Romanische Sprachen

[301] Romanische Sprachen, ist der in neuerer Zeit zunächst in Deutschland aufgekommene, aber auch von den anderen Völkern aufgenommene gemeinschaftliche Name für diejenige Gruppe der neueren Europäischen Sprachen, welche sich als Töchtersprachen des Lateinischen in den einst den Römern unterworfenen Ländern, in Gallien, Italien, Hispanien, Rhätien u. in Dacien (welches seit der Unterwerfung durch Trajan auf etwa 150 Jahre römische Provinz war), entwickelt haben. Es gehören dahin außer dem als Schriftsprache untergegangenem Provenzalischen noch das Französische, Italienische, Spanische, Portugiesische u. das Walachische od. Rumänische. Was die Entstehung derselben betrifft, so war die Grundlage, aus welcher die R-n S. hervorgingen, die römische Volkssprache, die Lingua romana rustica, der platten, in Wortgebrauch u. Fügung minder wählerischen u. freieren Sprachweise, wie eine solche sich neben dem Latein der Schrift u. der höheren Umgangssphären, der durch bestimmte mustergültige Vorbilder in Reinheit erhaltenen u. der Wandelbarkeit somit weniger unterworfenen Schriftsprache gebildet. Die Heimath derselben war zunächst Latium, wurde aber, wahrscheinlich unter Aufnahme mancherlei provinzieller Elemente aus den untergehenden altitalischen Volkssprachen, in immer wachsenden Kreisen das gewöhnliche Verständigungsmittel in ganz Italien für den Landmann u. den gemeinen Städter; da sich derselben auch die große Masse der Soldaten u. Colonen bediente, so gelangte dieselbe mit den römischen Heeren u. der römischen Herrschaft auch nach den römischen Provinzen u. wurde hier die Sprache der mehr od. minder rasch romanisirten Bewohner. Es konnte nicht fehlen, daß sich bei diesem Processe der Romanisirung schon frühzeitig je nach der Verschiedenheit der romanisirten Völkerschaften (in Hispanien u. Aquitanien Iberer, in Gallien, Belgien, Helvetien u. Oberitalien celtische Gallier, in Rhätien Verwandte der Etrusker, in den Donauländern Völker illyrischen Stammes) sich auch verschiedene Schattirungen der römischen Volkssprache herausbildeten, welche zwar in Bezug auf Grammatik kaum Unterschiede zeigten, deren Sprachschatz aber mancherlei Idiotismen u. Fremdwörter brachten. Je mehr die römische Schriftsprache seit etwa dem 3. Jahrh. der römischen Kaiserzeit in Erstarrung verfiel, desto schärfer mußte der Gegensatz zwischen Volks- u. Schriftsprache hervortreten. Die Keime u. die Empfänglichkeit zu einer weiteren Entwickelung, welche die Volkssprache in sich trug, begannen sich zu entfalten, bes. als durch die germanische Eroberung mit den höheren Ständen die alte Cultur unterging, das reine Latein erlosch von selbst, die Volksmundart verfolgte ihre Bahn um so rascher u. wurde endlich der Quelle, aus welcher sie geflossen war, im hohen Grade unähnlich. Im 9. Jahrh. treten nach einem für uns dunkeln Processe der Umwandlung die romanischen Idiome, durch eine merkliche Kluft von ihrer gemeinschaftlichen Mutter geschieden, plötzlich vollendet auf. Im Wesentlichen mag die Umwandelung der Romana rustica in das Romanische, innerhalb dessen sich allmälig einzelne Sprachen immer selbständiger sonderten u. ausbildeten, schon im 6. u. 7. Jahrh. unter dem zersetzenden Einflusse neu hinzutretender fremder, namentlich germanischer Elemente, vor sich gegangen sein. Im Gegensatz einestheils zu der Lingua latina (wie schon die alten Römer ihre eigene Sprache nannten), welche als die Sprache der Kirche u. Schule, des Rechts u. der Wissenschaft nach Jahrhunderten, wenn auch in Erstarrung, fortlebte, anderentheils zu der fremden Sprache (Lingua barbara) der germanischen Eroberer, erhielt die neugebildete Sprache des Volkes (schon bei Venantius Fortunatus, gest. zu Anfang des 7. Jahrh.) den Namen Lingua romana, eine Bezeichnungsweise, welcher auch mehre im Volke entstandene u. daher auch in der Sprache desselben verfaßte Dichtgattungen, wie Roman u. Romanze (s. b.), ihren Namen verdanken. Jede der verschiedenen Romanischen Sprachen nannte sich in älterer Zeit mit diesem Namen; so nimmt der Troubadour Rudel die Bezeichnung Lengua romana für das Provenzalische, Berceo den Namen Roman für das Spanische in Anspruch. Geläufiger jedoch für Lingua romana war das Substantivum provenzialisch u. altfranzösisch Romans, spanisch Romance, italienisch Romanzo. Die romanische Mundart in Graubündten nennt sich noch gegenwärtig selbst Rumonsch, ebenso das Walachische Romunie, zwei Namensformen, welche im Munde der Deutschen sich gewöhnlich zu Romanisch (s.d.) u. Rumänisch umbilden. Daneben machten sie im früheren Mittelalter auch auf den lateinischen Namen Anspruch; der romanische Dialekt des Engadin nennt sich noch heutigen Tages Ladin. Im Altdeutschen wurde Romanisch durch Walahisc (Wälsch) ausgedrückt. Von den neueren Sprachforschern beschränkte Raynouard den Namen Langue romana auf die Provenzalische u. gebrauchte für das Gesammtgebiet Langues néolatines, welcher Ausdruck auch anderwärts, zumal in Italien, Verbreitung fand. Einige deutsche Gelehrte nennen vorzugsweise das älteste Romanisch, als die einzelnen Sprachen sich noch nicht vollständig zu eigenen Schriftsprachen entwickelt hatten, R. S., im Gegensatz zu dem Altfranzösischen, Provenzalischen etc.; ziemlich geläufig geworden ist Romanzo für jede einzelne lateinische Tochtersprache, so daß man von einem französischen, italienischen, spanischen etc. Romanzo spricht.

Was nun die einzelnen Bestandtheile des Romanischen Wörterschatzes betrifft, so bildet, wie schon bemerkt wurde, die Lingua romana rustica die Grundlage desselben. Diese war nun aber in der Hauptsache nichts anders, als der niedere Redegebrauch in der Römischen Sprache, welcher sich in nachlässiger Aussprache der Wörter, in der Hinneigung zur Auflösung grammatischer Formen, in der Anwendung zahlreicher, von den Schriftstellern gemiedener Ausdrücke, in eigenen Redeweisen u. Constructionen zu erkennen gibt. Wenn schon die früheren römischen Schriftsteller, wie Ennius u. Plautus, einzelne volksthümliche Ausdrücke enthalten, so treten sie in größerer Anzahl in den Literaturwerken der letzten Jahrhunderte des[301] Römischen Westreichs auf. Diese Idiotismen, verbunden mit den lexikalischen Aufzeichnungen römischer Grammatiker (z.B. Festus, Nonius Marcellus, Fulgentius), sind die Quellen für unsere Kenntniß der Lingua romana rustica; ein eigentliches Denkmal derselben, wie man sie in den Mimen u. Atellanen voraussetzen muß, hat sich nicht erhalten, wenn nicht einzelne Stellen im Petronius, welche er gemeinen Leuten in den Mund legt, dafür genommen werden müssen. Doch bei aller Begünstigung des volksmäßigen Ausdruckes ließen sich die späteren römischen Schriftsteller zum Gebrauche ungrammatischer u. verstümmelter Flexionen hinreißen; für diese bieten die zahlreichen Inschriften reichliche Belege. Mancherlei Ausbeute an altromanischen Wörtern gewähren auch die Schriften des früheren Mittelalters, wie vor Allem die Origines des Isidorus Hispalensis (st. um 635), sowie die Glossen, namentlich die Kasseler Glossen (herausgegeben von W. Grimm, Berl. 1848). Außer dem Lateinischen gibt es nur noch zwei Sprachen, aus welchen alle romanischen Mundarten, wenn auch in verschiedenem Maße, geschöpft haben, das Griechische u. das Deutsche. Der griechische Bestandtheil, soweit er nicht schon vermittelst des Lateinischen überkommen war od. erst in neuerer Zeit auf literarischem u. wissenschaftlichem Wege zur Einführung kam, ist sehr gering; es sind Wörter der verschiedensten Begriffe, bes. aus dem Seewesen; sie mögen zum Theil noch aus dem Verkehr mit Griechenland (Massilia) im Alterthume herrühren, theils wohl erst mit den Kreuzzügen nach dem Abendlande gelangt sein. Sehr bedeutend hingegen ist die Zahl der deutschen Wörter aller Klassen, welche in den R-n S. schon in frühester Zeit Bürgerrecht erhielten. Die Besetzung der romanischen Gebiete durch germanische Völkerschaften geschah jedoch in sehr verschiedener Weise. In Italien folgte der schnell vorübergehenden Herrschaft der Heruler, erst die der Ostgothen (66 Jahre), dann die 200jährige der Longobarden. Das südwestliche Gallien wurde schon im Anfang des 5. Jahrh. von den Westgothen besetzt, den südöstlichen Theil nahmen hierauf die Burgunder, sowie den nördlichen die Franken ein. In gleicher Weise wurde Spanien von verschiedenen germanischen Stämmen überzogen. Galizien, Asturien, Leon u. einen Theil von Lusitanien besetzten zu Anfang des 5. Jahrh. die Sueven, einen anderen Theil Lusitaniens, sowie die Carthaginensische Provinz die Alanen, einen Theil des Südens die Vandalen, welche sich jedoch kurz darauf nach Afrika wandten; die Westgothen, welche Anfangs den Norden einnahmen, breiteten sich allmälig über die ganze Pyrenäische Halbinsel aus. Dacien war schon lange vorher durch die Gothen eingenommen worden. Die Verschiedenheit dieser Völker mußte auch einen verschiedenen Einfluß auf die vorgefundene Romana rustica äußern, doch darf man denselben keineswegs als Ursache der einzelnen R-n S. betrachten (s. Germanische Völker u. Sprachen). Für Frankreich kommen hierzu die Normannen, welche sich im Nordwesten des Landes ansiedelten u., obwohl sie sich schnell romanisirten, im Französischen nicht ganz unbedeutende Spuren hinterließen. Am reichsten an germanischen Bestandtheilen ist das Französische, bes. das Nordfranzösische; demselben folgt das Italienische, weit ärmer sind das Spanische u. Portugiesische, am ärmsten das Walachische. Dennoch erlitt die romanische Sprachfamilie keine wesentliche Störung in ihrem Organismus, da sie die Einwirkung der fremden Grammatik ziemlich überwand. Ihre Wortbildung hat sich allerdings einige deutsche Ableitungen, sowie einige Arten der Zusammensetzung angeeignet, u. auch in der Syntax lassen sich einzelne Spuren entdecken, allein dem Ganzen des Sprachbaues gegenüber verschwinden diese Einzelnheiten. Die Herrschaft der Araber auf der Pyrenäischen Halbinsel, sowie auf Sicilien, hat bes. im Spanischen u. Portugiesischen, sowie in geringerem Grade auch in der sicilischen Mundart des Italienischen Spuren hinterlassen; dazu kommt für das Walachische, außer einem etwas stärkeren griechischen Bestandtheil, ein sehr beträchtliches fremdartiges, bes. slawisches Element; in dem Walachischen spiegelt sich überhaupt die ungeheuere Völkerverwickelung wieder, welche hier seit Beginn der Völkerwanderung statt hatte.

Was das Gebiet der R-n S. betrifft, so beherrschen sie, mit Ausnahme des isolirt liegenden Walachischen, das ganze südwestliche Europa, mit Ausnahme weniger, aus der vorrömischen Zeit zurückgebliebener od. durch spätere zufällige Einwanderungen erzeugte Sprachinseln. Zu ersteren gehören die jetzt sehr beschränkten Gebiete des Baskischen (s.d.) im südwestlichen Frankreich u. nördlichen Spanien, sowie das des Bretonischen im äußersten Nordwesten Frankreichs. Das Französische, welches auch den größten Theil des alten provenzalischen Gebietes eingenommen hat, herrscht in Frankreich, in den seit 1859 annectirten Theilen des nord-westlichen Italien (Savoyen), dem Westen u. Südwesten der Schweiz u. den britischen Kanalinseln als Volkssprache, dazu in Belgien, dem deutschen Elsaß u. dem italienschen Corsica als Sprache der Regierung u. höheren Bevölkerungsschichten; außerhalb Europa wird es in Algier, den afrikanischen Inseln Reunion, in Westcanada, auf den französischen Inseln Westindiens, sowie in der Republik Haiti gesprochen; zudem ist es seit etwa zwei Jahrhunderten die Sprache des diplomatischen Verkehrs für alle civilisirten Völker Europas u. Amerikas geworden. Das Spanische u. Portugiesische haben in Europa über ihre Landesgrenzen (einschließlich der Canarischen Inseln, sowie der Azoren u. Capverdischen Inseln) keine Verbreitung gefunden, sich jedoch dafür in der neuen Welt, das Spanische auf Cuba, Portorico u. in San Domingo, sowie den spanisch-amerikanischen Republiken des mittleren u. südlichen Amerika, das Portugiesische hingegen in Brasilien unermeßliche Gebiete erobert. Außerdem hat die portugiesische Herrschaft in Ostindien, bes. in Goa, Diu u. anderen jetzt britischen Küstengebieten, festen Fuß gefaßt. Das Italienische, welches innerhalb Italiens nur einige sehr kleine fremdsprachliche Enclaven (Sette u. Tredeci communi im Norden, einige albanesische u. griechische Niederlassungen im Süden) besitzt, wird als Volkssprache auch im südlichen Tyrol, sowie in Theilen der Grafschaft Görz u. Gradisca, in den Küstenplätzen von Istrien u. Dalmatien als Landessprache gesprochen u. hat sich über alle See- u. Handelsplätze der Levante als Lingua franca verbreitet. Das Walachische endlich reden außerhalb der Moldau u. Walachei noch die zahlreichen Rumänen in einem Theile Bessarabiens, Siebenbürgens u. des südlichen Ungarns; außerdem die Macedowalachen od. Zinzaren, welche insularisch in Macedonien u. Nordgriechenland sich vorfinden. Die R-n S. theilen somit gegenwärtig[302] mit den Germanischen, bes. der Deutschen u. Englischen, die Herrschaft über die ganze civilisirte Welt, u. haben auch ein historisches Recht dazu, da namentlich ihre Hauptvertreter, das Französische, Italienische u. Spanische, Literaturen besitzen, welche höhere weltgeschichtliche Bedeutung haben. Die wissenschaftliche Behandlung der R-n S. u. Literaturen, od. die sogenannte Romanische Philologie hat erst in jüngster Zeit in Deutschland begonnen, ihr Begründer ist F. Diez, der Verfasser der Grammatik der R-n S. (Bonn 1836–43, 3 Bde., zweite Bearbeitung, 1856–60, 3 Bde.) u. des Etymolog Wörterbuchs der R-n S. (Bonn 1853, Nachtrag 1859). Sonst sind hervorzuheben Fuchs (Die R-n S. in ihrem Verhältniß zur Lateinischen, Halle 1849), Pott (verschiedene Abhandlungen über die Entstehung in Höfers Zeitschrift für Wissenschaft der Sprachen, Bd. 3, in Aufrechts u. Kuhns Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung, Bd. 1, u. in der Zeitschrift für Alterthumswissenschaft, 1853), Mahn (Etymologische Untersuchungen auf dem Gebiete der R-n S., Berl. 1854 ff.), Blanc (für Italienisch etc.); ferner Ferd. Wolf, Lemcke, Conrad Burny, W. Holland, Delius, Hofmann, Adalb. Keller, Bartsch u. Andere zu nennen. Frankreich hat Deutschland erst seit etwa Jahrzehnten nachzuahmen begonnen, obschon Raynouard (s.d.) früher treffliche Vorarbeiten geliefert hatte; zu nennen sind de Méril, Chevallet, Littré, Fauriel, Fr. Michel etc. In Italien, Spanien u. Portugal haben die deutschen Forschungen bis jetzt noch wenig Eingang u. Nachfolge gefunden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 301-303.
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