Regnen

1. As (wenn) 't regent en (und) de Sonn schinnt, is et in de Hell Kermes. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 46.


2. Besser regnen sehen, als im Regen stehen.

Engl.: To see it rain is better than to be in it. (Bohn II, 130.)


3. Dat regent bî Sünnenschîn, da kummt en Snider na'n Himmel.


4. Dat regent bî Sünnenschîn, de Düwel hett sîn Grotmûder up de Blêk.Biernatzki.


5. Der es regnen lässt, der hat auch Wind zum Trocknen.


6. Deshalb regnet's nicht, wenn auch die Pfaffen beten.

Bei einer langen Dürre forderten die Bauern ihren Pfarrer auf, einen Buss- und Bettag zu halten, um Regen zu erflehen. Der ehrliche Mann erwiderte ihnen: »Ich will euch den Gefallen schon thun, aber so lange wir Ostwind haben, kann und wird es nicht regnen.«


7. Ehe es regnet, pflegt's zu tröpfeln.Herberger, Hertzpostille, I, 843.


8. Es hat noch nie so lange geregnet, es hat endlich einmal wieder auffgehört.Petri, II, 251; Henisch, 888, 60.


[1592] 9. Es mag regnen oder nicht, die Schwalbe trinkt Wasser.

Die Spanier haben, um die Fruchtbarkeit der Felder der sich eines steten Frühlings erfreuenden kleinen Stadt Orichuela zu bezeichnen, das Sprichwort: Es regne oder regne nicht, Orichuela hat Getreide. (Sammlung der besten und neuesten Reisebeschreibungen, Berlin 1783, XXIII, 378.) So viel, als ich brauche, werde ich finden.


10. Es muss lange regnen, ehe eine Sintflut kommt.


11. Es muss regnen, wenn es tropfen soll.Altmann VI.


12. Es regnen nicht alle Wolken (die in der Luft hängen).Eiselein, 648.

»Es kompt drumb nicht allzeit ein regen, so offt du sichst eine wolcken schweben.«

It.: Non tutte le nuvole fanno pioggia. (Gaal, 1745; Pazzaglia, 293, 3.)

Lat.: Nocte pluit tota, redeunt spectacula mane. (Seybold, 359.) – Non stillant omnes quas cernis in aëre nubes. (Altdorf, 2239; Binder II, 2239; Eiselein, 648; Gaal, 1745; Loci comm., 186.)


13. Es regnet auch wol bei hellem Himmel.

Span.: Yo he visto llover y hacer sol todo á un mismo punto. (Don Quixote.)


14. Es regnet dem Spötter auch zuweilen in die Blumen.


15. Es regnet drumb nicht alsbald, obgleich die Wolken schweben.Petri, II, 291.


16. Es regnet gern, wo es vor nass ist.Franck, II, 129a; Egenolff, 141a; Gruter, I, 37; Petri, II, 291; Lehmann, 681, 5; Luther's Tischr., 219a; Eiselein, 523; Fabricius, 69; Orakel, 42; Simrock, 8295; Sanders, Wb.; Grubb, 355; Masson, 161.

Dän.: Det regner gierne hvor vand er.

Lat.: Dantur opes nullis nunc nisi divitibus. (Martial.) (Binder I, 284; II, 692; Philippi, I, 110; Seybold, 112.) – Habenti dabitur. (Fabricius, 69; Gaal, 1305; Seybold, 207.) – Hic mos est genti: panis praebetur habenti. (Binder II, 1300; Neander, 285.) – Sidera coelo addere. (Egeria, 141a.)


17. Es regnet Laub und Gras.Luther's Werke, II, 111b.


18. Es regnet nicht alle Tage Butter in den Brei.


19. Es regnet nicht aus jeder Wolke.

In ähnlichem Sinne die Letten: Es fällt nicht auf jeden Schuss ein Hase. Nicht jeder Blitz trifft. (Altmann V, 113.)


20. Es regnet nicht in einem Stück, 's gibt auch dazwischen Sonnenblick'.


21. Es regnet nicht, wann die Bawern auff steltzen gehn.Gruter, III, 36; Lehmann, II, 157, 176.

Lat.: Nondum pluit, quicquid pluit. (Bovill, I, 137.)


22. Es regnet, wenn ich will.Agricola I, 576; Egenolff, 240b; Fabricius, 54; Schottel, 1138a; Schulzeitung.

Als man einen fleissigen Landwirth, den man, weil auf seinen Feldern alles besser, als auf denen seiner Nachbarn stand, in Verdacht der Zauberei hatte, fragte, woher die grössere Fruchtbarkeit seiner Felder käme, antwortete er: »Es regnet auch, wenn ich will.« Darüber zur Rechenschaft gezogen, erklärte er sich dahin: »Ein frommer Mann muss seinen Willen in den Willen Gottes ergeben, was dieser will, muss auch sein Wille sein, wenn es daher Gott will regnen lassen, so regnet es, wenn ich will.« Diese Rede ging in ein Sprichwort über. Oft sagte hernach einer, den man um seines Wissens oder um seines Reichthums willen pries: Es regnet, wenn ich will. Das Sprichwort ist aber auch in einem andern Sinne zutreffend, wenn man das Verhältniss der Wälder zu den Flüssen betrachtet. Die Flüsse verlieren ihr Wasser, wenn man in ihren Quellengebieten die Wälder niederschlägt; sie werden gespeist, wo man sie pflegt oder schafft. So haben die Engländer in Aegypten, wo es vorher seit Jahrtausenden nicht geregnet, ihr: »Wir wollen, dass es nun regnet«, ausgesprochen, und es regnet. Sie haben in Unterägypten grosse Korkbaumwaldungen angelegt, und seitdem sich diese entwickeln, erscheint Regen. (Deutsche Blätter, Leipzig 1864, Nr. 46, S. 183.)


23. Es regnet, wo Gott will.Eiselein, 524.


24. Es regnt, as wounn's mid Schaffann giasad. (Steiermark.) – Firmenich, II, 766, 41.

Es regnet, als wenn's mit Scheffeln gösse.

25. Es wird regnen, die Katze sitzt am Ofen.

Holl.: Het zal regenen, want de kat zit met haren ryg naar 't vuur. (Harrebomée, II, 233a.)


26. Itz regnets vnd schneits vnd wehet der Wind, doch bald wieder gut Wetter sich find. Petri, II, 409.


27. Kanstu regnen, so kan ich auff holtzschuhen gehn.Franck, II, 159a; Gruter, I, 52; Eiselein, 520.


[1593] 28. Kanstu regnen, so kann ich auf Stelzen gehen (oder: Regenkleider anlegen), sagte der Bauer.Simrock, 9877; Körte, 5730.

Wer sich in jeden Zustand findet und gegen unvermeidliche Uebel immer noch zu waffnen weiss.


29. Lass es regnen auf trockene Stellen.

Gib von deinem Ueberfluss den Bedürftigen.

Altfries.: Let et riin üp en drüg steid. (Hansen, 8.)


30. Lass regnen, weil es regnen mag, das Wasser will seinen Lauf; und wenn es ausgeregnet hat, so hört's von selber auf.Simrock, 8301.


31. Lat et regne grote Dröppe, dat dem Bûre de Schöske wöppe.Frischbier2, 3106.


32. Man muss es regnen lassen.

Dem Unausweichlichen muss man sich fügen.


33. Räänd ed off Sanct-Margarêd, de Noss schlechd gerääd. (Trier.) – Laven, 190, 97.


34. Räänd ed Sonndâgs iwer'd Mössebuch, krigd mer de gans Woch genug. (Trier.) – Firmenich, III, 547, 55; Laven, 190, 98.


35. Rägent et Abends nâ sesse in en'n Rägenbogen, sau rägent et an'n anderen Dâge wêer.Schambach, II, 646.


36. Rägnet's am Barnabas (11. Juni), so schwynet der Wy bis i's Fass. (Solothurn.) – Schild, 105, 55.

Zur Blütezeit der Trauben schadet der Regen.


37. Rähnt et nitt, dann dröp et doch. (Köln.) – Weyden, IV, 15.


38. Rähnt et op der Här, dann dröpt et op der Kiäch. (Köln.) – Weyden, II, 7.


39. Reagent 't up Kriutwigge (Krautweihe, Mariä Himmelfahrt, 15. Aug.), dann spinnet de Spinnen den Immen de Heide tau. (Westf.)

40. Reagnert (für: regnet es) des Sundâges unner der Misse, dann reagnert de gansse Wieke gewisse. (Büren.) – Firmenich, I, 361, 8.


41. Regnet es am Ostertag, so regnet's alle Sonntag.Simrock, 7691a.


42. Regnet es an Margarethen (13. Juli), so gehn die Nüsse flöten.Boebel, 35.


43. Regnet es an Sanct-Dionys, so regnet's den ganzen Winter gewiss.Orakel, 831.

So sagt man in Frankreich. Dionysius war der erste Bischof von Paris.


44. Regnet es an Sanct-Gorgon, so ist der October ein Dämon.Orakel, 764.


45. Regnet es an unsrer Frauen Tag (2. Juli), gibt's vierzig Tage Regenplag'.Boebel, 34.


46. Regnet es an Walpern(Walpurgis-)tag, so gibt es ein unfruchtbares, regnet es aber in der Nacht, ein fruchtbares Jahr.Illustr. Zeitung, 1860, 303a.


47. Regnet es auf Sanct-Jakobitag, dann können zwei Mehl tragen und einer Wasser. (Eifel.)

Man bedarf dann beim Backen wenig Wasser, aber viel Mehl.


48. Regnet es nicht, so tropft es doch.Simrock, 8300; Birlinger, 425.

Von kleinen Einnahmen.


49. Regnet es Sonntags und Mondtags och (auch), kann's noch geben eine gute Woch'. (Eifel.)


50. Regnet Sanct-Johann (24. Juni) ins Laub, so wird die Buche taub.Boebel, 33.


51. Regnet's am Auffahrtstag, so misräth das Heu; wenn am Pfingsttage, so regnet's sieben (aufeinanderfolgende) Sonntage; wenn am Dreifaltigkeitsfest, so regnet's den dritten Theil der Früchte ab. (Luzern.)

Man wird aus dem unter »Regnen« zusammengestellten Sprichwörtern ersehen, dass wenn es dem kirchlichen Kalender und seinen Heiligen nachginge, es gar nicht mehr zu regnen aufhören würde, falls es einmal angefangen hätte.


52. Regnet's am Charfreitag, so beschüsst der Regen den ganzen Sommer nichts.


53. Regnet's am Jakobitag (25. Juli), die Eichel nicht gerathen mag.Boebel, 38.


[1594] 54. Regnet's am Jakobitag, kommt der schlechte Flachs noch nach.Boebel, 37.


55. Regnet's am Mäderlitag, so regnet's einundzwanzig Tag.


56. Regnet's am Marie Magdalenen-Tag (22. Juli), so folgt gewiss mehr Regen nach. Boebel, 36.


57. Regnet's am Medarditag, so können die Schinder Meth und Wein trinken. (Oberösterreich.)

Weil infolge vergifteten Grases ein ausserordentliches Viehsterben eintreten soll.


58. Regnet's am Pfingstsonntag, so regnet's sieben Sonntag.Simrock, 7891a.


59. Regnet's am Pfingsttag, so bringt's alle Plag'.Oec. rur., 62, 1.


60. Regnet's am Sanct-Gorgonstag, der Herbst nicht schlechter werden mag.Orakel, 763.

In Toscana behauptet man, es folge dann ein wahrer Satansherbst.


61. Regnet's am Sanct-Gorgonstag, geht die Saat verloren bis auf den Sack.Orakel, 762.


62. Regnet's am Siebenbrüdertag (10. Juli), so hat man sieben Wochen Regenplag'.Boebel, 35.


63. Regnet's am Sonntage Sanct-Barnabas, schwimmen die Trauben bis ins Fass.


64. Regnet's am Sonntage vor der Miss (Messe, auch überm Messbuch), so regnet's die Woche gewiss.Blum, 272; Petri, II, 510; Simrock, 8305; Frischbier2, 3109; Orakel, 258.

Ei ist nicht ganz leicht zwischen dem Zustande der Atmosphäre, der Regen bedingt und einer sonntäglichen Frühmesse eine Verbindung aufzufinden. Der Glaube bedarf indess einer solchen nicht. Im Hannöverschen lautet es: Wenn et rêgent under der Misse, rêgent et de ganze Wêke ower wisse.


65. Regnet's am Tag unser lieben Frauen, da sie das Gebirge thät beschauen, so wird sich das Regenwetter mehren vnd vierzig Tage nach einander wehren.Oec. rur., 76; Boebel, 100; Chaos, 1003.

Frz.: S'il pleut le jour de saint Denis, tout l'hiver aurez de la pluie. (Cahier, 497.)


66. Regnet's am Vitstag, so regnet's einunddreissig Tag.


67. Regnet's an den sieben Schläfern (27. Juni), so, hat man gesprochen, regnet's ganzer sie ben Wochen.Boebel, 33.


68. Regnet's an der Auffahrt (nämlich der Reben), so regnet's ein Drittel von der Frucht ab.


69. Regnet's an Mariä Heimsuchtage (2. Juli), hat man sechs Wochen Regenplage.Boebel, 34.


70. Regnet's an Philippi Jakobi (1. Mai), so hält der Acker keine Frucht. (Eldena.) – Boebel, 23.


71. Regnet's an Sanct-Barnabas (11. Juni), so rehren1 die Trauben bis ins Fass.Simrock, 727; Bair. Hauskalender; Boebel, 28.

1) So steht bei Simrock. – Rêren, mittelhochdeutsch schreien (vom Hirsch, Rindvieh), weinen. (Vgl. Schmeller, III, 120; Frommann, I, 277, 8; III, 280, 51.) Im Bair. Hauskalender steht schwimmen, statt rehren; auch Boebel, 28. – Vom Augustregen sagen die Franzosen: Wenn es regnet im August, regnet's Honig und guten Most.


72. Regnet's an Sanct-Gallentag (s.d.), ein nasser Frühling folgen mag. (Luzern.)


73. Regnet's an Unserer-Frauentag (Mariä Heimsuchung 2./14. Juli), wenn sie übers Gebirge geht, so regnet's nacheinander vierzig Tage.Simrock, 8306.

Die Franzosen machen diese Regenperiode von einem andern Tage abhängig.


74. Regnet's auf Johannistag, ist's der Haselnüsse Plag'.Boebel, 32.


75. Regnet's auf Johannistag, misrathen die Nüsse und gerathen die Huren.Simrock, 5244.


76. Regnet's beim Heu'n, kommt Hafer hinein. Boebel, 121.


77. Regnet's in die Hopfenstöcken, wird das neue Bier schlecht schmecken.Bair. Hauskalender.


78. Regnet's ins Heilige Grab, so regnet's das ganze Jahr nicht satt. (Sachsen.) – Boebel, 60.


[1595] 79. Regnet's nicht am Michels- und Sanct-Gallustag, auf gutes Frühjahr man hoffen mag. Orakel, 795.


80. Regnet's nicht hier, so regnet's dort.

Dän.: Regner det ei her, saa regner det andensteds. (Prov. dan., 471.)


81. Regnet's nicht, so geht doch der Wind; ist die Magd nit feist, so ists ein Kind.Eyering, II, 192.


82. Regnet's nicht, so tröpfelt's doch.Eiselein, 604.

In einem Schreiben aus Wien in dem Sinne angewandt: die klerikale Partei halte sich nach diesem Grundsatz im kleinen für das schadlos, was sie im grossen und ganzen verloren habe. (Bresl. Zeitung, 1868, Nr. 79, S. 479.)


83. Regnet's oder nebelt's an Kleophas (25. Sept.), so ist der ganze Winter nass.Boebel, 45.


84. Regnet's stark zu Albinus (16. April), macht's dem Bauer viel Verdruss. (Wohlau.) – Boebel, 20.

Die Franzosen sagen von Sanct-Marcus (25. April): Quand il pleut le jour saint Marc, il ne faut ni pouque ni sac. (Leroux, I, 79.)


85. Regnet's zum Juli hinaus, so guckt der Bauer nicht gern aus dem Haus.


86. Rênd et nit, se tripst et; git et net Féier, se git et doch Rûch. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 871.


87. Rênts dem Parre (Pfarrer) ufs Buch, rênts die ganze Wuch. (Nassau.) – Kehrein, VIII, 257.


88. Rintj 'at üb ean, do dript 'at üb thi öther. (Nordfries.) – Firmenich, III, 7, 97; Johansen, 96.

Regnet's auf einen, so tropft es auf den andern.


89. 'T regent doch gên Backstênen un (of) olde Wife.Bueren, 1156; Hauskalender, III.


90. 'T regent Gras und Goseeier (auch Ânteier), seggt de Riepster.Kern, 78.

Wird von einem warmen Mairegen gebraucht, der Gras und Kraut aus der Erde lockt, nicht allein zum Nutzen des Rindviehs, sondern auch, wie es für den Riepster Hauptsache ist, zum Nutzen des Federviehes.


91. 'T regent nich altîd (alle Dag) Botter in de Rîsbrê.Bueren, 1170; Firmenich, I, 19, 33; Hauskalender, IV; Kern, 915.


92. 'T regent un de Sünn' schînt; 't is in de Höll' Hochtîd.Bueren, 1157; Hauskalender, III.


93. 'T regent ut Südwesten, dat is de wahre Mieghörn.Kern, 1256.

Es ist ein wesentlicher, aber ziemlich allgemeiner Mangel mundartlicher Sprichwörtersammlungen, dass sie über rein örtliche oder provinzielle Ausdrücke keine Erklärung beifügen. So ist bei Kern über »Mieghörn« nichts zu finden. Bei Richey, Stürenburg u.a. ostfriesischen Hülfsquellen fehlt das Wort.


94. 'T will regnen, de Emders kommen.Bueren, 1149; Kern, 1255.


95. Wann ed räänd mödd Onnerwand1 da räänd ed mödd Onverstand. (Trier.) – Laven, 196, 133; Firmenich, III, 548, 74.

1) D.h. wenn der Wind die Mosel herauf von Norden herweht und es dabei regnet, bei Unterwind (Onnerwänd).


96. Wann es regnet, so ist der schnee vnd hagel verdorben.Franck, II, 152a; Eyering, III, 394; Gruter, I, 73; Egenolff, 209b; Petri, II, 675; Orakel, 43; Fabricius, 73; Eiselein, 553; Simrock, 8296; Körte, 2530.

»Wenn ein Cicero redet, gelten andre Redner nichts.« (Gaal, 1147.) Bei Tunnicius (11): Als it regent, so is de sne unde hagel vordorven. (Quando pluit grando simul et nix, deperit omnis.)

It.: Il maggior lume offusca il minor.

Lat.: Quando pluit grando simul et nix, deperit omnis. (Gaal, 1147.)


97. Wann 't reggent upp den Kerkenpâd, is et de ganze Wêke nât. (Waldeck.) – Curtze, 313, 4; Firmenich, I, 326, 61.

Im Briefkasten der Illustrirten Zeitung vom 30. Sept. 1871 (Nr. 1474, S. 250) haben münchener Künstler, die sich während der Sommermonate in Herrenheimsee aufhalten, dort ihren Humor in dem Entwurf eines Bauernkalenders Ausdruck gegeben, der natürlich auch »Bauernregeln« enthält, die so witzig, wie das obige Sprichwort sind und jedenfalls ebenso viel Werth haben, als die Wetterprophezeiungen des Hundertjährigen Kalenders, die sich alljährlich in unsern Kalendern abgedruckt finden. Einige dieser Sprüche lauten: Gibt's im Mai viel Donnerschläge, hat der Juni dreissig Täge.[1596] Tanzt der Muck auf der Bruck, thut das Wetter einen Ruck. Wenn nach dem Regen die Amsel man hör' hat der Regen aufgehört. Wem's schon dürstet im April, dieser trinkt im Sommer viel.


98. Wann 't riagnet Marie Madelene (22. Juli), et se de Niete allêne. (Westf.) – Boebel, 36.


99. Wann 't riegnet, wêret de Sûgen reggen1 un de Minsken siölig2. (Osnabrück.)

1) Die Säue rein.

2) Die Menschen schmuzig.


100. Wenn es an Sanct-Gorgon regnet, folgen sieben grosse Ueberschwemmungen und eine kleine.

It.: Le piove da San Gorgon, sete brentane e un brentanon. (Orakel, 761.)


101. Wenn es geregnet, so wirts nass.Hofmann, 35, 112.

Ahd.: Sôz regenôt, so nazzênt ti bouma. (Wackernagel, Altd. Lesebuch, 124, 14.)

Lat.: Humescit facile pluuia locus humidus ante. (Haupt, VI, 304, 20.)


102. Wenn es nicht eher regnet, so regnet es zum glogauer Jahrmarkt. (Schles.)

Ein glogauer Berichterstatter der Schles. Zeitung (1858, S. 1124) bemerkt, dass sich dies Sprichwort in der Regel bewahrheite.


103. Wenn es regnen wollte, so hätten sich Wolken gezeigt.


104. Wenn es regnet auf Ostertag eine Thrän', dann wird das Korn bis in die Sichel vergehn.


105. Wenn es regnet auf Palmtag, dann säet man den Flachs an den Bach.


106. Wenn es regnet auf Sanct-Gervasius (19. Juli), es vierzig Tage regnen muss. (Sachsen.) – Boebel, 30.

Frz.: S'il pleut la veille saint Gervais pour les bleds c'est signe mauvais, car d'iceux la tierce partie est ordinairement périe à cause que par trente jours le temps humide aura son cours; que si tel jour estoit serain, qu'on s'assure d'avoir du grain. (Leroux, I, 78.) – S'il pleut le jour de saint Gervais (19. Juni) il pleut quarante jours après. (Cahier, 1398; Leroux, I, 78; Orakel, 587.)


107. Wenn es regnet bei Sonnenschein, so hat der Teufel seine Grossmutter auf der Bleiche. Simrock, 8290.


108. Wenn es regnet bei Sonnenschein, so kommt ein Schneider in den Himmel.Simrock, 8291.


109. Wenn es regnet, muss man es machen wie die Nürnberger und drunter herlaufen. Simrock, 8302.


110. Wenn es regnet, muss man mahlen.

Von den Regenmühlen entlehnt, die nur zur Regenzeit Wasser genug zum Mahlen haben. Man muss die Gelegenheit wahrnehmen.


111. Wenn es regnet, so reisen die Geistlichen. (S. Geistliche 11.) – Erklärung, 3.


112. Wenn es regnet Sonntags vor der Miss, so regnet's die ganze Woche gewiss.Boebel, 120.


113. Wenn es regnet und die Sonne scheint, ist in der Hölle Kirmess.


114. Wenn es regnet und die Sonne scheint, so schlägt der Teufel seine Grossmutter; er lacht und sie weint.Simrock, 8289.


115. Wenn es regnet, wird man nass, meine liebe Frau Bas; wenn's schneit, so wird man weiss, und wenn's gefriert, so gibt es Eis. Eiselein, 524.

Eine dem Alterthum fremde Form des Sprichworts ist, wie Eiselein (XVIII) bemerkt, das combinirte oder die Sprichwörterreihe, welche man in den meisten germanischen Dialekten antrifft und wovon auch Shakspeare Gebrauch gemacht hat. Es ist gleichsam ein Aggregat von Sprichwörtern oder sprichwörtlichen Redensarten, die anderwärts wieder getrennt erscheinen. Das älteste Beispiel dieser Art ist schon aus dem 10. oder 11. Jahrhundert in dem sanct-galler Codex LXIII: »So is reganot, so nassent die Bouma; so is waiet, so wagont die Bouma, unde so das Rebokchili fliehet, so blekchet imo der Ars.« (S. Morgenröthe 7.)


116. Wenn es zugleich regnet und die Sonne scheint, so prügelt der Teufel sein Weib. Baumgarten, 7.


117. Wenn et nich rägent, sau drüppelt et doch. Schambach, I, 124; für die Schweiz: Schild, 67, 128.

Ist der Gewinn nicht gross, so wirft's doch etwas ab.

Frz.: S'il n'y pleut, il y dégoutte.


[1597] 118. Wenn et regent on de Sonn schingt, hät d'r Deuwel Kirmes. (Düsseldorf.) – Firmenich, I, 438, 11.

Holl.: Als het regent en de zon schijnt, is het kermis in de hel.

119. Wenn et regent vör de Mess, dann regent 't den ganzen Dag gewess. (Pommern.)

Holl.: Een regentje onder de mis is de geheele week wis. (Harrebomée, II, 212b.)


120. Wenn et regnet ünner de Miss, so is et de Wêk gewiss. (Holst.) – Schütze, III, 102; für Hannover: Schambach, I, 357.


121. Wenn 't regent hett, is de Nachtigall am lustigsten.Diermissen, 161.


122. Wenn's auf mich regnet, wird's auf dich tropfen.

Frz.: S'il pleut sur moi, il dégouttera sur vous. (Harrebomée, II, 572.)


123. Wenn's regnet am Johannistag, nasse Ernte folgen mag.Boebel, 30.


124. Wenn's regnet am Sanct-Gorgonstag, den ganzen Herbst es regnen mag.Orakel, 758.

Der Tag des heiligen Gorgonius, der in Italien das Wetter besorgt, fällt auf den 9. September.


125. Wenn's regnet am Tag vnser l. Frawen, da sie das Gebirg thet beschawen, so thut sich das Regenwetter mehren vnd vierzig Tag nach einander wehren.Petri, II, 675.

Frz.: S'il pleut le jour de sainte Pétronille, elle est quarante jours à sécher ses guenilles. (Cahier, 1400.)


126. Wenn's regnet an Margarethen (13. Juli), so gehn die Nüsse flöten.Boebel, 35.


127. Wenn's regnet an Peter und Paul, ist's dreissig Tage faul.

Frz.: Saint Pierre et saint Paul pluvievx pour trente jours dangereux. (Cahier, 1401; Leroux, I, 81.)


128. Wenn's regnet bei Sonnenschein, so backen die Hexen Pfannkuchen.

Frz.: Quand il pleut et le soleil luit le pasteur se rejouist. – Quand le soleil est joinct au veut on voit en l'air pleuvoir souvent. (Leroux, I, 74.)

Holl.: Als het regent en de zon schijnt, bakken de heksen pannekoeken. (Harrebomée, I, 929a; II, 169a u. 506a.) – Als het regent en de zon schijnt, is het kermis in de lochting (in de hell; voor de kippen). (Harrebomée, I, 395a; II, 34 u. 506b.)


129. Wenn's regnet, fährt man nicht zu Schlitten, sondern wenn's schneit.Altmann VI, 411.

D.i. alles zu seiner Zeit.

130. Wenn's regnet, gibt's keine bestaubten Schuhe.


131. Wenn's regnet, machen wir's wie in Aken, dann lassen wir's regnen. (Köthen.)

In Italien sagt man: Es machen, wie die von Prato, es regnen lassen, wenn's regnet. Die Einwohner dieser Stadt sandten nämlich einst eine Deputation an den Magistrat von Florenz, unter dem sie stand, um sich die Erlaubniss zu einem Jahrmarkt zu erwirken, der stets am 8. Sept. abgehalten werden solle. Der Antrag wurde mit einer bestimmten Abgabe genehmigt. Auf dem Rückwege fiel aber einem der Abgeordneten ein, ob sie auch bezahlen müssten, wenn es an diesem Tage regne. Sie gingen daher sofort zurück und trugen dem Magistrat ihre Bedenken mit den Worten vor: »Wenn es nun aber regnet?« der ihnen durch eins seiner Mitglieder den Bescheid ertheilte: »Wohlan, so lasst es regnen!« worauf die Abgeordneten beruhigt nach Hause gingen. (Reinsberg VI, 27.)


132. Wenn's regnet, muss man schon im nassen Wetter gehen.Keller, 175a.


133. Wenn's regnet, so wird's nass.Lehmann, 311, 5.


134. Wenn's regnet Sonntags über das Messbuch, so hat man die ganze Woche genug.


135. Wenn's regnet, sucht anch der Narr ein Dach.Altmann IV, 439.


136. Wenn's regnet und die Sonne scheint, haben die Hühner Kirmes.


137. Wenn's regnet, wenn d' Marie über d' Alpe gat, nau regnet's au wieder, wenn se kommt. (Ulm.)


138. Wenn's regnet, will der Aasgeier ein Nest bauen, wenn's trocken wird, vergisst er's. Wullschlägel.

Von denen, die gern alles auf morgen aufschieben oder in der Noth etwas versprechen, das sie nicht halten, wenn die Noth vorüber.


139. Wenn's regnet, wird man nass.


[1598] 140. Wenn's regnet zum Graus, wer muss, geht doch hinaus.

Frz.: Ou vente ou pleut, si vet qui estuet. (Leroux, II, 277.)


141. Wenn's viel regnet, so lauffen die Wasser vber.Petri, II, 675.

Bei Tunnicius (661): Als it vele regent, so lopen de wateren over. (Exundant fluvii nimbus si decidit ingens.)


142. Wo es regnet, da trieft's auch.


143. Wo(hin) es stets hinregnet, da wird es nicht trucken.Lehmann, 756, 6.

Lat.: Qui multum bibit, parum sapit. (Chaos, 214.)


144. Wonn 's nid regn'd, so drepf'ld's. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 390, 10; für Franken: Frommann, VI, 322, 319.

Im Harz: Wenn et nich regnet, sau drüppelt et doch. (Lohrengel, I, 785.)


*145. Aem regnet et in de Blôm.


*146. Dat regent, as wenn 't mit Molgen1 gütt. (Mecklenburg.) – Schiller.

1) Soviel wie Mulde (s.d.). N. Gryse (Leien Bibel, Fr. 44) sagt von den Faulenzern: »De vntydich vnde wedderwyllig syn den Dach mit Molden vthdregen vn de wegen.« In der Altmark heisst es: Moll'n. (Danneil, 64.)


*147. Es regnet.

Diese Redensart rührt noch von den Gebräuchen der mittelalterlichen Bauhütten her. Vor Eröffnung der Logen (den »Gelagen«, täglichen Versammlungen der Maurer und Steinmetzen) wurden nämlich Wachen ausgestellt, um Neugierige abzuhalten, und zu verhüten, dass ein Ungeweihter sich einschleiche. Wenn die Versammlung im Freien stattfand, war dies nicht gut möglich, wol aber bei Regenwetter, wo die Logen unter einem geräumigen Obdach abgehalten wurden. Demgemäss bestand auch die Strafe, welche für neugierige Lauscher festgesetzt war, darin, dass man den Ertappten so lange unter die Dachtraufe stellte, bis ihm das Wasser aus den Schuhen lief. (Vgl. J.G. Findel, Geschichte der Freimaurerei, Leipzig 1861, I, 94.)


*148. Es regnet, als gösse man es mit Kübeln herab.Eiselein, 524.

Lat.: Urceatim pluit. (Eiselein, 524.)


*149. Es regnet, als wenn es aus Kannen (mit Krügen) gösse.Herberger, Hertzpostille, II, 180.

Der Holsteiner: As wenn't mit Bütten un Balljen (hölzerne Geräthe) gütt. In Meiningen: Als wenn man's mit Stützen heruntergösse.


*150. Es regnet blut.Agricola I, 740.

Hyperbel, wenn man mehr sagt, als wirklich ist.


*151. Es regnet, dass es trêscht.

»Derzu rânts och, dos treischte, und as wenns mit Konnen giesste.« (Keller, 171b.)


*152. Es regnet Drachmen.

Von einem Gewinn, der gleichsam vom Himmel kommt.


*153. Es regnet (schneiet) ihm in die Blume. (Holst.)

Ihm gelingt alles; das Glück ist ihm günstig. Blume heisst bei den Holsteinern ein weisser Fleck, auf einem Nagel, besonders der linken Hand, von dem sie glauben, dass er Glück bringe. Vielleicht auch: Es regnet ihm Blumen.


*154. Es regnet ihm in die Trauben.

Frz.: Il a bien plu sur sa friperie. (Leroux, I, 74.)


*155. Es regnet ins Wasser.Lehmann, 326, 14.


*156. Es regnet mit Rändlich. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Es regnet Dukaten. Von einem segenbringenden Regen, besonders im Frühjahr, von dem jeder Tropfen gleichsam einen Dukaten werth ist.


*157. Es regnet wie am schöninger Jahrmarkt.


*158. Es regnet wie mit Kannen.Klix, 74.


*159. Es regnet wie mit Kübeln geschüttet. (Schwaben.)

Norddeutsch: wie mit Mollen.


*160. Es regnet wie mit Spänne (oder: Spännen).

So als ob es mit Eimern gösse. Ein Spann Pferde = Gespann oder Zug. Ausser dieser gewöhnlichen Bedeutung bezeichnet Spann oder Spanne auch Eimer, Schöpfeimer.


*161. Es wird regnen, die Juden ziehen umher. (Ruth.)


*162. Et rähnt hück (heute), dat et su klatsch, et ess gôt, dat ich nit vun Hôtzucker ben. (Köln.) – Firmenich, I, 476, 233.


*163. Et rèägend, as wan 't der Geld fan krîege. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 162, 127.


*164. Et réagend, asse wan 't med Mollen güete.Frommann, V, 162, 127.

Es regnet als wenn es aus Mulden gösse. In Pommern: Et regnet, als wenn 't mit Molln gütt. Von einem [1599] Platzregen. Molle = Mulde, ein Gefäss in der Wirthschaft zum Ein- und Ausschütten, Fodermoll u.s.w. (Dähnert, 311b.)

Frz.: Il pleut à seaux. (Kritzinger, 640a.)


*165. Et regent, as wenn 't mit Schüppen gütt. Eichwald, 1578.


*166. Et regent, as wenn 't up 'n Bûren regent.

Um die Verachtung auszudrücken, mit der die oldenburger Seeleute (Fahrensmänner) auf den Bauernstand herabsehen. (Vgl. Land und Leute im Oldenburgischen von Fr. Ewald im Globus, XI, 1867; Fritz Reuter, Stromtid, III, 183.)


*167. Et regnet, as wenn't mit Balljen1 güt. Schütze, I, 63; II, 18; III, 284; IV, 298.

1) Faten = Fässern, Schötteln = Schüsseln, Balljen = Kübeln, Wannen. – So heftig wie aus Kübeln.


*168. Et rînt näkest Tukaten. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 461.


*169. Ja, wenn's nicht regnet. (Kreis Landeshut in Schlesien.)

Ironische Verneinung irgendeiner aufgestellten Behauptung.


*170. 'S râint 'n Möller an Bauch. (Böhmisch-Friedland.)

Es regnet dem Müller in den Bauch. Bei starkem Regen gebräuchlich. Man will damit sagen: Viel Regen verhelfe dem Müller zu Wohlhabenheit.


*171. 'S het Nassne glii gnueg g'rägnet.Sutermeister, 143.


*172. 'S rânte, doass trêschte.Gomolcke, 1008.


*173. 'S regnet mer ins Aprepos. (S. Apropos.) (Mülhausen.)

Um zu sagen, es kommt mir etwas in die Quere. (Vgl. Die deutsche Sprache im Elsass im Daheim, Leipzig 1871, Nr. 8, S. 128.)


*174. 'S reinet alss wennss mit Konnen güsse. Robinson, 81; Frommann, III, 243, 63.


*175. Wenn's dort regnet, regnet's hier auch.

Holl.: Regende het bij hem, den regende het bij mij, en scheen de zon bij hem, dan was het ook bij mij zonneschijn. (Harrebomée, II, 248a.)


[1600]

176. Es kann regnen und kann schnein, es kann aber auch gut Wetter sein.


177. Lass es regnen, lass es schnein; nur schlecht Wetter soll nicht sein.Schuller, 47.


178. Rägent et moal Glück, so steiht de Lümmel unner; rägent et moal Supp' hät keinen Löäper, de Plunner.Schlingmann, 1141.


179. Regnet es am Paphnutiustage nicht, so folgt ein trockener Herbst.Prager Kalender, 1877.


[1676] 180. Regnet es auch vierzig Jahr, dringt das Wasser durch den Marmorstein?Merx, 233.


181. Regnet es auff Johannis Tag, eine nasse Ernd man zugewarthen hat.Lins, Brachmonat.


182. Regnet et in min Heu, wäss mine Gerste. Alte und neue Welt, 1877, S. 458.

Regnet es in mein Heu, wächst meine Gerste, d.h. dieser Nachtheil bringt auch auf der andern Seite Vortheil.


183. Regnet's am ersten Mai ein, könnte das Wetter wol besser sein.Egerbote, 1879.


184. Regnet's am Medardustag, regnet's noch vierzig Tage darnach.Marienkalender, 1879, S. 18.


185. Regnet's am St. Michaelstag, so folgt ein milder Herbst nach.Prager Kalender, 1877.


186. Regnet's in die Ostern hinein, wird zu Wasser auch der Wein.Wunderlich, 24.


187. Regnet's nicht bei der Oelzweigfeier, so regnet's auf die Ostereier.

It.: Se non piove sull' ulivo (la domenica delle palme), piove sull' uovo. (Giani, 1340.)


188. Wenn es regnet am Bibianitag (2. December), regnet's vierzig Tage und eine Woche darnach.

It.: Se piove al dì di Santa Bibiana, piove quaranta dì ed una settimana. (Giani, 1355.)


189. Wenn es regnet am Philippitag (26. Mai), der Arme den Reichen entbehren mag.

It.: Quando piove per San Filippo, il povero non ha bisogna del ricco. (Giani, 1347.)


190. Wenn's regnet an der Auffahrt des Herrn, verderben Saat und Gewächse gern.

It.: Se piove per l'Ascensione, va ogni cosa in perdizione. (Giani, 1344.)


191. Wenn's regnet, will sie Feuer machen und hängt zum Trocknen aus die Sachen. Neue Freie Presse, 4592.


*192. Es regnet wie Bindfaden.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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