Artikel in der Wikipedia: Tübingen
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Kartographie. II. (Karten) 1. Veranschaulichung der Bodenformen. 2. Hochgebirge mit Gletscher. 3. Mittelgebirge. 4. Tafelgebirge. 5. Vulkangebirge. 6. Grabensenkung oder Einbruchstal. 7. Wüste mit Binnenlanddünen. 8. Flachküste mit Dünen, Strandseen u. Deltamündung. 9. Wattenküste mit Trichterbucht und -Mündung. 10. Fjord-(Talbucht)küste mit Kontinental- od. Küsteninseln. 11. Halbinsel. (Fastinsel mit Landenge) und Meeresstraße. 12. Vulkanische Ozeaninseln mit Saum- und Wallriff. 13. Atoll od. Laguneninsel (Niedrige Koralleninseln).
Kartographie. II. (Karten) 1. Veranschaulichung der Bodenformen. 2. Hochgebirge mit Gletscher. 3. Mittelgebirge. 4. Tafelgebirge. 5. Vulkangebirge. 6. ...

[873⇒] Tübingen, Oberamtssdtadt im württemb. Schwarzwaldkreis, am Neckar [Tafel: Kartographie II, 4], (1900) 15.338 (1905: 16.786) E., Garnison, Land-, Amtsgericht, Schloß (Hohen-T.), Universität (1477), Universitätsbibliothek (300.000 Bde.), evang.-theol. Seminar, kath. Konvikt, Gymnasium, Realschule. – Vgl. Klüpfel, »Die Universität T.« (1877). [⇐873]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 873.
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[790⇒] Tübingen, Oberamtsstadt im württemb. Schwarzwaldkreis, am Neckar, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Plochingen-Villingen, T.-Sigmaringen und T.-Herrenberg, in schöner Lage auf einem Bergrücken zwischen dem Neckar und der Ammer, 341 m ü. M., hat 3 evang. Kirchen (darunter die 1470–1500 erbaute gotische Stiftskirche mit den Grabmälern von 12 meist württembergischen Fürsten, die hier residierten), eine kath. Kirche, eine Salemskirche, eine Synagoge, das 1535 vollendete Schloß Hohentübingen mit schönem Portal, das 1845 vollendete Universitätsgebäude, das Rathaus (1435) mit schöner Freskomalerei und Denkmäler des Grafen Eberhard (im Bart), der Dichter Uhland und Hölderlin, des Komponisten Fr. Silcher und der Schriftstellerin Ottilie Wildermuth.

Wappen von Tübingen.
Wappen von Tübingen.

Die Bevölkerung zählte 1905 mit der Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 180) 16,809 Seelen, darunter 3014 Katholiken und 118 Juden. T. hat Fabrikation von chemischen Artikeln, Handschuhen, Essig, physikalischen und chirurgischen Instrumenten, Zement-, Fleisch- und Metallwaren etc., 2 bedeutende Dampfziegeleien, Kunstmühle, Färberei, Glasmalerei, Obst-, Hopfen- und Weinbau etc. Außer den Verwaltungsbehörden befindet sich dort ein Landgericht. Die Universität (Eberhard Karls-Universität) wurde 1477 gestiftet und mit derselben 1817 die katholisch-theologische Studienanstalt zu Ellwangen als katholisch-theologische Fakultät vereinigt; außer dieser kamen zu den vier alten Fakultäten 1818 noch eine staatswirtschaftliche und naturwissenschaftliche. Die Gesamtzahl der Dozenten betrug im Sommersemester 1907: 106, die der Studierenden 1727. Mit der Universität in Verbindung stehen: die Universitätsbibliothek mit 460,000 Bänden und 4000 Handschriften, ein physiologisches, ein anatomisches und ein hygienisches Institut, ein Botanischer Garten, mehrere Kliniken, ein bedeutendes Münz- und Medaillenkabinett, eine große geognostische Sammlung, eine Sternwarte (im Schloß) etc. Außerdem besitzt T. ein höheres evangelisch-theologisches Seminar (das sogen. Stift, 1537 gegründet, im ehemaligen Augustinerkloster) und ein katholisches Konvikt (Wilhelmsstift, in der ehemaligen Ritterakademie), ein Museum (mit Bibliothek), ein kunsthistorisches Institut, ein Gymnasium und eine Realschule. Zum Landgerichtsbezirk T. gehören die 9 Amtsgerichte zu Herrenberg, Kalw, Nagold, Neuenbürg, Nürtingen, Reutlingen, Rottenburg, T. und Urach. In der Nähe der aussichtsreiche Österberg mit dem Kaiser-Wilhelmsturm und dem Bismarckstein. – T., zuerst 1078 erwähnt, war frühzeitig der Sitz von Grafen, die 1148 die Pfalzgrafschaft in Schwaben erwarben, und erscheint 1231 als Stadt. Die Pfalzgrafen von T. teilten sich im 13. Jahrh. in die Linien: Horb, Herrenberg, Asperg und Böblingen. Pfalzgraf Gottfried von Böblingen, dessen Hause Burg und Stadt T. 1294 zufielen, verkaufte sie 1342 an Württemberg. Sein Zweig erlosch als der letzte des pfalzgräflichen Geschlechts 1631. Graf Eberhard im Bart (s. Eberhard 4) stiftete 1477 die Universität T. und verlieh der Stadt 1493 ein neues Stadtrecht. Der Tübinger Vertrag (8. Juli 1514) zwischen dem Herzog Ulrich von Württemberg und den Landständen, die des Herzogs Schulden übernahmen, sicherte ihm die Herrschaft. 1519 ward T. von dem Schwäbischen Bund belagert und 25. April erobert. 1647 wurde es von den Franzosen besetzt, ebenso 1688 und seiner Mauern beraubt. Vgl. Eifert, Geschichte der Stadt T. (Tübing. 1849); Klüpfel, Die Universität T. in ihrer Vergangenheit und Gegenwart (das. 1877); Hermelink, Die theologische Fakultät in T. vor der Reformation (das. 1906); Maier, Die Musenstadt T. (das. 1904); »T. und seine Umgebung« (das. 1887–1889, 3 Hefte); »Tübinger Blätter« (das., seit 1898). [⇐790]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 790.
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[911⇒] Tübingen, 1) Oberamtsbezirk im württembergischen Schwarzwaldkreis, 4 QM. mit (1861) 31,805 Ew.; 2) Hauptstadt hier, liegt auf den Abhängen des Schloß- u. Osterberges, am Einfluß der Steinlach (Ammer) in den Neckar, u. an der Zweigbahn Plochingen-Rottenburg der württembergischen Staatsbahn; Sitz des Gerichtshofs für den Schwarzwaldkreis, des Oberamts, eines Generalsuperintendenten, eines evangelischen Dekanats, eines Hauptpostamts, Bibelgesellschaft, Schloß Hohen-Tübingen (sonst alte Pfalz) 1535 erbaut, früher Sitz der Pfalzgrafen von T., jetzt der Universität überlassen, Rathhaus, drei lutherische Kirchen (darunter die gothische, 1460 bis 1483 erbaute Stiftskirche mit den Grabmälern von 12 württembergischen Fürsten, u.a. des Grafen Eberhard im Bart, des Herzogs Ulrich etc.), katholische Kirche, Universität (gestiftet 1477 von Eberhard mit dem Bart, bestätigt vom Kaiser Friedrich III. 1484, verbessert vom Herzog Karl, daher Eberhardo-Carolina genannt) mit sechs Facultäten (protestantisch-theologischer, katholisch-theologischer, juristischer, medicinischer, philosophischer, staatswirthschaftlicher, von welchen die katholisch-theologische von der zu Ellwangen bestandenen Universität 1817 hierherverlegt u. die staatswirthschaftliche 1818 neu errichtet wurde), mit Bibliothek auf dem Schlosse Hohen-Tübingen; evangelischer Predigeranstalt, Physiologischem u. Anatomischem Institut, Botanischem Garten, Chemischen Laboratorien, Klinik, zoologischen, anatomischen, mineralogischen u. geognostischen Sammlungen, Münz- u. Antiquitätencabinet, Physikalischem Kabinet, Sternwarte, land- u. forstwirthschaftlicher, technologischer Sammlung, Gemäldesammlung, philologischem Lehrerseminar etc.; die Universität ist seit 1817 mit 80,000 Fl. fundirt u. zählte 1861: 55 Professoren, 18 Privatdocenten u. 721 Studenten; 1845 ist ein neues Universitätsgebäude erbaut worden. Im Reformationszeitalter waren ausgezeichnete Lehrer hier: Reuchlin, Andreä, Osiander d. I. u.a.; in der neuen u. neusten Zeit bes. Storr u. Baur, die Begründer der Tübinger Schulen (s.d.). In T. finden auch jetzt die Kriegs-, Schul- u. Rechtsexamina Württembergs statt. Außerdem besitzt T. ein höheres evangelisches Seminar (1537 von Herzog Ulrich gegründet, das sogenannte Stift, mit etwa 120 Studenten), höheres katholisches Seminar (Wilhelmsstift, im ehemaligen Collegium illustre, einer 1587 gegründeten Ritterakademie, mit 130 Studenten), Gymnasium, Realschule, Hospital, Krankenhaus. Armenunterstützungsverein der Studirenden, Tuchmacherei, Kupferhammer, sechs Buchhandlungen, [⇐911][912⇒] fünf Buchdruckereien, Pulvermühle, Museum für gesellige Unterhaltung; treibt bedeutenden Getreide-, Obst- u. Weinbau; 8700 Ew. Am Fuße des Osterberges liegt der frühere Wohnsitz Uhlands; in der Nähe im Dorfe Derendingen das Bläsibad, dann die Wurmlinger Kapelle. – Über den Ursprung T-s ist nichts bekannt; es kommt erst zur Zeit der Fränkischen Kaiser als Tubinga vor; 1078 belagerte Kaiser Heinrich IV. den Pfalzgrafen Kuno daselbst, u. es war daher schon damals Sitz der Pfalzgrafen von T., welche später ihre Besitzungen an die Grafen u. Herzöge von Württemberg verkauften u. verpfändeten u. nach 1631 mit Georg Eberhard ausstarben. Schon 1342 hatte Graf Ulrich von Württemberg Stadt u. Schloß von den Pfalzgrasen Götz u. Wilhelm erworben. Die Pfalzgrafen schrieben sich nun nur Grafen von T. u. hielten zu Lichteneck im Breisgau Hof. 1477 wurde die Universität zu T. gestiftet (s. oben). 1519 suchte der junge Herzog Christoph von Württemberg nach Vertreibung seines Vaters auf dem Schlosse zu T. Sicherheit u. der Schwäbische Bund unter Herzog Wilhelm von Baiern belagerte u. eroberte die Stadt. 1514 wurde der Tübinger Vertrag zwischen den Ständen u. dem Herzog Ulrich I. hier geschlossen, s. Württemberg (Gesch.). Herzog Ulrich von Württemberg belagerte T. vergeblich 1546; im Schmalkaldischen Kriege ergab sich die Stadt an die Kaiserlichen, aber das Schloß hielt sich; 1647 eroberten es die Franzosen, verließen es aber wieder, 1688 nahmen sie es von Neuem u. schleiften die Mauern. Vgl. H. F. Eisenbach, Beschreibung u. Geschichte der Stadt u. Universität T., Tüb. 1822; Schönhuth, Wanderungen in der Umgegend von T., ebd. 1829, 2. A. ebd. 1831; Klüpfel, Geschichte u. Beschreibung der Stadt u. Universität T., ebd. 1849. [⇐912]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 911-912.
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[532⇒] Tübingen, zweite Hauptstadt Württembergs, am Neckar und der Ammer, im Schwarzwaldkreise gelegen, mit 8700 E., ist durch die 1477 gegründete, gut ausgestattete und eingerichtete Universität bekannt. Tübinger Vertrag 1514, s. Württemberg. Geschichte. [⇐532]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 532.
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[490⇒] Tübingen, die zweite Haupt- und dritte gute Stadt des Königreichs Würtemberg, hat 8000 Einw. und liegt in einer der fruchtbarsten und anmuthigsten Gegenden des würtemberg. Oberlandes am Einflusse der Ammer in den Neckar und am Osterberge und Schloßberge, auf welchem das 1535 erbaute feste Schloß Hohentübingen thront, welches mehre merkwürdige Belagerungen ausgehalten hat. Die hier bestehende, 1477 vom Grafen Eberhard im Bart gestiftete Universität hat jetzt 80,000 Gulden Einkünfte, von welchen 32,000 aus ihrem eignen Vermögen herrühren, und die theologische Facultät an derselben ist in eine protestantische und eine katholische getheilt. Aus besondern Einkünften bestehen für jene ein theologisches Seminar und für diese ein Convict zur Bildung von Geistlichen. An der Spitze der Universität steht anstatt eines Rectors ein beständiger Kanzler. Die Bibliothek, das Naturaliencabinet, die Sternwarte und die Münzsammlung sind auf dem Schlosse; ein anatomisches Theater ist 1832 neu erbaut worden. In der Stifts- und St.-Georgenkirche befindet sich die Fürstengruft. Ansehnlicher Wein- und Getreidebau, Wollenweberei und Handel gehören zu den wesentlichen Nahrungsquellen der sehr alten Stadt, welche früher Sitz der mächtigen, 1631 aus, gestorbenen Pfalzgrafen von T. war, die aber schon 1342 Burg und Stadt an den Grafen Ulrich von Würtemberg verkauften. Im J. 1514 ward hier der merkwürdige tübinger Vertrag zwischen Herzog Ulrich von Würtemberg und seinem Volke geschlossen, welches durch Übernahme der Schulden des Herzogs ihm den Thron erhielt und das Land vor Zerstückelung bewahrte. Zur Beförderung der Reformation haben Stadt und Universität T. wesentlich beigetragen. [⇐490]

Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 490.
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[210⇒] Tübingen, die Universitätsstadt des Königreichs Würtemberg am linken Ufer des Neckar mit 8500 Ew. In dem alten Schlosse residirten sonst die ehemaligen Pfalzgrafen von T. Jetzt gehört dieses der 1477 gestifteten Universität und enthält die Sternwarte derselben. Merkwürdig ist besonders die Georgskirche durch die darin enthaltene fürstliche Gruft. Die Stadt selbst ist eng und winkelig gebaut; desto reizender ist die Umgegend, in welcher starker Obst- und Zwiebelbau, und ein ausgebreiteter Handel mit Obstbäumen und ganz besonders mit Sämereien getrieben wird. Im nahen Walde liegt das Bläsibad und nicht fern davon das Jagdschloß Bebenhausen. [⇐210]

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 210.
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[246⇒] Tübingen, am Neckar im Königreich Wirtemberg, drei Meilen von Stuttgard in einer schönen von Weinbergen umgebenen Gegend gelegen, ist durch die daselbst schon 1477 von Eberhard 1. gestiftete Universität berühmt, welche auch von diesem ihrem Gründer [⇐246][247⇒] den Namen Eberhardina erhalten hat. Vom Kaiser Friedrich III. (1484) und vom Papst Sixtus V. (1746) mit großen Privilegien versehen, wurden bei dem fürstlichen theologischen Seminariv über 300 theologische Studenten unterhalten. Uebrigens giebt es bei der Stadt, deren Einwohner über 6000 (ohne die Studirenden) betragen, gute Zeugfabriken. [⇐247]

Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 246-247.
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