANN, Scharnhorst II, 147.


481 Beih. z. Mil. Wochenbl. 1901, S. 436.


482 Das ist mit Recht stark betont von CAEMMERER, Die Entwicklung der strategischen Wissenschaft im 19. Jahrhundert. 1904. 2. Kapitel.


483 KLIPPEL, Leben Scharnhorsts I, 44 Anmerk. Die hier ausgesprochene prinzipielle Zustimmung war praktisch nach LEHMANN, Scharnhorst I, 51 doch sehr eingeschränkt.


484 JÄHNS III, 2588.


485 So gewiß zutreffend KUHL, S. 43.


486 Ein besonders wertvoller Zeuge ist DUHESME, der die Revolutionskriege von Anfang an mitgemacht hat und 1814 als Generalleutnant ein Buch »Essai sur ...« veröffentlichte, das er 1805 zu schreiben begonnen hatte. Er bezeugt, daß das Tiraillieren nur als Notbehelf angenommen wurde und sagt S. 114, daß im Jahre 1793 Die ganze französische Infanterie die Fechtweise der leichten Infanterie angenommen habe. Das ist insofern nicht ganz zutreffend ausgedrückt, da ja zu der neuen Fechtweise, nicht bloß das Tiraillieren, sondern auch die nachfolgenden Stoßkolonnen gehörten, die nicht zum Wesen der leichten Infanterie gehören.


487 Die Zitate bei KUHL, S. 44.


488 Über andere Zweige in Napoleons militärischer Tätigkeit berichtet sehr anschaulich und quellenmäßig zuverlässig: HERMANN GIEHRL, »Der Feldherr Napoleon als Organisator« Betrachtungen über seine Verkehrs- und Nachrichtenmittel, seine Arbeits- und Befehlsweise. Berlin, G. S. Mittler & Sohn, 1911.


489 Bd. II, 360.


490 Wieder abgedruckt in KLIPPEL, Bd. III, S. 40.


491 In einer eingehenden Untersuchung »Der Menschenverbrauch in den Hauptschlachten der letzten Jahrhunderte«, Preuß. Jahrb. Bd. 72, S. 105, 1893) hat GUSTAV ROLOFF ein wellenartiges Sinken und Steigen der Verlustziffern seit dem 17. Jahrhundert festgestellt, wobei verschiedene Ursachen (Waffen, Taktik, Strategie) zusammen- und gegeneinander wirken.


492 FREYTAG-LORINGHOVEN, Die Heerführung Napoleons, S. 43, berechnet für 1809 »kaum mehr als 11/2 Geschütze auf 1000 Mann«, für 1812 31/2.


493 CAEMMERER, Gesch. d. strateg. Wissenschaft S. 14 f. nach Colin L'education militaire de Napoléon.


494 Einen meisterhaften Überblick über den Gegensatz in der Schlachtenführung zwischen Friedrich und Napoleon gibt v. CAEMMERER in »In Wehr und Warfen« II, S. 100 ff., besonders S. 108.


495 Nach LEHMANN, Scharnhorst II, 149.


496 Gesch. d. Infanterie II, 296.


497 Vergl. GNEISENAUS Äußerung zu York am Abend der Schlacht an der Katzbach. DELBRÜCK, Leben Gneisenaus, I, 342. Napoleon schrieb am 24. Okt. 1805 in Augsburg an den Generalintendanten der Armee Petit, er habe notgedrungen ohne Magazine operiert, aber trotz der günstigen Jahreszeit und trotz der fortgesetzten Siege habe der Soldat sehr gelitten. »Dans une saison, où il n'y avait point de pommes de terre dans le champs, ou si l'armée éprouvait quelques revers, le défaut de magasins nous conduirait aux plus grands malheurs.«


498 Lauriston au major-général 25. Mai 1813: »Je dois appeler l'attention de V.-A. sur la marche des troupes. La privation de distributions depuis plusieurs jours porte le soldat à oser tout pour se procurer des vivres. Il y a bien moins de traînards que de gens qui vont en avant, du moment que l'on aperçoit quelque ville ou village. Les généraux font tout leurs efforts pour arrêter ce désorde; le petit nombre d'officiers paralyse les messures, d'autant plus que ces officiers eux-mêmes cherchent des vivres.« Rousset, La grande a mée de 1813.

Den Zusammenhang von Disziplin und regelmäßiger Verpflegung kennzeichnet sehr gut ein Blücherscher (von Gneisenau aufgesetzter) Korpsbefehl vom 8. Mai 1813. »Wir müssen zur Behauptung unserer Disziplin den Soldaten zwar auf der einen Seite zwingen, daß wir zur Befriedigung seiner Bedürfnisse alle Mittel, die uns nur irgend zu Gebote stehen, ergreifen, aber auf der andern Seite auch einen strengen Haushalt beobachten«. Weiter heißt es » ... damit der Soldat sich von der Fürsorge seiner Oberen vollständig überzeugt ...« Mitgeteilt im Leben REIHERS, Beihefte z. Mil. Wochenblatt 1861, p. 84.


499 v. LETTOW-VORBECK, Die französische Konskription unter Napoleon I, Beih. z. Mil. Wochenbl. (1892), 3. Heft.


500 Napoleon als Feldherr von GRAF YORK ist ein gern und viel gelesenes Buch, und ich habe ihm dies und jenes entnommen; es muß aber doch in den wesentlichsten Zügen abgelehnt werden. Der Autor lehnt sich zu seinem Schaden mehr an Jomini als an Clausewitz: es ist, als ob der alte Gegensatz Gneisenau-York hier noch einmal zum Ausdruck käme, als ob der Enkel des Generals York den Freund und Jünger Gneisenaus, Clausewitz, nicht anerkennen wolle. Das Quellenstudium ist oft unzureichend, und ganz besonders ist die Vorstellung abzuweisen, als ob die Kraft Napoleons seit 1809 im Niedergang begriffen gewesen und er von sich selber abgefallen sei. Eine Hauptquelle, die er dafür anführt (II, 95, Brief an Clarke v. 21. August 1809) beruht auf falscher Übersetzung. Napoleon sagt nicht, man dürfe eine Schlacht nur schlagen »wenn man keine neue Glückswendung nicht mehr zu hoffen hat«, sondern man solle sie nicht schlagen so lange man hoffen darf, daß die Chancen des Erfolges sich noch bessern. Vgl. S. 491 Anm.


501 Pensées et règles générales pour la guerre (1755). Artikel Projets de campagne.


502 Vergl. oben S. 360; ferner an Winterfeld, 5. August 1757: »Ich wollte zwischen Reichenbach und Bernstädtel marschieren, um ihm (dem Feinde) Jalousie auf Görlitz zu geben; geht es, so ist es gut, will er aber nicht von Zittau fort, so bin ich schon gezwungen, ihm zu attaquiren, wo ich ihm finde, anderen Rath weiß ich nicht.«


503 An den Kriegsminister Clarke 21. 8. 09. » ... que les batailles ne doivent pas se donner, si l'on ne peut calculer en sa faveur 70 chances de succès sur 100, que même on ne doit livrer bataille que lorsqu'on n'a plus de nouvelles chances à espérer, puisque de sa nature le sort d'une bataille est toujours douteux; mais qu'une fois qu'elle est resolue on diut vaincre ou périr.«


504 An den Prinzen Heinrich, 8. März 1760.


505 Die Stellen, in denen Napoleon sich für das Zusammenhalten aller Truppen vor der Schlacht ausspricht, sind zusammengestellt in einer vorzüglichen Untersuchung von BALCK, »Napoleonische Schlachtenanlage und Schlachtenleitung«, Beih. z. Mil. Wochenbl., 2. Heft 1901.


506 Ähnlich Œvr. XXIX, 70, 78, 91, 143. Réflexions sur les projets de campagne. 1775. Exposé sur le gouvernement prussien. 1776. Réflexions sur les messures à prendre au cas d'une guerre nouvelle avec les Autrichiens. 1779.


507 Für die Einzelheiten sei verwiesen auf die »Studien zur ersten Phase des Feldzuges von 1796 in Italien« von ERICH ECKSTORFF, Berl. Dissert. 1901, wo die ganz falschen Darstellungen von Jomini und Graf York zurückgewiesen werden, auch ein Irrtum von Clausewitz berichtigt ist.


508 Die drei Zitate nach KUHL, »Bonapartes erster Feldzug 1796«. Berlin 1902, S. 319.


509 Brief an Feldmarschall Lehwaldt v. 16. April 57.


510 Die französischen Historiker, z.B. Martin und Thiers finden das Urteil Napoleons eingegeben von seiner Eigenliebe, die niemand neben sich anerkennen wollte. Es mag sein, daß eine solche Empfindung bei der etwas herabsetzenden Formulierung mitgesprochen hat. Aber daß Moreau im Unterschiede von Bonaparte »Methodiker« war wird auch von seinen Bewunderern zugegeben, oder, wenn man will, hervorgehoben. Z.B. in einer Untersuchung des Pariser Kriegsarchivs (Dépot de la guerre) vom Jahre 1829. Zitiert bei Lort de Serignan, S. 212.


511 WIEHR, Napoleon und Bernadotte im Herbstfeldzug 1813. S. 61.


512 Der Vergleich zwischen der Strategie Moreaus und Napoleons ist zum ersten Male richtig herausgearbeitet in den beiden Dissertationen THEODOR EGGERKING, Moreau als Feldherr in den Feldzügen 1796 und 1799, Berlin 1914, und SIEGFRIED METTE, Napoleon und Moreau in ihren Plänen für den Feldzug von 1800, Berlin, R. Trenkel, 1915. ALFRED HERRMANN, Marengo, Münster 1903 ist interessant, aber zuweilen überkritisch und sieht Fehler in Napoleons Führung oft gerade da, wo in Wahrheit seine Größe liegt. Vergl. dazu die Besprechung von E. DANIELS, Preuß. Jahrb. 116, 347. Die richtige Auffassung des Feldzuges, quellenmäßig auf's trefflichste begründet, vertritt Major DE CUGNAC, La campagne de Marengo, Paris 1904. Bespr. von v. CAEMMERER, Mil. Liter. Zeit 1905, Nr. 2, Sp. 86.

Über Moreau im Jahre 1813 unterrichtet sein Gespräch mit Bernadotte in Recueil des ordres de Charles Jean, Prince royal de Suède (Stockholm 1838) S. 11. Einen bemerkbaren Einfluß hat er nicht geübt.


513 Auch in dem Buch Napoléon et les grands généraux de la revolution et de l'empire von LORT DE SÉRIGNAN Paris 1914 ist bei im allgemeinen richtiger Orientierung doch das eigentlich Wesentliche des Problems noch nicht gefaßt. Als vollen Napoleons-Schüler nimmt der Verfasser nur Davoust. Als Moreau-Schüler behandelt er Lecourbe, Desaix, St. Cyr. Der öfter geäußerten Behauptung, die auch Sérignan aufnimmt, daß Napoleon keine Schüler gebildet habe, sondern nur Werkzeuge, möchte ich ausdrücklich widersprechen.


514 Die Stellen sind aus den »Grundsätzen der Strategie« (1813).


515 Die Theorien und Schriften des Erzherzogs sind vortrefflich behandelt von HEINRICH OMMEN, Die Kriegführung des Erzherzogs Karl, Berlin 1900. E. Ebering, Auch die Heeresverfassung, Taktik. Verpflegung usw. sind darin sehr lehrreich behandelt. In der Strategie aber macht Ommen einen Fehler. Er faßt die alte Strategie zu sehr als bloße Manöverstrategie, was sie doch nur da wurde, wo sie erstarrtet und bringt deshalb den Erzherzog (S. 13) in einen Gegensatz zu ihr, der tatsächlich nicht vorhanden ist. Vgl. W. KRAUS, Die Strategie des Erzh. Karl 1796. Berliner Dissert. 1913.


516 MÜHLE VON LILIENSTERN, Bericht eines Augenzeugen vom Feldzug des Fürsten Hohenlohe. 1807. I. p. 63.


517 Vergl. meinen Aufsatz »Erzherzog Carl« in den »Erinnerungen« S. 590. Dazu Kriegsgesch. Einzelschriften Heft 27, S. 380, wo ältere Theoretiker zitiert werden, deren Lehre der Erzherzog sich zu eigen ge macht hat.


518 AUG. MENGE, Die Schlacht bei Aspern. Berlin, Georg Stilke, 1900. HOLTZHEIMER, Schlacht bei Wagram. Berl. Dissert. 1904. Graf YORK in seinem Buche »Napoleon als Feldherr« (II 247) hat diesen mit Friedrich und Erzherzog Carl folgendermaßen zusammengestellt: »Wenn die napoleonische Strategie eine Großartigkeit in den Entwürfen, eine Kühnheit in der Ausführung besitzt, die in gleichem Maße ich wenigstens in der Friedrichs oder des Erzherzogs Carl nicht zu erkennen vermag, so zeigt dagegen das Verfahren der letzteren auch nicht dieses Herabsinken von der ehemaligen Höhe, sie blieben getreu dem eigenen Verfahren, wenn dieses auch die volle militärische Größe des napoleonischen niemals erreichte.« Diese Art der der Vergleichung muß in jeder Beziehung abgelehnt werden. Weder ist Napoleon von seiner Höhe herabgesunken, noch darf der Erzherzog in dieser Art neben Friedrich gestellt, noch darf in dem Vergleich zwischen Napoleon und Friedrich die Verschiedenheit der Epochen ignoriert, noch darf die Abwandlung bei Friedrich selbst außer Acht gelassen werden. Wenn man den Strategen nur an der »Großartigkeit der Entwürfe und Kühnheit in der Ausführung« messen wollte, so wäre ja gerade Friedrich »von seiner Höhe herabgesunken«.


519 Napoleon hat im Anschluß an diese Schlacht einem österreichischen Offizier einmal den Unterschied zwischen seiner und der österreichischen Schlachtenführung entwickelt (abgedr. z.B. in Knesebecks »Trilogie« und bei Ranke, Hardenberg, Werke 48, 125) und Ranke findet, es sei das eine generalisierte Beschreibung des zweiten Tages von Wagram. »Ihr pflegt«, so heißt es hier, »in kleinen Korps vorzurücken, die durch euren Schlachtplan zu einem Ganzen verknüpft werden; ihr macht eure Dispositionen am Tage vor der Schlacht, wo ihr noch nicht das Manöver des Gegners kennt. Ihr könnt dabei nur das Terrain berechnen. Ich stelle mich nicht vor dem Kampfe auf, ich halte in der Nacht vor der Schlacht meine Massen vorsichtig zusammen. Bei den ersten Strahlen der Sonne rekognisziere ich den Feind. Sobald ich unterrichtet bin über seine Bewegungen, mache ich meine Disposition, aber sie richten sich mehr nach dem Feinde als nach dem Terrain.« Ich kann nicht finden, daß Napoleon hiermit gerade den Unterschied zwischen Franzosen und Österreichern getroffen hat. Es ist vielmehr der Unterschied zwischen der Offensiv- und Defensivschlacht, den er malt. Deshalb trifft es zu auf die Schlacht bei Wagram. Bei Austerlitz aber hat auch Napoleon seinen Schlachtplan am Tage vorher gemacht und seine Truppen nach dem Terrain aufgestellt. Wenn drüben auf der andern Seite kein Feldherr war, der erst am Schlachtmorgen unmittelbar den Anmarsch und Angriff anordnete, sondern der Generalstab eine ausführliche Disposition ausgab, so ist doch nicht gesagt, daß gerade hier der wesentliche und entscheidende Unterschied der beiderseitigen Anordnungen zu finden ist.


520 Am 11. Oktober 1805 ließ Napoleon durch Berthier an Marmont schreiben: »In allen Briefen, welche mir der General Marmont schreibt, spricht er mir von Verpflegung. Ich wiederholte ihm, daß in der Bewegungs- und Invasionskriegen, welche der Kaiser führt, es keine Magazine gibt; es ist Sache der kommandierenden Generale der Korps sich die Mittel zur Verpflegung in den Ländern zu verschaffen, die sie durchschreiten.« 8. Juli 1812 an Poniatowski, daß S. Maj. sehr unzufrieden gewesen ist, zu sehen, daß er von Löhnung, von Brot spricht, wo es sich darum handelt, den Feind zu verfolgen.


521 Die Darstellung in meinem »Gneisenau« wird ergänzt durch einen Aufsatz »General Wolseley über Napoleon, Wellington und Gneisenau« in meinen »Erinnerungen, Aufsätze und Reden«.


522 Vgl. »Über die Verschiedenheit« usw. in meinen historischen und politischen Aufsätzen, S. 273; zweite Auflage S. 269f. und »Friedrich, Napoleon, Moltke« S. 45, wo ausgeführt ist, daß selbst wenn eine Schlacht in Aussicht genommen wird, wie es 1778 tatsächlich geschehen ist, das an den strategischen Grundcharakter des Kriegsplanes sich nichts ändert. Schlachten gibt es ja auch in der Ermattungsstrategie.


523 KOSER, Friedrich d. Gr. II, S. 400 (4. Aufl.) faßt es einmal so: »In Mähren mußten Friedrichs Theorie nach, die Würfel eines Krieges zwischen Preußen und Österreich fallen.« Ähnlich S. 457. An anderer Stelle (S. 585) wird umgekehrt zitiert, daß »durch die Wegnahme von Prag« dem Gegner der »Keulenschlag« versetzt werden soll, von dem er sich nicht würde erholen können. Der Fehler liegt darin, daß der Frage »Böhmen oder Mähren« als solcher eine entscheidende Bedeutung beigelegt wird. Die Bedeutung ist aber je nach den Umständen eine verschiedene. Bald, wie es ja auch die Praxis gezeigt hat, ist das eine, bald ist es das andere Land, wo es vorteilhafter erscheint, die Entscheidung zu suchen. Theoretisch hat ein Feldzug nach Mähren manche Vorteile; sie waren aber nicht so groß, um Friedrich nicht sehr häufig doch den Einmarsch in Böhmen vorziehen zu lassen.


524 LEHMANN, Scharnhorst I, 254.


525 Diesen Gedanken, das dritte Glied für den Schützenkampf zu verwenden, hat nach dem Nachtrag in Lehmanns Scharnhorst I, 543 vielleicht zu allererst Prinz Ferdinand von Braunschweig ausgesprochen, der im Januar 1761 einem General befahl, bei den hannoverschen leichten Truppen das dritte Glied mit gezogenen Büchsen auszurüsten.


526 Urkundl. Beiträge z. Gesch. des preußischen Heeres. 5. Heft. Die Gefechtsausbildung der preußischen Infanterie von 1806. Von JANY 1903. Der Befehl Moellendorffs lautet: »Denen Leuten muß das Anschlagen besser gezeigt werden, daß sie den Kopf nicht mehr wie bisher auf die Kolbe legen und zielen, sondern die Kolbe an die Schulter drücken, den Kopf gerade aufrecht haltend, und so horizontal anschlagen als welches Seine Majestät der König bei der diesjährigen Revue hauptsächlich erinnert und befohlen habe.« Im Jahre 1807 beantragte die Reorganisations-Kommission die »Einführung mehr gekrümmter Kolben, die daß Zielen möglich machen«. SCHERBENING, Die Reorganisation der preußischen Armee.


527 Leben Gneisenaus, 3. Aufl. 1907. Ergänzt durch den Aufsatz »Neues über 1813« i.d. Preuß. Jahrb. Bd. 157, Juliheft 1914 GENERAL v. CLAUSEWITZ. Der preuß. Offizierstand. Beide in den »Historischen und politischen Aufsätzen«, 2. Aufl., 1907. Über MAX LEHMANNS STEIN. Preuß. Jahrb. Bd. 134, 1908. Von Armin bis Scharnhorst. In dem Sammelwerk »In Wehr und Waffen«, herausgegeben von v. Cämmerer und v. Ardenne.


528 Sehr gut dargestellt bei OMMEN, Die Kriegführung des Erzherzogs Karl.


529 Dasselbe berichtet Valory von der preußischen Kavallerie im Jahre 1742. Brandenb.-preuß. Forsch., Bd. VII, S. 310. Ein hervorragender preußischer Offizier habe ihm erzählt, daß in der Schlacht bei Chotusitz, als die geschlossenen preußischen Schwadronen den Feind erreicht hatten, man den Leuten erst habe zurufen müssen, daß sie hauen sollten. Dasselbe hat Friedrich selbst dem Grafen Gisors gesagt. ROUSSET, Le comte de Gisors, S. 105.


530 Nach MÜFFLING A., Mein Leben, S. 31.


531 Fr. MEINECKE, Leben Boyens.


532 Die Instruktionen sind vom Jahre 1809, die dann 1812 zu einem Exerzier-Reglement zusammengefaßt wurden. In Fortwirkung der Unterscheidung zwischen Linien- und leichter Infanterie blieb auch noch der Unterschied zwischen den Musketier- (resp. Grenadier-) und Füsilier-Bataillonen, kann aber übergangen werden, da er keine praktische Bedeutung erlangt hat.


533 Die Geschichte der Freiheitskriege ist durch kein Werk zugleich mehr gefördert und mehr in die Irre geführt worden, als durch die »Denkwürdigkeiten aus dem Leben des k. russ. Generals der Inf. Carl Friedrich Grafen v. Toll« von THEODOR v. BERNHARDI. Das Buch ist hinreißend geschrieben, der Verfasser ist ein kompetenter Militärkritiker, die hinterlassenen Tollschen Papiere boten ihm das kostbarste Material – kein Wunder, daß sein Urteil lange ein fast kanonisches Ansehen genoß. Auch ich habe mich lange seiner Autorität hingegeben und erst in mühsamer Einzelforschung Punkt für Punkt seine Parteilichkeit überwinden gelernt.


534 Hyperkritik hat auch an dieser Großtat herumbasteln wollen. Widerlegung, außer in meinem »Gneisenau«, sehr gut bei CAEMMERER, Die Befreiungskriege. Ein strategischer Überblick, 1907.


Quelle:
Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Berlin 1920, Teil 4.
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