Fußnoten

1 In allen Einzelheiten kann ich ihm freilich nicht beistimmen; am wenigsten in dem Ansatz des panhellenischen Kongresses des Perikles ins Jahr 456, mitten in den Krieg zwischen Athen und den Peloponnesiern, und ebensowenig in der Annahme, daß der Bau des Niketempels zwar um 450 beschlossen, aber erst um 435 ausgeführt worden sei.


2 Die von Sparta beschirmte πάτριος πολιτεία wird am besten bei [Herodes] περὶ πολ. [u. S. 50, 3] 30f. beschrieben: ἴσως ἄν τις εἴπῃ˙ ἀλλ᾽ ὀλιγαρχίαν ἁπανταχοῦ καϑιστᾶσι (οἱ Λακ.) ... ... εἰ δὴ προσήκει ὀλιγαρχίας λέγειν ἐκείνας πρὸς τὰς ἐνϑάδε (in Thessalien). ποῦ γὰρ οὕτω μικρὰ πόλις, ἐν ᾗ τὸ τρίτον μέρος οὐ μετέχει τῶν πραγμάτων αὐτόϑι; ὅτῳ δὲ μήτε ὅπλα μήτε ἄλλη δύναμίς ἐστι τὰ κοινὰ πράσσειν, οὐχ ὑπὸ Λακεδαιμονίων ἀλλ᾽ ὑπὸ τῆς τύχης ἀπεστερήϑη τῶν πραγμάτων, ἀπεστέρηται δὲ τοσοῦτον χρόνον, ἕως ἂν παράδειγμα ϑῆται. Vgl. ED. MEYER, Theopomps Hellenika, 1909, S. 206f. 275: 'Man wird in der ganzen Literatur keine Stelle finden, wo die politischen Tendenzen der Reaktionszeit so knapp und klar formuliert sind'. S. auch. S. 276ff. – Organisation der spartan. Herrschaft (Peloponnesischer Bund, um den sich ein weiterer allgemein helle nischer Bund lagert): 1. c.S. 265ff.


3 Da Xenophon die Geschichte der Jahre 404-400 absichtlich fast ganz übergangen hat, ist unsere Kenntnis dieser Zeit sehr mangelhaft (vgl. dazu ED. MEYER, Theopomps Hellenika (1909) S. 256) und namentlich die Chronologie vielfach nicht herzustellen. Einzelnes bieten Ephoros (Diodor) und namentlich Plutarchs Lysander, ferner Nepos und die allgemeinen Schilderungen der spartanischen Herrschaft bei Isokrates 4, 110ff. 8, 95ff. 12, 54. 67f. 103f., bei Xenophon in der Rede der Thebaner III 5, 8ff., sowie in der unter Herodes' Namen überlieferten Rede περὶ πολιτείας (u. S. 50, 3). Von neueren Werken: SIEVERS, Gesch. Griechenlands vom Ende des pelop. Krieges bis Mantinea, 1840. SCHEIBE, Die oligarch. Umwälzung in Athen, 1841. BELOCH, Att. Politik. JUDEICH, Kleinasiat. Studien, 1892.


4 Restitution von Aegina cet. Xen. II 2, 9. Plut. Lys. 14.


5 Vgl. ED. MEYER, Theopomps Hell. S. 270f. [gegen E. DRERUP].


6 Tributerhebungen: Isokr. 4, 132. 12, 67. Diod. XIV 10. Polyb. VI 49, 10: aus Mangel an Geld ἠναγκάσϑησαν (οἱ Λακ.) ἐπὶ ϑύρας μὲν πορεύεσϑαι τὰς Περσῶν, φόρους δὲ τοῖς νησιώταις ἐπιτάττειν, ἀργυ ρολογεῖν δὲ πάντας τοὺς Ἕλληνας. Athen ist zu Zahlungen εἰς τὸ συμμαχικόν verpflichtet: Arist. pol. Ath. 39, 2. – Eine Liste von Beiträgen aus dem Ende des Pel. Kriegs und der Zeit Lysanders (genannt sind u.a. Ephesier und Melier) enthält die bekannte Inschrift IGA 69 (IG V 1, 1), s. jetzt FRÄNKEL, Rh. Mus. 57, 534ff. ED. MEYER, Theop. Hell. S. 266, 1.


7 Sparta und Mantinea: Xen. V 2, 1ff. Der Grund, weshalb Sparta nicht gegen Argos und Mantinea vorgeht, wird von Lys. 34, 7f. (im J. 403) ganz richtig beurteilt.


8 Sparta und Elis: Xen. III 2, 21f.


9 Die Thebaner, d.i. Böoter, die eben als selbständiger Staat neben den Peloponnesiern stehen.


10 Ansprüche auf die Beute: Xen Hell. III 5, 5. Plut. Lys. 27. Justin V 10, 12f. (d.i. Ephoros). Im allgemeinen Xen. III 5, 12 (Rede der Thebaner) Κορινϑίους δὲ καὶ Ἀρκάδας καὶ Ἀχαιοὺς τί φῶμεν; οἳ ἐν μὲν τῷ πρὸς ὑμᾶς πολέμῳ μάλα λιταρούμενοι ὑπ᾽ ἐκείνων πάντων καὶ πόνων καὶ κινδύνων καὶ τῶν δαπανημάτων μετεῖχον, ἐπεὶ δ᾽ ἔπραξαν ἃ ἐβούλοντο οἱ Λακεδαιμόνιοι, ποίας ἢ ἀρχῆς ἢ τιμῆς ἢ ποίων χρημάτων μεταδεδώκασιν αὐτοῖς; ἀλλὰ τοὺς μὲν εἵλωτας [d.i. Mothaken, Bd. IV 2, 331] ἁρμοστὰς ἀξι οῦσι καϑιστάναι, τῶν δὲ συμμάχων ἐλευϑέρων ὄντων, ἐπεὶ εὐτύχησαν, δεσπόται ἀναπεφήνασιν. Wenn dagegen in der Rede an die Larisäer [Herod.] περὶ πολιτείας 5 die spartanische Herrschaft gepriesen wird, weil sie allen Staaten die Freiheit läßt und nirgends Herrscher einsetzt (ὁρῶμεν ... Φωκέας ἐλευϑέρους ὄντας ... Βοιωτοὺς οὔτε φόρον φέροντας ἐκείνοις οὔτε ἄρχοντα οὐδένα Λακεδαιμονίων αὐτόϑι ... Κορινϑίους αὐτονόμους ὄντας καὶ τῶν ἑαυτῶν κρατοῦντας, ebenso die Achäer, Elier, Arkader, ἐνϑ᾽ οὐδεὶς εὕρηκέ πω Λακεδαιμόνιον ἄρχοντα ..., πολιτείας δὲ πανταχοῦ καὶ νόμους ἐπιστάμεϑα κειμένους καὶ τὰ κοινὰ κοινῇ καρπουμένους), so ist das eine bei der Tendenz der Rede sehr begreifliche Übertreibung; auch ist ja ein spartanischer Harmost kein ἄρχων der Stadt, sondern nur ein Gehilfe der einheimischen legitimen Regierung; s. dazu Theop. Hell. S. 268f.


11 Theop. Hell. S. 84, 1.


12 Thasos: Polyän I 45, 4. Nepos Lys. 2 [bei Plut. Lys. 19 wie es scheint fälschlich auf Milet übertragen, von dem schon c. 8 die Rede war].


13 Dekarchien [vgl. Xen. III 5, 13, o. S. 9, 2; bei Xen. nur von Samos berichtet II 3, 7 und von den lesbischen Städten II 2, 5 durch κατεσκευάσατο τάς τε ἄλλας πόλεις ἐν αὐτῇ καὶ Μυτιλήνην angedeutet]: Isokr. 4, 110 οἱ τῶν δεκαρχιῶν κοινῶνήσαντες καὶ τὰς αὑτῶν πατρίδας λυμηνάμενοι cet., vgl. 5, 95. 12, 54. 68. Plut. Lys. 13 ἕνα μὲν ἁρμοστὴν ἑκάστῃ (πόλει) Λακεδαιμόνιον κατέλιπε, δέκα δὲ ἄρχοντας ἐκ τῶν ὑπ᾽ αὐτοῦ συγκεκροτημένων κατὰ πόλιν ἑταιρειῶν ... οὔτε γὰρ ἀριστίνδην οὔτε πλουτίνδην ἀπεδείκνυε τοὺς ἄρχοντας, ἀλλ᾽ ἑταιρείαις καὶ ξενίαις χαριζόμενος τὰ πράγματα καὶ κυρίους ποιῶν τιμῆς τε καὶ κολάσεως, πολλαῖς δὲ παραγινόμενος αὐτὸς σφαγαῖς καὶ συνεκβάλλων τοὺς τῶν φίλων ἐχϑρούς cet.; c. 14: während der Belagerung Athens τῶν μὲν ἄλλων πόλεων ἁπασῶν κατέλυε τὰς πολιτείας καὶ καϑίστη δεκαδαρχίας, πολλῶν μὲν ἐν ἑκάστῃ σφαττομένων, πολλῶν δὲ φευγόντων, Σαμίους δὲ πάντας ἐκβαλὼν παρέδωκε τοῖς φυγάσι τὰς πόλεις (leg. τὴν πόλιν). Letzteres ist von Plutarch gleich hier vorweggenommen. Weiteres c. 19. Nepos Lys. 1, 5. Diod. XIV 13. Pausan. IX 32, 9. Ferner Xen. Hell. III 4, 2f. 5, 12f: Die von Athen abgefallenen Städte haben statt der Freiheit doppelte Knechtschaft erhalten; ὑπό τε γὰρ τῶν ἁρμοστῶν τυραννοῦνται καὶ ὑπὸ δέκα ἀνδρῶν, οὓς Λύσανδρος κατέστησεν ἐν ἑκάστῃ πόλει (vgl. VI 3, 8).


14 Vgl. o. S. 9, 2.


15 Sestos: Plut. Lys. 14, bei Diod. XIII 106, 8 übergangen.

16 Chios: Isokr. 8, 98 Χίων δὲ τοὺς μὲν πρώτους τῶν πολιτῶν ἐφυγάδευσαν [das könnte sich zur Not auf Kratesippidas' Maßregel Bd. IV 2, 324 beziehen], τὰς δὲ τριήρεις ἐκ τῶν νεωρίων ἐξελκύσαντες ἁπάσας ᾤχοντο λαβόντες. Verbannte in Atarneus: Xen. III 2, 11.


17 Über Kritias' Schriftstellerei vgl. vor allem BLASS, Att. Bereds. I. WILAMOWITZ, Arist. I 131f. 174ff. Der junge Plato, Kritias' Verwandter von Mutterseite, hat anfangs Neigung gehabt, unter Kritias politisch tätig zu sein, so gut wie sein Oheim Charmides; die Gewalttaten der Dreißig und speziell ihr Vorgehen gegen Sokrates haben ihm noch rechtzeitig das Gewissen geweckt (epist. VII 324 – wie Gelehrte von Geschmack dies Selbstbekenntnis und gar die schönen Worte: φίλον ἄνδρα ἐμοὶ πρεσβύτερον Σωκράτη, ὃν ἐγὼ σχεδὸν οὐκ ἂν αἰσχυνοίμην εἰπὼν δικαιότατον εἶναι τῶν τότε für das Machwerk eines Fälschers haben ausgeben können, gehört zu den Dingen, für die mir das Verständnis versagt ist). Aber sympathisch ist ihm der Oheim immer geblieben, und so hat er ihm gegen Ende seines Lebens im Kritias ein Denkmal gesetzt, das er wahrlich nicht verdient hat; vorher im Charmides und Protagoras tritt sein wahres Wesen stärker hervor. Offenbar mit Rücksicht auf die platonische Tradition hat Aristoteles pol. Ath. weder Kritias noch sonst einen Namen der Extremen unter den Dreißig genannt, während er in der Politik VIII 5, 3 wenigstens Charikles nennt. – Außerdem ist die Geschichte der Dreißig bei Aristoteles, richtiger gesagt in der Hauptquelle, der er folgt (Androtion?) – daneben benutzt er [oder auch schon die Quelle?] c. 36 Xenophon – gründlich verfälscht zugunsten des Theramenes. Aus Lysias 12, 72ff. wissen wir, daß gerade dieser in Verbindung mit Lysander die Einsetzung der Dreißig forderte und zehn von ihnen ernannte; und hier, bei offenkundigen Tatsachen, können Lysias' Angaben nicht einfach erlogen sein, werden überdies durch Kritias' Worte bei Xenophon II 3, 28 νῦν δὲ αὐτὸς (Ther.) ἄρξας τῆς πρὸς Λακεδαιμονίους πίστεως καὶ φιλίας, αὐτὸς δὲ τῆς τοῦ δήμου καταλύσεως, μάλιστα δὲ ἐξορμήσας ὑμᾶς τοῖς πρώτοις ὑπαγομένοις εἰς ὑμᾶς (τὴν βουλὴν) δίκην ἐπιτιϑέναι vollkommen bestätigt. Nach Aristoteles dagegen (ähnlich mit noch stärkeren Farben Ephoros bei Diod. XIV 3, der sonst Xenophon folgt) hätten die ὀλιγαρχικοί mit Lysander ihre Ernennung im Gegensatz zu Theramenes und seinen Anhängern, die die πάτριος πολιτεία suchen, durchgesetzt. Unter letzteren nennt Aristoteles außer Kleitophon (Bd. IV 2, 282), den auch Aristoph. ran. 967 neben Theramenes nennt, und Phormisios, den Aristophanes als ihr Gegenbild anführt, der aber politisch ähnliche Ziele verfolgte (u. S. 211f.), auch Anytos (etwa nach Xen. II 3, 42. 44?) und Archinos. Das hat schwerlich irgendwelche Gewähr; und jedenfalls stand keiner dieser Männer dem Theramenes besonders nahe, da keiner von ihnen unter den Dreißig ist. Auf derselben Tendenz beruht die verfälschte Chronologie bei Aristoteles, s.u. S. 17, 1. Das hat BUSOLT in dem sonst viel Richtiges bietenden Aufsatz 'Aristoteles oder Xenophon?' Hermes XXXIII nicht erkannt. – Bei Ephoros ist die Geschichte gleichfalls zugunsten des Theramenes verfälscht, wenn auch zum Teil in anderer Weise.


18 Aktionskomitee der fünf Ephoren: Lys. 12, 43ff. 76. Daß sie keine Regierungsbehörde waren, wie BOERNER, De rebus a Graecis inde ab a. 410 gestis S. 75ff. annimmt, zeigen Lysias' Worte unwiderleglich; daß Kritias und Eratosthenes zu ihnen gehörten, kann er nur durch Zeugnisse über deren Aussagen beweisen.


19 Denunziation über das demokratische Komplott: Lys. 13, 17-35. 54. 55f. (wonach in der Volksversammlung in Munychia Kritias' Schwager Hagnodoros eine weitere Denunziation und neue Verhaftungen veranlaßt). 58ff. Vgl. 30, 14. 18, 4; vgl. Bd. IV 2, 363, 2. und daselbst über die von Lysias vorgenommene Verfälschung. Theramenes οὐ πρότερον εἴασε τὴν ἐκκλησίαν (nämlich die über die Verfassung, nicht, wie Lysias glauben machen will, die über den Frieden) γενέσϑαι, ἕως ὁ λεγόμενος ὑπ᾽ ἐκείνων καιρὸς ἐπιμελῶς ὑπ᾽ αὐτοῦ ἐτηρήϑη, καὶ μετεπέμψατο μὲν τὰς μετὰ Λυσάνδρου ναῦς ἐκ Σάμου, ἐπεδήμησε δὲ τὸ τῶν πολεμίων στρατόπεδον Lys. 12, 71. Daß noch peloponnesische Truppen im Lande stehen, bis die Friedensbedingungen voll ausgeführt sind, ist selbstverständlich.


20 Die entscheidende Volksversammlung: Lys. 12, 73ff. 13, 34, und Ephoros (Diod. XIV 3), nur daß bei diesem Theramenes der Wortführer der Opposition gegen Lysander ist! Außerdem läßt Ephoros fälschlich Lysanders Intervention erst nach der Einnahme von Samos erfolgen, anstatt während der Belagerung. Xenophon II 3, 1ff. geht zwar auf die Details nicht ein, stimmt aber in dem, was er mitteilt, vollständig zu Lysias: τῷ δ᾽ ἐπιόντι ἔτει ἔδοξε τῷ δήμῳ τριάκοντα ἄνδρας ἑλέσϑαι, οἳ τοὺς πατρίους νόμους συγγράψουσιν, καϑ᾽ οὓς πολιτεύσουσι. καὶ ᾑρέϑησαν οἵδε˙ (folgen die Namen). τούτων δὲ πραχϑέντων ἀπέπλει Λύσανδρος πρὸς Σάμον, Ἆγις δ᾽ ἐκ τῆς Δεκελείας ἀπαγαγὼν τὸ στράτευμα διέλυσε κατὰ πόλεις ἑκάστους. Die Verfassungsänderung fällt also vor die Einnahme von Samos und vor den Beginn des neuen attischen Jahres (beg. 7. Juli 404), in dem Pythodoros Archon wurde (gegen BOERNER). Auch Xen. II 3, 11 οἱ τριάκοντα ᾑρέϑησαν μὲν ἐπεὶ τάχι στα τὰ μακρὰ τείχη καὶ τὰ περὶ τὸν Πειραιᾶ καϑῃρέϑη (das war II 2, 33 erzählt) beweist, daß ihre Einsetzung nicht lange nach der Kapitulation stattfand.


21 In der Darstellung und der Chronologie folge ich Xenophon, im Gegensatz zu Aristoteles, dessen Daten WILAMOWITZ, Arist. I 166 und BUSOLT, Hermes XXXIII 71ff. mit Unrecht verteidigen. Es ist doch undenkbar, daß Xenophon, der diese Zeit als Mitglied des Ritterkorps mit durchlebt hat, fälschlich die Berufung des Kallibios weit vor Theramenes' Tod gesetzt haben sollte, statt nach demselben, wie Aristoteles behauptet. Wenn die Dekarchien einen Harmosten brauchten, so die Dreißig erst recht. Überdies ist die Tendenz offenkundig: durch Aristoteles wird Theramenes von jeder Mitschuld an der Berufung der spartanischen Garnison entlastet (die er nach Xen. II 3, 42 bekämpft hat). Zu Xenophon stimmt Ephoros, vielfach mit wörtlicher Benutzung, nur daß er (Diod. XIV 5) in geradezu kindischer Weise Sokrates einen Versuch zur Rettung des Theramenes unternehmen läßt. – Über die Differenz betreffs der Besetzung von Phyle s.u. S. 33, 1.


22 Niederreißung der νεώρια Lys. 13, 46. Isokr. 7, 66: τοὺς τριάκοντα ... τοὺς νεωσοίκους ἐπὶ καϑαιρέσει τριῶν ταλάντων ἀποδομένους.

23 Aufhebung der solon. Gesetze: Arist. pol. Ath. 35, 2.


24 Gesetz des Kritias und Charikles λόγων τέχνην μὴ διδάσκειν und Einschreiten gegen Sokrates: Xen. mem. I 2, 31ff.


25 Von der βουλὴ ἡ πρὸ τῶν τριάκοντα βουλεύουσα waren οἱ πολλοί Mitglieder des Rats der Dreißig: Lys. 13, 20.


26 Prozeßverfahren: Lys. 13, 37. Andoe. 1, 101. Xen. III 4, 9.


27 Plato ep. 7, 324c: τῆς μεταβολῆς εἷς καὶ πεντήκοντά τινες ἄνδρες προὔστησαν ἄρχοντες, ἕνδεκα μὲν ἐν ἄστει, δέκα δ᾽ ἐν Πειραιεῖ, περί τε ἀγορὰν ἑκάτεροι τούτων ὅσα τ᾽ ἐν τοῖς ἄστεσι διοικεῖν ἔδει, τριάκοντα δὲ πάντων ἄρχοντες κατέστησαν αὐτοκράτορες. Vgl. Arist. pol. Ath. 35. Zu den Zehn im Piräus gehörten Charmides (Xen. II 4, 19) und Molpis (Harpocr. s.v. aus Lysias und Androtion fr. II).


28 Hinrichtung der verhafteten Demokraten: Lys. 13, 35ff. 18, 4f. 30, 14; des Leon und Nikeratos: Lys. 18, 6. Xen. II 3, 39. Andoc. 1, 94. Diod. XIV 5 [Leon ist vielleicht, nach SAUPPES Vermutung, der Vater des Theomnestos Lys. 10, 4. 27]; Verhalten des Sokrates dabei: Plato apol. 32c. ep. 7, 324e. Xen. mem. IV 4, 3; Hinrichtung des Antiphon (unbek.): Xen. II 3, 40; des Autolykos: Diod. XIV 5, 7. Pausan. IX 32, 8. Plut. Lys. 15 (mit einer chronologisch wertlosen Anekdote); des Lykophron: vit. Lycurg. init.; der Metöken: Xen. II 3, 21. 40. Lys. or. 12 [bei Diod. XIV 5, 6 sind es 60 und wird ihre Hinrichtung nach Theramenes' Tod gesetzt].


29 Daß die ersten Hinrichtungen der Sykophanten Beifall fanden (Xen. II 3, 12. Diod. XIV 4. Arist. pol. Ath. 35, 3. Sallust Cat. 51 u.a.), sagt auch Lysias 25, 19, vgl. 27, freilich in der Verteidigungsrede für einen Aristokraten.


30 Sykophanten: Andoc. 1, 94f. 99. Lys. 6, 45. 12, 48; vgl. 25, 15f.


31 Ächtung der Flüchtlinge durch Sparta: Diod. XIV 6. Justin V 9. Nach Megara (Xen. II 4, 1) flüchtete z.B. Lysias (12, 17, danach die vita). Aufnahme in Argos auch Demosth. 15, 22, in Theben Lys. c. Pherenic, fr. 78. Dinarch. 1, 25. Plut. Pelop. 6.


32 Die nicht zu den Dreitausend Gehörigen waren in eine Liste der Verdächtigen eingetragen, die bei Isokr. 18, 16. 21, 2 den rätselhaften Namen ὁ μετὰ Λυσάνδρου κατάλογος führt.


33 Zu Theramenes' Verteidigungsrede auch Lys. 12, 77. WILAMOWITZ' seltsame Ansicht, daß die Äußerung des Theramenes Xen. II 3, 19 = Arist. pol. Ath. 36, 2 einer wahrscheinlich von Theramenes selbst verfaßten Broschüre entnommen sei (Arist. I 165ff.), hat wohl nirgends Zustimmung gefunden. Aristoteles (oder seine Quelle) schöpft deutlich aus Xenophon.


34 Verfolgung durch die Dreißig: Xen. II 3, 42, vgl. Justin V 8, 12.


35 Verfolgung durch Sparta und Lysander: Isokr. 16, 40.


36 Die Berichte über Alkibiades' Tod Plut. Alc. 37ff. (vgl. Athen. XII 535c. XIII 574e). Nepos Alc. 9f. Diod. XIV 11. Justin V 8 [wie es scheint gehört auch Polyän I 40, 8 hierher] geben der Hauptsache nach dieselbe Tradition wieder, wenn auch die Motive verschieden variiert werden. Ephoros, den Diodor hier zitiert (Ephoros' eigene Worte haben offenbar dem Sinne nach gelautet: Φαρνάβαζος Ἀλκιβιάδην ἀνεῖλε, ὡς μὲν οἱ πολλοὶ λέγουσιν, χαρίσασϑαι βουλόμενος Λακεδαιμονίοις, ὡς δ᾽ ἐμοὶ δοκεῖ cet.), behauptet, Pharnabazos habe dem König selbst die Nachricht mitteilen und die Belohnung erhalten wollen und deshalb Alk. getötet, als derselbe sich an den Satrapen von Paphlagonien (?) wandte. Das ist wenig wahrscheinlich; denn Pharnabazos hat nichts gegen Kyros getan, und Alkibiades' Ermordung lag im Interesse des Kyros, nicht in dem des Artaxerxes. – Als Lokalität der Bestattung nennt Athen. XIII 574 e einen Ort in Südphrygien, also in Kyros' Satrapie.


37 Nach Xen. II 3, 8 bringt Lysander selbst nach dem Fall von Samos 470 Talente nach Sparta; nach Diod. XIII 106 schickt er schon 405 den Gylippos mit 1500 Talenten, wovon dieser 300 unterschlägt. Bei Plut. Lys. 16 ist beides vereinigt: Lysander schickt nach dem Fall von Samos und der Einsetzung der Dreißig Gylippos nach Sparta und geht selbst nach Thrakien.


38 Gylippos' Diebstahl auch Posidon. fr. 48 (Athen. VI 234a: Γύλιππον ... ἀποϑανεῖν ἀποκαρτερήσαντα λόγος, καταγνωσϑέντα ὑπὸ τῶν ἐφόρων ὡς νοσφισάμενον ἐκ τοῦ Λυσανδρείου χρήματος). Plut. Nic. 28. Timaeos bei Plut. comp. Timol. et Aem. Paull. 2.


39 Die Verhandlung über den Geldbesitz Plut. Lys. 17 nach Theopomp und Ephoros; angedeutet Diod. XIV 10, 2; ferner als Hauptgrund des Falles Spartas Plut. Lyc. 30. Agis 5. inst. lac. 42. Diod. VII 12, 8. Pausan. IX 32, 10. Aelian v.h. XIV 29; χρυσίον καὶ ἀργύριον ἐρευνᾶται, καὶ ἂν τί που φανῇ, ὁ ἔξων ζημιοῦται Xen. pol. Lac. 7, 6; νομίσματι χρῶνται σκυτίνῳ [wohl falsche Übertragung von Karthago, statt σιδηρῷ]. ἐὰν δὲ παρά τινι εὑρεϑῇ χρυσὸς ἢ ἄργυρος, ϑανάτῳ ζημιοῦται Nic. Dam. 114, 8.


40 Die angeführte Stelle aus [Plato] Alcib. I 122e ist deutlich vor Leuktra geschrieben. Auch in der Schilderung der τιμοκρατία (rep. VIII 548), in der Plato vor allem Sparta vor Augen hat, spielt die ἐπιϑυμία χρημάτων eine große Rolle (τιμῶντες ἀγρίως ὑπὸ σκότου χρυσόν τε καὶ ἄργυρον, ἅτε κεκτημένοι ταμιεῖα καὶ οἰκείους ϑησαυρούς, οἷ ϑέμενοι ἂν αὐτὰ κρύψειαν ... οὐκοῦν καὶ φειδωλοὶ χρημάτων, ἅτε τιμῶντες καὶ οὐ φανερῶς κτώμενοι, φιλαναλωταὶ δὲ ἀλλοτρίων δι᾽ ἐπιϑυμίαν, καὶ λάϑρα τὰς ἡδονὰς καρπούμενοι cet.). Vgl. auch Plato Hipp. mai. 283d. Ferner Aristot. pol. II 6 u.a. Xen. rep. Lac. 14, 3 καὶ πρόσϑεν μὲν οἶδα αὐτοὺς φοβουμένους χρυσίον ἔχοντας φαίνεσϑαι, νῦν δ᾽ ἔστιν οὓς καὶ καλλωπιζομένους ἐπὶ τῷ κεκτῆσϑαι. Posidon. fr. 41 bei Athen. VI 233f.: Λακεδαιμόνιοι ὑπὸ τῶν ἐϑῶν κωλυόμενοι εἰσφέρειν εἰς τὴν Σπάρτην καὶ κτᾶσϑαι ἄργυρον καὶ χρυσὸν ἐκτῶντο μὲν οὐδὲν ἧττον, παρακατετίϑεντο δὲ τοῖς ὁμόροις Ἀρκάσιν [ob Xuthias, Sohn des Philachaios, der sein Geld in Tegea deponiert hat IGA. 68, ein Spartaner (KIRCHHOFF, Ber. Berl. Ak. 1870, 51) oder etwa ein Periöke (MEISTER, Ber. Leipz. Ges. 1896, 266) ist, scheint nicht sicher zu ermitteln]. Lysander hatte in Delphi 1 Tal. Silber, 52 Minen, 11 Goldstatern deponiert: Anaxandrides von Delphi bei Plut. Lys. 18.


41 Den Spruch ἁ φιλοχρηματία Σπάρταν ὀλεῖ, ἄλλο δὲ οὐδέν kennen schon Ephoros (Diod. VII 12, 5) und ihm folgend Aristoteles (Zenob. II 24) als Orakel an Lykurg, vgl. Forsch. I 226f.


42 Nach Leuktra ist vielfach ausgesprochen, daß Sparta durch seine Verfassung zwar befähigt sei, die Herrschaft zu erwerben, aber nicht sie zu behaupten, so Arist. pol. II 6, 22. Polybios VI 48, 6. c. 49. 50, der den Hauptgrund in den ökonomischen Verhältnissen und der Geldfrage sieht; Plut. Lyc. 30 bekämpft natürlich diese Ansicht.


43 Kinadons Äußerungen: Xen. III 3, 4ff.


44 Bevölkerungszahl und Heerwesen: Bd. IV 1, 444, 1. Xen. pol. Lac. schildert die seit etwa 404 bestehende Organisation. Das ἄγημα τῆς πρώτης μόρας 13, 6 sind die alten ἱππεῖς zu Fuß. Reiterei: ib. 11, 2. 3. Hell. VI 4, 11. Zur Stärke der Mora: Plut. Pelop. 16. Diod. XV 32, 1 (Ephoros fr. 210 J.).


45 [Vgl. S. 26 Anm. 4.].


46 Vgl. dazu ED. MEYER, Hermes XLII (1907) S. 134ff.


47 Meine Darstellung beruht auf Forsch. I 222ff. Die Orakel hat Ephoros (bei Diod. VII 12 und Oenomaos von Gadara bei Euseb. praep. ev. V 18ff.) seiner Darstellung der Geschichte des Lykurg zugrunde gelegt; und er selbst gibt an (Strabo VIII 5, 5), daß er sie der Schrift des Pausanias entnommen hat. – Von den beiden Fassungen der angeblichen Tyrtäosverse Plut. Lyc. 6. Diod. VII 12, 6 hält WILAMOWITZ, Textgesch. der griech. Lyriker (Abh. Gött. Ak. 1900) S. 109 die bei Plutarch für die jüngere, was mir unmöglich scheint; im übrigen trägt er (ohne mich zu nennen) meine Deutung vor, so daß ich nicht recht weiß, weshalb er gegen mich polemisiert. Die beiden Fassungen sind Erzeugnisse des politischen Kampfs um die spartanische Verfassung aus dem Anfang des vierten Jahrhunderts, ebenso wie die verschiedenen Angaben über die Beziehungen Lykurgs zu Kreta und Delphi, über Ursprung und Berechtigung des Ephorats, über die Landaufteilung. – Eine andere Redaktion der Orakel, in Prosa, sind die von Aristoteles mitgeteilten Rhetren; dieselben sind nicht in Sparta entstanden, weil sie das Wort ῥήτρα als »Orakel«, nicht als »Gesetz« verstehen. – Arist. pol. VII 13, 13: in erobernden Staaten τῶν πολιτῶν τῷ δυναμένῳ τοῦτο πειρατέον διώκειν, ὅπως δύνηται τῆς οἰκείας πόλεως ἄρχειν˙ ὅπερ ἐγκαλοῦσιν οἱ Λάκωνες Παυσανίᾳ τῷ βασιλεῖ. V 1, 5: ὥσπερ ἐν Λακεδαίμονί φασι Λύσανδρόν τινες ἐπιχειρῆσαι καταλῦσαι τὴν βασιλείαν καὶ Παυσανίαν τὸν βασιλέα τὴν ἐφορείαν.


48 Ein gutes Verhältnis zwischen Agis und Lysander ergibt sich auch aus Agis' Vernalten gegen Pausanias und Athen (u. S. 40); dagegen will nichts besagen, daß ihm einmal der Ausspruch in den Mund gelegt wird, Lysander sei ein zweiter Pausanias (der Sieger von Platää): Athen. XV 543b.


49 Ehren Lysanders: Plut. Lys. 18, darunter der Päan nach Duris (fr. 71 J., auch bei Athen. XV 696e). Λυσάνδρεια auch Hesych. s.v. Die Siegesdenkmäler (vgl. Bd. IV 2, 358, 1) auch Pausan. III 17, 4f. VI 3, 14. X 9, 7ff.


50 Ausfahrt Lysanders: καταστήσαντες ναύαρχον Λύσανδρον τούτῳ προσέταξαν ἐπιπορεύεσϑαι τὰς πόλεις cet. Diod. XIV 10 unter dem J. 404/3 [daran schließt c. 13 an]. Da Lysander im Sommer 403 vor Athen liegt, muß seine Ausfahrt früher fallen. Daß in Wirklichkeit Libys Nauarch war, zeigt Xen. II 4, 28. Dieselbe Ausfahrt wird bei Plut. Lys. 16 gemeint sein: ὁ δὲ Λύσανδρος ἀπὸ τούτων γενόμενος (nach der Einsetzung der Dreißig) αὐτὸς μὲν ἐπὶ Θρᾴκης ἐξέπλευσε cet. In den thrakischen Aufenthalt gehört die Belagerung von Aphytis auf Pallene, das durch eine Traumerscheinung des hier als Lokalgott verehrten Ammon gerettet wird: Plut. Lys. 20. Pausan III 18, 3. Vgl. auch ED. MEYER, Theop. Hell. S. 256.


51 Abtretung von Thebe an der Mykale (vorher milesisch) an Samos: Theopomp Hell. III bei Schol. Eurip. Androm. 1 (s. Theopomps Hellenika S. 160f).


52 Anytos Strateg in Phyle: Lys. 13, 78. – Für Archinos Plut. de glor. Athen. 1, 8 (Kratippos). Vgl. auch ED. MEYER, Theopomps Hellenika (1909) S.126.


53 Xenophon erzählt die Verjagung τῶν ἔξω τοῦ καταλόγου (erwähnt auch Lys. 13, 47. 25, 22. 26, 2. 31, 8. Isokr. 7, 67 εἰς τὸν Πειραιᾶ φυγεῖν πλείους ἢ πεντακισχιλίους ἡνάγκασαν) vor der Besetzung von Phyle, Aristoteles, Diodor XIV 32, 4 (μετῴκισαν αὐτοὺς εἰς τὸν Πειραιᾶ), Justin V 9, 12 (demigrare eos ex urbe iubent et in bracchiis muri, quae diruta fuerant, habitare) nach derselben. Das sieht glaubwürdig aus, kann aber sehr leicht auch Kombination sein, die darin eine Maßregel zum Schutz gegen Thrasybul sieht, während nach Xenophon Habsucht der Grund war. Lys. 25, 22 spricht eher für Xenophons Chronologie.


54 Flüchtlinge in Chalkis: Lys. 24, 25, in Oropos 31, 9. 17.


55 Verhandlungen mit Thrasybul: Diod. XIV 32, 5. Justin V 9, 13.


56 In den Angaben über die Zahl der Truppen Thrasybuls weichen die Späteren (Diod. Nepos. Pausan. I 29, 3 u.a.) zum Teil von Xenophon ab, dessen Zahlen ich beibehalte.


57 Als Lokalität des Überfalls Xen. II 4, 6 nennt Diod. XIV 32 Acharnae.


58 Hinrichtung der Eleusinier, neben denen Lys. und Diod. Salaminier nennen: Xen. II 4, 8ff. Lys. 12, 52. 13, 44. Diod. XIV 32, 4 (an falscher Stelle).


59 Philoch. fr. 143 J. über Kritias ist korrupt; ist etwa herzustellen: πέμπτῳ ‹μηνὶ› ὕστερον τῆς Θρασυβούλου ‹καϑόδου εἰς Φυλὴν oder ähnl.› Κριτίας ἐν Πειραιεῖ τελευτᾷ?


60 Xenophon schildert die Vorgänge und speziell die Stimmung und die Taten der ἱππεῖς aus lebendigster Erinnerung. Aus den späteren Kämpfen hat Ephoros (Diod. XIV 33, 3. Nepos Thrasyb. 2, 5) eine zweite Schlacht nach dem Tode Kritias, aber vor der Absetzung der Dreißig gemacht; sonst tritt die (indirekte) Abhängigkeit aller Späteren von Xenophon deutlich hervor; daneben sind die Redner, namentlich Lysias, benutzt.


61 Dauer der Herrschaft der Dreißig acht Monate Xen. II 4, 21; die drei Monate bei Isokr. 4, 113 dagegen beziehen sich nicht auf Athen (u. S. 41, 1). 1500 Bürger als Zahl ihrer Opfer: Isokr. 12, 67. 20, 11. Aeschin. 3, 235. Arist. 25, 4.


62 Die μετὰ τὴν κατάλυσιν τῶν λ᾽ χειροτονηϑέντες ἄνδρες ι᾽ werden auch aus Androtion angeführt (fr. 10, bei Harpokr. δέκα; s. v. Μόλπις verwechselt Harp. sie mit den Zehn im Piräeus).


63 Archippos' Komödie Rhinon (KOCK I, p. 687) wird kurz nach 403 fallen.


64 Zu den größten Überraschungen, die Arist. pol. Ath. brachte, gehörte, daß nach dem Sturze der Dreißig hintereinander zwei Zehnerkommissionen eingesetzt seien: die erste habe ihre Aufgabe nicht erfüllt, sondern tyrannisch regiert, darauf sei sie durch eine zweite unter Rhinon und Phayllos ersetzt worden, welche die Versöhnung abschloß und unter der Demokratie Rechenschaft ablegte. Natürlich hat man ihm das allgemein geglaubt und die übrigen Quellen gescholten, die nichts davon wissen; aber auch hier erweist sich Aristoteles' Bericht als unhaltbar und verfälscht. Denn auch Isokrates 18, 5 (in einer um 399 geschriebenen Prozeßrede) sagt: ἦρχον μὲν γὰρ οἱ δέκα οἱ μετὰ τοὺς τριάκοντα καταστάντες, zu denen Rhinon gehört (§ 6. 8); so könnte er sich nicht ausdrücken, wenn es hintereinander zwei Zehnerkommissionen gab und er die zweite von diesen meinte. Diese Kommission, und darunter gerade Rhinon, geht gegen die Anhänger τῶν ἐν Πειραιεῖ vor ganz wie bei Aristoteles die ersten Zehnmänner; sie hat aber nachher offenbar Rechenschaft abgelegt, denn Rhinon καὶ οἱ συνάρχοντες leben in Athen und können als Zeugen auftreten (§ 8). Das stimmt also zu Arist. 38, 4. Eben so bleibt Epichares, Mitglied der nach dem Sturz der Dreißig eingesetzten Behörde (Lys. 12, 55), unter der Demokratie politisch tätig und klagt 399 Andokides an (Andoc. 1, 95. 99f., der ihn Mitglied des Rats der Dreißig nennt und die üblichen Beschuldigungen vorträgt, aber nicht erwähnt, daß er auch zu den Zehn gehörte). Somit ist die Entstehung der Angabe bei Aristoteles folgende: die Zehnmänner, darunter Pheidon, Hippokles und Epichares (Lys. 12, 55), sind nach dem Sturz der Dreißig gewählt, um die Versöhnung herbeizuführen: Lys. 12, 58, vgl. § 53. 60; Isokr. 18, 17 (unter der Herrschaft der Zehn ὅτε ἐξεβέβληντο μὲν οἱ τριάκοντα, ὁ δὲ Πειραιεὺς ἦν κατειλημμένος, ἐκράτει δ᾽ ὁ δῆμος, περὶ διαλλαγῶν δ᾽ ἦσαν οἱ λόγοι); Ephoros [Diod. XIV, 33, 5]; Aristot. 38, 1 αἱροῦνται δέκα τῶν πολιτῶν αὐτοκράτορας ἐπὶ τὴν τοῦ πολέμου κατάλυσιν. Aber sie führen den Krieg gegen die Leute im Piräeus energisch weiter und wenden sich an Sparta um Hilfe (Lys. 12, 55-60), erfüllen also nach Lysias' Auffassung ihren Auftrag nicht und sind daher schlimmer als die Dreißig. Das berichten auch Ephoros (Diod. XIV 33, 5. Justin V 10, 5) und Aristoteles, der es durch Damaretos' Schicksal weiter illustriert. Aristoteles' Quelle übernimmt also wie Ephoros über die Zehnmänner die Auffassung des Lysias; andererseits aber hat sie entschiedene Sympathien für Rhinon und Phayllos als gemäßigte Männer, die die Versöhnung herbeiführen und Rechenschaft ablegen; sie hilft sich dadurch, daß sie die Zehnmänner in zwei Kollegien mit entgegengesetzten Tendenzen zerschneidet. Auch die Urkunde der Versöhnung bei Arist. 39 kennt nur eine Kommission von Zehn: von der Amnestie sind ausgeschlossen die Dreißig, die Zehn, die Elf und die Zehnmänner im Piräeus, und auch diese nicht ἐὰν διδῶσιν εὐϑύνας. Die Wahl zwischen freiem Abzug und Rechenschaftsablegung mußte doch auch der zur Zeit der Versöhnung in der Stadt herrschenden Behörde gewährt werden. Diese Zehnmänner haben aber sämtlich unbeanstandet Rechenschaft gelegt und sind in der Stadt geblieben. Deshalb erwähnt sie Xenophon II 4, 38 in seinem summarischen Bericht nicht; das ist von Ephoros (Justin V 10, 7. Nepos Thrasyb. 3, 1) auf Grund des Dokuments berichtet, wie bei Aristoteles. – So erklärt sich auch, daß Eratosthenes, das einzige beim Auszug nach Eleusis in der Stadt gebliebene Mitglied der Dreißig außer Pheidon (der durch die Rechenschaftsablage der Zehnmänner bereits entlastet war), sich der Rechenschaftsablage stellt.


65 Unterstützung durch Lysias und Thrasydäos von Elis: vit. Lys. Justin V 9, 9.


66 Über die Angriffe auf Athen auch Isokr. 16, 13.


67 Notlage im Piräeus: Isokr. 18, 49.

68 Theben und Korinth: Xen. II 4, 30. III 5, 5. Plut. Lys. 27.


69 Diognetos: Lys. 18, 10f.


70 Der Unterhändler aus der Stadt Meletos Xen. II 4, 36 ist wohl der Ankläger des Andokides (vgl. Andoc. 1, 94), aber nicht der des Sokrates.


71 Die Verhandlungen in Sparta Xen. II 4, 28f. lernen wir durch Lysias 12, 58ff. genauer kennen, der auch den Unterhändler Pheidon nennt. Das Hilfsgesuch der Dreißig hat Ephoros (Diod. XIV 32, 6) vor den Tod des Kritias gesetzt; bei Aristoteles 37, 2 ist es gar mit der Entsendung des Kallibios zusammengworfen (o. S. 17, 1).


72 Urkunde der Versöhnung Arist. 39 (vgl. o. S. 36A.); der Eid (verkürzt) Andoc. 1, 90 u.a. διαλλαγαί und πομπὴ εἰς πόλιν Lys. 13, 80 = Xen. II 4, 39, der eine Rede Thrasybuls folgen läßt. Das Datum bewahrt Plut. de glor. Ath. 7 τῇ δωδεκάτῃ (Βοηδρομιῶνος) χαριστήρια ἔϑυον ἐλευϑερίας˙ ἐν ἐκείνῃ γὰρ οἱ ἀπὸ Φυλῆς κατῆλϑον. Daß die διαλύσεις unter Eukleides 403/2 fallen, sagt auch Arist. pol. Ath. 39, 1; ἐπὶ Πυϑοδώρου 41, 1 ist Flüchtigkeit, wenn nicht eine Lücke vorliegt. [Daß in dem Ehrendekret für die Phylekämpfer MAI. 23, 28. 25, 34 nicht Πυϑόδωρ]ος ἦρχε, sondern Ξεναίνετ]ος ἦρχε zu ergänzen ist, zeigt A. KÖRTE MAI. 25, 392ff.].


73 Diodor, Justin, Nepos Thras., Plut. Lys. 21 bieten nichts von Bedeutung; bei Diod. XIV 33 fehlt am Schluß die Wiedergewinnung von Eleusis, um derentwillen er doch die Befreiung Athens ins Jahr des Xenainetos 401/0 gesetzt hat. Die jedenfalls entstellte Angabe bei Pausan. III 8, 6, nach Ägospotamoi hätten Lysander und Agis gegen die beschworenen Eide bei der Bundesversammlung gefordert ἐκκόψαι προρρίζους τὰς Ἀϑήνας, bezieht sich wohl auf das Verhalten der beiden im J. 403.


74 Prozeß des Pausanias: Pausan. III 5, 2.


75 Lysander und Pharnabazos: Plut. Lys. 19f. Nepos Lys. 4. Polyän VII 19.


76 Plutarch erzählt erst die Pharnabazosgeschichte und die Abberufung Lysanders, dann seine Reise zum Ammonion, dann seine Intervention in Athen; dieser Anordnung ist JUDEICH, Kleinas. Studien, gefolgt. Aber sie ist chronologisch ebenso unmöglich wie sachlich; denn zwischen Lysanders Rückkehr von Samos und erneuter Ausfahrt und den Operationen gegen Athen im Sommer 403 ist dafür kein Platz, und bei der Intervention in Athen war Lysanders Macht offenbar noch ungebrochen; vielmehr hat ihm Pausanias' Auftreten den ersten Stoß gegeben. Plutarchs Anordnung ist offenbar dadurch entstanden, daß Ephoros nach der Einsetzung der Dreißig zuerst Lysanders neue Ausfahrt 404/3 (Diod. XIV 10, 1. 13; dabei eingeschoben Aristos' Sendung nach Syrakus und Alkibiades' Tod c. 10, 2ff. 11, sowie Klearchos' Taten c. 12), dann seinen Sturz [den Diodor 13, 2 übergangen hat] und seine Pläne gegen das Königtum (c. 13, 2ff.), die Befreiung Athens dagegen erst viel später (nach dem Krieg gegen Elis und Kyros' Feldzug) erzählte (c. 32. 33). Diese sachliche Anordnung hat Plutarchs Quelle für chronologisch gehalten. Allerdings könnte man aus Isokr. 4, 113: »die Mitglieder der Dekarchien haben in 3 Monaten mehr Menschen ohne Prozeß getötet, als Athen während seiner ganzen Herrschaft verurteilt hat« [die Stelle bezieht sich durchaus nicht speziell auf Athen und die Dreißig, wie man meist glaubt, sondern auf die Zeit der spartanischen Schreckensherrschaft überhaupt] folgern, daß die Dekarchien nur 3 Monate bestanden hätten. Doch scheint mir das unmöglich, und Isokrates hat wohl nur den Höhepunkt des Terrorismus in Griechenland während des Winters 404/3 im Auge; vgl. 12, 66.


77 Thorax: Diod. XIV 3, 5. Plut. Lys. 19.


78 Derkylidas: Xen. III 1, 9 (ἁρμοστὴς γενόμενος ἐν Ἀβύδῳ ἐπὶ Λυσάνδρου ναυαρχοῦντος).

79 Vor Klearch ist Sthenelaos (Xen. Hell. II 2, 2), nach ihm Kleandros (Anab. VI 2, 13) und nach diesem Aristarchos (Anab. VII 2, 5) Harmost in Byzanz; daß die Gegensätze in der Stadt noch nicht ausgeglichen sind (Anab. VII 1, 39), ist begreiflich.


80 Klearchos: Diod. XIV 12. Weiteres über seine Taten in Byzanz und seine thrakischen Feldzüge Polyän II 2, 1. 5-10. Frontin III 5, 1, zum Teil abweichend (Klearch ist schon von den Ephoren bestraft, Byzanz abgefallen; er fährt nach Lampsakos, während die Thraker Byzanz belagern; deshalb bittet dies ihn um Hilfe, er fährt hin, nimmt die Feldherrn mit List gefangen und bringt sie um, und bemächtigt sich der Stadt). Sicherheit ist nicht zu erlangen. Xenophon Anab. I 1, 9. 3, 4. II 6, 2ff. hat die entscheidenden Vorgänge absichtlich übergangen, weil er Klearch für eine Idealgestalt hält. Plutarchs Angabe Artax. 6 Λακεδαιμόνιοι σκυτάλην πρὸς Κλέαρχον ἀπέστειλαν ὑπηρετεῖν Κύρῳ πάντα κελεύοντες wird wohl richtig sein.


81 Harmosten finden sich auch in der folgenden Zeit überall: Xen. Anab. VI 6, 13. Hellen. III 2, 20, vgl. rep. Lac. 14, 2. 4 u.a., so in Byzanz o. S. 42, 1 in Aegina Theop. Hell. X Fr. A, col. I 3 (FGrHist. 2a Nr. 66 JACOBY, = S. 17ff.); vgl. Theop. Hell. S. 42.


82 Sturz der Dekarchien: Xen. Hell. III 4, 2 τὰς δεκαρχίας ... ἐκπεπτωκυίας διὰ τοὺς ἐφόρους, οἳ τὰς πατρίους πολιτείας παρήγγειλαν. ib. 7 συντεταραγμένων ἐν ταῖς πόλεσι τῶν πολιτειῶν, καὶ οὔτε δημοκρατίας ἔτι οὔσης, ὤσπερ ἐπ᾽ Ἀϑηναίων, οὔτε δεκαρχίας, ὥσπερ ἐπὶ Λυσάνδρου. Plut. Ages. 6. Nepos Lys. 3.


83 Auch die Freisprechung des Byzantiers Anaxilaos, der im J. 409 in der Notlage der Stadt die Athener eingelassen hatte (Xen. Hell. I 3, 19), gehört, wohl in diese Zeit.


84 Sestos: Plut. Lys. 14.


85 Diplomatische Tätigkeit Lysanders: Plut. Lys. 2. 22.


86 Zu Lysanders späterer Stellung vgl. die Anekdote von seinem Auftreten gegen einen korpulenten Bürger: Agatharchidas fr. 10 J. bei Athen. XII 550d. Über Lysanders Pläne hat Ephoros ausführlich berichtet: Plut. Lys. 25f. 30. Nepos Lys. 3. Diod. XIV 13; vgl. Arist. pol. V 1. 5. 6, 2. Plut. Ages. 8. Cic. div. I 96.


87 Agesilaos' Thronbesteigung: Xen. Hell. III 3, 1ff.; danach, mit Anführung des Orakels, Plut. Lys. 22. Ages. 3. Pausan. III 8, 8.


88 Daher sagt Xen. Anab. I 1, 7 (vgl. I 9, 9), sie seien von Tissaphernes zu Kyros abgefallen. ED. MEYER, Theop. Hell. S. 112f.


89 oder vielmehr den von Lysander nach dem von ihm angerichteten Blutbad (Plat. Lys. 8. Polyän I 45, 1) eingesetzten Oligarchen zu entreißen; die flüchtigen Demokraten hatte Tissaphernes nach Diod. XIII 104, 6 zunächst in Blauda in Lydien (?) angesiedelt: Theop. Hell. S. 113, 1.


90 Die Flotte führte Tamos (Xen. Anab. I 2, 21. 4, 2), den er zum Statthalter Ioniens bestellte (Diod. XIV 19,6. 35, 3): Theop. Hell. S. 113.


91 Daß Sparta Ionien geräumt und dem Kyros überlassen hat, wird nirgends erzählt, geht aber aus Xen. Anab. I 1, 6ff. 9, 9 deutlich hervor [auch Ephesos ist in Kyros' Besitz I 4, 2]; Xenophon erzählt diese Dinge mit rührender Naivität. Daß die φεύγοντες aus Milet die Oligarchen Lysanders sind, lehrt die Geschichte der vorhergehenden Jahre. Tissaphernes besitzt Milet schon VII 18, 2.


92 Die Zustände im hellespontischen Gebiet schildert Xen. Anab. VI. VII sehr anschaulich. Garnison in Chalkedon VII 1, 20; ebenso sind offenbar Kyzikos VII 2, 5 und Parion VII 2, 7 spartanisch, und gewiß die meisten anderen Griechenstädte, vor allem Abydos. Über Troas und Manias Erfolge Xen. Hell. III 1, 10ff.


93 Die Verschwörung des Kinadon erzählt Xen. III 3, 4ff. (daraus Arist. pol. V 6, 2. Polyän II 14, 1) in durchaus offiziöser Darstellung; wieweit etwa die Parteien innerhalb der Bürgerschaft selbst daran beteiligt waren, läßt sich nicht sagen.


94 Vgl. Theop. Hell. S. 115f.


95 Vgl. Theop. Hell. S. 116.


96 Feldzug gegen Elis (vgl. auch Theop. Hell. S. 267): Xen. III 2, 21ff. (danach Pausan. III 8, 3ff. mit kleinen Zusätzen; der Kampf im Tempel von Olympia V 4, 8. 20, 4. 27, 11 wird von ihm fälschlich hierhergesetzt); vgl. auch Polyän VI 36. Diodor XIV 17. 34 weicht wesentlich ab, indem er einmal, offenbar mit Unrecht, Pausanias an Stelle von Agis nennt, sodann aber fast nur den Feldzug in der Akroreia erzählt, den Xenophon übergeht. Die 1000 Ätoler in Elis Diod. XIV 17, 10f. sind die bei Xen. III 2, 24 von den Eliern geworbenen Bundesgenossen. Die Ἀκρώρειοι καὶ Λασιώνιοι sind nachher selbständige Gemeinden wie die Triphylier und die kleinen pisatischen Gemeinden Letrinon, Amphidolon, Marganon Xen. IV 2, 16.


97 Chronologie: Xenophon erzählt den Elischen Krieg und die Vorgänge in Sparta nach dem Feldzuge des Thibron und Derkylidas, als Einleitung zum Feldzug des Agesilaos, mit dem vagen Synchronismus τούτων δὲ πραττομένων ἐν τῇ Ἀσίᾳ, Λακεδαιμόνιοι κατὰ τὸν αὐτὸν χρόνον cet. Daß Agis 399 gestorben ist, lehrt die auf die richtigen Jahre reduzierte spartanische Königsliste (Diod. XII 35. XVI 63), s. Forsch. II 506ff. Mithin beginnt das drei natürliche Jahre (so richtig Pausan. III 8 nach den Andeutungen bei Xenophon) umfassende Unternehmen gegen Elis im J. 401; bei Diodor ist der Krieg ein Jahr zu hoch 402/1, der Friede 401/0 gesetzt.


98 Verjagung der Messenier: Diod. XIV 34 (401/0), vgl. 78, 5. Pausan. IV 26, 2.


99 Rückzahlung der athenischen Schulden: Lys. 30, 22. Isokr. 7, 68. Demosth. 20, 11. 12. Aristot. pol. Ath. 40, 3. Plut. Lys. 21.


100 Eroberung von Eleusis: Arist. pol. Ath. 40, 4 (Archon Xenainetos 401/0). Xen. II 4, 43. Justin 25, 9. Lys. 25, 9. 6, 45. Plato Menex. 243e.


101 Beschluß für die Samier unter Eukleides 403/2: IG II/III2 1. DS.3 117. Ehrendekrete für Thasier: IG II/III2 6. DS.3 119; für einen Böoter ib. 1d, Suppl. p. 3.


102 Theben und Oropos: Diod. XIV, 17 (402/1). Die Einverleibung scheint erst nach 395 erfolgt zu sein; bis dahin föderiert, aber 7 Stadien vom Meer verlegt, offenbar um die Verbindung mit Eretria zu brechen (vgl. Theop. Hell. S. 101f.).


103 Heraklea: Diod. XIV, 38 (ao. 399/8), vgl. 82, 6f. Polyän II 21. ED. MEYER, Theop. Hell. S. 116f. 257. 268. Bestand der spartanischen Herrschaft: Phoker, Ötäer, Herakleoten, Malier, Änianen Xen. III 5, 6. Phthiotis IV 3, 9. Athamanen Diod. XIV 82, 7.


104 Die Verfassung Thessaliens δυναστεία μᾶλλον ἢ ἰσονομία Thuk. IV 78, 3, von GILBERT, Griech. Staatsalterth. II 10, 2 mit Recht erläutert durch Aristot. pol. IV 5, 1, wonach δυναστεία eine erbliche Oligarchie ist, ὅταν ἄρχῃ μὴ ὁ νόμος ἀλλ᾽ οἱ ἄρχοντες. ἐλευϑέρα ἀγορά ib. VII 11, 2. Im allgemeinen s. [Herodes] περὶ πολιτείας 6 (o. S. 3, 1), wonach die Oligarchie in Larisa viel exklusiver war als die im übrigen Griechenland von Sparta beschirmte Aristokratie. – Dazu vgl. PREUNER, Delph. Weihgeschenk (1900). Diese Rede an die Larisäer, deren Bedeutung zuerst KÖHLER, Ber. Berl. Ak. 1893, 504, dann BELOCH, Griech. Gesch. II 132 ins rechte Licht gestellt haben (vgl. HASS, De Herodis Att. orat. περὶ πολ., 1880, Diss.), ist meines Erachtens zweifellos eine echte Schrift etwa aus dem J. 399; sie hält sich durchaus an die politische Situation des Moments und macht gar keine Phrasen (wenn sie natürlich auch ein Produkt des γένος ἐπιδεικτικόν dieser Zeit ist), sondern trägt die maßgebenden Erwägungen vor und gibt dabei eine äußerst wertvolle Schilderung der Zustände Thessaliens. Schon wenige Jahre später hätte kein Rhetor etwas Derartiges schreiben können. Sie hat gar nichts an sich von einer Deklamation, obwohl sie gewöhnlich als solche bezeichnet zu werden pflegt, weil sie durch irgendeinen Zufall unter dem Namen des Herodes (Atticus?) überliefert ist. Vgl. jetzt ED. MEYER, Theopomps Hellenika (1910) S. 201ff. 267. 279ff.


105 Aristippos: Xen. Anab. I 1, 10. 2, 1. II 6, 28 und vor allem Plato Menon 70, wo auch über Gorgias' Stellung in Larisa. Ein Larisäer Eurylochos beruft Sokrates: Diog. L. II 25, oder damals Skopas von Krannon; vgl. Theop. Hellenika S. 254f. Sisyphos von Pharsalos: a.a.O. S. 255. Medios als Gegner Lykophrons: Diod. XIV 82.


106 Kritias' Umtriebe: Xen. Hell. II 3, 36. 47. mem. I 2, 24. Prometheus auch Plut. de inimic. util. 6.


107 Lykophrons Sieg: Xen. Hell. II 3, 4. Nach Aristot. hist. anim. IX 31 (Plin. X, 33) waren περὶ τοὺς χρόνους, ἐν οἷς ἀπώλοντο οἱ Μηδίου ξένοι ἐν Φαρσάλῳ in Athen und dem Peloponnes keine Raben zu finden, weil sie alle dorthin geflogen waren. So muß damals wohl im übrigen Griechenland Friede gewesen sein. BELOCH, Gr. Gesch. II 130, 1 bezieht die Angabe zu Unrecht auf Lykophrons Erfolge; s. Theop. Hell. S. 254, 1. – Auf weitere Unruhen in Larisa weist Gorgias' Spott Λαρισαίους εἶναι τοὺς ὑπὸ τῶν δημιουργῶν πεποιημένους Arist. pol. III 1, 9.


108 Über Archelaos grundlegend KÖHLER, Ber. Berl. Ak. 1893, 489ff. Bekannt ist Thukydides' kurze Skizze II 100. Daß die Verlegung der Residenz auf ihn zurückgeht, ist höchst wahrscheinlich.


109 Festspiele in Dion: Diod. XVII 16. Arrian I 11, 1.


110 Zeuxis' Gemälde: Älian v.h. XIV 17.


111 Krieg mit den Vasallenfürsten: Arist. pol. V 8, 11; vgl. Strabo VII 7, 8. Derdas: Arist. pol. V 8, 10. Xen. V 2, 38; vgl. u. S. 297, 4.


112 Ökonomische Lage Thessaliens: [Herodes] 14; dazu Theop. Hell. S. 281ff. Getreideexport: Xen. Hell. VI 1, 11.


113 Archelaos' Intervention in Larisa: Herodes 2ff. 7. Vgl. Theop. Hell. S. 262f. 278.


114 Aristipp stand mit Archelaos im Bunde: Theop. Hell. S. 262f.


115 Rede des Thrasymachos ὑπὲρ Λαρισαίων: Clem. Alex. Strom. VI 2, 17. Mit ihr ist die erhaltene Rede nicht identisch, da die zitierte Wendung in ihr nicht vorkommt, aber eng verwandt: auch ihr Eingang berührt sich mit dem von Thrasymachos' Broschüre περὶ πολιτείας (Bd. IV 2, 281, 1). Die Herrschaft des Archelaos über Larisa wird dadurch bestätigt, daß ihm Hellenokrates den Vorwurf macht, ihn gegen sein Versprechen nicht in die Heimat zurückgeführt zu haben: Arist. pol. V 8, 12.


116 Kyros und Aristippos: Xen. Anab. I 1, 10. II 6, 21.


117 Sparta und Lykophron: Xen. VI 4, 24. Besatzung in Pharsalos: Diod. XIV 82, 6.


118 Theop. Hell. S. 281.


119 Ermordung des Archelaos: [Plato] Alcib. II 141d. Aristot. pol. V 8, 11ff. Diod. XIV 37, 6.


120 Diokles τῶν δημαγωγῶν ἐνδοξότατος Diod. XIII 19, 4; τῶν δημαγωγῶν ὁ πλεῖστον ἰσχύσας παρ᾽ αὐτοῖς ib. 34, 6; vgl. 75, 4; identisch mit Eurykles 6 ὁ δημαγωγός Plut. Nic. 28. Vielleicht ist letzteres sein richtiger Name. Diodor hat ihn mit dem syrakusanischen Gesetzgeber Diokles zusammengeworfen, dessen Recht, unter Timoleon (vgl. Diod. XVI 70, 5. 82, 6) und Hieron modifiziert, bis auf Caesar in Syrakus und vielen anderen sizilischen Städten gültig war. Daß dieser weit älter sein muß, hat HOLM, Gesch. Sic. II 78 erkannt. Die Gesetze waren in alter Sprache und kurzer Formulierung abgefaßt (XIII 35, 3f.) und offenbar gar nicht demokratisch; auf seinen Tod ist bei Diodor (XIII 33, 3. 35, 5, vgl. XII 19, 2) eine sonst von Charondas erzählte Geschichte übertragen. Daß Diodor die [sehr ungeschickt auf zwei Jahre verteilte: XIII 33. 34, 6ff.] Episode in den Bericht seiner Quelle selbst eingefügt hat, sagt er 35, 5 ausdrücklich.


121 Über die Verfassungsänderung Arist. pol. V 3, 6 ἐν Συρακούσαις ὁ δῆμος αἴτιος γενόμενος τῆς νίκης τοῦ πολέμου τοῦ πρὸς Ἀϑηναίους ἐκ πολιτείας (gemäßigte Vf.) εἰς δημοκρατίαν μετέβαλεν. Zehn Strategen: Plato ep. 8, 354d. Losämter: Diod. XIII 34, 6. ἄρχοντες Leiter der Volksversammlung (früher waren es die Strategen Bd. IV 1, 607): XIII 91, 4; sie belegen gesetzwidriges Verhalten mit Geldstrafen. Feststellung der Reihenfolge der Redner durch das Los: Plut. apophth. reg. Dionys. 1. Sold der Truppen: Diod. XIII 93, 2. 95, 1. Für die Losbeamten kann er unmöglich gefehlt haben; das ist ja das Kennzeichen der radikalen δημοκρατία. Diod. XIII, 91, 3 ist nach A. WILHELM statt κλῆρον καιρόν zu lesen: Neue Beitr. zur griech. Inschriftenkunde III (Ber. Wiener Ak. 175, 1913) S. 25.


122 Für die sizilische Geschichte ist, da Justin (Ib. XIX. XX) hier noch mehr geschlafen hat als gewöhnlich, Diodor fast die einzige Quelle. Er folgt im wesentlichen Timäos, hat aber daneben Ephoros benutzt; für die Stärke der Heere zitiert er wiederholt (XIII 54. 60. 80. 109. XIV 54. 62, 3) beide nebeneinander. Einigermaßen zuverlässig scheinen nur die Zahlen des Timäos über die griechischen Heere zu sein, die daher auch im Text angeführt sind. – Ephoros wie Timäos haben zweifellos den Philistos benutzt, wenn auch mit entgegengesetzter Auffassung; daß ein vortrefflich orientierter Autor die letzte Grundlage bildet, ist auch bei Diodor noch zu erkennen; aber sehr viel des Wichtigsten ist weggefallen oder entstellt, und wer beherzigt, was bei Diodor aus der Geschichte des Peloponnesischen Kriegs geworden ist, wird sich von der Illusion fern halten, daß die Geschichte der Karthagerkriege und des Dionys uns auch nur in den Grundzügen zuverlässig bekannt sei. – Chronologie: die sizilischen Notizen bei Xenophon Hell. I 1, 37. 5, 21. II 2, 24. 3, 5 sind sichtlich interpoliert [denn kein selbständiger Schriftsteller wird so erzählen, wie II 3, 5 geschieht, und II 2, 24 wiederholt zum Teil, was schon I 5, 21 berichtet war]; sie stammen deutlich aus Timäos, dessen Zahlen sie wiedergeben, und gehören offenbar mit den interpolierten Archontennamen (Bd. IV 2, 318, 2) zusammen. Unter dieser Voraussetzung erhalten wir folgende Angaben:


Fußnoten

Die Usurpation des Dionysios wird bei Xen. II 2, 24 in die Mitte des Jahres gesetzt, das mit der Kapitulation Athens zu Ende geht (καὶ ὁ ἐνιαυτὸς ἔληγεν, ἐν ᾧ μεσοῦντι Διονύσιος ... ἐτυράννησε). Sie fällt aber in den Frühling 405 (u. S. 73, 2) und wird daher bei Justin V 8, 7 mit dem Jahre des Falles Athens (405/4) und des Todes des Darius II. (†Anfang 404) gleichgesetzt. Der Interpolator Xenophons hat also den Archon Alexias antedatierend dem Kriegsjahr 405 gleichgesetzt und den Fall von Gela mit Unrecht in das folgende Jahr gesetzt. Bei Diodors Daten liegt dagegen die griechische Jahrform zugrunde: Dionys wurde Tyrann gegen Ende des attischen Jahres 406/5, Gela fiel Anfang 405/4. Die Eroberung von Agrigent fällt ein halbes Jahr vorher, Dez. 406, unter Kallias; die Belagerung begann aber zu Anfang Sommers 406, unter Antigenes. So dürfen sich hier die Differenzen der Daten erklären. Das Datum für den Fall Agrigents wird durch Diod. XIII 90, 5 bestätigt. Unsicher bleibt, ob man die bei beiden unter Diokles 409/8 gesetzte Eroberung von Selinus und Himera, die jedenfalls in die ersten Sommermonate fällt, nach griechischer Rechnung Anfang 408, oder nach Rechnung nach Kriegsjahren (resp. nach römischer Jahrform) Anfang 409 setzen soll. Letzteres ist wahrscheinlicher, da nach Diodors Erzählung zwischen der Eroberung der beiden Städte und dem Feldzug gegen Agrigent zwei Jahre liegen. Dazu kommt, daß während der Belagerung von Himera die syrakusanische Flotte eintrifft, die von dem griechischen Kriegsschauplatz abberufen war (Diod. XIII 61, 1). Hier erscheint sie zuletzt, während des Feldzugs von 410 (Bd. IV 2, 323), ist also Anfang 409 heimgekehrt. Andererseits hat sie wahrscheinlich erst nach dem Fall von Selinus die Abberufungsorder erhalten, da die Bemannung der beiden heimatlos gewordenen selinuntischen Trieren in Ephesos zurückbleibt und hier Bürgerrecht und Grundbesitz erhält (Xen. Hell. I 2, 10). Das alles führt auf das Frühjahr 409 als Datum des Falles von Selinus.


123 Stärke des karthagischen Heeres: etwas über 100000 Mann nach Timäos [ebenso Xen. Hell. I 1, 37], 200000 und etwa 4000 Reiter nach Ephoros; die Flotte wird auf 60 Kriegsschiffe und 1500 Transportschiffe angegeben (Diod. XIII 54). Dazu kommen beim Angriff auf Himera 20000 Sikeler und Sikaner 59, 6; infolgedessen besteht hier die Belagerungsarmee aus 80000 Mann 60, 3 (dabei kann Diokles mit seinem kleinen Heer ungehindert zu Lande abziehen!), wozu ein Reservekorps von 40000 Mann im Lager ἐπί τινων λόφων ἄπωϑεν τῆς πόλεως kommt 59, 6. Die 80000 Mann, die sich auf einen Punkt zusammendrängen (!), werden dann bei dem Ausfall von 10000 Mann vollkommen geschlagen! Im Kampf fallen nach Ephoros 20000, nach Timäos 6000. Ephoros' Zahlen sind geradezu kindisch; daß aber auch Timäos' Zahlen viel zu hoch sind, bedarf keiner Bemerkung.


124 Daß (trotz Diod. XIII 59, 2) die Tempel von Selinus nicht durch die Karthager, sondern durch ein Erdbeben zerstört sind, nehmen alle Archäologen an. Doch hat Himilko die Tempel von Agrigent systematisch zerstört: Diod. XIII 108, 2. 96, 5. Schleifung der Mauern Diod. XIII 59, 4. Auf die meines Wissens noch nicht völlig geklärten topographischen Probleme kann ich hier nicht eingehen.


125 Aus den angeführten Zahlen über die Selinuntier (hinzu kommen noch 1000 gegen Segesta Gefallene Diod. XIII 44, 4 und die Verluste der ersten Kämpfe; vgl. πόλις πολυανδροῦσα ib. 44, 3) berechnet BELOCH, Bevölkerung 285f. eine Bevölkerung von 32-33000 Seelen. Man wird vielleicht für das gesamte Gebiet noch etwas höher gehen müssen, da in den Landorten, wie Mazara (Diod. XIII 54, 6), ein Teil der Bewohner zurückgeblieben sein wird. Indessen die Mehrzahl ist gewiß in die Stadt geflüchtet, so daß ich HOLMS Berechnung auf 60000 Seelen (Gesch. Siziliens II 422. III 391) für viel zu hoch halte.


126 Die Niederlage der Belagerungsarmee bei Himera ist bei Frontin III 10, 3 in eine Kriegslist Hannibals verwandelt. In diesem Kampf fielen nach Timäos 6000, nach Ephoros 20000 Mann Diod. XIII 60, 5.


127 Dreimonatliche Dauer des Feldzugs: Xen. Hell. I 1, 37.


128 Hermokrates' Unternehmungen erzählt Diodor XIII 63. 75 unter Diokles 409/8 und Euktemon 408/7; sie fallen wahrscheinlich Ende 408 und Anfang 407. Polyb. XII 25k, 11 läßt Hermokrates fälschlich an der Schlacht bei Ägospotamoi teilnehmen. – Bekanntlich hat Plato in hohem Alter die Absicht gehabt, Hermokrates in der dritten Abhandlung der Trilogie, der Timäos und Kritias angehören, zum Träger der Untersuchung über praktische Politik auf der Grundlage seiner Staatsidee zu machen; er hat aber diesen Plan niemals ausgeführt, wohl weil er selbst empfand, daß die Aufgabe für ihn unlösbar sei. Die Qualifikation des Hermokrates wird Timäos 20a besonders attestiert: τῆς δ᾽ Ἑρμοκράτους περὶ φύσεως καὶ τροφῆς πρὸς ἅπαντα ταῦτ᾽ εἶναι ἱκανῆς πολλῶν μαρτυρούντων πιστευτέον; das sind die Schriften des Thukydides und Philistos und die Tradition, die Plato in Sizilien kennengelernt hatte.


129 Stärke des karth. Heeres: nach Timäos bei Diod. XIII 80, 5 [ebenso Xen. Hell. I 5, 21] 120000 Mann, nach Ephoros 300000 Mann; dazu nach Xen. 120 Trieren (bei Diod. werden 40 + 50 erwähnt), sowie nach Diod. über 1000 Transportschiffe.


130 Dexippos lebt nach Timäos bei Diod. 85, 3 κατ᾽ ἐκεῖνον τὸν χρόνον in Gela, ἔχων ἀξίωμα διὰ τὴν πατρίδα; er ist aber doch wohl auf das Hilfsgesuch 81, 2 von Sparta geschickt.


131 Bestechung und Verrat: Diod. XIII 87, 2 (die agrigent. Feldherrn). 88, 7 (Dexippos). 91, 3. 94 (Syrakus).


132 Die Dauer der Belagerung wird bei Xen. Hell. I 5, 21 auf 7, bei Diod. XIII 91 auf 8 Monate angegeben; die Stadt fällt μικρὸν πρὸ τῆς χειμερινῆς τροπῆς; also begann die Belagerung im Mai.


133 Bevölkerungszahl: Diod. XIII 84, 3 (aus Timäos): Ἀκραγαντῖνοι ἦσαν πλείους τῶν δισμυρίων, σὺν δὲ τοῖς κατοικοῦσι ξένοις οὐκ ἐλάττους τῶν εἴκοσι μυριάδων (= 90, 3). Letzteres mag die Gesamtzahl der Einwohner des Gebiets sein, aber unmöglich hat Agrigent 180000 Metöken gehabt, wenn das auch HOLM, Gesch. Sic. III 391 »als durchaus nicht unglaublich erscheint«; HOLM hat BELOCHS Ausführungen Bevölkerung 281ff. keineswegs widerlegt. Bei Diog. Laert. VIII 63 gibt Potamilla im Kommentar zu Empedokles der Stadt sogar 800000 Einwohner. Die 20000 sind offenbar das Hoplitenheer.


134 Zur Topographie vor allem SCHUBRING, Hist. Topographie von Akragas, 1870, berichtigt von TONIAZZO in der ital. Übersetzung 1888 (BELOCH, Gr. Gesch. II 87). Betreffs der Örtlichkeit der beiden karthagischen Lager ist die Annahme von GROTE und HOLM, Gesch. Sic. II 426 gegenüber der von SCHUBRING, der beide Lager in den Westen setzt, zweifellos richtig; vgl. FREEMAN, Hist. of Sic. III 728.


135 Die Zurückführung der Epidemie auf die Schändung der Gräber Diod. XIII 86 ist charakteristisch für Timäos.


136 Zum Sieg des Daphnäos vgl. Polyän V 7. Ob das angebliche Strategem des Himilko Polyän V 10, 4 = Frontin III 10, 5 sich auf diesen oder die vorhergehenden Kämpfe bezieht, ist nicht zu sagen.


137 Unter der Beute war bekanntlich der Stier des Phalaris (Bd. III2 S. 632).


138 Plato hat ep. 8, 354d die Vorgänge in Agrigent mit den ähnlichen, die sich wenig später in Syrakus abspielten (u. S. 72f.), zusammengeworfen, was bei der mündlichen Tradition, aus der er schöpft, sehr begreiflich ist.


139 Hipparinos, πρωτεύσας Συρακοσίων καὶ Διονυσίῳ συνάρξας ὅτε πρῶτον αὐτοκράτωρ ᾑρέϑη στρατηγός Plut. Dio 3. εὐδοκιμώτατος Diod. XVI 6. γίγνονται δὲ μεταβολαὶ τῆς ὀλιγαρχίας καὶ ὅταν ἀναλώσωσι τὰ ἴδια ζῶντες ἀσελῶς˙ καὶ γὰρ οἱ τοιοῦτοι καινοτομεῖν ζητοῦσι καὶ ἢ τυραννίδι ἐπιτίϑενται αὐτοὶ ἢ κατασκευάζουσιν ἕτερον Ἱππαρῖνος Διονύσιον ἐν Συρακούσαις Arist. pol. V 5, 6; der hier dem H. gemachte Vorwurf der Verschwendung seines Vermögens stimmt zu den übrigen Notizen schlecht. Plato ep. 8, 353a (der die Bedeutung des Vaters Dions vielleicht übertreibt): jetzt herrscht in Sizilien ein Geschlecht, ἥν ποτε κατέστησαν οἱ πατέρες ὑμῶν εἰς ἀπορίαν ἐλϑὸντες τὴν ἅπασαν, τόϑ᾽ ὅτε κίνδυνος ἐγένετο ἔσχατος Σικελίᾳ τῇ τῶν Ἑλλήνων ὑπὸ Καρχηδονίων ἀνάστατον ὅλην ἐκβαρβαρωϑεῖσαν γενέσϑαι. τότε γὰρ εἵλοντο Διονύσιον μὲν ὡς νέον καὶ πολεμικὸν ἐπὶ τὰς τοῦ πολέμου πρεπούσας αὐτῷ πράξεις, σύμβουλον δὲ καὶ πρεσβύτερον Ἱππαρῖνον, ἐπὶ σωτηρίᾳ τῆς Σικελίας αὐτοκράτορας ὥς φασι, τυράννους ἐπονομάζοντες. ib. 354d werden die Wirkungen der damals herrschenden ἄμετρος ἐλευϑερία geschildert: οἱ γὰρ πρὸ Διονυσίου καὶ Ἱππαρίνου ἄρξαντες Σικελιῶται ... οἳ καὶ τούς δέκα στρατηγοὺς κατέλευσαν βάλλοντες (vgl. o. S. 70) τοὺς πρὸ Διονυσίου, κατὰ νόμον οὐδένα κρίναντες. Daß die Feldherrn weder getötet noch verbannt wurden (gegen Polyän V 2, 2), wird dadurch bestätigt, daß Daphnaeos erst nach dem Staatsstreich von Dionys getötet wird (Diod. XIII 96, 3).


140 Philistos: Diod. XIII 91.


141 Dionys' Herkunft und frühere Schicksale: Diod. XIII 75, 9. 92, 1. 96, 4 (ἐκ γραμματέως καὶ τοῦ τυχόντος ἰδιώτου ἐγενήϑη τύραννος). XIV 67, 1. Isokr. 5, 65 (πολλοστός καὶ τῷ γένει καὶ τῇ δόξῃ καὶ τοῖς ἄλλοις ἅπασιν). Polyän V 2, 2 (ὑπηρετῶν καὶ γραμματεύων τοῖς στρατηγοῖς). Demosth. 20, 161. Polyb. XV 35, 2. Dagegen Cic. Tusc. V 58 bonis parentibus atque honesto loco natus (etsi id quidem alius alio modo tradidit). Dionys ist im Frühjahr 367 nach 38 jähriger Regierung gestorben (Diod. XIII 96, 4. XV 73. Cic. Tusc. V 57. de nat. deor. III 81. Hieron. a. Abr. 1649. chron. par. 76), mithin Anfang 405 zur Regierung gekommen. Das wird bestätigt durch den Synchronismus Justin V 8, 7 (vgl. o. S. 62) und durch Timäos, der seinen Antritt mit Euripides' Tod gleichsetzte (fr. 105 J. bei Plut. symp. quaest. VIII 1, 3, wo an Stelle der Geburt der Antritt der Tyrannis zu setzen ist). Die Daten des chron. par. und Eusebius für den Antritt sind wertlos. Bei der Usurpation 25 J. alt: Cic. Tusc. V 57. Die Daten bei Ephoros, an denen Timäos Kritik übte, beruhen, wie Polyb. XII 4a richtig bemerkt, auf Schreibfehlern. Zahlreiche Vorzeichen der Tyrannis des Dionys hat Philistos dem damals bereits dominierenden Geschmack gemäß (vgl. Isokr. Euagoras 21) berichtet (Cic. div. I 39. 73. Plin. VIII 158. Älian v.h. XII 46. Val. Max. I 7, ext. 6. 7) – fast das einzige, was aus seinem Werke erhalten ist! Dionysios κατηγορῶν Δαφναίου καὶ τῶν πλουσίων ἠξιώϑη τῆς τυραννίδος διὰ τὴν ἔχϑραν πιστευϑεὶς ὡς δημοτικὸς ὤν Arist. pol. V 4, 5, vgl. 8, 4. Der Hergang bei Diod. XIII 91f. und kurz bei Polyän V 2, 2; vgl. auch Plut. apophth. Dionys. 1.


142 Über Hipparinos Plato ep. 8, 353a. 354d (o. S. 72,1); p. 355e sagt Dion von seinem Vater ἀπὸ βαρβάρων ἠλευϑέρωσεν ἐν τῷ τότε χρόνῳ τὴν πόλιν, natürlich als Gehilfe des Dionys; es ist begreiflich, daß er in dem summarischen Bericht Diodors XIII 92ff. (außer der kurzen Notiz bei Polyän V 2, 2 unserer einzigen Quelle) übergangen wird. Die Bezugnahme auf Gelon und die 300000 Karthager an der Himera c. 94, 5 ist spezifisch timäisch. Arist, pol. III 10, 10 berichtet den Witz – denn mehr ist es nicht – Διονυσίῳ τις, ὅτ᾽ ᾔτει τοὺς φύλακας, συνεβούλευε τοῖς Συρακουσίοις διδόναι τοσούτους τοὺς φύλακας (d.h. man solle dem Volk eine ebenso starke Garde zum Schutz geben wie dem Feldherrn, um eine Usurpation unmöglich zu machen).


143 Abfall der Sikeler auch Diod. XIV 7, 5.


144 Die Zahlen nach Timäos; andere, d.i. Ephoros, gaben das syrak. Heer auf 50000 Mann an (Diod. XIII 109, 2).


145 Für die Topographie von Gela ist grundlegend SCHUBRING, Rh. Mus. 28, 1873, zum Teil berichtigt von HOLM, Gesch. Sic. II 429; vgl. FREEMAN, Hist. of Sic. I 402. III 732.


146 Nach Timäos (Diod. XIII 108) ist das Apollobild (Curt. IV 3, 22) von Gela, welches die Karthager nach Tyros schenkten, an demselben Tage und in derselben Stunde geraubt worden, in der später Alexander Tyros eroberte, das wäre am letzten Hekatombäon (August): Arrian II 24, 6. Plut. Alex. 25. Nach Timäos fiele der Raub vor den Beginn der Belagerung, diese hätte also erst im September begonnen. Das ist kaum denkbar; auf den Synchronismus, eine Spielerei im echten Stil des Timäos, wird nichts zu geben sein.


147 Hauptquelle: Diod. XIII 112f. Das Schicksal der Frau auch XIV 44. Plut. Dio 3. Die wichtigsten Begebenheiten sind auch in der Interpolation Xen. Hell. II 3, 5 in abgerissenen, zusammenhanglosen Sätzen erwähnt: die Niederlage und der Verlust von Gela und Kamarina, der Abfall von Leontini [Λεοντῖνοι Συρακοσίοις συνοικοῦντες ἀπέστησαν εἰς τὴν ἑαυτῶν πόλιν ἀπὸ Διονυσίου καὶ Συρακοσίων; es wird richtig sein, daß auch die Reste der Leontiner bei dieser Gelegenheit in die alte Heimat zurückkehrten, vgl. Diod. XIV 14, 3. 15, 4; der Hauptteil der Abgefallenen aber waren die Flüchtlinge aus Agrigent, Gela und Kamarina]; schließlich παραχρῆμα δὲ καὶ οἱ Συρακόσιοι ἱππεῖς ὑπὸ Διονυσίου εἰς Κατάνην [richtig Αἴτνην, was WESSELING bei Diod. XIII 113, 3 aus XIV 7, 7. 9, 5. 14, 2 für Ἀρχαδίνην der Handschriften hergestellt hat] ἀπεστάλησαν – eine seltsame Formulierung für den Abfall der Reiter.


148 Die Pest (Diod. XIII 114, 2) und der Ausgang des Kriegs ist bei Diodor in einer Lücke ausgefallen; Justin XIX 2, 7ff. hat in seiner gewöhnlichen Manier diese Epidemie mit der nächsten von 396 zusammengeworfen.


149 Der Wortlaut der Friedensbedingungen bei Diod. XIII 114 ist von MADVIG und UNGER (Philol. 35, 210) hergestellt: Καρχηδονίων εἶναι μετὰ (codd. μὲν) τῶν ἐξ ἀρχῆς ἀποίκων Ἐλύμους (codd. ἄλλους) καὶ Σικανούς.


150 Kampanische Besatzungen: Diod. XIV 8, 5. Gründung von Haläsa (u. S. 89) durch die Karthager zur Zeit des Friedens, wohl nach Ephoros (τινές φασιν): Diod. XIV 16, 4. Die Vermutung MELTZERS (Fl. Jahrb. 1873, 232; Gesch. d. Karth. I 279, 511), daß sich hier Kampaner niederließen, wird von HOLM, Gesch. Sic. II 433 durch den Hinweis auf den Fluß Ὀπικανός in seinem Gebiet IG XIV 352 (CIG. 5594) bestätigt.


151 Polybios' Urteil und Scipios Äußerung (πραγματικωτάτους ἄνδρας γεγονέναι καὶ σὺν νῷ τολμηροτάτους τοὺς περὶ Ἀγαϑοκλέα καὶ Διονύσιον τοὺς Σικελιώτας): Pol. XV 35. Platos Äußerungen: ep. 8, 353b. 355d. – Die bei Diodor mehrfach vorkommende Behauptung, Dionys habe die Kriege gegen Karthago mit Absicht nicht energisch geführt, um sich dadurch unentbehrlich zu machen, ist trotz ihrer Absurdität von den Neueren vielfach nachgesprochen worden; im Munde seiner Gegner ist sie allerdings begreiflich genug.


152 Den Nikoteles erwähnt das einzige Bruchstück des Hermias von Methymna (n.S. 160f.) Athen. X 438c als φιλοπότης.


153 Quelle: Diod. XIV 7-9. Die Beratung des Dionys und die Aussprüche ὅτι καλὸν ἐντάφιόν ἐστιν ἡ τυραννίς und δεῖν οὐκ ἐφ᾽ ἵππου ϑέοντος ἐκπηδᾶν ἐκ τῆς τυραννίδος, ἀλλὰ τοῦ σκέλους ἐκλόμενον ἐκπίπτειν werden oft erwähnt (Diod. XX 78. Isokr. 6, 44. Älian v. h IV 8. Plut. Cato mai. 24. an seni 1,5) und der erste gelegentlich fälschlich dem Dionys selbst in den Mund gelegt (Liv. 24, 22, vgl. Plut. apophth. Dionys. 2); den zweiten schrieb Timäos dem Philistos zu gegen dessen ausdrückliche Angabe: Plut. Dio 35 (dem Timäos folgt Diod. XIV 8, 5, dagegen nicht XX 78).


154 Da die Kampaner den Weg über Agyrion einschlugen, sind sie von der Nordküste, der Gegend von Panormos und Himera, gekommen. Ihre Festsetzung in Entella (Diod. XIV 9, 9. 61, 5) erzählte Ephoros (fr. 68 J., St. Byz. Ἔντελλα) in lb. 16. Münzen von Entella mit der Legende Καμπανῶν: HOLM, Gesch. Sic. III 667.


155 Aristos (Diod. XIV 70, 3 Ἀρέτης) in Syrakus: Diod. XIV 10. Lysander und Dionys: Plut. Lys. 2. de glor. Ath. I 9. coni. praec. 2. Apophth. Lysandr. 1. Im allgemeinen Isokr. 4, 126. 8, 99. Plut. Pelop. 31.


156 Die Unterwerfung der Sikeler (auch Assoros östl. von Henna) auch Diod. XIV 58, 1. Agyris: Diod. XIV 9, 2, vgl. 78, 7. 95, 4. Gründung von Haläsa Ἀρχωνίδειος (so auch auf Münzen HOLM III 717. 729) c. 16, von Hadranon c. 37, 5 [der Gott Hadranos auch Plut. Tim. 12. Älian hist. an. XI 20 u.a.; Tempel in Haläsa IG XIV 352 (CIG. 5594) Zl. 54. 62].


157 Über die Eroberung von Naxos und die Gewinnung Messanas gibt Polyän V 2, 5. 18 abweichende Berichte; da nach ihm Naxos sich freiwillig unterwirft, ist die Angabe Diodors (vgl. XIV 66, 4. 68, 3), alle Einwohner außer den Angehörigen des Verräters seien zu Sklaven gemacht worden, mit Beloch Gr. Gesch. II 154 wohl für eine Übertreibung des Timäos zu halten.


158 Sikeler in Naxos auch Diod. XIV 59, 2.


159 Diodor hat alle früheren Kämpfe unter dem J. 403/2 zusammengefaßt (XIV 14-16); den Konflikt mit Messana und Rhegion XIV 40 setzt er 399/8.


160 [Vgl. S. 89 Anm. 2.].


161 Bündnis mit Messana: Diod. XIV 44, 3f. 56, 3.


162 Abweisung durch Rhegion: Diod. XIV 44, 5. 107, 3.


163 BELOCH, L'impero siciliano di Dionisio, Mem. della reale Ac. dei Lincei, 1887 (vgl. Gr. Gesch. II 153) hat eine Neuordnung der Verfassung im J. 404 angenommen und meint, Dionys' Stellung sei durch den Archontitel bezeichnet, schwerlich mit Recht. Nach seinem Tode beruft sein Sohn eine Volksversammlung und fordert sie auf (παρεκάλεσε) τηρεῖν τὴν πατροπαράδοτον πρὸς αὐτὸν εὔνοιαν Diod. XV 74, 5; er läßt sich offenbar die Machtbefugnisse seines Vaters, die er zunächst usurpiert hat, durch Volksbeschluß sanktionieren. Gebet des κῆρυξ, διαμένειν τὴν τυραννίδα [dies Wort ist gewiß nicht gebraucht, obwohl es für die Anekdote unentbehrlich ist] ἀσάλευτον πολλοὺς χρόνους Plut. Dio 13. Dionys ἄρχων Σικελίας: IG II/III2 18 (DS.3 128). 105 (DS.3 163), vgl. Diod. XV 23 ὁ Σικελίας δυνάστης Διονύσιος. Polyb. XV 35, 4: Dionys und Agathokles τὸ μέν πρῶτον ἐγενήϑησαν ... τύραννοι Συρακουσῶν, ... μετὰ δὲ ταῦτα βασιλεῖς ἁπάσης Σικελίας νομισϑέντες καί τινων καὶ τῆς Ἰταλίας μερῶν κυριεύσαντες. Der Spartaner Pharakidas ist Gesandter Συρακοσίοις καὶ Διονυσίῳ Diod. XIV 70, 2. Ebenso redete Hieron auf dem olympischen Weihgeschenk (Bd. IV 1, 595).


164 Umfang und Organisation des Reichs hat BELOCH 1. c., soweit es möglich ist, festgestellt und kartographisch fixiert. In dem Bündnis mit Athen IG II/III2 105 schwören neben Dionys und seinen Söhnen nach BELOCHS richtiger Ergänzung die βουλή von Syrakus und die φρούραρχοι.


165 Befreite Sklaven als νεοπολῖται Diod. XIV 7, 4. 58, 1. 65, 2. 3. 66, 5. 78, 3. 96, 2. Cic. Tusc. V 58; darauf, daß die Killyrier seitdem verschwinden und Dionys gegen sie offenbar verfahren ist wie die thessalischen Tyrannen gegen die Penesten, macht BELOCH, Bevölkerung 280, aufmerksam.


166 Die Burg und ihre Mauern: Diod. XIII 96, 2. XIV 7. πεντάπυλα: Plut. Dio 29. Im allgemeinen s. CAVALLARI u. HOLM, Die Stadt Syrakus, deutsch von LUPUS.


167 Über Dionys' Vorsichtsmaßregeln vor allem Cic. Tusc. V 58ff., offenbar nach Philistos, den er ja genau, kennt (ad Qu. fr. II 11, 4). Ferner Plut. Dio 28 über die Spione (προσαγωγίδαι) u.a.


168 Die Konfiskationen und Hinrichtungen auch Diod. XIV 65, 2. 3. 66, 5.


169 καϑόλου ἀποϑέμενος τὸ τῆς ἀρχῆς βάρος ἰδιώτην αὑτὸν ἀπεδείκνυε Diod. XIV 18, 7, vgl. 42, 1. 45, 1. 70, 3. φιλανϑρωπία gegen die Städte 44, 3.


170 Diodor gibt XIV 18 unter dem J. 402/1 eine ausführliche Schilderung des Baus der Nordmauer, während er die Erbauung der Gesamtmauer erst XV 13, 5 unter 385/4 in einem abschließenden Resümee (vgl. u. S. 153,1) erwähnt. Doch ist allgemein anerkannt, daß während der Belagerung durch die Karthager auch die Südmauer schon vorhanden gewesen sein muß.


171 Umfang von 180 Stadien Strabo VI 2, 4, was zu den Überresten genau stimmt. Areal nach BELOCH, Bevölkerung 490; über die Einwohnerzahl ebenda 277ff.


172 Rüstungen: Diod. XIV 41ff.; vgl. Philistos fr. 28 J. (aus Theon): ἔχομεν παρὰ Φιλίστῳ ἐν τῇ ὀγδόῃ τὰ περὶ τὴν παρασκευὴν τὴν ἐπὶ Καρχηδόνος Διονυσίου τοῦ τυράννου καὶ τῶν ὅπλων καὶ τῶν νεῶν, καὶ τῶν ὀργάνων τὴν ποίησιν. Über den Bestand am Ende seiner Regierung s.u. S. 488. Die Zahlen sind vielleicht übertrieben oder vom Bestand der Flotte am Ende der Regierung des Dionys auf das J. 397 übertragen; wenigstens ist im Kriege nur eine beträchtlich geringere Flotte verwendet worden. Daß die Erfindung der Pentere auf Nachahmung der Korinther zurückgeführt wird, die die Triere erfunden haben (Diod. 42, 3), ist echter Timäos [von HOLM II 108 zu einem kleinen Roman erweitert]. Wenn Aristoteles (Plin. VII 208 = Clem. Alex. strom. I 16, 75) die Erfindung der Tetrere den Karthagern zuschrieb, so liegt dem offenbar eine Bosheit gegen Dionys zugrunde, die ihm die Erfindung nicht gönnt. Ebenda wird die Pentere den Salaminiern zugeschrieben und VII 201 die Katapulte den Syrophoenices! Alle diese Listen der Erfinder mischen Wertvolles und ganz Wertloses kritiklos durcheinander. – Bewaffnung der Bürger Polyän V 2, 14.


173 [Vgl. auch S. 95 Anm. 2.].


174 Zinngeld: [Arist.] Oec. II 21, 3. Pollux XI 79. Die erhaltene Münze: EVANS, Contributions to Sicil. numism. 31. HOLM, Gesch. Sic. III 616.


175 Ob mit der Ausgabe des Silbers zum doppelten Betrag seines Wertes [Arist.] Oec. II 21, 8 die Herabsetzung des (Kupfer-) Talents von 24 nummi auf 12 (Aristoteles bei Pollux IX 87) zusammenhängt, wie man oft vermutet hat, ist nicht zu entscheiden.


176 Hauptquelle sind die Anekdoten bei [Arist.] Oecon. II 21, die nur ihrer zum Teil absurden Tendenz entkleidet werden müssen; z.B. wird das zur Hebung der Viehzucht erlassene Verbot, Kühe zu schlachten, als eine gehässige finanzielle Maßregel zur Hebung der Viehsteuer betrachtet, u.ä. Ferner Polyän V 2, 19. Plut. apophth. Dionys. 5. Nach Arist. pol. V 9, 4 hätte Dionys in fünf Jahren das ganze Vermögen der Bürger als εἰσφορά erhoben, eine Angabe, die in dieser Fassung absurd ist. Es ist rührend, mit welcher Naivität manche Neuere diese Geschichten, und ebenso die Einziehung der Edelmetalle aus den Tempeln ([Arist.] Oec. II 42. Cic. nat. deor. III 83f. = Val. Max. I 1 ext. 3. Athen. XV 693e. Plut. de Is. 71. Polyän V 2. 19; vgl. Diod. XIV 65, 2. 67, 4. 69, 2. XV 13, 1. 14, 4; vgl. Xenophon Hiero 4, 11; im einzelnen finden sich namentlich bei Cicero viel Entstellungen) als entsetzliche Frevel darstellen, die sie, wenn sie mit entgegengesetzter Tendenz erzählt wären, aufs höchste bewundern würden. Was für Syrakus und ganz Hellas auf dem Spiel stand, haben sie sich nie klar gemacht. Die richtige Auffassung hat vor allem DROYSEN, Zum Finanzwesen des Dionysios, Ber. Berl. Ak. 1882 = Kl. Schr. II 306ff. ausgesprochen. – Wieweit die sizilische Steuerordnung der Römerzeit (lex Hieronica) schon unter Dionys bestand, ist nicht zu ermitteln. Abgaben der Bürger auch Diod. XIV 106, 3. Justin 21, 1, 5.


177 Die Doppelehe: Diod. XIV 44. Plut. Dio 3. Älian v.h. XIII 10. Nach Plut. Timol. 6 war zuerst die Tochter des Lokrers Aristeides in Aussicht genommen; aber dieser weigerte sie, wofür Dionys grausame Rache übte. – BELOCHS Vermutungen über die Doppelehe Gr. Gesch. II 178 scheinen mir grundlos.


178 Pest in Afrika: Diod. XIII 114, 3. XIV 41, 1. 45, 2. 47, 4.


179 Belagerung von Motye: Diod. XIV 47ff. Polyän V 2, 6. Zur Topographie: SCHUBRING, Philol. XXIV. HOLM, Gesch. II 434. MELTZER, Gesch. d. Karth. I 512.

180 Der Bericht über Himilkos Operationen (Diod. XIV 54f. Polyän V 10, 2. Frontin I 1, 2; gehört auch Polyän VI 16, 3 hierher?) und Dionys' Rückzug (vgl. Diod. XIV 68, 5) ist völlig unzulänglich; gerade an den entscheidenden Wendepunkten macht sich das Fehlen eines sachkundigen Berichts am empfindlichsten fühlbar. Eine Episode aus den Kämpfen ist vielleicht Polyän V 10, 5, ferner V 2, 9. Frontin I 8, 11 mit den Zahlen des Ephoros; wohin Polyän V 8, 1 = Frontin II 5, 11 gehört, ist völlig unklar. – Zahl der Karthager nach Timäos 100000 Mann, auf Sizilien durch 30000 weitere verstärkt; nach Ephoros über 300000, 4000 Reiter, 400 Wagen, 400 Kriegs-, über 600 Transportschiffe: Diod. XIV 54, vgl. 55, 3. 62, 3 (wo das Zitat aus Timäos ausgefallen ist.).


181 Lilybäon: Diod. XXII 10, 4, vgl. XIII 54, 4.


182 Tauromenion: Diod. XIV 59. 87, 4ff.


183 Der Sturm nach der Schlacht 61, 4 erscheint auch in Theodoros' Rede Diod. XIV 68, 6. Diese (trotz HOLM) zweifellos aus Timäos stammende Rede (vgl. 66, 1. 67, 1 über Gelon) gibt die Gedanken der Opposition in Syrakus, die Timäos mit voller Überzeugung teilt, offenbar im wesentlichen richtig wieder.


184 Pharakidas wird bei Diodor XIV 63, 4. 70, 2 ausdrücklich als spartanischer Nauarch bezeichnet. Als solcher hat er 397 und 396 in Asien kommandiert: daß er hier mit der Kurzform Pharax genannt wird, beweist natürlich nichts gegen die Identität beider. Sein Hilfszug nach Syrakus fällt also in den Sommer 396, in Übereinstimmung mit Diodors Datum (vgl. auch Theop. Hell. S. 71f.). Überdies ist eine Hilfssendung nach Sizilien im J. 395 durch den damaligen Stand des Perserkriegs ausgeschlossen. Somit drängen sich allerdings die Ereignisse im J. 396 sehr; die Landung der Karthager bei Panormos mag Anfang Mai, die Einnahme von Messana Ende Juni, die Belagerung von Syrakus im heißesten Sommer (Diod. XIV, 70, 4; die 30 tägige Pause c. 62, 5) in den August und September, die entscheidende Schlacht Ende September oder Anfang Oktober fallen.


185 Pharakidas' Landung: Polyän II 11. Frontin I 4, 12.


186 Aufsässigkeit der Söldner: Diod. XIV 72, 2. 78.


187 Diodor erzählt (trotz HOLM) nach Timäos, dessen Charakter wie in der Rede des Theodoros (o. S. 105,1) so in der Betonung der Religionsfrevel der Karthager (c. 63. 70, 4. 73, 5. 74) und in den gehässigen Motiven, die Dionys beim Abzug der Karthager untergeschoben werden (c. 75), unverkennbar ist. Die Zahl von 150000 an der Pest Gestorbenen c. 76, 2 stammt allerdings, wie HOLM betont, aus Ephoros; aber sie steht in dem abschließenden Rückblick, wo Diodor selbständiger schreibt. – Die Zahlen für die karthagische Flotte c. 62, 2 sind in Verwirrung, für das Landheer werden 62, 3 die des Ephoros (ὡς μέν τινες ἀνέγραψαν) gegeben, 300000 Mann, 3000 Reiter, die des Timäos sind ausgefallen.


188 Himilkos Tod: Diod. XIV 76, und mit breiter Ausmalung Justin XIX 2, 3.


189 Libyscher Aufstand Diod. XIV 77. In denselben gehören wahrscheinlich die bei Polyän V 10, 1. 3. Frontin II 5. 12 von Himilko oder Maharbal erzählten Geschichten.


190 Diodor erzählt den libyschen. Aufstand und die Eroberungen des Dionys XIV 77f. noch unter 396/5, berichtet im nächsten Jahre nichts Sizilisches und erzählt den Krieg gegen Rhegion und Tauromenion c. 87f. unter 394/3. Es ist klar, daß die zuerst erwähnten Ereignisse sich auf mehrere Jahre verteilen (vgl. 78, 7 πλεονάκις στρατεύσας).


191 Zum Konflikt mit den Söldnern vgl. Polyän V 2, 1, wonach Dionys sie in Leontini umgebracht hätte. Das ist gewiß nicht richtig, da diese Stadt fortan wieder besteht; vgl. Plut. Dio 27.


192 Für Δάμωνα τὸν δυναστεὺοντα Κεντοριπίνων Diod. XIV 79, 7 bietet die Inhaltsangabe auffallenderweise den Vollnamen Νικόδημον.


193 Eroberung von Himera: Polyän V 10 = Frontin III 4, 4; daß in der Stadt eine Besatzung liegt, lehrt Äneas poliorc. 10, 22.


194 Über Heloris Diod. XIV 103, 5; mit dem Freunde oder Adoptivvater des Dionys (o. S. 85) ist er schwerlich identisch.


195 Daß die abgefallenen Μεσσήνιοι Diod, XIV 88, 5 die Tyndariten sind, ist mehrfach mit Recht vermutet; Messana bleibt auf seiten des Dionys c. 90, 3.


196 Die von Diodor XIV 95 für Magos Heer gegebene Zahl (80000 Mann) ist offenbar zu hoch, ebenso die 20000 Bürger von Agyrion; eher mögen Dionys' 20000 Mann richtig sein.


197 Wie die Elymer wird auch die Sikanerstadt Halikye karthagisch geblieben sein.


198 Daß die Friedensbedingungen bei Diod. XIV 96 unvollständig sind, ist allgemein anerkannt; der nächste Friedensschluß Diod. XV 17 beweist, daß Selinus und Agrigent mit ihrem Gebiet dem Dionys gehörten; ebenso Himera nach Äneas poliorc. 10, 22. Agrigent wird unter Dionys I. nicht wieder erwähnt, gehörte aber natürlich zu seinem Reich so gut wie zu dem seines Sohnes (Plut. Dio 26).

199 Im allgemeinen s. Bd. III2, 474ff. Über die Einzelheiten sind wir leider überall nur ganz unzulänglich unterrichtet, auch über das Kriegswesen der Sabeller. Die alte und vortreffliche römische Tradition, die vollständig in V. ARNIMS ineditum Vatic. Hermes 27, 121, bruchstückweise bei Diod. 23, 2. Sallust Cat. 51, 38. Athen. VI 273f. Plut. Rom. 21 (wo die Sabiner anstatt der Samniten genannt werden) vorliegt, läßt die Römer das pilum (ὑσσός), das scutum (ϑυρεός) und die Reiterei von den Samniten übernehmen. Diese Bewaffnung mag bei den Samniten schon vor 400 heimisch gewesen sein; wieweit wir sie den übrigen Sabellern (Oskern) zuschreiben dürfen, bleibt aber fraglich. Vgl. ED. MEYER, Kleine Schriften II (1924) S. 234ff. Die kampanischen Söldner hatten offenbar wie die thrakischen cet. Peltasten leichtere Waffen als die griechischen Hopliten; und vielfach dienen sie als Reiter, so die, welche Dionys 404 an sich zieht (o. S. 85). Ebenso haben die Lukaner eine starke Reiterei: Diod. XIV 101, 2.


200 τὸ ἔϑνος τῶν Καμπανῶν συνέστη Diod. XII 31 unter den cos. von 309 u.c., nach gew. Gleichung = 445 v. Chr., nach der richtigen Gleichung, die Diodor bewahrt (vgl. u. S. 143,1), = 438; bei Euseb. und Hieron. unter Ol. 86, 1 = 436/5 ἐν Ἰταλίᾳ Καμπανῶν ἔϑνος συνέστη; bei Liv. IV 37 unter 331 u.c., d.i. 415 v. Chr. Vgl. auch Strabo V 4, 3. Die Erklärung des Namens als »Leute der Ebene« ist ganz unsicher. Campanus ist Gentilicium von Capua.


201 Opiker als Gesamtname dessen, was wir Osker nennen, erscheint zuerst bei Plato ep. 8, 353e.


202 Einnahme von Kyme: Diod. XII 76 unter den cos. von 326 u.c. = 421 v. Chr.; Liv. IV 44, 13 unter 334 u.c. = 412 v. Chr.


203 Die Samniten, die bei Skylax zwischen Kampanern und Lukanern an der Küste erscheinen, haben sich wohl erst beim Vordringen gegen die Kampaner im vierten Jahrhundert hier festgesetzt. Die Züge der Samniten nach Latium bei Strabo V 3, 5. 4, 11 gehören in den zweiten samn. Krieg (Schlacht bei Lautulae).


204 τῶν Σαυνιτῶν αὐξηϑέντων ἐπὶ πολὺ καὶ τοὺς Χῶνας καὶ τοὺς Οἰνωτροὺς ἐκβαλόντων, Λευκανοὺς δὲ εἰς τὴν μερίδα ταύτην ἀποικισάντων Strabo VI 1, 2. οἱ δὲ Λευκανοὶ τὸ μὲν γένος εἰσὶ Σαυνῖται, Ποσειδωνιατῶν δὲ καὶ τῶν συμμάχων κρατήσαντες πολέμῳ κατέσχον τὰς πόλεις αὐτῶν. τὸν μὲν οὖν ἄλλον χρόνονἐδημοκρατοῦντο, ἐν δὲ τοῖς πολέμοις ᾑρεῖτο βασιλεὺς ἀπὸ τῶν νεμομένων ἀρχάς ib. 3. Einnahme von Posidonia auch ib. 1, 1. Aristoxenos fr. 90 bei Athen. XIV 623a. Die Münzen hören um 400 auf, ebenso die von Laos (das 390 lukanisch ist, u. S. 121), während die von Elea (πρὸς Λευκανοὺς ἀντέσχον Strabo VI 1, 1) viel weiter hinabreichen.


205 Italiotischer Bund: Polyb. II 39, 6. Diod. XIV 91. 101, wonach er bei Dionys' Angriff auf Rhegion 393 geschlossen wäre; daß aber der Hauptzweck die Abwehr der Lukaner ist, lehrt die Satzung Diod. XIV 101, 1; wahrscheinlich sind seine Anfänge schon älter, und Diodors Quelle hat ihn nur aus Anlaß des Kriegs mit Dionys zuerst erwähnt. – Daß Elea dazu gehört, lehrt Polyän VI 11; Metapont Polyän V 2, 22. Tarent kann zur Zeit des ersten Kriegs mit Dionys noch nicht dazu gehört haben, da es sonst dabei genannt werden würde.


206 Da in Diodors Erzählung XIV 100ff. unter 390/89 nach der Niederlage bei Rhegion der Winter eintritt, wird der Angriff auf Rhegion 390 (BELOCH 391), die Schlacht bei Laos Anfang 389 (BELOCH 390) fallen, in dasselbe Kriegsjahr, in dessen zweite Hälfte die Schlacht am Eleporos gehört. – Die Niederlage der Italioten bei Laos auch Strabo VI 1, 1 fin.


207 Schlacht am Eleporos: Diod. XIV 103ff. Polyb. I 6, 2, vgl. Polyän V 3, 2. Aristides von Elea: Polyän VI 11.


208 Kaulonia und Hipponion: Diod. XIV 106. 107; nach Pausan. VI 3, 11 läßt sich der Olympionike Dikon aus Kaulonia als Syrakusaner ausrufen ἐπὶ χρήμασι. Skyletion: Strabo VI 1, 10 Κροτωνιατῶν ἐχόντων Διονύσιος Λοκροῖς προσώρισεν. Eine kurze Übersicht gibt Dion. Hal. XIX 5. Justin XXI 1 bietet nur Phrasen. Vgl. Isokr. 4, 169. 8, 99.


209 Krieg gegen Rhegion: Diod. XIV 106-108. 111. 112. Frontin III 4, 3. [Arist.] oec. II 19, 7. In den Anfang desselben fällt die Festgesandtschaft zu den Olympien von 388: Diod. XIV 109 (u. S. 265). Daß Rhegion zerstört wurde (Strabo VI 1, 6), hätte BELOCH, Gr. Gesch. II 167 nicht bezweifeln sollen. Einzelne Häuser mögen stehengeblieben sein, aber als politische Gemeinde existierte es nicht mehr; erst Dionys II. hat es wiederhergestellt. – Mimos des Xenarchos, in dem die Rheginer als feige verspottet werden: Suid. s.v. Ῥηγίνους (KAIBEL, Fr. com. I, p. 182). – παράδεισος des Dionys mit Platanen: Theophrast. hist. plant. IV 5, 6 = Plin. XII 7.


210 Isthmosmauer: Strabo VI 1, 10. Plin. III 95. Die Verhinderung der Ausführung (ἀλλ᾽ ἐκώλυσαν οἱ ἐκτὸς εἰσελϑόντες) ist offenbar während des nächsten Kriegs u. S. 159 erfolgt.


211 Bei Skylax reichen die Ὄλσοι (= Voluso, Bd. III2, S. 458, 1) von Circei (excl.), der Grenze der Latiner, bis Kampanien.


212 τὴν δὲ συνεχῆ ταύτῃ (der Pomptinischen Ebene) πρότερον Αὔσονες ᾤκουν, οἵπερ καὶ τὴν Καμπανίαν εἶχον Strabo V 3, 6, vgl. Plin. III 56. Wenn die Annalisten freilich zum Teil die Aurunker in Pometia sitzen und mit Rom kämpfen lassen (Liv. II 16, 8. 17. 26, 4; eine andere Version, die bei Livius als Dublette erscheint, nennt statt ihrer die Volsker II 22, vgl. I, 53, 2), so beruht das nur auf dem Namen Suessa Pometia, der mit Suessa Aurunca zusammengeworfen wird.


213 Über die Coriolansage und ihr Alter s. MOMMSEN, Röm. Forsch. II; da sie einen Marcier, also einen Plebejer, zum Typus des selbstherrlichen Adligen macht, kann sie vor dem Schwinden der Erinnerung an die Ständekämpfe nicht entstanden sein.


214 Inschrift von Veliträ: ZVETAJEFF, Inscr. Ital. dialect. 47. Die Stadt ist volskisch auch Liv. II 30 u.a. – Daß Antium bereits 287 u.c. (462 v. Chr.) Kolonie geworden sei (Liv. III 1), ist handgreiflich eine Antedatierung der Bürgerkolonie nach dem Ende des Latinerkriegs (416 u.c. = 334 v. Chr.) Liv. VIII 14, 8. Erst von da an steht die Stadt tatsächlich unter römischer Botmäßigkeit; vgl. Strabo V 3, 5. Ebenso unmöglich ist es, daß Veliträ, Norba und gar Signia zu Anfang des fünften Jahrhunderts von Rom kolonisiert seien (Liv. I 56, 3. II 21, 7. 31, 4) oder daß die Römer bereits 268 u.c. (480 v. Chr.) ein Bündnis mit den Hernikern geschlossen hätten. Livius und Dionys lassen in den folgenden Kriegen, die sie ganz nach dem Schema der großen Kriege des dritten und zweiten Jahrhunderts ausmalen, die Herniker ständig mit den Römern und Latinern zusammengehen; in Wirklichkeit kann das Foedus erst ins vierte Jahrhundert gehören, als Rom die Macht der Äquer und Volsker gebrochen hatte und ins Liristal vordrang.


215 Tusculum aequisch: Diod. XI 40; ebenso bei Livius, wo der Algidus nebst Tusculum und Corbio der regelmäßige Schauplatz des Kampfes mit den Äquern ist (das ist Ausmalung und Vervielfältigung der ursprünglichen Tradition, welche von einem Kampf zwischen Rom und den Äquern am Algidus erzählte). Labici: Diod. XIII 6. Liv. III 25, 6. IV 45ff. Bola: Diod. XIII 42. Liv. IV 49ff.


216 Verrugo volskisch: Diod. XIV 3. Liv. IV 55, 8. 58, 3 (vgl. 1, 4), äquisch Diod. XIV 98. Liv. V 28.


217 Die etwa, 280 ha große Vierregionenstadt, die staatsrechtliche Stadt der Republik, ist offenbar von den Tarquiniern geschaffen; das Centuriatgesetz de Aventino publicando, das die Annalen vor das Decemvirat setzen und fälschlich als lex Icilia bezeichnen (vgl. Hermes XXX 14, 1), setzt sie voraus, ebenso das Tribunat und die Tribuseinteilung (s.m. Aufsatz Hermes XXX 1ff.). Die servianische Stadt dagegen ist erst in der Zeit der Samniterkriege geschaffen. Zur Zeit der Gallierkatastrophe müssen Capitolium und Arx eine besondere Festung vor der Stadt gebildet haben, während das Velabrum damals offenbar noch unbebaut und Sumpf war. Haine (lucus) auf dem Esquilin nennt die Argeerurkunde Varro ling. Lat. V 45ff.


218 Über die Entwickelung des römischen Gebiets und des latinischen Bundes ist grundlegend BELOCH, Der italische Bund, 1880. Manche treffende Bemerkung bietet C. P. BURGER, Sechzig Jahre aus der älteren Geschichte Roms, 1891 (Verh. Akad. Amsterdam XX); aber seine grundlegenden Annahmen, daß bei Diodor zahlreiche Dubletten vorlägen und daß die Auslassung der Jahre 331-335 u.c. nicht von Diodor, sondern aus einer von den übrigen abweichenden Fastenredaktion stamme, kann ich nicht für richtig halten und muß darum auch alle daraus gezogenen Folgerungen verwerfen. In Einzelheiten wird sich noch manches genauer ermitteln lassen. MOMMSEN, Staatsrecht III 1 hat weder die Entwicklung noch die Verhältnisse der Blütezeit der Republik überall richtig dargelegt; die Voraussetzungen, von denen aus er konstruiert, kann ich nicht für zutreffend halten.


219 Foedus mit Gabii: Dion. Hal. IV 58. Paulus p. 56. Horat. epist. II 1, 24. Münze des C. Antistius Vetus aus dem J. 16 mit der Aufschrift foedus p.R. cum Gabinis: BABELON, monnaies de la rep. Rom. I p. 152. Die Familie stammte aus Gabii: Dion. Hal. IV 57. Ager Gabinus ist nach Varro ling. Lat. V 33 in der Augurallehre eines der fünf genera agrorum und steht in der Mitte zwischen dem ager Romanus und peregrinus (zu letzterem gehört auch das Gebiet der Latinerstädte; die von MOMMSEN, Staatsrecht III 1, 598, 4 zusammengestellten Stellen beweisen das Gegenteil von dem, was er daraus folgert).


220 Den Wortlaut des Foedus mit den Latinern gibt im Auszug Dion. Hal. VI 95, vgl. Cic. pro Balb. 53. Liv. II 33. Festus p. 166 s.v. nancitor, wonach dasselbe eingehende Prozeßvorschriften enthielt. – Die alphabetische Liste der Latinerstädte Dion. Hal. V 61 hat keinen historischen Wert und noch weniger das Verzeichnis der Orte des albanischen Gebiets Plin. III 69; vgl. BELOCH, Ital. Bund 177ff. – Cato fr. 58 PETER hat die Stiftungsurkunde des lucus Dianae in nemore Aricino (Nemi) bewahrt, den der Diktator von Tusculum Egerius Laevius geweiht hat; hier waren als weihende populi genannt: Tusculanus, Aricinus, Lanuvinus, Laurens, Coranus, Tiburtis, Pometinus, Ardeatis Rutulus. Das ist der Bestand des Bundes etwa um 450. Die Urkunde bestätigt, daß in der Tat Pometia eine Zeitlang latinisch gewesen ist, und ebenso Cora, vgl. Liv. II 16, 8. 22, 2. Um so bezeichnender ist, daß Nomentum, Labici, Pedum, Praeneste, Velitrae, Antium, Circei, Tarracina fehlen; sie gehörten also damals nicht zum Bunde. Der populus Laurens umfaßt hier wie in dem Vertrage mit Karthago Lavinium in sich, das nie eine besondere Gemeinde gewesen ist (vgl. Liv. I 1. 14; BELOCH p. 183f.), sondern die Stadt der Laurenter war; s. jetzt WISSOWA, Hermes 50, 1915, 21ff.


221 Für eine eingehende Kritik der römischen Überlieferung ist hier nicht der Ort. Die einzige Quelle, die als zuverlässig behandelt werden darf, ist Diodor (vgl. m. Aufsatz Rh. Mus. XXXVII 1882). Es läßt sich mit Leichtigkeit nachweisen, daß das meiste, was Livius und Dionys mehr bieten, durch sekundäre Erweiterung aus den kurzen Notizen herausgesponnen ist, die bei Diodor erhalten sind. Natürlich wich Diodors Quelle (nach meiner Meinung Cassius Hemina) in manchen Eintragungen von den anderen alten Annalen ab, und ohne Zweifel boten diese mitunter Richtigeres, was dann von einer Hand zur anderen verschlechtert und verwässert schließlich in Livius und Dionys übergegangen ist; und außerdem mag Diodor [abgesehen von der Auslassung der sizilischen und italischen Geschichte durch die Abschreiber in Buch XVII und XVIII] gelegentlich römische Nachrichten übergangen haben; so z.B. den Prozeß des Camillus, der in XV 23 stehen sollte, auf den er XIV 117, 6 verweist. Viel ist das aber nicht; im allgemeinen bietet seine römische Geschichte ein vollständiges Bild der ältesten Annalen. Was etwa bei Livius und Dionys echte Überlieferung enthalten mag, ist im Texte berücksichtigt. – Zur Chronologie u. S. 143,1 und Bd. III2 S. 753f. Daß die kurzen Notizen nicht auf gleichzeitige Aufzeichnungen zurückgehen, sondern später nach Erinnerung und Kombination in die Beamtenliste eingetragen sind, lehren, abgesehen von der Geschichte des Decemvirats, die verschiedenen Berichte über Pometia (vgl. o. S. 125,2), die doppelten Angaben über den Verlust von Verrugo, 347 u.c. an die Volsker (Diod. XIV 11. Liv. IV 58, 3), 360 an die Äquer (Diod. XIV 98. Liv. V 28); vgl. Liv. IV 1, 4. 55, 8 und vor allem die von MOMMSEN, Röm. Forsch. II vortrefflich analysierte Cossusgeschichte. Die Älteren setzen sie in Cossus' Konsulartribunat 328 u.c. (Diod. XII 80. Liv. IV 31ff.), die Späteren in das Konsulat des L. Sergius Fidenas 317 u.c., um seines Beinamens willen (Liv. IV 17, 7); in Wirklichkeit gehört sie nach der von Augustus entdeckten Inschrift des Linnenpanzers Liv. IV 20, 7 in Cossus' Konsulat 326 u.c. Bei Livius sind durch weitere Ausspinnungen beider Versionen glücklich 8 Jahre (316-320. 326-328 u.c.) mit dem Fidenatenkrieg gefüllt. – Wir müssen natürlich an den Daten der ältesten Überlieferung festhalten; ob sie völlig korrekt sind, ist ziemlich irrelevant, da die Einzelheiten historisch gleichgültig sind und nur das allgemeine Bild geschichtliche Bedeutung hat.


222 Kolonie in Ardea: Diod. XII 34. Liv. IV 11 mit breiter Vorgeschichte durch mehrere Jahre. Das urkundlich erhaltene Foedus mit Ardea (Licinius Macer bei Liv. IV 7, 10ff. Dion. Hal. XI 62), über dessen Inhalt wir nichts wissen, ist wahrscheinlich von den Konsulartribunen des J. 338 u.c. mit den Kolonisten geschlossen worden (MOMMSEN, Röm. Chronol. 94); Macer setzte es ins J. 310 u.c. vor die Koloniegründung.


223 Crustumerium, nach der Tradition von Romulus (Liv. I 11) und Tarquinius I. (Liv. I 38, 4) und nochmals 255 u.c. (Liv. II 19, 2) genommen, kann erst nach Einrichtung der 20 Tribus (u. S. 134) römisch geworden sein; die tribus Crustumina ist die erste, die nach einem eroberten Gebiet benannt ist. – Die vielen Sabinerkriege, von denen Livius und Dionys erzählen, scheinen sämtlich Erfindung zu sein.


224 Über die Kämpfe mit Veji und die Cremeraschlacht vgl. O. RICHTER, Hermes XVII 425.


225 Auf die innere Entwickelung Roms werde ich im nächsten Bande zurückkommen. Ich habe meine Ansicht in dem Aufsatz »Der Ursprung des Tribunats und die Gemeinde der vier Tribus« Hermes XXX (Kl. Schr. I, 1924, S. 333ff.) näher begründet und in dem Artikel Plebs im Handwörterbuch der Staatswissenschaften (II. Suppl.-Bd. = Bd. VI der 2. Aufl.) kurz skizziert und muß einstweilen darauf verweisen. In geistvoller Weise hat K. J. NEUMANN, Die Grundherrschaft der röm. Rep., Bauernbefreiung und Entstehung der servian. Verf., 1900, die Entwicklung weiter klarzulegen versucht. Seinen Ergebnissen kann ich aber nicht durchweg zustimmen; namentlich ist meines Erachtens nicht zu bezweifeln, daß die servianische Heerordnung bereits aus der Königszeit stammt und die Grundlage der Konsularverfassung bildet; und sie setzt die Existenz freier grundbesitzende Plebejer voraus. – Daß die Geschichte vom Sturz des Decemvirats lediglich Fiktion ist, liegt auf der Hand: mit der Annahme, daß die zweiten Decemvirn Usurpatoren waren, die gewaltsam gestürzt wurden, verträgt sich die Tatsache absolut nicht, daß ihre Gesetzgebung das geltende Recht von Rom gewesen ist [daher hilft sich Diodors Quelle damit, daß die Gesetze erst; von den Konsuln des nächsten Jahres publiziert seien]. Die älteren Annalen (so Polybios und Diodor und im wesentlichen auch noch Cicero de rep.) lassen vom Sturz des Decemvirats an die Verfassung ihrer Zeit, mit der Reservierung der einen Konsulstelle für die Plebejer und der höchsten Gewalt der Tribunen in der Stadt, unverändert in Kraft bestehen (vgl. m. Aufsatz über Diodor Rhein. Mus. 37). Daß das falsch ist, haben die Annalisten der Revolutionszeit erkannt; sie haben die ältere Darstellung durch eine ausgemalte Schilderung des Ständekampfes ersetzt, der im wesentlichen mit der Wahl des ersten plebejischen Konsuls zum Abschluß gekommen sei. Die Neueren folgen ihnen darin; den wahren historischen Hergang haben sie so wenig erkannt wie ihre römischen Vorgänger, so deutlich er aus den Quellen zu entnehmen ist. In Wirklichkeit ist die Zulassung der Plebejer zu den höchsten Ämtern nur das Vorspiel für den entscheidenden Kampf der beiden Stände um die Herrschaft, der 287 mit dem vollen Sieg der Plebs endet. Das entscheidende Moment ist hier wie in der gesamten römischen Entwicklung das militärische. Vgl. jetzt ED. MEYER, Kl. Schr. II, S. 232.


226 Über die drei Usurpatoren s. den grundlegenden Aufsatz von MOMMSEN, Röm. Forsch. II.


227 Vgl. ED. MEYER, Das römische Manipularheer, seine Entwicklung und seine Vorstufen. Abh. Preuß. Akad. 1923 (= Kl. Schr. II S. 195ff.; besonders S. 266ff.).


228 Über das Heerwesen ist die Hauptstelle die Angabe des ARNIMschen ineditum Vaticanum (o. S. 116,1) Hermes XXVII 121. Der Verfasser betrachtet das spätere Manipularheer als die nationale römische Heerordnung und die Ordnung um 400 v. Chr. als eine von den Etruskern entlehnte Neuerung: Τυρρηνοὶ ἡμῖν ἐπολέμουν χαλκάσπιδες καὶ φαλαγγηδόν, οὐ κατὰ σπείρας μαχόμενοι˙ καὶ ἡμεῖς μεϑοπλισϑέντες καὶ τὸν ἐκείνων ὁπλισμὸν μεταλαβόντες παρεταττόμεϑα αὐτοῖς ... οὐδ᾽ ἱππεύειν ἰσχύομεν, τὸ δὲ πᾶν ἢ τὸ πλεῖστον τῆς Ῥωμαικῆς δυνάμεως πεζὸν ἦν (vgl. Kl. Schr. II S. 276ff.); dann übernehmen sie die Reiterei von den Samniten.


229 A. Postumius: Diod. XII 64. Liv. IV 29, 5 (Kl. Schr. II S. 272), später bekanntlich auf Manlius Torquatus übertragen, unter Einwirkung des Liv. per. 54 berichteten Vorgangs.


230 Die Einsetzung der Konsulartribunen, welche als nackte Tatsache in der Beamtenliste stand (Diod. XII 32), wird von den Älteren damit erklärt, daß Rom in diesem Jahre drei Kriege zu führen hatte, die denn auch für diesen Zweck erfunden werden. (Liv. IV 7, 2). Die Späteren haben dann den Ständekampf hineingetragen und eine lex Canuleia erfunden, vgl. Rhein. Mus. XXXVII 624. In Wirklichkeit gehört der erste plebejische Konsulartribun dem J. 354 u.c. an, Liv. V 12, 9, und im ganzen enthalten von 51 Kollegien nur 6 plebejische Mitglieder (354. 355. 358. 371. 375. 376 u.c.). Vgl. Kl. Schr. II S. 247. 280f.


231 Über die Zeit, wann die Kelten im Rhonegebiet ans Mittelmeer gekommen sind, wissen wir nichts Genaueres. Skylax kennt sie hier noch nicht; doch müssen sie zu seiner Zeit, um 350, wohl schon hier gesessen haben.


232 Den Einfall in Italien betrachten alle älteren Nachrichten als eine plötzlich hereingebrochene Katastrophe, welche die Einnahme Roms unmittelbar im Gefolge hat. So die griechische Überlieferung bei Diod. XIV 113, 1 [denn dieser Satz mit dem Synchronismus und der Angabe über die Etrusker gehört noch der griechischen Quelle an, nicht der römischen] und Justin XX 5 und die römische, welche den Einbruch in Italien direkt auf den Angriff auf Clusium, d.h. die Katastrophe Roms zuspitzt: ein Clusiner Aruns habe, um die Verführung seiner Frau durch den Vornehmen Lucumo zu rächen, den Kelten Wein gebracht und sie dadurch über die Alpen gelockt (Liv. V 33. Plutarch [in dessen Vorlage Livius benutzt ist, s.c. 16] Cam. 15. Dion. Hal. XIII 14ff.; eine spätere Variation Plin. XII 5); diese Version, die bereits Cato erzählte (fr. 36, Gell. 17, 13, 4) kennt auch Polybios II 17, 3, nach dem die Kelten ἐκ μικρᾶς προφάσεως μεγάλῃ στρατιᾷ παραδόξως ἐπελϑόντες ἐξέβαλον ἐκ τῆς περὶ τὸν Πάδον χώρας Τυρρηνοὺς καὶ κατέσχον αὐτοὶ τὰ πεδία. Daneben steht die Motivierung durch Landnot, sei es für den Zug über die Alpen im allgemeinen (Appian Celt. 2 τῆς γῆς τῶν Κελτῶν οὐκ ἀρκούσης αὐτοῖς διὰ τὸ πλῆϑος, ἀνίσταται μοῖρα Κελτῶν τῶν ἀμφὶ τὸν Ῥῆνον ἱκανὴ κατὰ ζήτησιν ἑτέρας γῆς˙ οἳ τό τε Ἄλπεων ὄρος ὑπερέβησαν καὶ Κλουσίνοις ... ἐπολέμουν), sei es speziell für den Angriff auf Clusium (Liv. V 30. Plut. Cam. 17); in Diodors röm. Geschichte XIV 113, 3 wird der Übergang über die Alpen gar nicht, der Zug der Senonen nach Clusium durch die Hitze ihrer Wohnsitze (bei Ariminum) erklärt, statt deren sie bessere suchen. Als einen vor kurzem erfolgten großen Kriegszug kennt den Kelteneinfall auch Skylax, der in seine ältere Vorlage die Kelten an der Küste des Adriatischen Meeres nach den Umbrern von Ancona und den Etruskern von Hadria und vor den Venetern eingeschoben hat, statt sie an Stelle der Etrusker zu setzen [so richtig NIEBUHR, Röm. Gesch. II 578; daß der Satz ein Einschub ist, zeigt auch, daß hier allein eine Angabe über die Länge der Küste fehlt]: μετὰ δὲ Τυρρηνούς εἰσι Κελτοὶ ἔϑνος, ἀπολειφϑέντες τῆς στρατείας, ἐπὶ στενῶν μέχρι Ἀδρίου. – Die Späteren haben dann alle Keltenzüge, nach Italien, dem Donaugebiet, Griechenland, in pragmatischen Zusammenhang gebracht (vgl. NIESE, Zur Gesch. der kelt. Wanderungen, Z. f. deutsches Alterthum 42, 1898), so Justin XXIV 4 bei Gelegenheit des Einfalls in Makedonien [diese Erzählung ist von NIESE fälschlich mit XX 5 kombiniert]. Darauf beruht die Erzählung, durch welche Livius V 33-35 die römische Vulgata berichtigt: zur Zeit der Gründung Massalias und mithin des Tarquinius Priscus seien zwei große gallische Heerzüge, der eine nach dem Hercynischen Wald, der andere nach Oberitalien gegangen. Es ist seltsam, daß diese Erzählung trotz allem, was seit NIEBUHR dagegen gesagt ist, vor allem von MÜLLENHOFF, Deutsche Alterthumskunde II, noch immer wieder Glauben findet (so bei HIRSCHFELD, Ber. Berl. Ak. 1894, 331), obwohl sie allem widerspricht, was wir über die ältere Geschichte Oberitaliens wissen. Daß es sich auch nicht um eine einheimische gallische Sage handelt, wie NIEBUHR und MÜLLENHOFF meinen (nach DUNCKER durch Posidonios, nach MÜLLENHOFF durch Timagenes, nach HIRSCHFELD durch Nepos vermittelt), sondern um gelehrte Kombination, hat NIESE erwiesen. NIESES Annahme, die Kelten seien aus Oberdeutschland gekommen, ist sehr unwahrscheinlich: jedenfalls nimmt Polybios an, sie seien aus Frankreich gekommen, auf demselben Wege wie Hannibal (III 48, 6), und die Namen der Lingonen und Senonen weisen eben dahin.


233 Chronologie: Das unendlich vielbehandelte Problem hat meines Erachtens UNGER, Römisch-griechische Synchronismen vor Pyrrhos, Ber. Münch. Ak. 1876, I, im wesentlichen richtig beantwortet, nachdem schon NIEBUHR die entscheidenden Daten richtig gefunden hatte. Nach Dion. Hal. I 74 setzten fast alle Schriftsteller den Kelteneinfall, bei dem Rom genommen wurde (ἡ Κελτῶν ἔφοδος, καϑ᾽ ἣν ἡ Ῥωμαίων πόλις ἑάλω, συμφωνεῖται σχεδὸν ὑπὸ πάντων ἄρχοντος Ἀϑήνησι Πυργίωνος γενέσϑαι), in Ol. 98, 1 Archon Pyrgion = 388/7 v. Chr. Dies Datum findet sich in der erhaltenen Literatur nur noch bei Appian Celt. 2, 1: Ὀλυμπιάδων τοῖς Ἕλλησιν ἑπτὰ καὶ ἐνενήκοντα γεγενημένων (codd. Ὀλύμπια – γεγενημένα), d.h. doch nach Ablauf von 97 Olympiaden, also Ol. 98, 1, fielen die Kelten in Italien ein. Dagegen setzen Polyb. I 6. Diod. XIV 117. Justin VI 6, 5 übereinstimmend die Einnahme Roms gleichzeitig mit dem Antalkidasfrieden und der Belagerung Rhegions, also Ol. 98, 2 Archon Theodotos = 387/6 v. Chr. Das kann nur so erklärt werden, daß sie (resp. ihre ältesten Quellen) die Einnahme Roms in das nächste Jahr nach dem Kelteneinfall setzten. Nun kann kein Zweifel sein, daß ein Ereignis wie der Kelteneinfall von allen zeitgenössischen Schriftstellern über die Geschichte des Dionys richtig fixiert worden ist, vor allem von Philistos; die Einnahme Roms dagegen war für sie ein sekundäres Ereignis, das nicht aufs Jahr bestimmt zu sein braucht. Nun ist es wenig wahrscheinlich, daß die Einnahme Roms gleich im nächsten Jahr nach dem Kelteneinfall stattfand; die Berichte selbst (Diod. XIV 117, 3. Polyb. II 18, 2 μετὰ δέ τινα χρόνον) deuten auf ein Intervall von mehreren Jahren. Das wird bestätigt durch die echte römische Chronologie, die uns, mit geringen Entstellungen, bei Diodor erhalten ist. Diodor kennt im vierten Jahrhundert anstatt der fünfjährigen Anarchie 379-383 u.c. nur eine einjährige und kennt ebensowenig die interpolierten Diktatorenjahre 421. 430. 445. 453 u.c. Das scheinbare Fehlen des Jahres 387 u.c. haben LEUZE, Röm. Jahrzählung 6, 12 und KAHRSTEDT, Rhein. Mus. 72, 1918, 267 damit erklärt, daß für Diodor dieselbe Gleichung zwischen römischem und griechischem Jahr galt wie für Polybios: s. ED. MEYER, Kl. Schr. II S. 288ff. 294f. Dazu stimmt, daß er XIV 93 die Einnahme von Veji 137 Jahre vor die Einnahme von Lipara im J. 252 v. Chr. (Zonar. VIII 14, 7: ED. MEYER, Kl. Schr. II S. 290, 1; unklar Polyb. I 39, 13) setzt, also (s. Kl. Schr. II S. 290) 387 v. Chr. – Nach derselben Gleichung sind die römischen Eponymen in Buch XI und XII bei Diodor geglichen. Dann aber merkte er, als er das Material für die beiden nächsten Bücher disponierte, daß auf diese Weise die Einnahme Roms nicht, wie er auf Grund des griechischen Synchronismus für richtig hielt, ins J. 387/6, sondern 5 Jahre später fallen würde. Er half sich dadurch, daß er zu Anfang des 13. Buchs 5 Jahreskollegien (331-335 u.c.) ausließ und dafür zu Anfang des 15., um seine Chronologie wieder einzurenken, die 5 letzten Kollegien (360-364 u.c.) wiederholte. Beseitigen wir diese Manipulation, so fällt die Eroberung Vejis ins J. 387 v. Chr., in dasselbe Jahr mit dem Kelteneinfall, in schönster Übereinstimmung mit der Angabe des Nepos über Melpum, und die Einnahme Roms ins J. 381, übereinstimmend mit der Angabe Justins XX 5, 4 über die Belagerung von Kroton (s.u. S. 159). Ich halte daher die Chronologie, welche Diodors römische Quelle befolgte, für völlig korrekt; nach ihr sind in diesem Buch alle römischen Daten auf die vorchristliche Ära reduziert, vgl. Bd. III2, S. 753, 1. – Aus den chronologischen Daten der viel behandelten Übersicht der Gallierkriege bei Polybios II 18ff. ist bei der Mehrdeutigkeit der Intervallangaben ein zwingender Beweis nicht zu gewinnen. Meiner Ansicht nach hat MOMMSEN, Röm. Forsch. II 352ff., sie im wesentlichen richtig behandelt: die Quelle sind römische Annalen (wenn auch nicht notwendig die des Fabius), welche die alte Chronologie befolgen und die Eroberung Roms 381 v. Chr. setzen. Daß er selbst I 6 nach griechischem Synchronismus die Eroberung 387/6 setzt, hat Polybios hier nicht berücksichtigt. [MOMMSENS Annahme, die Diktato renjahre seien »ein sehr altes, ja in gewissem Sinne gleichzeitiges Zeitrechnungskomplement«, das man bei Herstellung der wahren Chronologie berücksichtigen müsse, halte ich für falsch; sie sind handgreiflich ganz junge Erfindung.].


234 Lepontios et Salassos Tauriscae gentis Cato (fr. 37) arbitratur, Plin. III 134; ihren keltischen Charakter bestätigen die Inschriften ihres Gebiets. Strabo IV 6, 8 bezeichnet sie fälschlich als Rhäter.


235 Nach Polybios über den Mt. Cenis.


236 Melpum: Nepos bei Plin. III 125.


237 Kelten in Apulien: Diod. XIV 117, 7 [bei Liv. VI 42, 8 ins J. 387 u.c. versetzt].


238 Von dem Vermittlungsversuch [den die spätere Überlieferung den Römern zuschrieb] weiß Diodor nichts. Die Gesandtschaft ist lediglich ausgeschickt, um Kundschaft einzuziehen. Vgl. auch Kl. Schr. II S. 313, 2. Ebda. Anm. 2: Freilich ist zu erwägen, ob nicht die Kombination, auf der die Darstellung der Späteren beruht, wenigstens zum Teil auf richtigen Erwägungen basiert. Daß Rom mit Clusium gut stand, geht nicht nur aus der Teilnahme der Gesandten am Kampf, sondern schon aus der Tatsache hervor, daß Rom Gesandte nach Clusium geschickt hat. Offenbar ist den Clusinern (ebenso wie den Caeriten: Kl. Schr. II S. 306, 3) das Vorgehen Roms gegen die südetruskischen Städte Veji, Falerii, Volsinii ganz genehm gewesen. So mögen sie in der Tat in Rom um Hilfe gebeten, dann aber sich zunächst mit der Entsendung von Gesandten begnügt haben, die die Sachlage erkunden sollten.


239 Daß der Zug der Senonen nicht ein zielloser Raubzug, sondern gegen Rom gerichtet und von diesem provoziert war, wie die Überlieferung angibt, bestätigt sein ganzer Verlauf.


240 Die einzig brauchbare Quelle für die Alliaschlacht ist der Bericht Diodors XIV 117ff. Seinen Wert hat zuerst MOMMSEN, Röm. Forsch. II in helles Licht gestellt und die für die Arbeitsmethode der späteren Annalisten äußerst instruktive Umgestaltung klargelegt, aus der die jüngeren Berichte hervorgegangen sind. Nur hat sich auch MOMMSEN noch nicht überall von dem alten Vorurteil frei gemacht, daß Diodor entstellt habe, und aus den Späteren manches, z.B. den angeblichen Antritt neuer Konsulartribunen unmittelbar vor der Schlacht, in ihn hineingetragen, wodurch der echte Bericht verfälscht wird. Daß die Schlacht auf dem rechten Tiberufer, der Allia gegenüber, stattfand, wie Diodor angibt, nicht wie die Späteren meinen, an der Allia selbst, haben HÜLSEN und LINDNER, Die Alliaschlacht, 1890, im Anschluß an MOMMSEN erwiesen. S. ED. MEYER, Kl. Schr. II S. 307ff. – Die ältere Überlieferung nannte keinen Namen eines gallischen Heerführers; die jüngeren Annalisten haben den Namen Brennus aus dem Zug gegen Delphi eingesetzt.


241 Die Einnahme Roms haben die griechischen Historiker, z.B. Philistos, ohne Zweifel schon vor Theopomp erwähnt, trotz Plin. III 57: Theopompus, ante quem nemo mentionem (Romae) habuit, urbem dumtaxat a Gallis captam dicit. Nach Plut. Cam. 22 führte Herakleides in seinem Dialog περὶ ψυχῆς als Beispiel an: ἀπὸ τῆς ἑσπέρας λόγον κατασχεῖν, ὡς στρατὸς ἐξ Ὑπερβορέων ἐλϑὼν ἔξωϑεν ᾑρήκοι πόλιν Ἑλληνίδα Ῥώμην, vgl. o. S. 140; Aristoteles (vgl. Plin. III 57, primus externorum aliqua de Romanis diligentius scripsit, natürlich in den Politien oder den νόμιμα) τὸ μὲν ἁλῶναι τὴν πόλιν ὑπὸ Κελτῶν ἀκριβῶς δῆλός ἐστιν ἀκηκοώς, τὸν δὲ σώσαντα Λεύκιον εἶναί φησι.


242 Auf dem Kapitol kann natürlich nur eine verhältnismäßig kleine Besatzung gelegen haben. Von dem Detail sind alt die Botschaft des Cominius aus Veji [von den Späteren in eine absurde staatsrechtliche Erzählung umgesetzt] und die Errettung durch Manlius und die Gänse. Wenn Aristoteles (Plut. Cam. 22, o. S. 147, 1) den Befreier Λεύκιος nannte, wird darin wohl ein falscher Name für M. Manlius stecken.

243 Verhalten von Caere: Strabo V 2, 3. Liv. V 40, 10. 50, 3.


244 μετὰ τὴν μάχην ἐξ ἐφόδου κατέσχον αὐτὴν τὴν Ῥώμην, γενόμενοι δὲ καὶ τῶν ὑπαρχόντων ἁπάντων ἐγκρατεῖς καὶ τῆς πόλεως αὐτῆς ἑπτὰ μῆνας κυριεύσαντες τέλος ἐϑελοντὶ καὶ μετὰ χάριτος παραδόντες τὴν πόλιν ἄϑραυστοι καὶ ἀσινεῖς, ἔχοντες τὴν ὠφέλειαν, εἰς τὴν οἰκείαν ἐπανῆλϑον Polyb. II 22, 5; ebenso I 6, 3. II 18, 3, wo der Venetereinfall berichtet wird. Gegen diesen ältesten Bericht, zu dem stimmt, daß nach Justin 43, 5 die Massalioten zu dem Lösegeld beigesteuert haben, fallen alle späteren, welche durch Camillus Rom retten und den Kelten das Lösegeld wieder abnehmen lassen (vgl. Plut. de fort. Rom. 12 die große Camillusgeschichte, aber auch Polybios zitiert), in sich zusammen. Der erste Ansatz dieser Fälschung liegt bei Diod. XIV 117, 5 vor, wonach Camillus die Kelten geraume Zeit nach dem Abzug bei der Belagerung von Veascium [welcher Name darin steckt, ist nicht zu sagen, alle Konjekturen sind wertlos] angreift und ihnen Beute und Gold wieder abnimmt. Darin wird ein echter Kern stecken, ein Sieg des Camillus über irgendeinen Keltenhaufen. Damit ist der Sieg der Caeriten über die abziehenden Kelten verbunden, der in zwei verschiedenen Versionen bei Strabo V 2, 3 und Diod. XVII 117, 7 erzählt wird. Freilich zeigte man später im Juppitertempel das den Galliern abgenommene Gold (im J. 52 wurde es gestohlen): aber es waren 2000 Pfund (Liv. V 50, 6. Plin. 33, 14). HIRSCHFELD, Zur Camilluslegende, Festschrift für Friedländer, S. 136 vermutet mit Recht, daß dies Gold mit Camillus in Verbindung gebracht ist, weil daneben die mit seinem Namen geweihten Schalen aus der Etruskerbeute lagen: Liv. VI 4, 2. [Nach einer anderen Version hat Livius Drusus als propraetor, wahrsch. im J. 282, das Gold aus Gallien zurückgebracht: Sueton Tib. 3, vgl. HIRSCHFELD 1. c. 134; daher wird bei Servius ad Aen. VI, 825 Camillus' Sieg nach Pisaurum verlegt.].


245 Hauptquelle: Diod. XIV 117, dessen Bericht bei Livius in gewöhnlicher Weise überarbeitet und mannigfach erweitert ist.


246 Marcium (so auch Plut. Cam. 33, 34), 200 Stadien von Rom, heißt bei Liv. VI 2, 8 Mecium bei Lanuvium; die Entfernungsangabe stimmt dazu.


247 An Camillus' Siege knüpfen bei Diodor die Berichte über seinen von den Tribunen gehinderten oder aber mit weißen Rossen gefeierten Triumph und seine zwei Jahre darauf erfolgte Verurteilung in eine Geldstrafe, die die Späteren in Verbannung umwandeln und vor die Keltenkatastrophe setzen.


248 Ῥωμαῖοι ἐπὶ ἀτελείᾳ πεντακοσίους ἀποίκους εἰς Σαρδωνίαν ἀπέστειλαν Diod. XV 27 unter 368 u.c. = 379 v. Chr.; das kann nur Sardinien sein. Bei allen Späteren ist die Kunde davon verschollen.


249 Wohnsitze: Polyb. II 17. Liv. V 35, vgl. Justin XX 5. NISSEN, Ital. Landeskunde I 474ff. Die Läver westlich von den Libikiern (bei Liv. Libui) sind nach Polybios Kelten, nach Liv. V 35, 2 und Plin. III 124 Ligurer. Der korrupt überlieferte Satz des Livius: Libui considunt post hos (d.i. Cenomanos) Salluvii qui prote antiquam gentem Laevos Ligures, incolentes circa Ticinum amnem, enthielt offenbar dasselbe wie die auch ziemlich dunkle Notiz bei Plin. III 124: Vercellae Libiciorum ex Salluis ortae, so daß NIESE Livius mit Unrecht den Vorwurf macht, er habe die Salluvier für Kelten gehalten. Die Tauriner sind Ligurer: Polyb. bei Strabo IV 6, 12. Strabo IV 6, 6. Plin. III 123. Liv. V 34, 9.


250 Räter: Justin XX 5. Liv. V 33, 11. Plin. III 133. Veneter: Polyb. II 17, 5. Trog. prol. 20. Liv. V 33, 10.


251 Charakteristik der Kelten: Polyb. II 17, 8ff. Cato fr. 34. Ihre Trunksucht kennt schon Plato leg. I 637d. Vgl. auch die Notizen bei Aristoteles pol. II 6, 6 (Päderastie). VII 2, 5 (kriegerischer Sinn). 15, 2 (Abhärtung). Die Sage, daß die Kelten der Sturmflut mit Waffen entgegengehen (vgl. Bd. IV 1, 633), wird eth. Nic. III 10. Eud. III 1 erwähnt.


252 An den Keltenzug nach Alba Polyb. II 18, 6, 30 J. nach der Einnahme Roms, also 352 v. Chr. = 401 u.c., haben die Späteren die Geschichte von Manlius Torquatus' Einzelkampf geknüpft. Der Zug stand ursprünglich auch in den Annalen unter dem J. 401 u.c. (Liv. VI 42, 6). Dann ist er in gewöhnlicher Weise über mehrere Jahre ausgedehnt (Liv. VII 11, 3, wo der Albanus ager aus der alten Überlieferung stammt, ao. 394 u.c.; 12, 7ff. ao. 396; der Kampf des Torquatus steht bei Livius VII, 9ff. unter 393 u.c.) und mit römischen Siegen ausstaffiert; außerdem aber haben Claudius und andere ihn ins J. 387 u.c. hinaufgerückt (Liv. VI 42, wo sich § 6 der Albanus ager gleichfalls erhalten hat), wohl um Camillus noch einmal über die Kelten siegen zu lassen. Vgl. MOMMSEN, Röm. Forsch. II 362.


253 Die Geschichte des Dionys von der Einnahme Rhegions ab bei Diodor lb. XV steht in starkem Kontrast zu den früheren Abschnitten. Sie ist nicht mehr chronologisch geordnet und geht auf das Detail kaum noch ein, sondern gibt nur noch eine kurze, sehr lückenhafte Übersicht, die Diodor in derselben Art, wie er sonst bei Ephoros verfährt, auf einige wenige Jahre verteilt hat. Der Inhalt ist: 1. Verhalten zu den Dichtern, Plato, Philistos und Leptines XV 6f. unter 386/5 (wobei XIV 109 über die Olympien von 388 in verschlechterter Form wiederholt wird); 2. Epiros und Pharos XV 13f. unter 385/4 und 384/3, und dazwischen eine Notiz über die Bauten in Syrakus c. 13, 5; 3. Agylla XV 14, 3f. unter 384/3; daran anschließend 4. der Karthagerkrieg XV 15-17 unter 383/2; 5. die Karthager in Hipponion; Aufstände gegen Karthago XV 24 unter 379/8; daran schließt unmittelbar an 6. Dionys' letzter Karthagerkrieg und Tod c. 73 unter 368/7. Ebenso behandelt ist 7. die Geschichte Dionys' II. XVI 5 unter 359/8, woran Dions Geschichte anschließt. Es ist klar, daß auf die Daten sehr wenig zu geben ist, wenn wir auch nichts Besseres haben. Wahrscheinlich hat also Diodor jetzt eine andere Quelle benutzt; oder, falls Timäos wirklich so erzählt hat, hat dieser den Charakter seines Werks völlig geändert. Für uns ist der Verlust aller besseren Nachrichten unersetzlich; die paar von Steph. Byz. aus Philistos bewahrten Notizen über italische Dinge (fr. 39-41, vgl. 52. 53) werden jeden mit Wehmut erfüllen, da sie gerade ahnen lassen, was hier verlorengegangen ist.


254 Über die Ansiedlungen in Illyrien vgl. A. BAUER, Das erste Capitel österreichischer Geschichte, in der Festschrift für KRONES = Archäol.-epigr. Mitth. XVIII 128ff. Die Unterstützung des Alketas erzählt Diod. XV 13 ganz unzulänglich und motiviert sie mit der Absicht, Delphi zu plündern! Das könnte Timäos in der Tat fertiggebracht haben; vgl. XV 14 über den Raubzug nach dem Heiligtum von Agylla. Daß die Spartaner nachher die Molosser gegen die Illyrier unterstützen, beweist noch keinen Konflikt mit Dionys; denn gegen Alketas sind sie nicht aufgetreten, da dieser in der Folgezeit König geblieben ist.


255 Lissos: Diod. XV 13, 4. 14, 2; daß der Name nicht in Issa zu korrigieren ist, hat A. BAUER erwiesen.


256 Schwarz-Korkyra: [Scymn.] 428. Strabo VII 5, 5. Plin. III 152.


257 Issa ist nach [Scymn.] 414 von Syrakus kolonisiert, was ich nicht bezweifeln möchte.


258 Pharos: Diod. XV 13. 14. Ephoros fr. 89. 92 J. Strabo und Scymn. 1. c. CIG. 1837b-e. Skylax 23: ἐνταῦϑα γάρ ἐστι νέος Φάρος, νῆσος Ἑλληνίς, καὶ Ἴσσα νῆσος, καὶ πόλεις Ἑλληνίδες αὗται.


259 CIG. 1837c: Φάριοι ἀπὸ Ἰαδασινῶν καὶ τῶν συμμάχων τὰ ὅπλα.


260 Kolonien Tragurion und Epetion: Polyb. 32. 18. Strabo VII 5. 5. Kolonie der Issäer auf Schwarz-Korkyra: vgl. J. BRUNŠMID, Die Inschriften und Münzen der griechischen Städte Dalmatiens, 1898 (Abh. des archäol.-epigr. Seminars der Universität Wien, Heft XIII) S. 2ff.: Inschrift aus dem vierten Jahrhundert (D S.3141) mit Vertrag zwischen den Issäern und zwei vermutlich illyrischen Machthabern, Pyllos und seinem Sohne Dazos, über den Grundbesitz der in die neugegründete Stadt entsandten Kolonisten.


261 Herakleia: Skylax 22 und auf Münzen.


262 Bündnis mit den Kelten: Justin 20, 5. Keltische Söldner: Xen. Hell. VII 1, 20. 31, neben Iberern (vgl. o. S. 109).


263 Ancona: Strabo V 4, 2. Plin. III 111, vgl. Juvenal IV 40 dorica Ancon.


264 Adria: Etym. magn. s.v. (wo leider das Olympiadendatum zerstört ist). Plut. Dio 11. Aus Adria bezog Dionys offenbar die venetischen Rosse Strabo V 1, 4.


265 Fossa Philistina: Plin. III 121, und dazu NISSEN Ital. Landeskunde I 206.


266 Pyrgi mit dem Eileithyia- (bei anderen Leukothea-) Tempel [Diod. namenlos, Arist. Pol. Leukothea, Strabo Eileithyia, Πελασγὸν ἵδρυμα; Serv. erwähnt den Tempel nicht]: Strabo V 2, 8 ἐσύλησε δ᾽ αὐτὸ Διονύσιος ... κατὰ τὸν πλοῦν τὸν ἐπὶ Κύρνον. Die gewöhnliche Erzählung Diod. XV 14. [Arist.] Oec. II 19, 9. Polyän V 2, 21. Älian v.h. I 20; auch Serv. ad Aen. X 184.


267 Συρακόσιος λιμήν auf Korsika: Diod. V 13. 3.


268 Dionys II. κατὰ τῆν Ἀπουλίαν δύο πόλεις ἔκτισε, βουλόμενος ἀσφαλῆ τοῖς πλέουσι τὸν Ἰόνιον πόρον ποιῆσαι, da das ganze Adriatische Meer voll Piraten ist: Diod. XVI 5, 3. Zur Unsicherheit des Adriatischen Meers vgl. Lysias c. Aeschin. fr. 1. bei Athen. XIII 612. – [RIEZLER (über Aristot. Oec. II) bemerkt mit Recht, daß die Beute jedenfalls ein Hauptmoment bei diesen Zügen war, dessen Bedeutung ich unterschätzt habe.].


269 Leptines (und Philistos, was nicht richtig ist) in Thurii: Diod. XV 7, 4.


270 Dionys und Euphemos (?, bei Polyän Εὐήφενος): Polyän V 2, 22. Die hier geschilderte Situation, gescheiterte Verhandlungen πρὸς Μεταποντίνους καὶ τοὺς ἄλλους Ἰταλιώτας περὶ φιλίας, ist jedenfalls historisch und kann nur in diese Zeit gehören. Die Geschichte von Damon und Phintias will Aristoxenos fr. 9 von dem jüngeren Dionys selbst gehört haben.


271 Leptines mit spartanischen ναῦται bei Tarent: Polyän V 8, 2. Ein spart. Söldnerführer Aristomenes: Polyän II 31, 1.


272 Den Krieg erzählt Diod. XV 15-17 sehr summarisch unter dem einen Jahre 383/2; es ist oft bemerkt worden, daß er in Wirklichkeit viel länger gedauert haben muß; vgl. XV 24. Auf das Detail ist gar kein Verlaß; die Verhandlungen bei Kabala erzählt Polyän VI 16, 1 zum Teil abweichend. In den Krieg gehört vielleicht auch Polyän V 2, 17. Nach Älian v.h. 13, 45. Plut. de Alex. fort. II 5 ist Dionys an Leptines' Tode schuld!


273 Die Karthager in Hipponion: Diod. XV 24; weiter erzählt Diodor von dem Krieg in Italien überhaupt nichts!


274 Angriff auf Thurii: Älian XII 61.


275 Eroberung von Kroton: Liv. 24, 3, 8. Den Krieg erzählt Justin 20, 5; während desselben schlossen die Gallier, qui ante menses Romam incenderant, mit Dionys ein Bündnis. Dazu stimmt das Exzerpt aus Dion. Hal. 19, 5 καὶ Κροτωνιάτας ἐξεῖλε καὶ Ῥηγίνους, καὶ διετέλεσεν ἔτη δώδεκα τούτων τυραννῶν τῶν πόλεων, d.i. 379/8-368/7. Daß Rhegion hier genannt ist, ist wohl Schuld der Kürzung durch den Exzerptor; das Datum kann sich nur auf Kroton beziehen und wird durch Justin bestätigt, nach dem Dionys nach dem Bündnis mit den Kelten den Angriff auf Kroton velut ex integro restaurat. Aus dem Tempel der Lacinischen Hera entführte Dionys einen kostbaren Peplos, den er dann (nach dem Frieden, etwa bei der Abzahlung der Kontribution?) für 120 Talente an die Karthager verkaufte: [Arist.] mir. ausc. 99 und Polemo bei Athen. XII 541 b.


276 Tempelschatz von Lokri: Cic. nat. d. III 83 = Val. Max. I 1 ext. 3. Daß Justin 20, 5, 1 sagt: expugnatis Locris Crotonienses adgreditur, beweist bei diesem Autor gar nichts; es wird Rhegion gemeint sein.


277 Strabo VI 1, 3 Πετηλία ... ἐρυμνή ἐστιν, ὥστε καὶ Σαυνῖταί ποτε Θουρίοις ἐπετείχισαν αὐτήν; die Lucaner bezeichnet Strabo durchweg als Samniten. Das kann nur in diese Zeit gehören: vor 390 waren die Lucaner noch nicht so weit vorgedrungen, nach 356 aber sitzen hier die Bruttier. Gegen die Lucaner kämpft auch Dionys II. in diesen Gegenden: Diod. XVI 5, 2; ebenso die Lokrer: Justin 21, 3, 3.


278 Das Exzerpt aus Dion. Hal. (o. S. 159, 3) fährt fort: ἔπειϑ᾽ οἱ μὲν τὸν τύραννον δεδιότες τοῖς βαρβάροις αὑτοὺς ἐνεχείριζον, οἱ δ᾽, ὑπ᾽ ἐκείνων πολεμούμενοι, τῷ τυράννῳ τὰς πόλεις παρεδίδοσαν.


279 Seuche und Aufstände in Karthago: Diod. XV 24, vgl. 73. Justin 20, 5, 10 bellum quod lue deseruerant.


280 Friedensbedingungen: Diod. XV 17. Thermä ist in Agathokles' Geburtsjahr 361 karthagisch: Diod. XIX 2. Heraklea Minoa: Plut. Dio 25. Diod. XVI 9. Selinus, Entella, Eryx, Lilybäon karthagisch. Diod: XVI 73. Plato ep. 7, 333a: Dionys I. φόρον ἐταξατο φέρειν τοῖς βαρβάροις.


281 Abschluß des Werks des Hermias (der sonst fast unbekannt ist, vgl. o. S. 85, 1): Diod. XV 37, 3; einen Anlaß muß der Endpunkt doch gehabt haben.


282 Unterwerfung des Aufstands in Afrika: Diod. XV 24. 73, 1. Trog. prol. 20 res quas Anno magnus in Africa gessit [vgl. Arist. pol. V 6, 2]. Hierher gehört wohl Ephoros fr. 90 J. aus lb. 28: Μύνδονες ἔϑνος Λιβύης, berühmt durch Verstand und Reichtum.


283 κοινὴ πανήγυρις in Heraklea; Strabo VI 3, 4.


284 Geschenk Dionys' II. nach Tarent: Euphorion bei Athen. XV 700d.


285 Von Aristoxenos' Leben des Archytas sind leider nur dürftige Trümmer erhalten (fr. 13-15); ein paar Daten bei Diog. L. VIII 79. 82 (ungenau Älian v.h. VII 14. XIV 19). Besonders wertvoll ist die Notiz bei Suidas: τοῦ κοινοῦ τῶν Ἰταλιωτῶν προέστη, στρατηγὸς αἱρεϑεὶς αὐτοκράτωρ ὑπὸ τῶν πολιτῶν καὶ τῶν περὶ ἐκεῖνον τὸν τόπον Ἑλλήνων. Detail kennen wir fast gar nicht. Die Beziehungen zu Dionys II. sind erst durch Plato vermittelt: ep. VII 338 c. 339 d; von Platos Briefen an ihn ist ep. 9 echt, ep. 12 (= Diog. L. VIII 80f.) unecht.


286 Isokrates' Urteile über Dionys: paneg. 169, vgl. 126. Nicocl. 23. Archid. 44. pac. 99. Phil. 65, und daneben sein Brief an Dionys ep. 1.


287 Lysias 33, 3.


288 In seinem Hieron entwirft Xenophon c. 1-7 eine Schilderung der Herrschaft des Dionys, an die sich c. 8-11 die auf Dionys II. zielenden Reformvorschläge schließen. Im allgemeinen vgl. SILL, Unters. über die platon. Briefe I. Diss. Halle 1901.


289 Erziehung des Sohns: Plato ep. 7, 332c. Plut. Dio 9.


290 Charakteristik des Dionys: Nepos reg. 2. Cic. Tusc. V 57ff. und ad Qu. fr. II 11, 4, beide im wesentlichen nach Philistos. Ferner zahlreiche Anekdoten, namentlich in Plutarchs Schriften. Die Angabe de Alex. fort. II 5, er habe 10000 oder mehr Bürger töten lassen, ist ebenso übertrieben wie die sonstigen Daten dieser Stelle. Dionys' Dichtungen: Diod. XV 6f. u.a. Ferner Xenophon Hieron (o. S. 163, 1), Isokr. ep. 1, 4, Eubulos' Komödie Dionysios fr. 25 (KOCK II, p. 173); das Tiefste sagt, trotz aller Einseitigkeit, Plato im 7. und 8. Brief.


291 Im allgemeinen: BELOCH, L'impero di Dionisio (o. S. 90, 4), der aber die Kehrseite und die Bedeutung der fremden Elemente unterschätzt. Die wichtigste Quelle bilden Platos Briefe, welche die Zustände in Syrakus und auf der ganzen Insel lebendig vor Augen führen, speziell ep. 3, 315 d. 7, 331 c ff. 8, 353 e. 357 a. Kampanische Söldner und Kolonisten: Diod. XIV 15, 3 u.a. Plut. Dio 27. Xen. Hieron 5, 3. 6, 5. Ansiedlung der Veteranen auch Polyän V 2, 8. Vgl. Plut. Timol. 1 τῆς δ᾽ ἄλλης Σικελίας ἡ μὲν ἀνάστατος καὶ ἄπολις παντάπασιν ἤδη διὰ τοὺς πολέμους ὑπῆρχεν, αἱ δὲ πλεῖσται πόλεις ὑπὸ βαρβάρων μιγάδων καὶ στρατιωτῶν ἀμίσϑων κατείχοντο. – Cic. rep. III 43: alle Bauten in Syrakus und die Größe der Stadt nihilo magis efficiebant Dionysio tenente, ut esset illa respublica; nihil enim populi, et unius erat populus ipse.


292 Dionys' Konflikt mit Leptines und Philistos: Plut. Dio 11. Diod. XV 7. Aeneas tact. 10, 21f. (vgl. Nepos Dio 3, 2. Pausan. I 13, 9. Plut. Timol. 15), mit Abweichungen im Detail; mit Polyxenos: Plut. Dio 21; im allgemeinen Plato ep. 7, 331 e Dionys παραλαβὼν Σικελίας πολλὰς καὶ μεγάλας πόλεις ὑπὸ τῶν βαρβάρων ἐκπεπορϑημένας οὐχ οἷός τ᾽ ἦν κατοικίσας πολιτείας ἐν ἑκάσταις καταστήσασϑαι πιστὰς ἑταίρων ἀνδρῶν, οὔτε ἄλλων δή ποϑεν ὀϑνείων οὔτε ἀδελφῶν, οὓς ἔϑρεψέ τε αὐτὸς νεωτέρους ὄντας cet.

293 Bauten: Diod. XV 13, 5. Cic. rep. III 43: urbs praeclara illa, quam ait Timaeus Graecarum maximam, onmium autem esse pulcherrimam, arx visenda, portus ... viae latae, porticus, templa, muri; vgl. Isokr. 3, 23: Dionys hat Syrakus μεγίστην τῶν Ἑλληνίδων πόλεων ἐποίησεν.


294 Die aufständische Bewegung, die zur Zerstörung des Jahwetempels der jüdischen Militärkolonie in Elephantine im Jahre 410 führte und die wir durch den Papyrusfund von Elephantine kennengelernt haben [ED. MEYER, Der Papyrusfund von Elephantine3, 1912, S. 78ff.], wird ein Vorspiel dazu gewesen sein; vgl. auch. Diodor (Ephoros) XIII 46, 6; Kl. Schr. II S. 71, 2.


295 Daß die Ägypter im J 401 bereits seit längerer Zeit abgefallen sind, lehrt Xen. Anab. II 1, 14. 5, 13 (vgl. Isokr. 5, 101), und möglich ist, daß Abrokomas sein starkes Heer ib. I 4, 3. 5 zunächst gegen sie gerüstet hatte (REHDANTZ). Im übrigen sind wir – da der Abfall Ägyptens im Exzerpt aus Ktesias und bei Diodor nicht erwähnt wird – lediglich auf die Exzerpte aus Manetho angewiesen (Africanus b. Synkellos p. 142. 144. Euseb. I p. 149); über ihre Daten (die vielfach auch von JUDEICH, Kleinas. Studien 144ff. nicht richtig behandelt sind) s. Forsch. II 490. Manetho läßt die 28. Dyn. im J. 404, nach dem Tode des Darius II., beginnen und die 30. Dyn. 64 J. darauf, im J. 341, enden. Letzteres Datum ist jedenfalls zu tief; Ägypten ist 344 oder 343 von Artaxerxes III. wieder unterworfen worden. Daraus folgt aber noch nicht, daß auch die übrigen Daten um 2 J. hinaufzurücken sind. Vermutlich ließ sich Amyrtäos' Abfall überhaupt nicht fest datieren, und im übrigen sind Manethos Daten nirgends absolut zuverlässig. Wenn bei Diodor 14, 35 erzählt wird, daß nach Kyros' Tode Tamos, der Statthalter von Ionien unter Kyros, mit der Flotte und den Schätzen nach Ägypten »zu Psammetich, dem König der Ägypter, einem Nachkommen des Psammetich« – natürlich des berühmten Begründers der 26. Dynastie – floh und von diesem umgebracht wurde (s.u. S. 182), so wird er hier wohl einfach den Namen des Ahnen fälschlich auch auf den Nachkommen übertragen haben und dieser in Wirklichkeit Amyrtäos sein; er stammte ja aus Saïs, der Heimat und Residenz der 26. Dynastie: Kl. Schr. II S. 72. – Nepherites I. kommt in den Denkmälern nur ganz vereinzelt in Karnak vor; s. Kl. Schr. II S. 73. – Aus Diod. I 44, 3, wo die Perserherrschaft, auf 135 J. mit Ausschluß der einheimischen Fürsten angegeben wird, ist ein sicheres Datum auch nicht zu gewinnen. Es bleiben 59 J., was ungefähr der Summe der 29. u. 30. Dyn. Manethos (zusammen 58 J. 4 Mte.) entspricht. Die sog. »demotische Chronik« aus griechischer Zeit, ein dunkler Kommentar zu noch dunkleren Prophezeiungen (besprochen von REVILLOUT, Rev. arch. n. sér. 33, 1877. Rev. égyptol. I. II, jetzt völlig überholt durch die vortreffliche Publikation W. SPIEGELBERGS, Desmot. Studien, Heft 7, 1914. Dazu ED. MEYER, Kl. Schr. II S. 69ff.), nennt die Königsnamen dieser Zeit: vgl. Kl. Schr. II S. 88.


296 Über die Geschichte Artax. II. sind wir durch die hier völlig authentischen Angaben aus Ktesias, durch Plutarchs Leben des Artaxerxes, das vor allem auf Deinon basiert, aber auch Ktesias und Xenophon benutzt, und durch einige Notizen in Xenophons Anabasis sehr gut unterrichtet.


297 Selbstcharakteristik des Kyros in einem Schreiben nach Sparta: Plut. Artax. 6.


298 Für die Geschichte des Kyros besitzen wir außer Xenophon und den Überresten des Ktesias und Deinon eine selbständige Darstellung bei Diodor; denn hier ist Xenophon nicht benutzt [er wird erst XIV 37 genannt, wo er offiziell Feldherr wird]. Wahrscheinlich schöpfte Ephoros aus der Anabasis des Sophainetos. Im allgemeinen stimmt seine Darstellung in den Tatsachen sehr gut mit Xenophon überein und beweist dessen Zuverlässigkeit.


299 Über Heimat und Lebensstellung der Söldner Xen. Anab. VI 2, 10. 4, 8 und mit anderer Auffassung Isokr. 4, 146.


300 In der Aufzählung der griechischen Truppen Xen. Anab. I 2, 3. 6. 9 ist durch Interpolation Sophainetos mit 1000 Mann zweimal genannt und danach I 2, 9 die Summe (in runden Zahlen) in 11000 Hopliten, 2000 Peltasten korrigiert; χίλιοι ist als Interpolation zu streichen. Denn es kommen noch 700 Hopliten des Cheirisophos, 400 des Abrokomas hinzu I 4, 3; verloren sind 100 im Tauros I 2, 25 und sonst natürlich einige auf dem Marsch; die Gesamtsummen vor der Schlacht aber sind: 10400 Hopliten, 2500 Peltasten I 7, 10 (danach 13000 bei Ephoros Diod. XIV 19. Plut. Art. 6; Isokrates paneg. 146 gibt absichtlich die Zahl 6000, das ist der Rest des Heeres, der in Seuthes' Dienste trat, Anab. VII 7, 23). Das asiatische Heer des Kyros gibt Xenophon mit arger Übertreibung auf 100000 an (bei Ephoros 70000) [wie hätte ein solches Heer durch die mesopotamische Wüste marschieren können!], die vier Armeekorps des Königs mit noch viel absurderer Schätzung auf je 300000 Mann, so daß, da Abrokomas zu spät kommt, 900000 Mann an der Schlacht teilnehmen (nach Ephoros 400000: Diod. XIV 22, 2. 23, 2). In Wirklichkeit kann Kyros' asiatisches Heer nicht viel stärker gewesen sein als die Griechen, und das Heer des Artaxerxes mag höchstens etwa 40000 Mann stark gewesen sein; denn seine Schlachtordnung ist zwar noch einmal so lang wie die des Kyros; aber nicht nur die einzelnen Korps, sondern die ganze Armee bewegt sich in den wenigen Stunden der Schlacht mit der größten Leichtigkeit hin und her. Überdies sind nachher bei dem Rückzug der Griechen diese ganzen Massen spurlos verschwunden. Bei der Schätzung größerer Massen versagt eben auch einem so geschulten Militär wie Xenophon der Zahlensinn vollständig, weil er bereits mit einer Zahl wie 100000 gar keine Anschauung mehr verbindet.


301 Über Syennesis' Verhalten vgl. Ktesias und Diod. XIV 20.


302 Mit der Unterstützung der Spartaner, die Xenophon Hellen. III 1, 1 offen erzählt (vgl. Diod. XIV 19. 21; Isokrates 8, 98. 12, 104, vgl. 5, 95, und Plut. Artax. 7 betrachten Klearchos offenbar mit Recht als heimlich von Sparta beauftragt), hat er in der Anabasis aus politischen Rücksichten ein seltsames Versteckspielen getrieben und deshalb auch den Namen Samios durch Pythagoras ersetzt, was manche Neuere genarrt hat. – Dasselbe naive Versteckspielen hat nicht nur veranlaßt, daß Xenophon Hell. III 1, 2 seine Anabasis von Themistogenes von Syrakus verfaßt sein läßt (Bd. IV 1, 259.), sondern liegt auch Anab. II 1, 12 vor; denn der φιλόσοφος νεανίσκος Theopompos von Athen (Diod. XIV 25, 4 nennt an seiner Stelle Proxenos) ist doch offenbar Xenophon selbst.


303 [Vgl. S. 174 Anm. 1.].


304 Der Graben Xen. Anab. I 7, 12 ist offenbar einer der babylonischen Kanäle; bei Diod. XIV 22, 4 und Plut. Art. 7 erscheint er als vom König zur Verteidigung angelegt und dann doch aufgegeben.


305 Die Schilderung der Schlacht bei Xenophon (die durch Ktesias, den Xenophon bereits benutzt I 8, 26. 27, sowie durch Diodor und Plutarch nur in unwesentlichen Dingen ergänzt wird) ist militärisch keineswegs ausreichend und trägt mehr den Charakter eines Soldatenjournals (vgl. die Angabe, daß kein Grieche oder höchstens einer gefallen sei I 8, 20); Xenophon konnte als Volontär im Heere des Proxenos nicht einmal die Vorgänge bei den Griechen völlig übersehen. Namentlich was über den Durchbruch des Tissaphernes erst nachträglich I 10, 7f. berichtet wird, ist sehr dunkel.


306 Daß Cheirisophos nicht mit dabei ist, muß eigentlich doch wohl einen geheimen Grund haben.


307 Xenophons Kolonialpläne: Anab. V 6, 15ff. VI 4-6. Seine Darstellung der Vorgänge in Kalpe ist offiziell gewiß richtig; aber offenbar hat er es verstanden, die Opferzeichen halb gläubig, halb sich selbst betrügend so einzurichten, wie er sie wünschte.


308 Über die thrakischen Verhältnisse HOECK, Hermes 26, 85ff.


309 Ebenso haben bekanntlich die aus Chios verjagten Demokraten in Atarneus unter persischem Schutz Aufnahme gefunden, bis Derkylidas (s.u. S. 187) sie verjagte: Diod. XIII 65, 4; Xen. III 2, 11 (Isokr. paneg. 144): Theop. Hell. S. 113, 2.


310 Theop. Hell. S. 113.


311 Theop. Hell. S. 112f.


312 Als Agesilaos 396 nach Asien geht, gebieten hier in den Städten zwar überall spartanische Harmosten (Xen. Hell. III 2, 20 und sonst), aber die Verfassung 'ist weder eine Demokratie, wie unter Athen, noch Dekarchie, wie unter Lysander' (Xen. III 4, 7). Eben darum betreibt Lysander die Entsendung des Agesilaos; er hofft durch ihn aufs neue zur Macht zu kommen und die Dekarchien wiederherzustellen (Xen. III 4, 2): Theop. Hell. S. 114.


313 Daß Thibron erst im Winter entsandt ist, sagt Diodor ausdrücklich und wird durch Xenophons Anabasis (VII 6, 1) erwiesen. Als die Kyreer in Seuthes' Dienste treten, ist noch Friede; zwei Monate darauf, etwa Anfang Februar 399, kommen Thibrons Gesandte, um sie anzuwerben, mit der Meldung ὅτι Λακεδαιμονίοις δοκεῖ στρατεύεσϑαι ἐπὶ Τισσαφέρνην Anab. VII 6, 1. Diodors Erzählung von Operationen Thibrons gegen Magnesia und Tralles XIV 36, aus der die Neueren meist einen Feldzug desselben im Sommer 400 konstruiert haben, halte ich für eine Übertragung der Operationen des Derkylidas in diesem Gebiet 398 Xen. Hell. III 2, 19; Xenophons Bericht in der Anabasis wie in den Hellenika schließt derartiges direkt aus. (Anders L. PARETI in Entaphia E. Pozzi, 1913, p. 48ff.: die Spartaner hätten zuerst 400 nur gegen Tissaphernes Krieg geführt, nicht auch gegen Pharnabazos [so auch JUDEICH, Kleinas. Stud. 43A.]). Thibron hat den Winter tatenlos in den Griechenstädten verbracht (Hell. III 2, 1). Daß Isokrates 4, 144 Thibron ganz Lydien verwüsten läßt, ist entweder Übertreibung, oder es ist das lydische Kolonialland bei Adramytion gemeint, wie Xen. Anab. VII 8, 7. 20 und bei Skylax. Jedenfalls lagen gerade Magnesia a.M. und Tralles nicht in Lydien. [Denkbar erscheint auch, daß bei Diodor Thibrons Operationen im J. 391 (u. S. 253) auf den Feldzug 399 übertragen sind.]. Über das Verhältnis der 1906 in Oxyrhynchos gefundenen Hellenika zur Überlieferung der Feldzüge des Thibron, Derkylidas und Agesilaos vgl. ED. MEYER, Theopomps Hellenika (1909) S. 102ff., über Thibrons Zug S. 106ff. 147.

314 Die herrschende Geschichtsauffassung, welche alle griechischen Dinge nur durch die attische Brille ansieht, hat die Bedeutung des Kriegsentschlusses Spartas in keiner Weise gewürdigt. Sie folgt, ohne es selbst recht zu wissen, der Auffassung des Isokrates, der in äußerst geschickter und seiner Tendenz dienlicher Weise im Panegyrikos Sparta den Vorwurf macht, es habe die nationalen Interessen vernachlässigt und die kleinasiatischen Griechen an Persien ausgeliefert, während doch die Schuld daran allein Athen und seine Bundesgenossen tragen (vgl. auch Isokrates Euagoras 54, wo in sehr naiver Weise den Spartanern der Vorwurf gemacht wird, daß sie, nicht zufrieden, Griechenland zu beherrschen, εἰς τοῦτ᾽ ἀπληστίας ἦλϑον, ὥστε καὶ τὴν Ἀσίαν κακῶς ποιεῖν ἐπεχείρησαν! Ebenso Justin VI 1). – Vorgeschichte des Kriegs: Diod. XIV 35 (ao. 400/399). Xen. Hell. III 1, 3. Trogus prol. 5 bellum quod Lacedaemonii in Asia cum Artaxerxe gesserunt propter Ephesum motum ist wohl ungenau.


315 Daß Xenophon bei den Kyreern geblieben ist (vgl. Hell. III 2, 7), hätte nie bezweifelt werden sollen. Er wollte nach der Übergabe des Heeres an Thibron nach Haus gehen Anab. VII 7, 57 οὐ γάρ πω ψῆφος αὐτῷ ἐπῆκτο Ἀϑήνησι περὶ φυγῆς (vgl. V 3, 7). Damit ist zugleich gesagt, daß er seinen Vorsatz nicht ausgeführt hat, wahrscheinlich doch, weil er jetzt verbannt wurde; möglich bleibt allerdings, daß er aus einem anderen Grunde (etwa weil er von Sokrates' Hinrichtung erfuhr, wie man vermutet hat) seinen Vorsatz änderte und erst später verbannt ist.


316 Wenn Karien den Persern entrissen wurde, war es diesen von Anfang an unmöglich, gemacht, sich im Bereich des Ägäischen Meeres festzusetzen: Theop. Hell. S. 9.


317 S. Theop. Hell. S. 10.


318 Vgl. Theop. Hell. S. 270f.


319 Feldzüge des Thibron und Derkylidas: Xen. Hell. III 1, 2. Diod. XIV 36f. 38. 39, 4ff. (unter 400/399 und 399/8; in den beiden folgenden Jahren berichtet Diodor aus Griechenland gar nichts). Theop. Hell. S. 65. 102ff. Vgl. Isokr. paneg. 144, wonach der von Derkylidas in Atarneus eingesetzte Drakon von Pellene von hier aus mit 3000 Peltasten Raubzüge durch Mysien unternimmt. Über Derkylidas auch Ephoros fr. 71 J. Über Thibrons Verhalten Xen. Hell. III 1, 10. 2, 1. 7. IV 8, 9. Zwei Strategeme, die seine bedenkliche Kriegsführung illustrieren: Polyän II 19. VI 10. Ob die Eroberung von Kisthene am Golf von Adramytion Isokr. 4, 153 hierher gehört, ist unsicher. – In dem Θιβρώνιον νόμισμα (Photius s.v.) oder ἀργύριον (Poll. III 86) vermutet WILLERS, Z. f. Num. XXI 66 wohl mit Recht plattierte Kupfermünzen, die von diesem Thibron ausgegeben seien.


320 Zur Geschichte des Seekriegs vgl. ED. MEYER, Theopomps Hellenika S. 65ff.


321 Pharnabazos am Königshof: Theop. Hell. S. 65ff. Diod. XIV 39. Justin VI 1; vgl. Ktes. Pers. 63. Im J. 397 war er wieder in Kleinasien.


322 Theop. Hell. S. 67.


323 Über die Zustände auf Cypern (Isokr. 9, 19ff.) bieten die zahlreichen Münzen leider wenig genaue Auskunft; die Kombinationen der Numismatiker (vor allem SIX, rev. num. 1883. Numism. chron. 1888. BABELON, Les Perses Achéménides p. CXIVff., woselbst die weitere Literatur) können keineswegs als sicher betrachtet werden. Einigermaßen fest steht nur die Serie der älteren Könige von Salamis und der Dynastie des Euagoras; die Münzen mit einheimischer Schrift, die man der phönikischen Dynastie zuschreibt, bieten keinerlei Aufklärung. Außerdem kennen wir durch nach Regierungsjahren datierte Münzen und phönikische Inschriften (CISem. I 10. 11. 14. 17. 88-93. EUTING, Ber. Berl. Ak. 1887, 119ff. 422) und einzelne Erwähnungen bei Schriftstellern die meisten Könige von Kition. Nach der 7. Inschrift von Idalion (EUTING, Ber. Berl. Ak. 1887, 422) war Ba'almelek (reg. um 460) nur König von Kition, sein Sohn 'Azba'al und sein Enkel Ba'al [râm?] dagegen nennen sich »Könige von Kition und von Idalion«; ebenso im vierten Jahrhundert Melkijaton (ca. 392-360), dessen Vater Ba'alrâm nicht König war, und sein Sohn Pumjaton (Πυμάτων Duris fr. 4 J.; Πυγμαλίων Diod. XIX 79), der nach Ausweis der Münzen mindestens 47 Jahre regierte (ca. 360-312). Ihnen gehörte auch Tamassos, wo sich eine Inschrift aus dem 30. Jahre des Melkijaton gefunden hat; Pumjaton nimmt daher gelegentlich auch die Bezeichnung »König von Tamassos« unter seine Titel auf. [Der Ba'alrâm der Bilinguis von Idalion CISem. I 89, der den Titel άναξ, זדא, führt, ist ein Prinz (vgl. Isokr. 9, 72) und vermutlich ein Sohn, aber nicht der Vater des Melkijaton.]. Ob die phönikischen Münzen mit der Athena Promachos und dem Herakles von Kition, deren Legende man zur Notוכמד ךלמל »König Dmku« lesen kann, überhaupt nach Kition und nun gar einem hier von Euagoras um 388 eingesetzten griechischen Herrscher gehören, den die Numismatiker in Demonikos, Sohn des Hipponikos, suchen, für den die erste Broschüre der isokratischen Sammlung geschrieben ist (dieser war ein sehr angesehener Privatmann, steht aber unter der Herrschaft eines Königs § 11. 36), ist doch recht fraglich. Die Münzen mit kyprischer Schrift, die man Demonikos zugeschrieben hat, stammen nicht von ihm, s. BABELON p. CXXXII. CXXXIX. CXLIII. Auch BR. KEILS Kombinationen Hermes XXIII 375 sind unhaltbar.


324 Für Euagoras ist die Hauptquelle Isokrates' bald nach seinem Tode 374 geschriebene Lobrede, ein von seinem Sohn bestellter Nekrolog von durchaus offiziöser Färbung. Das Bild ist so verschwommen und unvollständig wie nur je in einer Leichenrede (vgl. BRUNS, Literar. Porträt 115ff.); offenbar hat Isokrates nicht gerade viel Material zur Disposition gehabt, und anderes hat er absichtlich übergangen. Die Erzählungen von den Vorzeichen der zukünftigen Größe des E. § 21 und die verschiedenen Angaben über die Zahl seiner Genossen § 28 scheinen auf schriftliche Quellen hinzuweisen. Ob E. wirklich aus dem alten Teukridenhause stammte (ebenso Theopomp fr. 103 J.; Pausan. I 3, 2; vgl. die Inschrift des Nikokreon, des Sohnes seines Enkels oder Urenkels Pnytagoras, LEBAS II 122, und dazu Forsch. I 86, 4), wird man trotz Isokrates bezweifeln dürfen. Ephoros (Diod. XIV 98) und Theopomp fr. 103 J. sind deutlich von Isokrates abhängig; bei jenem heißt der Vorgänger Ἀβδήμων ὁ Τύριος, bei diesem Αὐδύμων ὁ Κιτιεύς, ταύτης (Σαλαμῖνος?) ἐπάρχων, was vielleicht in der im Text angedeuteten Weise zu vereinen ist; auch bei [Lys.] 6, 26 ist er offenbar unter ὁ Κιττέων βασιλεύς zu verstehen, zu dem Andokides geht. Die Zeit der Erhebung (Isokr. 9, 19ff. vgl. 3, 28) ergibt sich daraus, daß Andokides von seinem Vorgänger gefangengesetzt war, dann 411 (über Makedonien) nach Athen ging, darauf sich zu Eugoras begab und diesen zu Getreidesendungen nach Athen veranlaßte, die er um 407 hier ankündigte, in vergeblicher Hoffnung, dadurch seine Rückberufung zu erwirken: [Lys.] 6, 26-28, vgl. 6. 48 [die Biographie gibt dazu weiteres]; Andoc. 2, 20f., vgl. 1, 4. 132. 145.


325 Euagoras' Regierung: Isokr. 9, 47ff. Die Bürgerrechtsverleihung in Athen fällt nach Isokr. 9, 54 vor Ägospotamoi, müßte also in dem Psephisma IG I2 113 gestanden haben; nach dem ebenso verstümmelten Beschluß IG II/III2 20 scheint sie dagegen erst nach Knidos erfolgt zu sein.


326 Euagoras' Eroberungen haben Ephoros (fr. 73 J.) und Diodor XIV 98 erst später im Zusammenhang erzählt; daß sie schon vor 398 begannen, bestätigt Ktes. fr. 29 § 63 αἰτίαι δι᾽ ἃς Εὐαγόρᾳ βασιλεῖ Σαλαμῖνος βασιλεὺς Ἀρτοξέρξης διηνέχϑη, und der von Ktesias erteilte Rat, sich mit Anaxagoras, τῷ Κυπρίων βασιλεῖ, zu versöhnen. Vermutlich ist das der nach Diod. XIV 98, 2 von Euagoras getötete König Agyris, dessen Name jedenfalls nur durch einen Schreibfehler der Handschriften mit dem gleichzeitigen sizilischen König (o. S. 88. 113) identisch geworden ist.

327 Die Verhandlungen mit Persien hat Ktesias am Ende seines Werks, das mit dem J. 398 schloß (Diod. XIV 46, 6), in dem er mit einem Brief des Königs an Konon und nach Sparta geschickt wurde, ausführlich berichtet; Photios' Exzerpt (§ 63) gibt leider nur die Äußerlichkeiten; einiges weitere bei Plut. Artax. 21. Vgl. jetzt Theop. Hell. S. 65ff. Im übrigen vgl. Isokr. 9, 55, vgl. 5, 63. Diod. XIV 39. Justin VI 1. Nepos Conon 2. Nach Xen. Hell. III 4, 1 hätte man sogar 300 Trieren ausrüsten wollen.


328 Vgl. dazu Theop. Hell. S. 65ff.


329 Theop. Hell. S. 66.


330 Von der Festhaltung der spartanischen Gesandten hatte Ktesias berichtet; er selbst wurde 397, als er einen Brief des Königs nach Sparta überbringen sollte, auf Rhodos (Theop. Hell. S. 67) von den inzwischen freigegebenen spartanischen Gesandten festgehalten (offenbar wegen seiner Verbindung mit Euagoras), aber freigesprochen: Ktes. fr. 29/63. Das übrige nach Xen. Hell. III 4 = Ages. 1, 6ff., vgl. Plut. Ages. 6. Lys. 23. Diod. XIV 79, der die Gesamtstärke des Heers auf nur 6000 Mann angibt.


331 Das bezieht sich nur auf die letzten entscheidenden Maßregeln; daß Persien den Plan faßte, zur See vorzugehen, da es zu Lande nichts ausrichten konnte, daß Pharnabazos, Konon, Euagoras eifrig dafür wirkten, konnte nicht verborgen bleiben, und selbst wenn man keinerlei ganz authentische Nachrichten darüber erhalten hätte, mußte man derartiges vermuten; s. Theop. Hell. S. 8f. 67. 70.


332 Xen. III 4, 2. Theop. Hell. S. 114.


333 Verhalten, von Korinth, Athen, Theben: Pausan. III 9, 2f., vgl. Xen. Hell. III 5, 5.


334 Wie die Anfänge des Seekriegs übergeht Xenophon auch die Verbindung mit Ägypten; sie wird bei Diod. XIV, 79, 2. 7 und Justin VI 2, 2 berichtet, wo der Name Νεφερεός (Nepherites bei Manetho, nach dem er 398-393 regiert) in Hercynion korrumpiert ist. Vgl. Kl. Schr. II S. 72.


335 Was Xenophon nur ganz nebenbei andeutet: III 4, 2. 27. Theop. Hell. S. 70. Vgl. u. S. 203.


336 σκευὴν ἑκατὸν τριήρεσι; Justin macht daraus fälschlich centum triremes.


337 Xenophon hat für seine Biographie des Agesilaos (die bei Plutarch, Nepos, Polyän II 1 zugrunde liegt) das Manuskript seiner Hellenika stark benutzt, aber seinem Zwecke entsprechend teils gekürzt, teils durch Zusätze erweitert, die zum Teil rhetorisch sind, zum Teil aber sehr wertvolles Detail bieten. Die panegyrische Auffassung beider Schriften läßt sich leicht korrigieren.


338 Opfer in Aulis: Xen. Hell. III 4, 3f. Plut. Ages. 6. Pelop. 21. Pausan. III 9, 3f.


339 Daß Ages. im Frühjahr 396 in Ephesos landete, lehrt Xen. Hell. III 4, 20.


340 Dauer des Waffenstillstands: Xen. Ages. 1, 10.


341 Über Agesilaos' Regiment in den Städten Xen. Ages. 1, 37, und von anderem Standpunkt mit viel richtigerem Urteil Isokr. epist. 9 (an Archidamos), 11ff. = Philipp. 86ff.


342 Feldzug von 396: Xenophon (Hell. III 4, 11ff., ergänzt durch Ages. 1, 16-22), der, anders als unter Derkylidas (III 2, 7), nicht mehr beim Heer gewesen ist, wird jetzt berichtigt durch die Hellenika von Oxyrhynchos. Theop. Hell. S. 6ff. Ihr folgt in den Hauptzügen Diodor XIV 79 (wo Ephoros durch die Erwähnung von Kyme charakterisiert ist). Wie Diodors Bericht erkennen läßt, hat Ephoros Xenophon und die Hell. Oxyrh. kontaminiert; vgl. Theop. Hell. S. 16f. Die Einnahme von Phokäa Polyän II 1, 16 = Frontin III 11, 2 gehört in die Zeit nach 365. Wie BELOCH, Gr. Gesch. II 147 halte ich JUDEICHS Konstruktionen (Kleinas. Stud. 59ff.) im einzelnen für unhaltbar. Vgl. Theop. Hell. S. 13.

343 Vgl. Xen. Ages. 3, 3.


344 Theop. Hell. S. 37.


345 Theop. Hell. S. 4. 13.


346 Theop. Hell. S. 14f.


347 Xenophon hat den ganzen Seekrieg bis zur Schlacht bei Knidos offenbar absichtlich übergangen, um Agesilaos' Taten in vollem Glanze erstrahlen zu lassen; und so sind wir hier noch viel schlimmer daran als beim Landkrieg, wo uns Xenophon auch schon oft genug im Stich läßt, vor allem bei den Heereszahlen. Vgl. Theop. Hell. S. 12f. 34ff. – Nach Isokr. paneg. 142. Euag. 64 (vgl. ib. 56. 5, 63) dauert der Seekrieg (ὁ περὶ Ῥόδον πόλεμος) bis zur Schlacht bei Knidos 3 Jahre, also 396-394 [wie man (z.B. LOHSE, Quaest. chronol. p. 24ff.) gewöhnlich 397 als Anfang herausgerechnet hat, verstehe ich nicht; überdies beweist Xen. III 4, 1, daß er damals noch nicht eröffnet war. Vgl. Theop. Hell. S. 68ff.]. Diodor erzählt Konons Aufbruch von Cypern nach Kilikien noch unter 399/8 (XIV 39, 4), und dann die Kriege der beiden Jahre 396 und 395 unter 396/5, und zwar in jedem Jahre zuerst den Land-, dann den Seekrieg (XIV 79-81).


348 Diod. XIV 79, 5f. Theop. Hell. S. 10ff.


349 Vgl. S. 200 Anm. 1.


350 Pausan. VI 7. Aristot. fr. 264 bei schol. Pind. Olymp. 7, 1; Theop. Hell. S. 73ff.


351 Daß bei diesen Zuständen Konon den ganzen Sommer 395 über zur See nichts hat unternehmen können, ist begreiflich genug. Wenn die Spartaner die völlige Lähmung der Gegner so gar nicht ausnutzen konnten, so muß es bei ihnen nicht viel besser gestanden haben. Sie konnten eben ihren Mannschaften nicht trauen, und die Sympathien der ganzen Inselwelt standen auf seiten ihrer Gegner. Vgl. Theop. Hell. S. 78.


352 Hell. Oxyrh. c. 14f. Theop. Hell. S. 75ff.


353 Schicksal des Dorieus: Androtion bei Paus. VI 7, 6. Der athenische Feldherr Hieronymos (Aristoph. eccl. 201) wurde auch von Ephoros lb. 18 und 19 (fr. 73 J. bei Harpokr.) erwähnt; über Nikophemos (bei Diod. XIV 81, 4 verschrieben Νικόδημος, vgl. Xen. IV 8, 8), der vielleicht schon mit Konon zusammen nach Cypern geflüchtet war, gibt Lysias or. 19 weitere Auskunft. Vgl. jetzt die Hellenika von Oxyrhynchos c. 10; Theop. Hell. S. 73ff.


354 Der Bericht über Konons Verhandlungen am Hof bei Nepos Conon 2-4 (mit ihm stimmt Justin VI 2 [vgl. auch Pausan. III 9, 2]) ist durch die Hellenika von Oxyrhynchos widerlegt, s. Theop. Hell. S. 79. Daraus ergibt sich, daß die Entsendung des Tithraustes im Sommer 395 die Folge der Reise Konons ist, der Abfall von Rhodos also in den Winter 396/5 fällt; die 15 Monate, während deren die persische Flotte keinen Sold erhielt (Isokr. 4, 142), fallen vor Konons Rückkehr Anfang 394. Die Folge der neuen persischen Verhandlungen mit Konon ist die Übertragung der Nauarchie an Agesilaos, die Xenophon (Hell. III 4, 27. Ages. I 36) allein der Erwähnung würdigt. (S. o. S. 196, 2.).


355 Theop. Hell. S. 79.


356 Nach Isokr. 4, 142 führen die Spartaner den Seekrieg mit 100, nach Diod. XIV 79, 4 mit 120 Schiffen, während diese nach Xen. III 4, 28 erst von Agesilaos ausgerüstet werden. Hier ist Klarheit nicht zu gewinnen; vermutlich ist 120 die auf Pharakidas übertragene Gesamtzahl der spartanischen Schiffe, die nach Xen. Hell. III 4, 28 seit dem Herbst 395 für Agesilaos neu gebaut werden; Theop. Hell. S. 70.


357 Vgl. Theop. Hell. S. 79, 5.


358 Vgl. Theop. Hell. S. 79f.; o. S. 202, 3.


359 Tod des Tissaphernes: Xen. III 4, 25f. Diodors Bericht (XIV 80, 6ff.) ist auch hier ein Auszug aus Hell. Oxyrh., deren Erzählung vollständiger bei Polyän VII 16, 1 vorliegt: Theop. Hell. S. 20. Nepos Conon 3. Verhandlungen mit Tithraustes: Xen. Hell. III 4, 25f., vgl. Ages. 4, 6. Diod. XIV 80, 8 (ἑξαμήναιοι ἀνοχαί). Isokr. 4, 153 (ὀκτὼ μῆνας ταῖς αὑτῶν δαπάναις διέϑρεψαν).


360 Die Perser verstehen unter der Autonomie natürlich Wiederherstellung der (jetzt persisch gesinnten) Demokratie; wäre Agesilaos auf ihr Anerbieten eingegangen, so hätte er seine Anhänger, die er in den Städten ans Regiment gebracht hatte, ihren Gegnern preisgegeben: Theop. Hell. S. 21 A.


361 Theop. Hell. S. 21.


362 Nauarchie des Cheirikrates Theop. Hell. S. 72, des Ages. Xen. III 4, 27ff. Vgl. o. S. 202.


363 Theop. Hell. S. 25.


364 Winterfeldzug: Xen. IV 1, vgl. Ages. 5, 4ff.


365 Theop. Hell. S. 28f.


366 Theop. Hell. S. 30.


367 δεκάτη der Beute 100 Talente: Xen. Hell. IV 3, 21. Ages. 1, 34.


368 Agesilaos bei Lampsakos: Polyän II 1, 26 (kann auch ins vorige Jahr gehören).


369 Theop. Hell. S. 7f.


370 Theop. Hell. S. 98.


371 Hell. Oxyrh. c. 12, 3f. Theop. Hell. S. 99f., wo die Verdoppelung der Größe Thebens eher der Zeit um 457 v. Chr. zugewiesen wird.


372 Vgl. die Kartenskizze am Schluß von ED. MEYER, Theopomps Hellenika (1909).


373 Vgl. Theop. Hell. S. 81.


374 Die ersten Maßregeln für die Neuordnung des Staats kennen wir aus Andoc. 1, 81ff. (vgl. schol. Aesch. 1, 39), der auch das Psephisma des Tisamenos bewahrt, welches die Gesetzesrevision ordnete. Weitere Bestimmungen sind in Demosthenes' Timokratea enthalten, namentlich 24, 42 das Gesetz des Diokles. Aufhebung der Acta der Zeit der Dreißig: Dem. 24, 56f., vgl. Aeschin. 1, 39. Zu den ἀναγραφῆς τῶν νόμων, d.h. offenbar den Mitgliedern der vom Rat gewählten Zehnerkommission, gehörte außer Tisamenos (vgl. Lys. 30, 28) auch der schon von 410-404 in gleicher Stellung tätige Nikomachides, den wir durch die giftige und blutdürstige Rede kennen, die Lysias (or. 30) für seinen Ankläger im Rechenschaftsprozeß 399 (Lys. 30, 4) geschrieben hat.


375 Den Antrag des Phormisios kennen wir durch das von Dionys Hal. de Lys. 32 bewahrte Fragment der von Lysias verfaßten Gegenrede (or. 34), nebst den einleitenden, wohl aus Philochoros stammenden Bemerkungen. Gegen die auf falscher Interpretation beruhenden Folgerungen von USENER, Fl. Jahrb. 1873, und WILAMOWITZ, Arist. II 225 s. BLASS, Att. Bereds. I 451 und Forsch. II 177.


376 Kephalos (vgl. Aristoph. eccl. 248ff. Plato com. fr. 185 [KOCK I 652]. Aesch. 3, 194. Demosth. 18, 219. 251. Pausan. III 9, 8) wird zuerst Andoc. 1, 116. 150 erwähnt. Vgl. jetzt Theop. Hell. S. 46. 50f. Über Anytos o. S. 32. Archinos (neben Kephalos als Leiter des Staats Dinarch 1, 76) Demosth. 24, 135: Μυρωνίδης ὁ Ἀρχίνου υἱὸς τοῦ καταλαβόντος Φυλὴν καὶ μετά γε τοὺς ϑεοὺς αἰτιωτάτου ὄντος τῆς καϑόδου τῷ δήμῳ καὶ ἄλλα πολλὰ καὶ καλὰ πεπολιτευμένου καὶ ἐστρατηγηκότος πολλάκις. Seine Nachkommen haben dieselben Ehren wie die Thrasybuls: Demosth. epist. 3, 19. Nach dem Namen des Sohnes vermutet, man, daß er ein Nachkomme des Strategen Myronides aus der kimonischen Zeit war. Ferner Arist. pol. Ath. 40. Aeschin. 2, 176. Auf ihn geht auch die Einführung des ionischen Alphabets zurück: Theopomp fr. 155 JAC. Zu Archinos vgl. Plut. de glor. Ath. 1, 8, wo er außer Thrasybul der Führer der Befreier ist (nach Kratippos).


377 Hauptquelle sind die Prozeßreden des Lysias aus dieser Zeit, die Anklage gegen Eratosthenes und Agoratos (or. 12. 13), die Reden 25. 31. 30. 18 und als spätere Nachzügler 16 und 26; ferner Isokrates or. 18. 21 und Andokides' Mysterienrede.


378 Vgl. jetzt Theop. Hell. S. 50f.


379 Loyales Verhalten der Führer τῶν ἐκ τοῦ Πειραιῶς: Lys. 25, 28. Isokr. 18, 23. 42ff., vgl. Andoc. 1, 116. 150 und dazu [Lys.] 6, 37ff. Lys. 30, 31ff.; ebenso offenbar im Prozeß des Eratosthenes, vgl. 12, 84ff.


380 Einziehung der κατάστασις der Ritter: Lys. 16, 6f.


381 Archinos' Einschreiten: Arist. 40. 2 [bei Nepos Thras. 3, 3 auf Thrasybul übertragen]. Gesetz über die παραγραφή: Isokr. 18, 2.


382 Aus dem konfiszierten Vermögen der Dreißig wurde die πομπεῖα hergestellt: Philoch. fr. 181 J.


383 und ohne die Verarmung, welche die Massen tatsächlich aus den Gerichtshöfen ausschloß.


384 Über den Ruin der reichen Familien kehren die Klagen ständig wieder; vgl. vor allem Lys. 26, 22. 19, 45ff.


385 Wirkung des Verlustes der Kleruchien: Xen. mem. II 8, 1 ἐπειδὴ ἀφῃρέϑην μὲν τὰ ἐν τῇ ὑπερορίᾳ κτήματα, ἐν δὲ τῇ Ἀττικῇ ὁ πατήρ μοι οὐδὲν κατέλιπεν, ἀναγκάζομαι νῦν ἐπιδημήσας τῷ σώματι ἐργαζόμενος τὰ ἐπιτήδεια πορίζεσϑαι.


386 Antrag Thrasybuls und γραφὴ παρανόμων des Archinos: Arist. pol. Ath. 40, 2. Aeschin. 3, 195. In der Biographie des Lysias wird die Sache so dargestellt, als habe der Antrag diesen allein betroffen; denn Archinos hatte in seiner Rede diesen speziell als λογογράφος angegriffen (Plato Phaedr. 257 c), und Lysias hatte in einer Broschüre geantwortet. Das beweist zugleich, daß der Antrag geraume Zeit nach 403 eingebracht ist; denn erst damals hat Lysias' Redeschriftstellerei begonnen. Nun stammt das teilweise erhaltene Psephisma (o. S. 39, 1) über die Bürgerrechtsverleihung an die fremden Phylekämpfer aus dem Jahr des Xenainetos 401/0 [ZIEBARTH, MAI XXIII 27; V. PROTT ib. XXV 34; und vor allem A. KÖRTE XXV 392]; damals wird also auch Thrasybuls weitergehender Antrag eingebracht sein.


387 Ehren der Bürger von Phyle, auf Antrag des Archinos: Aeschin. 3, 187. 190. Auch hier tritt der Gegensatz gegen Thrasybul deutlich hervor in der Bestimmung ἀκριβῶς τὴν βουλὴν σκεψαμένην, ὅσοι αὐτῶν ἐπὶ Φυλῇ ἐπολιορκήϑησαν cet.

388 Gesetz des Aristophon: Athen. XIII 577b, nach schol. Aesch. 1, 39 von Nikomenes, vgl. Arist. pol. Ath. 42.


389 Zur Situation dieser Jahre vgl. auch Archippos' Ἰχϑύες fr. 27 (KOCK I 684).


390 Der sonst unbekannte Ankläger Lykon ist gewiß nicht der Vater des Autolykos, wie die Scholien meinen.


391 Von Anytos' Persönlichkeit und Anschauungen entwirft Plato im Meno ein offenbar völlig zutreffendes Bild; vgl. Xen. apol. 29f. Beziehungen zu Alkibiades: Plut. Alc. 4 = Satyros bei Athen. XII 534e.


392 Über den Prozeß des Sokrates kann ich den scharfsinnigen Untersuchungen von SCHANZ (Ausgew. Dial. Platos III; vgl. auch BRUNS, Literar. Porträt 203ff.) kaum irgendwo beistimmen. Das von Favorin bei Diog. Laert. II 40, in der Fassung, wie sie bei der Antomosie zu Protokoll gegeben wurde, bewahrte Original der Anklage ist unzweifelhaft echt und stimmt aufs beste zu den Formulierungen bei Plato apol. 24 b. Xenophon apol. 10. mem. I 1, 1. Ebenso echt ist (trotz der von WILAMOWITZ, Hermes 32, 99ff. wiederaufgenommenen Zweifel) Xenophons Apologie, eine für den Verfasser außerordentlich bezeichnende Schrift. Xenophon hat aus den ihm zugekommenen Berichten erkannt, daß Sokrates durch sein Verhalten das Todesurteil unvermeidlich machte; das ist ihm, dem Nützlichkeitsapostel, dem der von Plato in der Apologie und im Kriton herausgearbeitete prinzipielle Standpunkt völlig unfaßbar war, nur durch die Annahme erklärlich, Sokrates habe den Tod gewünscht, weil er alt geworden und sein Leben ausgelebt war; Xenophon ist hier wie so oft ein Vorläufer stoischer Gedanken. Daß Plato Gedankengang und Inhalt der von Sokrates selbst gesprochenen Verteidigungsrede richtig wiedergibt, wenn auch in künstlerisch gesteigerter Fassung, ist mir im Gegensatz zu den meisten Neueren nicht zweifelhaft. Daß er sich schließlich zur Schätzung der Strafe auf 30 Minen herbeiließ, ist dadurch, daß Plato 38 b sich selbst unter den Bürgen nennt, gegen jeden Zweifel gesichert, trotz der leicht erklärlichen Bestreitung durch Xenophon apol. 23 – was dieser den Sokrates sagen läßt, ὅτι τὸ ὑποτιμᾶσϑαι ὁμολογοῦντος εἴη ἀδικεῖν, sagt Sokrates bei Plato auch –; und wie man es für möglich hält, daß Plato gewagt hätte, die Forderung der Speisung im Prytaneon zu erfinden, verstehe ich nicht. Nur wenn Sokrates das wirklich gesagt hatte, durfte er es wiederholen.


393 Daß Anytos ἔτι καὶ τετελευτηκὼς τυγχάνει κακοδοξίας (Xen. apol. 31, vgl. Plato apol. 39 c. Meno 95 a), ist vom Standpunkt der Sokratiker richtig, aber nicht von dem der Masse der Athener; vgl. Aeschin. 1, 173 Σωκράτην τὸν σοφιστὴν ἀπεκτείνατε, ὅτι Κριτίαν ἐφάνη πεπαιδευκώς. Die Späteren freilich wissen von dem Schicksal der Ankläger das Schlimmste zu erzählen (so Diod. XIV 37, 7 aus Apollodor; epist. Socrat. 17. Diog. L. II 43. VI 9 u.a.), doch sind das notorische Erfindungen. [Mag seine Verbannung nicht doch historisch sein? – und natürlich nicht wegen Sokrates.]. Anytos war 388/7 σιτοφύλαξ (Lys. 22, 8, vgl. WILAMOWITZ, Arist. II 374ff.); bald darauf wird er gestorben sein. – Ein interessantes Gegenstück zu dem Prozeß des Sokrates ist die Anklage des Andokides aus dem Ende desselben Jahres durch einen anderen Meletos (Bd. IV 2, 215, 1; über den Ankläger o. S. 38, 3), wo er als notorischer Feind der Götter, Frevler an den Mysterien, Verräter seiner Freunde cet. angegriffen wird. Hier traten Anytos und Kephalos energisch für den Angeklagten ein, und er wurde freigesprochen.


394 Vgl. Theop. Hell. S. 50ff. Etwa um die Zeit, als die großen Rüstungen der Perser ruchbar wurden, wurde vom Volk eine Gesandtschaft an den König geschickt, die aber von Pharakidas, dem damaligen Nauarchen der Spartaner, abgefangen und in Sparta hingerichtet wurde. Wie stark die antispartanische Partei war, wie hoch im Frühjahr 396 schon die Hoffnungen auf Persien und Konon gestiegen waren, zeigt die Tatsache, daß jetzt auch Athen nach dem Vorgang von Theben und Korinth sich weigerte, dem Agesilaos Zuzug zu leisten, was mit dem Vorwande, Athen sei zu erschöpft, motiviert wurde (Pausan. III 9, 2; Theop. Hell. S. 52. 102; vgl. o. S. 195). Über den Gesandten Hagnias s. Theop. Hell. S. 52ff. Nach der Entsendung des Rhodiers Timokrates (auf Grund des Übertritts von Rhodos zu Konon und Pharnabazos: Theop. Hell. S. VIII) fuhr Demainetos (Hell. Oxyrh. 1, 1ff. Aeschines 2, 78) angeblich mit Wissen des Rats von Athen aus mit einem Kriegsschiff zu Konon. Die leitenden Staatsmänner, Thrasybul, Aisimos und Anytos, setzten trotz der antispartanischen Stimmung der Massen durch, daß Demainetos desavouiert und Milon, dem spartanischen Harmosten von Ägina, Mitteilung gemacht wurde. Dieser, der offenbar den Auftrag hatte, Athen zu überwachen, suchte Demainetos an der Ostküste Attikas abzufangen; aber Demainetos nahm ihm sein Schiff ab und gelangte glücklich zu Konon: Theop. Hell. S. 42. – Es ist begreiflich, daß die Spartaner den Gesandtencharakter der Gefangenen des Pharakidas nicht respektiert haben; eben darum ist man, zumal da die persischen Operationen ins Stocken geraten waren, bei der Entsendung des Demainetos vorsichtiger gewesen. Theop. Hell. S. 52.


395 Xenophons Bericht Hell. III 5 wird durch Pausan. III 9, 8ff. [der aber fälschlich die Lokrer von Amphissa nennt] und die von ihm mit Xenophon kontaminierte Hellenika von Oxyrhynchos c. 11-13, die ebenfalls die westlichen Lokrer statt der Opuntier nennen und hierin wie auch sonst weit hinter Xenophon zurückstehen (s. Theop. Hell. S. 81ff.), ergänzt; Diodor XIV 81 (unter 396/5) bietet wenig. Einzelnes weitere Detail bei Plut. Lys. 27ff. Paus. III 5, 3ff. IX 32, 5. Nach Plut. Lys. 29 fällt die Schlacht bei Haliartos ins J. 395/4. Ausbruch des phokischen Kriegs τοῦ σίτου ἀκμάζοντος Pausan. III 9, 9. Theop. Hell. S. 91. Es ist oft darauf hingewiesen, daß Xenophon, wenn er den Ausbruch des griechischen Kriegs auf die von Tithraustes gesandten Gelder zurückführt (vgl. u. S. 228,2; ebenso Pausan. Plut. Lys. 27. Ages. 15; vgl. Polyän I 48, 3), die offizielle spartanische Version wiedergibt (vgl. Hell. V 2, 35), die chronologisch unhaltbar ist. Trotzdem ist aber (was manche Neuere verkennen) das Verhältnis zu Persien das Entscheidende; ohne den Krieg in Asien und die persische Flottenrüstung hätten Theben und Athen die Erhebung nie gewagt.


396 Vgl. Theop. Hell. S. 87.


397 Der Krieg ist nicht durch das persische Geld (u. S. 228,2) herbeigeführt worden: Theop. Hell. S. 47f. Vgl. u. S. 229.


398 Vgl. Theop. Hell. S. 87.

399 Plut. Lys. 27f. Theop. Hell. S. 87.


400 Der Abfall von Orchomenos als offizieller Kriegsgrund: Andoc. 3, 20.


401 Zur Stimmung in Athen Andoc. 3, 25. Vgl. Demosth. 4, 17. 18, 96. Daß auch Archinos zur Kriegspartei gehörte, geht daraus hervor, daß er im Korinthischen Krieg eine berühmte Leichenrede gehalten hat: Phot. cod. 260, p. 487 b. Clem. Alex. strom. VI 22, vgl. Plato Menex. 234 b.


402 Bruchstück des Vertrags zwischen Athen und den Böotern: IG-II/III2 14. DS.3 122; vgl. Philoch. fr. 148 J. bei schol. Arist. eccles. 193. Der Abschluß des Bündnisses fällt offenbar in den Anfang des attischen J. 395/4.


403 Vgl. Theop. Hell. S. 51.


404 Zur Aushebung in Athen vgl. Lys. 16, 13f. und den Prozeß des Alkibiades Lys. 14. 15.


405 Xen. III 5, 16. Theop. Hell. S. 91. – Der Verfasser der Hell. Oxyrh. beurteilt Athen viel gehässiger als die anderen Staaten, die sich mit ihm gegen Sparta erhoben haben: dort stehen wirkliche Staatsmänner an der Spitze, deren Politik durchaus begreiflich und von ihrem Standpunkt aus zu rechtfertigen ist, wenn er sie auch verwirft; in Athen dagegen haben nur gemeine Motive niedriger Demagogen zum Kriege getrieben. Ein Athener ist der Verfasser des Papyrus nicht gewesen. Theop. Hell. S. 52.


406 Theop. Hell. S. 91.


407 Vertrag Athens mit den Lokrern: IG II/III2 15; mit Eretria (aus dem J. 394/3): ib. 16. DS.3 123. Dekrete Athens für Iphitos von Pharsalos und Kallippos von Gyrton IG II/III2 26. 27. DS.3 132. 133.


408 Das persische Geld (vgl. o. S. 225,2): Xen. III 5, 1. Plut. Ages. 15. Lys. 27. Pausan. III 9, 8. Hell. Oxyrh. c. 2, 2f. 12, 1 mit einzelnen Abweichungen (vgl. Theop. Hell. 96ff.); Xenophon bestreitet im Gegensatz zu den anderen, daß auch die Athener Geld bekommen hätten. Plato Meno 90 a ὁ νῦν νεωστὶ εἰληφὼς τὰ Πολυκράτους χρήματα Ἰσμηνίας ὁ Θηβαῖος bezieht sich trotz des abweichenden Namens (Polykrates statt Timokrates) offenbar auf dasselbe Ereignis; vgl. rep. I 336 a. – Vgl. auch Theop. Hell. S. VIII.


409 Aber allerdings war damit der spartanischen Partei ein weiterer Anlaß geboten, den Vaterlandsverrat ihrer Gegner als aus den gemeinsten Motiven entsprungen zu brandmarken; sie hat daher diese Auffassung nach Kräften verbreitet und die Bestechung als die alleinige Ursache des unheilvollen Kriegs hingestellt: Theop. Hell. S. 48.


410 Bau der Piräeusmauern im Skirophorion unter Diophantos (Juli 394): IG II/III2 1656. DS.3 124.


411 Xenophon hat die Gründung und die ersten Unternehmungen des Bundes absichtlich übergangen, so daß Diod. XIV 82 (unter 395/4) unsere einzige Quelle ist; seine Erzählung wird durch Xenophons Angaben über die Teilnehmer an der Nemeaschlacht IV 2 bestätigt. Vgl. auch Andoc. 3, 22. Megara wird in den folgenden Kämpfen niemals erwähnt [denn Platos Theaetet gehört in weit spätere Zeit] und muß neutral geblieben sein, vgl. u. S. 244 und Isokr. 8, 117f. Den Sturz der Oligarchie deutet Thuk. IV 74 an; nach dem Königsfrieden ist es demokratisch: Diod. XV 40, 4. Vgl. u. S. 285.


412 Verurteilung des Pausanias: Xen. III 5, 25. Diod. XIV 89 (unter 394/3, vgl. Forsch. II 511), Pausan. III 5, 6. Plut. Lys. 30. Justin VI 4; vgl. Ephoros bei Strabo VIII 5, 5.


413 Agesilaos' Abberufung: Xen. Hell. IV 2. Daß er für den Rückmarsch weniger als einen Monat gebraucht habe (Xen. Ages. 2, 1), ist offenbar übertrieben. Die Stärke seines Heers gibt Xen., wie es scheint, absichtlich nicht an.


414 Über Phlius: Xen. IV 2, 16. 4, 15. V 2, 8.

415 Diodor XIV 83 gibt das spartanische Heer auf 23000 Mann und 500 Reiter (davon 1100 Gefallene) an, das der Feinde (82, 10) auf 15000 Mann und 500 Reiter (davon 2800 Gefallene). Davon weichen Xenophons Zahlen Hell. IV 2, 16ff. sehr stark ab; bei den Spartanern sind die Kontingente der Arkader (§ 13) und Achäer (§ 18. 20) ausgefallen; die der Feinde geben vielleicht die Sollstärke, hinter der die Effektivstärke beträchtlich zurückblieb (so WILAMOWITZ, Homer. Unters. 273, der aber die Situation falsch beurteilt); daher ἐλέγοντο § 17. Vgl. aber KROMAYER, Beitr. z. alt. Gesch. III 204f.


416 Zur Niederlage der Athener vgl. Lys. 16, 15 (wonach Thrasybul die Athener führte). 3, 45. Andoc. 3, 18. Demosth. 20, 52. Die Schlacht fällt bereits unter Eubulides (394/3; beginnt 17. Juli) offenbar in die ersten Tage des neuen Jahrs: Aristid. or. 44, p. 370 DINDORF, was durch die Grabschrift des Dexileos IG II/III2 6217. DS.3 130 bestätigt wird. Grabmal der bei Korinth und Koronea gefallenen Reiter IG II/III2 6106. DS.3 131. Grabdenkmal der übrigen Gefallenen Pausan. I, 29, 11.


417 Zahl der gefallenen Spartaner: Xen. Hell. IV 3, 1. Ages. 7, 5.


418 Die von Xenophon IV 2, 23 dunkel angedeuteten Vorgänge in Korinth klärt Demosth. 20, 52f. auf.

419 Feste Stellung bei Korinth Lys. 16, 16.


420 Makedonien wird im Theopompfragment 9, 29 anno 395 genannt. Vgl. Theop. Hell. S. 59. Ebda. S. 57 über das spartanische Schiff Archelais.


421 Details aus dem Zuge des Agesilaos: Xen. Hell. IV 3, 15. Diod. XIV 83, 3. Plut. Ages. 16f. Polyän II 1, 17.


422 Entsendung eines athenischen Detachements von dem Heer bei Korinth Lys. 16, 16.


423 Schlacht bei Koronea: Xen. Hell. IV 3 = Ages. 2. Polyän II 1, 5. 18. 19. 23. Plut. Ages. 18f. Diod. XIV 84, wonach auf Agesilaos' Seite 350, von den Verbündeten über 600 fielen; die Heeresstärke kennen wir nicht. Die Zeit ergibt sich aus der Sonnenfinsternis vom 14. Aug. 394, bei der Agesilaos an der Grenze Böotiens die Nachricht von der Schlacht bei Knidos erhielt (Xen. IV 3, 10). Xenophon hat die militärische Bedeutung der Schlacht übertrieben, weil sie die größte war, an der er selbst teilgenommen hat. Aber man hätte nie verkennen sollen, daß nach derselben die Wiederherstellung der vollen Herrschaft Spartas über Griechenland ohne Schwierigkeit erreichbar gewesen wäre, wenn nicht kurz vorher die Schlacht bei Knidos die ganze Situation umgestaltet hätte.


424 Theop. Hell. S. 80.

425 Durch einen wahren Unstern ist das neue Philochorosfragment bei Didymos 7, 40ff., welches eine kurze Skizze der Schlacht gab, gänzlich zerstört. Vgl. Theop. Hell. S. 80, 3. – Polybios XII 25f, 2 lobt Ephoros' Darstellung der Schlacht bei Knidos.


426 Über die Schlacht haben wir außer Diod. XIV 83 nur das knappe, aber korrekte Bulletin bei Xen. Hell. IV 3, 11f. Nepos Conon 4 und Justin VI 3 sind wertlos. Die von Diodor gegebenen Zahlen (85 Schiffe für Peisandros, über 90 für die Feinde) widersprechen nicht nur Xenophon, sondern auch den früheren Angaben Diodors, vgl. o. S. 200,1. Das ist ganz korrekt. Die Flotte, welche Peisandros zusammenhalten und bezahlen konnte, war vermutlich sehr viel kleiner, als man geplant hatte. So erklärt es sich, daß er monatelang untätig bei Knidos liegenblieb: Theop. Hell. S. 80. Zum Datum o. S. 233,2. Lys. 19, 28 ἐγένετο δ᾽ ἡ ναυμαχία ἐπ᾽ Εὐβούλου ἄρχοντος (394/3).


427 Hauptquelle: Xen. Hell. IV 8, 1-8, durch Diod. XIV 84, 3ff. ergänzt. Die Verheerung der lakonischen Küsten auch Isokr. paneg. 119, der sie als eine Schmach für Hellas darstellt und die Schuld am liebsten den Spartanern in die Schuhe schieben möchte, obwohl sie im Interesse Athens geschah! Konon στρατηγῶν περὶ Πελοπόννησον mit Nikophemos und Trierarchen aus Athen: Lys. 19, 12. Ein anschauliches Bild der Umwälzung auf den Inseln gibt Isokr. or. 19, speziell § 18ff. – Die persische Suprematie über Ionien wird durch den Schiedsspruch des Struthas in dem Grenzstreit zwischen Milet und Myus illustriert: Ber. Berl. Ak. 1900, 112, vgl. u. S. 247,2. – Zu Ephesos BR. KEIL, MAI XX (1895), 76f. im Anschluß an Platos Ion. – Ehren Konons in kleinasiatischen Städten: Pausan. VI 3, 16. LEBAS III 39 = DS.3 126, vgl. Isokr. epist. 8, 8.


428 Über Konons Mauerbau s. außer Xen. IV 8, 9ff. und Diod. XIV 85 die Urkunden IG II/III2 1658. 1663. 1661. 1657. 1662. 1659. DS.3 125 sowie WACHSMUTH, Stadt Athen II 24ff. 187ff. Ferner Philochoros lb. 5 fr. 40 J. (Harpokr. Ἑρμῆς ὁ πρὸς τῇ πυλίδι und πρὸς τῇ π. Ἑ.).


429 Ehren des Konon und Euagoras: Pausan. I 3, 2. 24, 3, vgl. 29, 15. Isokr. 9, 57. Demosth. 20, 68ff. IG II/III2 20 (o. S. 192,1). Vgl. auch Athen. I 3 d. Demosth. 22, 72.


430 Agyrrhios: Aristoph. eccles. 102. 184. Plut. 176, vgl. Andoc. 1, 133. Demosth. 24, 134.


431 Epikrates: Aristoph. eccles. 71. Lys. or. 27. Demosth. 19, 277. Aus den Fragmenten von Platos Πρέσβεις (119-122 KOCK) wissen wir, daß dieser Demagoge Epikrates mit Phormisios als Gesandter am Königshof gewesen ist und daß sie reich beschenkt nach Athen zurückgekehrt sind. Diese Geschenke werden von der Komik natürlich als κλοπή und Bestechung behandelt. Die von Hegesandros von Delphi bei Athen. VI 251 a und Plutarch Pelop. 30 erhaltene Anekdote, Epikrates habe sich vor dem Volk zu den Geschenken bekannt und den Athenern den Rat gegeben, jährlich neun arme Leute nicht zu Archonten, sondern zu Gesandten an den König zu wählen, damit sie auf diese Weise reich würden, das Volk aber habe darüber gelacht, dürfte wohl auf diese Komödie zurückgehen. Die Gesandtschaft muß in die Zeit vermutlich bald nach der Schlacht bei Knidos, etwa 394/3, gehören. Theop. Hell. S. 53f.


432 Kinesias: Aristoph. eccles. 330. Lys. 21, 20. fr. 139. 140 (Harpokr. s.v. Κινησίας. Athen. XII 551 d). Strattis widmete ihm eine ganze Komödie.


433 Über die Demagogen und Staatsmänner dieser Zeit: SIEVERS, Gesch. Griechenl. 106. 110ff. BELOCH, Att. Pol. 116ff., vgl. Plato fr. 186 (KOCK I 653) über die Hydra der Demagogen: ἢν γὰρ ἀποϑάνῃ εἷς τις πονηρός, δύ᾽ ἀνέφυσαν ῥήτορες.


434 Ekklesiastikon: Aristot. pol. Ath. 41, 3, vgl. Aristophanes' Ekklesiazusen, speziell 182ff. 290ff. 300ff. Für die Zustände in Athen sind Aristophanes' Ekklesiazusen, speziell v. 176ff. 193ff., die wichtigste Quelle, nach schol. v. 193 aufgeführt im J. 392, wahrscheinlich an den Lenäen. Wir haben kein Recht, diese offenbar auf die verlorene Didaskalie zurückgehende Notiz um einer durchaus problematischen Chronologie willen zu verwerfen, wie das gewöhnlich geschieht. Dagegen WILAMOWITZ, Ber. Berl. Ak. 1921, 736f., der sie 391 setzt.


435 Über Thrasybuls Stellung und Tendenzen Aristoph. eccles. 203. Plut. 550. schol. Arist. eccles. 203. Plut. 550 (Strattis fr. 17). Lys. 16, 15. 28, 5f. Κόνων Θρασύβουλον ϑρασύβουλον ἐκάλει Arist. rhet. II 23; es ist doch wohl der Steirier, nicht der Kollyteer gemeint.


436 Über Konons Verhalten: Xen. Hell. IV 8, 9. 12. Lemnos, Imbros, Skyros: ib. 8, 15. Andoc. or. 3. Bruchstücke von Anordnungen für die Kleruchen auf Lemnos aus dem J. 387/6: IG II/III2 30.


437 Dekret Athens für die Eteokarpathier, aus dem hervorgeht, daß Athen mit Kos, Knidos, Rhodos, Karpathos verbündet ist: BCH. XII 153. DS.3 129. Dekret für einen Rhodier (394/3): IG II/III2 19; analog no. 17; für einen Iasier: IG II/III2 3. – Was sich hinter Platos Angabe Menex. 246 b verbirgt, daß die Athener ὑπὲρ Παρίων den Krieg mit Sparta angefangen hätten, ist nicht zu sagen.


438 Daß eine athenische Flotte in diesen Jahren nicht in See war, zeigen die Ereignisse; vgl. Aristoph. eccles. 197 ναῦς δεῖ καϑέλκειν˙ τῷ πένητι μὲν δοκεῖ, τοῖς πλουσίοις δὲ καὶ γεωργοῖς οὐ δοκεῖ. Wenn Beschlüsse gefaßt sind, wurden sie offenbar nicht ausgeführt.


439 Über die Zusammensetzung des athenischen Heers bei Korinth vgl. Demosth. 4, 23f.


440 Iphikrates mit den Peltasten steht schon 393 in Korinth: Xen. Hell. IV 4, 9. Einer seiner Kollegen ist Polystratos, der auf seine Verwendung das Bürgerrecht erhält, Demosth. 4, 23. 20, 84. Lysias c. Thrasyb. fr. 116 (Harpokr. s.v. Πολύστρατος).


441 Dekret für Dionys: IG II/III2 18. DS.3 128, vgl. KÖHLER, MAI. I. Konons Pläne und die Gesandtschaft des Aristophanes: Lys. 19, 19f. (die ganze Rede illustriert die Verhältnisse dieser Zeit).


442 Agesilaos' Operationen: Xen. Hell. IV 3, 21-4, 1.


443 Kampf bei Korinth: 4, 1-13. Diod. XIV 86. Durch ein Mißverständnis wird seit GROTE allgemein angenommen, daß Lechaion selbst erst im folgenden Jahre genommen sei, obwohl nicht nur Diodor, sondern auch Xenophon IV 4, 12, vgl. 17 die Einnahme am Ende des Kampfes zwischen den Mauern erzählt und ebenso Andokides zwei Jahre nach dem Ereignis 3, 18: νενικήκασι οἱ Λακ. ... τρίτον ἡνίκα Λέχαιον ἔλαβον, Ἀργείους μὲν ἅπαντας καὶ Κορινϑίους, ἡμῶν δὲ καὶ Βοιωτῶν τοὺς παρόντας. Vgl. Xen. Hell. IV 5, 1. Ages. 2, 18 über den Hafen Peiraion. Die Schlacht bei Lechaion setzt Aristides II p. 370 noch unter Eubulides (394/3). Dazu stimmt, daß nach Diodor XIV 86, 6 der mit ihr beginnende Korinthische Krieg acht Jahre dauert, d.i. 394/3-387/6.


444 Seekämpfe auf dem Korinth. Golf: Xen. IV 8, 10f.


445 Zur Spannung zwischen Athen und Argos vgl. Aristoph. eccles. 201. Andoc. 3, 24ff.


446 [Vgl. S. 242 Anm. 2.].


447 Über Iphikrates' Reformen Diod. XV, 44. Nepos Iphicr. 1. Angriff auf Phlius auch Polyän III 9, 49. 54, auf Sikyon Diod. XIV 91, 5. Polyän III 9, 24. Vgl. Aristid. panath. p. 282 DINDORF. Pamphilos hat proelium ad Phliuntem ac victoriam Atheniensium gemalt: Plin. 35, 76. – Im allgem. REHDANTZ, Vitae Iphicratis Chabriae Timothei, 1845.


448 Daß die Argiver ihr Manöver mit der Verschiebung des Monats (Xen. Hell. IV 7, 2) schon vor 391, also vor Agesilaos' Einfall, getrieben haben, lehrt Andoc. 3, 27: αὐτοὶ δὲ (οἱ Ἀργεῖοι) ἰδίᾳ εἰρήνην ποιησάμενοι τὴν χώραν οὐ παρέχουσιν ἐμπολεμεῖν; sie nennen das πατρία εἰρήνη.


449 Die Chronologie der folgenden Jahre, für die Xenophon nur ganz unzureichende Angaben bietet, hat erst GROTE, der erkannte, daß die Isthmien Xen. IV 5, 1 die von 390 sind, und vor allem, unter Berücksichtigung der Angaben über die spartanischen Nauarchen, BELOCH, Att. Pol. 346ff. aufgehellt; JUDEICHS Behandlung dieser Fragen (Kleinas. Studien) bezeichnet nicht eben einen Fortschritt. Agesilaos' Zug gegen Argos und die Wiederzerstörung der langen Mauern Korinths Xen. IV 4. 19 fällt ins J. 391, gleichzeitig mit der ersten Nauarchie des Teleutias IV 8, 11 (= 392/1; sein Vorgänger Podanemos ist der Nauarch von 393/2). Mithin füllen die kleinen Kämpfe und der Aufbau der Mauern durch Athen IV 4, 14-18 das J. 392. – Bei Diodor sind die Kämpfe bei Korinth bis zum Streit um die Isthmien in das eine J. 394/3 zusammengezogen XIV 86; in dasselbe Jahr wird der Mauerbau in Athen (mit Recht), aber auch bereits Konons Gefangennahme gesetzt (XIV 85). Infolgedessen sind bei ihm alle folgenden Ereignisse zu hoch hinaufgerückt. Die Vernichtung der Mora wird unter 394/3 erzählt und hier erst die Union zwischen Argos und Korinth nachgeholt XIX 91. 92. Weiteres u. 8. 251,1.


450 Verhandlungen mit Tiribazos: Xen. IV 8, 12ff. Die Erzählung greift deutlich über die vorher § 11 kurz berichteten Kämpfe im Korinthischen Golf zurück. Die Verhandlungen haben nach Aristoph. eccles. 202 σωτηρία παρέκυψεν (das weitere über Thrasybul ist korrupt und unverständlich und v. 356, der sich vielleicht auf dieselben Vorgänge, Verhandlungen mit Sparta bezieht, ebenfalls dunkel) vor der Aufführung der Ekklesiazusen zu Anfang 392 stattgefunden oder wenigstens begonnen. Philochoros hat, wie das neue Fragment in Didymos' Kommentar zu Demosthenes p. 7, 17ff. lehrt, die Ablehnung des vom König ἐπ᾽ Ἀνταλκίδου geschickten Friedens durch die Athener und die daran anschließenden Verhandlungen in Sparta unter Philokles' Archontat 392/1 erzählt: Theop. Hell. S. 53, 4.


451 Konons Gefangennahme auch Isokr. 4, 154, Nepos Con. 5. Diod. XIV 85, 4.


452 Struthas' Entsendung (ἐπιμελησόμενος τῶν κατὰ ϑάλατταν): Xen. IV 8, 17. In einer Inschrift aus Milet (KEKULE, Ber. Berl. Ak. 1900, 112ff.) heißt er Στρούσης ἐξαιτράπης ἐὼν Ἰωνίης; damit ist die alte Kontroverse über seine Stellung entschieden. Autophradates ὁ Λυδίας ἐξατράπης und Hekatomnos (ὁ Καρίας ἐπίσταϑμος Isokr. paneg. 162; ὁ Καρίας δυνάστης Diod. XIV 98, 3. Heimat Mylasa Strabo XIV 2, 23. LEBAS III, 377 = DS.3 167-170) erscheinen zuerst im J. 390 bei Theopomp fr. 103 J. (u. S. 255).


453 Dazu WILAMOWITZ, Ber. Berl. Ak. 1921, 755ff.


454 Erschöpfung und Geldnot der Böoter Andoc. 3, 20; ihre Friedenssehnsucht wird durch Xen. Hell. IV 5, 6 bestätigt.


455 Philokrates' Äußerung: Dem. 23, 116; es ist offenbar der Stratege nach Cypern im J. 389 (u. S. 256).


456 Die Friedensverhandlungen in Sparta und Athen kennen wir, abgesehen von der Angabe des Philochoros in der Hypothesis der Rede, die durch das neue Philochorosfragment bei Didymos bestätigt und ergänzt wird (s. STÄHELIN, Klio V 56ff. und dazu Theop. Hell. S. 54, 1), aus Andokides' dritter Rede, die nach vier Kriegsjahren (395-392), also 391, nicht tatsächlich gehalten, sondern ein nachträgliches Plädoyer für die Sache der verurteilten Gesandten ist, welches in die Form einer Volksrede bei den Verhandlungen eingekleidet ist: Theop. Hell. S. 54, 1.


457 [Zu S. 249:] Die Angabe der vita, daß Andokides wegen der Friedensverhandlungen verbannt sei, ist durch das neue Philochorosfragment bei Didymos bestätigt worden: Theop. Hell. S. 54. [Vgl. auch u. S. 269,1].

458 Agesilaos' Angriff auf Argos (für Xenophon ist charakteristisch, daß er die Hinwegsetzung über die ἱερομηνία nicht hier, sondern nur IV 7, 2 bei Agesipolis' Angriff 387 erwähnt) und die Einnahme der Schenkelmauern (eine größere Waffentat war das nicht, sonst würde Xenophon mehr davon erwähnen) fällt vor die Hyakinthien im Hochsommer (vgl. Herod. IX 7. 11): Xen. Ages. 2, 17, vielleicht auch vor die Friedensverhandlungen mit Andokides, die dann in den Herbst 391 zu verlegen wären. Gleichzeitig ist Teleutias' Nauarchie Hell. IV 4, 19 = 8, 11. Die Vernichtung der Mora im nächsten Jahr Xen. Hell. IV 5 [vgl. Diod. XIV 91, 2, unter dem J. 394/3; bekanntlich wird sie bei den Rednern sehr oft erwähnt], gleichfalls zur Zeit der Hyakinthien, fällt dagegen nach Andokides' Rede; also sind die Isthmien IV 5, 1 die des Frühjahrs 390.


459 Wirkungen der Schlacht: Xen. Hell. IV 5, 18f., vgl. V 2, 2. In diesen Zusammenhang gehört wohl Agesilaos' Ablehnung des von den Flüchtlingen geforderten Sturmversuchs auf Korinth Xen. Ages. 7, 6.


460 Akarnanischer Feldzug: Hell. IV 6. 7, 1. Kalydon achäisch auch Diod. XV 75, 2, s.u. S. 433.


461 Zerwürfnis zwischen Iphikrates und Korinth: Xen. IV 8, 34. Diod. XIV 92 (fälschlich unter 394/3). Ein athenisches ξενικόν steht noch 388 in Korinth: Aristoph. Plut. 173. Chabrias' Operationen: schol. Aristid. p. 274. 275 DINDORF [Verwechslung mit Iphikrates?]. – Böotische Reiter leisten 387 den Argivern Hilfe: Xen. IV 7, 6.


462 Feldzug Thibrons: Xen. Hell. IV 8, 17ff. Diod. XIV 99 (vgl. o. S. 184,3). Theop. Hell. S. 111f.


463 Die Verlegung und Neugründung von Magnesia wird erst ins Jahr 391 zu setzen sein, vermutlich als Diphridas die Reste des Heeres des Thibron sammelte und die Städte zu schützen unternahm (Xen. IV 8, 21); zu diesen Städten wird eben Magnesia gehören: Theop. Hell. S. 112.


464 Feldzug des Ekdikos und Diphridas: Xen. IV 8, 20ff. Diod. XIV 97, 3f., wo die spartanischen Feldherrn Eudokimos (= Ekdikos), Philodokos (unbek.) und Diphilas (= Diphridas) heißen.


465 Von dem Bürgerkrieg auf Rhodos erzählen Diod. XIV 97 und Xen. IV 8, 20. 22. 25 jeder nur einen Teil.


466 Die Chronologie steht, wie BELOCH erkannt hat, durch die Folge der spartanischen Nauarchen fest. Teleutias ist zum ersten Male Nauarch Hochsommer 392/1, Ekdikos 391/0, Teleutias zum zweiten Mal (Xen. IV 8, 23f.) 390/89. Diodor erzählt zuerst die Kämpfe um Korinth unter 394/3 und 393/2; dann den Seekrieg in folgender Ordnung: 1) unter 392/1 Thrasybuls Auszug c. 94; 2) unter 391/0 die Kämpfe bei Rhodos, Agesipolis' Zug gegen Argos, Euagoras' Abfall c. 97. 98; 3) unter 390/89 Thibrons Feldzug und Thrasybuls Tod c. 99. Da er die letzten Ereignisse des Kriegs übergeht, ist damit sein Material erschöpft, und so erzählt er unter 389/8 und 388/7 von griechischen Vorgängen überhaupt nichts. Daß das keine chronologische Erzählung ist, sondern Diodor hier genau wie in der Pentekontaetie die Kapitel des Ephoros willkürlich auf seine Jahre verteilt hat, liegt auf der Hand.


467 Konons Tod und Testament: Lys. 19, 39. 41. Demnach ist Deinons Angabe bei Nepos Con. 5 richtig, im Gegensatz zu der anderen, er sei in der Gefangenschaft gestorben. Daß Aristoph. eccles. 195f. auf Konon zu beziehen sei, halte ich für völlig ausgeschlossen; wer gemeint ist, wissen wir nicht; die Scholien haben auf Konon lediglich geraten.


468 Der Krieg der Perser gegen Euagoras dauert im ganzen 10 Jahre (Isokr. 9, 64. Diod. XV 9, 2; davon sechs nach dem Antalkidasfrieden Isokr. 4, 141) und ist zur Zeit des Panegyrikos Sommer 380 beinahe zu Ende; er hat also 390/89 begonnen; vgl. u. S. 306,1.


469 Euagoras: Diod. XIV 98, wörtlich = Ephoros lb. 18 bei Steph. Byz. Ὠτιεῖς [verschrieben für Κιτιεῖς]. Theopomp fr. 103 J. Über das Bündnis mit Athen erfahren wir Genaueres aus Lys. 19, 21ff.; Aristophanes (vgl. o. S. 241) lebte in Athen nach der Schlacht bei Knidos 394/3 noch vier bis fünf Jahre, also bis 390/89, dann ging er als Gesandter nach Cypern § 23, wo ihn die Athener später hinrichten ließen. Daß hier von der ersten Hilfssendung nach Cypern, nicht von der zweiten unter Chabrias die Rede ist, hätte man nicht bezweifeln sollen. Da Aristophanes Gesandter war, war sein Schiff offenbar nicht unter den zehn von Teleutias abgefangenen (Xen. Hell. IV 8, 24) und konnte später nach Athen zurückkehren (§ 24).


470 Bündnis zwischen Athen und Ägypten: Aristoph. Plutos (aufgeführt 388) v. 178. Akoris' (Hakoris') Bündnis mit Euagoras; Theopomp fr. 103 J.; Kl. Schr. II S. 73.


471 Die Zustände in Athen zeigen deutlich Lysias' Reden 28. 29. 27. 19. 22. Or. 19 (über das Vermögen des Aristophanes) ist eine Verteidigung gegen Anklagen genau derselben Art, wie sie Lysias in den anderen vier Reden erhebt; welcher von diesen (gegen Ergokles, Philokrates, Epikrates, die Kornhändler) der Preis der Gemeinheit zuzuerkennen ist, dürfte schwer zu entscheiden sein. – Weiteres bieten Aristophanes' Ekklesiazusen. Von finanziellen Maßregeln werden hier v. 814ff. erwähnt eine Salzsteuer, eine vorübergehend eingeführte Kupferwährung und die Einführung einer τεττερακοστή durch Euripides, die auch nichts einbrachte.


472 Falls nämlich, im Anschluß an die Scholien, die dunkle Anspielung bei Aristophanes eccles. 356, vgl. 203 (o. S. 246, 1), richtig so gedeutet wird. Dagegen WILAMOWITZ, Ber. Berl. Ak. 1921, 736.


473 [Die Münzunion: Herakles als Kind die Schlangen würgend; Beischrift ΣΥM, Rückseite Stadtwappen und Namen. S. WADDINGTON und jetzt REGLING. Byzanz, Samos, Iasos, Rhodos und zwei andere Städte.].


474 Die Zeit des Zuges Thrasybuls (Xen. IV 8. 25ff. vgl. 31. Diod. XIV 94, wonach er bei Lesbos durch Sturm 23 Trieren verliert) wird durch Aristophanes' Plutos (Anfang 388) sicher datiert; derselbe ist deutlich nach seinem Auszug, aber vor seinem Tod aufgeführt (v. 550). Dazu stimmt die aus Xenophon zu gewinnende Chronologie. Nur ist zu beachten, daß Xenophon zunächst Thrasybuls Feldzug und die weiteren Kämpfe am Hellespont im Zusammenhang bis Ende 388 erzählt (IV 8, 25-39) und dann mit V 1, 1 die gleichzeitigen Kämpfe auf Ägina nachholt. Pamphilos' Mißgeschick auf Ägina V 1, 2 fällt noch ins J. 389 (Arist. Plut. 174), im Spätsommer dieses Jahres wird Teleutias (Nauarch 390/89) durch Hierax ersetzt (V 1, 3), Spätsommer 388 tritt Antalkidas an dessen Stelle (V 1, 6); hier wird dann mit Nikolochos' Hilfszug nach Abydos an den Schluß von IV 8 angeknüpft. – Daß Thrasybul die Expedition beantragt hat, sagt Lys. 28, 4. Seine Operationen haben sich bis ins J. 388 ausgedehnt; sein Aufenthalt auf Lesbos mag, wie BELOCH vermutet, in den Winter 389/8 fallen. – Auf die thrakischen Verhältnisse bezieht sich das Fragment IG II/III2 22; ferner IG II/III2 21, wo Chabrias erwähnt wird, der vielleicht mit Thrasybul zusammen in Thrakien operiert hat, ehe er nach Korinth ging. Später ist Iphikrates für Seuthes eingetreten: Nepos Iph. 2, 1. – Thasos (vgl. Xen. V 1, 7): IG II/III2 24. 25. Klazomenä (vgl. Ephoros lb. 19 fr. 78 J. bei Steph. Byz. Χυτόν. Aristot. pol. V 2, 12): II/III2 28. DS.3 136; beide Dekrete erwähnen die Einführung der εἰκοστή durch Thrasybul. Dekret für einen Chier aus dem J. 388/7 IG II/III2 23. Die Amphiktionie von Delos wird schon 390/89 wieder von Athen verwaltet: IG II/III2 1634. – Zu Byzanz vgl. Demosth. 20, 60.


475 Krieg auf Ägina: Xen. V 1, 1-5; die Athener haben sich fünf Monate auf der Insel behauptet, in der zweiten Hälfte von 389.


476 Pamphilos' Prozeß: Aristoph. Plut. 174 mit den Scholien (Platon fr. 14 KOCK); vgl. BELOCH, Att. Pol. 327ff.


477 Thrasybuls Tod: Xen. IV 8, 30. Diod. XIV 99. Nepos Thrasyb. 4, 4. Aristoph. Plut. 550 ὑμεῖς οἵπερ (φατὲ) καὶ Θρασυβούλῳ Διονύσιον εἶναι ὅμοιον.


478 Es ehrt Xenophon, der so viel Schlimmes von Athen zu erzählen hat, daß er diese Vorgänge verschweigt und durch die Worte καὶ Θρασὺβουλος μὲν δὴ μάλα δοκῶν ἀνὴρ ἀγαϑὸς εἶναι οὕτως ἐτελεύτησεν ersetzt.


479 Die inneren Vorgänge und den Prozeß des Ergokles (vgl. Demosth. 19, 180) kennen wir nur aus Lysias or. 28. 29. In dieselbe Zeit gehört die Rede gegen Thrasybul, die Harpokr. wiederholt unter Lysias' Namen zitiert, mit dein Zusatz εἰ γνήσιος (fr. 112 bis 119). Das ist gleichgültig; ein echtes Produkt der Zeit war sie jedenfalls, vielleicht aber eine Broschüre in Redeform, keine wirkliche Prozeßrede.


480 Hinrichtung des Nikophemos und Aristophanes: Lys. or. 19. Sie ist wahrscheinlich durch die Truppe des Chabrias (u. S. 263) ausgeführt; denn der anschließende Prozeß, in den Lysias' Rede gehört, fällt nach § 50 frühestens Ende 387. Hierher gehört wohl auch die Notiz aus einer zweiten Rede des Lysias über denselben Gegenstand bei Harpokr. Χύτροι (fr. 5): ἐπειδὴ τοίνυν τοὺς Χύτρους ὁ Δημάρατος ἑάλω προδιδούς.


481 Agyrrhios: Xen. IV 8, 31. Diod. XIV 99, 5. Plato com. fr. 185 [I 652 KOCK].


482 Krieg am Hellespont: Xen. IV 8, 31-39. V 1, 6. 7. 25 [wo Diotimos nachträglich genannt wird, vgl. Lys. 19, 50; derselbe hatte vorher gegen Sikyon operiert: schol. Aristid. p. 275 DINDORF].


483 Krieg bei Ägina: Xen. V 1, 5-9.


484 Teuerung in Athen: Lys. 22, 8 [zur Zeitbestimmung WILAMOWITZ, Arist. II 374].


485 Hekatomnos' Verhalten: Diod. XV 2, 3. Isokr. 4, 162.


486 Chabrias: Xen. V 1, 10-13. Demosth. 20, 76. Nepos Chabr. 2, 2. Diod. XIV 110, 5. XV 2, 4.


487 Die Vorgänge in Olympia: Diod. XIV 109. Lysias' Rede (or. 33) ist durch Dion. Hal. de Lys. 29 teilweise erhalten; sie illustriert drastisch die allgemeine politische Situation und zeigt, daß die Koalition, die Anfang 386 zum Ziele führte, damals bereits in der Bildung begriffen war. Antalkidas' Nauarchie: Xen. V 1, 6.


488 Die angebliche Feindschaft zwischen Agesilaos und Antalkidas Plut. Ages. 23 hat schwerlich historische Bedeutung. Mit Antalkidas' Politik war Agesilaos vollkommen einverstanden; er hat bei ihrer Durchführung entscheidend mitgewirkt.


489 Die Formel des Friedens: Xen. V 1, 31 = Diod. XIV 110. Isokr. 14, 10. Tiribazos und Ariobarzanes: Xen. V 1, 28. Antalkidas am Perserhof: Plut. Artax. 21f. Pelop. 30. Athen. II 48 e. Älian v.h. XIV 39. Rücksicht auf Euagoras: Justin VI 6. Diod. XIV 110, 5.


490 Die Tochter heißt Apame, Plut. Art. 27.


491 Agesipolis gegen Argos: Xen. IV 7, vgl. V 1, 29. Diod. XIV 79, 5 (verschrieben Agesilaos).


492 Über Dionysios' Politik: KÖHLER, MAI. I.


493 Die Vorgänge im Hellespont hat Xenophon durch die gespreizte Manier, in die er nicht selten verfällt, namentlich wenn er wie hier über ihm unangenehme Dinge möglichst rasch hinwegkommen will, sehr unklar und ungenügend erzählt. Eine wesentliche Ergänzung gibt Polyän II 24. Ferner das Bruchstück eines Psephismas für Phanokritos von Parion, der die athenischen Feldherrn περὶ τῶν νεῶν τοῦ παράπλου [nämlich des Antalkidas] gewarnt hatte: IG II/III2 29. DS.3 137. Daß Kephalos hier in seinem Antrag ausdrücklich hervorhebt: καὶ εἰ οἱ στρατηγοὶ ἐπίϑοντο, ἑάλωσαν ἂν αἱ τριήρεις αἱ πολέμιαι, bereitet die peinliche Anklage gegen Thrasybul vor; vgl. Lys. 26, 23: Thrasybul von Kollytos (§ 13. 21) τὰς ναῦς προὔδωκε καὶ τὴν πόλιν περὶ σωτηρίας βουλεύεσϑαι πεποίηκε; die Gefangenen müssen für ihre Freigebung 30 Minen aufbringen, woraus ihm ein weiterer Vorwurf gemacht wird, ib. 24. Thrasybuls Expedition auch Demosth. 57, 38. 42. Seuthes' Übertritt: Aristid. panath. p. 282 DINDORF.


494 Teleutias auf Ägina: Xen. V 1, 13ff.


495 Die Zeit des Antalkidasfriedens unter dem Archon Theodotos 387/6 (Diod. XIV 110. Aristid. II p. 370 DINDORF; vgl. o. S. 143,1) ist genauer dadurch bestimmt, daß das vor dem Frieden abgefaßte Psephisma für Klazomenä IG II/III2 28. DS.3 136 unter Theodotos, natürlich in den ersten Monaten seines Amtsjahres, beschlossen ist. Die Operationen im Hellespont fallen offenbar in den Herbst, ebenso die des neuen Nauarchen Teleutias auf Ägina; der Friede kann erst Anfang 386 zum Abschluß gekommen sein. Vgl. SWOBODA, MAI. VII 180ff.


496 Sträuben Athens: Plato Menex. 245 b ff. Aristid. I p. 282 DINDORF.


497 Annahme und Ausführung des Königsfriedens: Xen. V 1, 29ff. Wie Aristides I 283 mit den Scholien III 277 DINDORF dazu kommt, die Verurteilung des Epikrates und seiner Mitgesandten (s.S. 249) auf den Königsfrieden von 387/6 zu beziehen, ist klar; es liegt eine gleichartige Notiz zugrunde wie das Exzerpt aus Philochoros bei Didymos p. 7, 17ff. Auch in diesem wird ja bei den vom König 392 gebotenen, aber von Athen verworfenen Friedensbedingungen Antalkidas als Vermittler genannt und die Gesandtschaft nach Sparta sowie die Verurteilung des Epikrates, Andokides, Kratinos, Eubulides unmittelbar daran angeknüpft; wer nicht genau aufpaßte, mußte das auf den Königsfrieden 387/6 beziehen. In Wirklichkeit haben nach diesem keine Verurteilungen von Gesandten stattgefunden, was, wie STÄHELIN, Klio V 56ff., mit Recht hervorhebt, durch Isokrates paneg. 177 bestätigt wird: Theop. Hell. S. 54, 1.


498 Die wichtigste Quelle für die Erkenntnis der Zustände Griechenlands sind Isokrates' Schriften, der Panegyrikos, die Friedensrede und der Brief an Archidamos, und der Philippos, die von dem ständig wachsenden Elend ein sehr lebendiges Bild geben und für die wahren Aufgaben der Nation Sinn und Verständnis haben, welche die auf ein Parteiprogramm eingeschworenen Schriftsteller wie Xenophon und Demosthenes nicht zu sehen vermögen. Mit dem gründlichen Studium dieser Schriften muß beginnen, wer die griechische Geschichte des vierten Jahrhunderts und die Zeit Philipps verstehen lernen will. – Über die wirtschaftlichen Zustände s. vor allem die sehr wertvolle Zusammenstellung bei BELOCH, Griech. Gesch. II 336ff., die aber meines Erachtens zu optimistisch gefärbt ist. Eine kurze Skizze habe ich in meiner Schrift: Die wirthschaftl. Entwickelung des Alterthums, 1895 (jetzt Kl. Schr. I S. 82ff.) gegeben.


499 Über die Landwirtschaft vgl. Xonophons Oekonomikos und BELOCH Gr. Gesch. II 345.


500 Sklavenimport in Phokis: Timäos fr. 11 J. bei Athen. VI 264 c = 272 b.


501 Über die sozialen Bewegungen vgl. PÖHLMANN, Geschichte des antiker. Socialismus und Communismus I. II, der aber schon im Titel Gesichtspunkte zum Ausdruck bringt, die meines Erachtens nicht zutreffend sind.


502 Vgl. auch soph. 223 d und zahlreiche ähnliche Äußerungen gerade bei Plato, daneben natürlich bei den Rednern cet. Diese Stellen sollten BÜCHER und seine Gesinnungsgenossen beherzigen, statt sich in Hirngespinsten über Oikenwirtschaft und Stadtwirtschaft und die »Autarkie« des Oikos und der Stadt zu ergehen.


503 Es ist dabei noch zu berücksichtigen, daß ein ansehnlicher Teil der späteren Bürger aus Fremden bestand, die zum Teil das Bürgerrecht erhalten (Isokr. 8, 49f.), in noch größerer Zahl aber trotz aller Gesetze sich in das Bürgerrecht eingedrängt hatten; tatsächlich hat offenbar der bürgerliche Nachwuchs den Abgang nicht mehr ausgeglichen.


504 Megara: Isokr. 8, 117. Xen. mem. II 7, 6.


505 Kos: Diod. XV 76, 2. Strabo XIV 2, 19.


506 Weiteres über die Entwicklung des Hellenismus in Vorderasien s. im nächsten Band. [Vgl. auch ED. MEYER, Blüte und Niedergang des Hellenismus in Asien, 1925].


507 Tributerhebung auf den Inseln (τοὺς νήσους δασμολογεῖν): Isokr. 4, 132, vgl. 175; Panathen. 67. Euboea ist bis 377, die Kykladen bis 376 Sparta untertan. Harmosten: Isokr. 4, 117. Xenoph. rep. Lac. 14, 2. 4. Hell. VI 3, 18. 4, 2.


508 Vgl. die Stellung Eduards VII. in England!


509 Über Agesipolis: Xen. Hell. V 3, 20. Ephoros, der ihn als Vertreter der Friedenspolitik und Gegner der Unterdrückungstendenzen des Agesilaos hinstellt (Diod. XV 19, 4, vgl. Plut. Ages. 20), übertreibt ohne Zweifel.


510 [Agesilaos setzt die Verbannung seines Gegners Lysandridas in Sparta durch, dessen Mutter und Schwester getötet: Theopomp fr. 240 JAC. (Athen. XIII 609 b) – alte Opposition in Sparta!].


511 Über die Geschichte der folgenden Zeit s. außer SIEVERS (o. S. 5,1) vor allem E. V. STERN, Gesch. der spart. und theban. Hegemonie vom Königsfrieden bis zur Schlacht bei Mantinea, Dorpat 1884, der, wenn er auch Agesilaos und Xenophons Bericht mehrfach zu günstig beurteilt, doch vielfach eine gesunde Reaktion gegen die Einseitigkeiten der von NIEBUHR begründeten und seitdem namentlich durch GROTE herrschend gewordenen Auffassung bezeichnet. Über viele Einzelheiten sind wir auch hier infolge des absichtlichen Schweigens Xenophons nur ungenügend unterrichtet.


512 Ephoros (Diod. XV 6, vgl. 19, 1) hat die Darstellung dieser Zeit mit einer allgemeinen Schilderung der von Sparta in den einzelnen Städten geübten Gewalttätigkeiten begonnen, die dann durch das Schicksal der größeren Städte Mantinea, Olynth, Phlius, Theben weiter illustriert werden. Man hält diese Angaben meist für unhistorisch; daß sie im wesentlichen zutreffend sind, bestätigt nicht nur Diod. XV 40, sondern auch Isokr. 4, 115f. πελτασταὶ τὰς πόλεις καταλαμβάνουσιν ... οἱ πολῖται πρὸς ἀλλήλους μάχονται, πλείους δὲ πόλεις αἰχμάλωται γεγόνασιν ἢ πρὶν εἰρήνην ἡμᾶς ποιήσασϑαι cet. Eine Andeutung gibt auch Xen. V 2, 8 οἱ δὲ ἐκ Φλιοῦντος φυγάδες αἰσϑα νόμενοι τοὺς Λακεδαιμονίους ἐπισκοποῦντας τῶν συμμάχων ὁποῖοί τινες ἕκαστοι ἐν τῷ πολέμῳ αὐτοῖς ἐγεγένηντο; vgl. VI 3, 7.


513 Korinth: Xen. V 1, 34. Diod. XV 40, 3.


514 Megara steht Xen. V 4, 18. 41. 55. 58 offenbar auf seiten der Spartaner, ist aber nach Diod. XV 40, 4 demokratisch geblieben.


515 Mantinea: Xen. V 2. Diod. XV 5. 12 (unter 386/5 und 385/4). Ephoros fr. 79 J. Pausan. VIII 8, 7f. Isokr. 4, 126. 8, 100. Polyb. IV 27, 6. Nach Ephoros (Diod. XV 5, 3) beginnen die Spartaner den Krieg οὐδὲ δύο ἔτη φυλάξαντες τὰς κοινὰς σπονδάς, also Ende 385. Daß Theben den Spartanern Hilfstruppen gesandt hat, halte ich auf Grund von Plut. Pelop. 4. Pausan. IV 13, 1 (u. S. 399,2) doch für wahrscheinlich (vgl. Isokr. 14, 27f.), trotz STERN S. 36, wenn auch die Ausmalung des Kampfes Phantasie ist.


516 Phigalia: Diod. XV 40, 1.


517 Phlius: Xen. V 2, 8ff. 3, 1O ff. 21ff. (vgl. IV 2, 16. 4, 15). Diod. XV 19, 3 (unter 383/2). Isokr. paneg. 126 (vgl. Phil. 100). Über die Chronologie u. S. 299 Anm.


518 Kleitor und Orchomenos: Xen. V 4, 36f.


519 Zustände in Böotien: Xen. Hell. V 4, 46, vgl. 49. 55; das Amt der Böotarchen abgeschafft, an ihrer Stelle Polemarchen, vgl. u. S. 365.


520 Wiederherstellung Platääs: Pausan. IX 1, 4, vgl. Xen. V 4, 14. Isokr. 14, 12f.


521 Theben heerespflichtig: Isokr. 14, 28, vgl. o. S. 290,1.


522 Über Thebens Politik Xen. V 2, 14. 27. 33. 34.


523 Daß Phöbidas im Auftrag der spartanischen Regierung handelte, ist schon bei Plut. Ages. 23f. mit Recht vermutet und evident; Xenophon gibt natürlich die offizielle Version.


524 Über das Datum u. S. 298,5.


525 Besetzung Thebens: Xen. V 2, 25ff. Diod. XV 20 (382/1 v. Chr.). Plut. Pelop. 5. de genio Socr. 1.


526 Die Verurteilung des Phöbidas (bei Xen. übergangen) wird bei Diod., Plut., Nepos Pelop. 1, Polyb. IV 27, 6 erwähnt und ist gewiß historisch.


527 Also ist der Gesandte nach Persien 367 nicht mit ihm identisch.


528 Den Bestand der spartanischen Herrschaft im Norden müssen wir aus den zerstreuten Notizen bei Xenophon und Diodor herstellen.


529 Heeresfolge der Akarnanen, Phoker, Lokrer: Diod. XV 31. Xen. V 4, 60. VI 3, 1. 4, 9; der Thessaler: Xen. V 3, 9. Heraklea: Xen. VI 4, 9. 27. Für den Westen: Xen. V 4, 65. VI 2, 3. 23. Diod. XV 36, 5.


530 Iason, als dessen πατήρ Xen. VI 4, 24 Lykophron bezeichnet zu werden scheint (vgl. aber PAHLE, Fl. Jahrb. 1866, 532), erscheint zuerst bei der Intervention in Hestiäa Diod. XV 30 (vgl. Xen. V 4, 56), die vor 379 fallen muß. Eine Anzahl Geschichten, wie er sich das große Vermögen seiner Mutter und seiner Brüder nutzbar macht, erzählt Polyän VI 1.


531 Die Geschichte Makedoniens in dieser Epoche ist nur ganz unzulänglich überliefert; die hier gegebene Skizze kann nur auf ungefähre Richtigkeit Anspruch machen. – Amyntas, Vater Philipps, setzt die Grenzen inter Dolichanos et Elimiotes in Perrhaebia fest: Annual Brit. Sch. Athens XVII 194 (Inschrift Trajans). – Heillos zerrüttet ist die Königsfolge und Chronologie, die auch VON GUTSCHMID, Kl. Schr. IV 35ff. nicht mit Sicherheit hergestellt hat, trotz mancher richtiger Bemerkungen, zumal er nach Regierungsjahren anstatt nach chronographischen Königsjahren rechnet. Als sicher kann gelten, daß das eine Jahr der Regierung Alexanders II. = 369/8 v. Chr., Amyntas' III. letztes Jahr mithin = 370/69 ist, ebenso daß Archelaos' Tod (= dem ersten Jahr seines Nachfolgers) in 399/8 fällt. Wir haben für die Königsliste vier Quellen: 1. Diodor XIV 37. 84. 89. 92. XV 60, exzerpiert von Euseb. I p. 227. 2. Die Liste des Synkellos p. 482. 494f. 500 (= p. 498 marg.). 3. Die Liste des Africanus (vgl. GELZER, Africanus I 155ff.), erhalten Exc. Barb. p. 43 b (wo, wie GELZER erkannt hat, die 6 J. des Amyntas an falsche Stelle geraten sind. 4. Die Liste des Eusebius I p. 229, im Kanon und in der series regum, die zwischen Synkellos und Africanus in der Mitte steht. Die Daten sind:


Fußnoten

Die Summe ist bei Diodorum 1 zu hoch (in Wirklichkeit wäre wohl das eine Jahr des Pausanias seinem Vorgänger oder Nachfolger zuzurechnen), bei Synkellos um 2 zu klein. Im übrigen scheint klar zu sein, daß Diodor die offizielle Rechnung geben will, während die anderen die tatsächlichen Regierungen berücksichtigen. Sicher ist nur, daß Aëropos noch 394 regierte (Polyän II 1, 17); im nächsten Jahr mag Amyntas III. zuerst aufgetreten sein (falls er nicht in Diodors Liste mit Amyntas II. zusammengeworfen ist), während er den Hauptteil des Landes erst viel später in seine Gewalt bekam und dann noch einmal, um 384-382, von Argäos verdrängt wurde. Weiter ist nicht zu kommen.


532 Krateuas ein paar Tage König: [Plato] Alcib. II 142 d = Älian. v.h. VIII 9.


533 Archelaos' Sohn (offenbar ein Bastard, der bei seinem Tode schon erwachsen war): Arist. pol. V 8, 11; er ist wahrscheinlich identisch mit dem ersten bei den Chronographen genannten Amyntas und mit Ἀμύντας ὁ μικρός, den Derdas ermordet Arist. pol. V 8, 10.


534 Amyntas ὁ Ἐρριδαίου oder Ἀρριαδαίου, so in den Urkunden benannt zum Unterschied von seinem Vorgänger oder Rivalen, DS.3 135, 157, ist nach Synk. p. 500 ein Enkel des Amyntas, des Bruders des Perdikkas II., dagegen nach Älian v.h. XII 43. Justin VII 4, 3 ein Sohn des Menelaos (Bd. IV 1, 724); in Wahrheit wird er dessen Enkel gewesen sein. Als ὑπερέτης Ἀερόπου bezeichnet bei Älian 1. c.


535 Amyntas, die Illyrier und Olynth: Diod. XIV 92, 3 = XV 19, 2. Xen. V 2, 12f. 38. Justin VII 4, 6; vgl. Isokr. 6, 46 (= Älian v.h. IV 8).


536 Vertrag mit den Chalkidiern: DS.3 135. SWOBODA, Arch.-epigr. Mitth. VII.


537 Rückführung durch die Thessaler: Diod. XIV 92, 3. [Durch eine Verwechslung behauptet Demosth. 23, 111, die Thessaler hätten ihn verjagt; ebenso schol. Aesch. 2, 26.].


538 Derdas von Elimia: Xen. V 2, 38.


539 Entwicklung der Macht Olynths: Xen. V 2, 11ff. Die Zahl der Hopliten ist verschrieben.


540 Torone: V 3, 18.


541 Die Bezeichnung des Einheitsstaats in dem Vertrag mit Amyntas ist τὸ κοινόν oder Χαλκιδεῖς. Damals sind ihnen feindlich Amphipolis, Akanthos, die Bottiäer (Spartolos, vgl. Xen. V 3, 6) und Mende (auf Pallene).


542 Zu Eudamidas Äneas 27, 7.


543 Chronologie. Im wesentlichen hat JUDEICH, Kleinas. Stud. 137ff. die richtigen Daten gefunden; den Ansätzen von FABRICIUS, Rh. Mus. 48, 456ff. und BELOCH, Gr. Gesch. II 228 vermag ich nicht überall zuzustimmen (Diodor hat die Begebenheiten auf die J. 383/2-380/79 verteilt). Agesipolis starb nach der Agiadenliste im Sommer 380: Diod. XV 23 (vgl. Forsch. II 511). Sein Tod kann nicht in dasselbe Jahr mit Teleutias' Tod fallen, da dieser frühestens etwa im Mai gefallen ist (vgl. Xen. V 3, 3 προιόντος τοῦ χρόνου), darauf ein neues Heer ausgehoben wird (V 3, 8), und Agesipolis eine Anzahl von Einzelunternehmungen ausgeführt hat (V 3, 18). Also ist Teleutias Mai 381 gefallen, Agesipolis etwa Juli oder August 381 ausgerückt. Dazu stimmt, daß die Belagerung von Phlius längere Zeit nach seinem Auszug beginnt, also Herbst 381, und nach 20 Monaten zu Ende ist, also Anfang Sommer 379, vor der Kapitulation von Olynth. Zur Zeit der Veröffentlichung des Panegyrikos Sommer 380 waren beide Belagerungen im Gang (Isokr. 4, 126). Mit der Einnahme beider Städte noch weiter hinabzugehen und sie nach der Befreiung Thebens anzusetzen, wie FABRICIUS will, ist unmöglich (vgl. Beloch l.c.); denn dann wären beide Heere sofort gegen Theben vorgegangen, während beide nach Xenophons ausdrücklichen Angaben entlassen und aufgelöst wurden (V 3, 25. 26). – Teleutias ist offenbar erst zu Ende des Sommers 382 nach Olynth gekommen; denn für die V 2, 38-13 berichteten Operationen ist kein größerer Zeitraum nötig. Mithin fällt der Ausbruch des Kriegs und die Besetzung Thebens ins J. 382, in Übereinstimmung nicht nur mit Diodor, der die Besetzung Thebens unter 382/1 erzählt, sondern auch mit Aristid. I p. 419 DINDORF, der sie in die Zeit der Pythien, d.i. August 382, setzt.


544 Olynthischer Krieg: Xen. V 2, 3. Diod. XV 19-23. Ephoros folgt, von einigen Zusätzen und Entstellungen abgesehen, im wesentlichen Xenophon, auch in dem Schlußpassus über Spartas Machtstellung XV 23, 3f. = Xen. V 3, 27. Xenophon hebt mit Absicht allein das Hilfsgesuch von Akanthos und Apollonia hervor, während der Krieg vor allem für Amyntas geführt ist; vgl. Isokr. 4, 126. 6, 46. Diod. XV 19, 3.


545 Über die militärische Organisation Xen. V 2, 21f. (im J. 382), vgl. VI 2, 16. Die Kreise Diod. XV 31 (im J. 378). KROMAYER, Beitr. zur Alten Gesch. III 270, nimmt an, daß das Stadtgebiet Spartas außerhalb der Organisation blieb. Stärke des Heeres Diod. XV 32, 1.


546 Kephalos' Äußerung: Aeschin. 3, 194 = Dem. 18, 251. Er ist erster Gesandter bei dem Vertrage mit Chios.


547 Verurteilung des Agyrrhios: Demosth. 24, 134.


548 Hinrichtung des Dionysios: Demosth. 19, 180. Prozeß des Thrasybul: Demosth. 24, 134, vgl. Lys. 26, 23 und o. S. 267, 2. Beschuldigung des Diotimos: Lys. 19, 50. – Aus Lysias' Rede 26 gegen Euandros, den Archon von 382, lernen wir das damalige Treiben kennen; Erfolg hat diese Anklage nicht gehabt, dagegen die des Leodamas ib. § 13. In der Rede wird Thrasybul des Verrats der Böoter beschuldigt § 23, im Widerspruch mit IG II/III2 43 Zl. 77 und Aeschin. 3, 138.


549 Im allgemeinen vgl. Photios' Exzerpt aus Theopomp lb. 12 (fr. 103 J.) ὡς Ἀϑηναίων ἡ πόλις ταῖς πρὸς βασιλέα συνϑήκαις ἐπειρᾶτο ἐμμένειν, Λακεδαιμόνιοι δὲ ὑπέρογκα φρονοῦντες παρέβαινον τὰς συνϑήκας.


550 Verbündete Athens: Isokr. 14, 27 (Chios, Mytilene, Byzanz), vgl. IG II/III2 43 Zl. 24. 69; unter den dort aufgezählten Mitgliedern des neuen Seebunds waren die zuerst genannten, nach der Schrift Chios, Mytilene, Methymna, Rhodos, Byzanz schon vorher mit Athen verbündet [ebenso Theben seit 378], s. FABRICIUS, Rhein. Mus. 46, 589. Gött. Gel. Anz. 1893, 932. Das bestehende Bündnis mit Methymna wird IG II/III2 42. DS.3 149 Zl. 5 erwähnt. – Private Intervention Athens (Triere des Makartatos) in Kreta, die zum Konflikt mit Sparta zu führen droht: Isaeos 11, 49. Makartatos findet in den dortigen Händeln den Tod. Vgl. Theop. Hell. S. 43.


551 Über die Bundesmünzen von Rhodos usw. (HEAD, Hist. num. p. 495 cet.) s. WADDINGTON, Rev. num. 1863, 223. BELOCH, Griech. Gesch. II 216, 2, der die Zeit richtig bestimmt zu haben scheint.


552 περὶ τῶν Κυκλάδων νήσων ἀμφισβητοῦμεν (Athen und Sparta:) Isokr. 4, 136. Über Delos BELOCH, Gr. Gesch. II 232, 6.


553 Vertrag mit Chios: IG II2 34f. DS.3 142; mit Byzanz IG II/III2 41. DS.3 146; Vertrag mit Hebrytelmis: IG II/III2 31. DS.3 138, vgl. HÖCK, Hermes 26, 454. Kotys regiert 24 J., 383-360: Harpokr. s.v. Auf Iphikrates' Kriege in Thrakien beziehen sich zahlreiche Strategeme bei Polyän. Die Zeit ergibt sich daraus, daß Menestheus, sein Sohn von der Thrakerin, im J. 356/5 Stratege ist.


554 Beziehungen zu Olynth: Xen. V 2, 14.


555 Auf die Besetzung der Kadmea bezieht sich die Namenliste (etwa die Flüchtlinge?) IG II/III2 37.


556 Zerstörung der στήλη in Theben: Aristid. I 283 DINDORF.


557 Forderung der Ausweisung der Flüchtlinge: Plut. Pelop. 6.


558 Wenn Isokrates paneg. 16 sagt: τῶν Ἑλλήνων οἱ μὲν ὑφ᾽ ἡμῖν, οἱ δ᾽ ὑπὸ Λακεδαιμονίοις εἰσίν, so ist das absichtliche Übertreibung, vgl. u. S. 362, 1.

559 Besetzung der griechischen Städte: Isokr. 4, 137, vgl. 123. Hierher gehört wohl die Art, wie Autophradates Ephesos überrumpelt: Polyän VII 27, 2.


560 Vgl. auch Kl. Schr. II S. 72ff.


561 Chabrias in Ägypten: Demosth. 20. 76. Diod. XV 29 unter 377/6 bei dem neuen Angriff des Pharnabazos (u. S. 312f.), was entschieden falsch ist, da Chabrias 379 schon wieder in Athen Stratege ist. Nepos Chabr. 2, 1. 3, 1 hat diesen Zug des Chabrias nach Ägypten mit dem von 361 zusammengeworfen; 2, 1 nam Nectanebim adiutum profectus regnum ei constituit mag dagegen richtig sein: Kl. Schr. II S. 74, 1. Χαβρίου χάραξ bei Pelusium Strabo XVI 2, 33. Plin. V 68; Χαβρίου κώμη im Delta Strabo XVII 1, 22.


562 Die Chronologie ist von JUDEICH, Kleinas. Studien 117ff. und anderen recht verkehrt behandelt; die richtigen Daten gibt BELOCH, Gr. Gesch. II 219. Daß Diodor den Krieg gegen Euagoras in unmittelbarem Anschluß an den Königsfrieden (vgl. XIV 110, 5 = XV 2) unter 386/5 und 385/4 erzählt, beweist natürlich gar nichts. Zur Zeit des Panegyrikos 380 dauert der Krieg sechs Jahre (4, 41) und ist beinahe zu Ende; das ist natürlich vom Königsfrieden an gerechnet (386/5-381/0). Der ganze Krieg dauert zehn Jahre (Isokr. 9, 64. Diod. XV 9, 2), also 390/89-381/0. Diodor sagt ausdrücklich, daß nur in den beiden letzten Jahren ernstlich gekämpft wurde, also 382/1 und 381/0. Der dreijährige Krieg gegen Ägypten fällt nach Isokr. 4, 141 vor den entscheidenden Angriff auf Euagoras, also etwa 385-383, vielleicht auch ein Jahr früher. Ihn vor den Königsfrieden zu setzen, wie JUDEICH will, ist schon darum unmöglich, weil Pharnabazos bis 387 in seiner Satrapie war (Xen. V 1, 28), verkennt aber auch die ganze Situation der Perser vor dem Frieden. – In diesen und die folgenden Kriege gehören die in Kilikien von Tiribazos, Pharnabazos und einem Unbekannten (meist für Datames erklärt, was gewiß falsch ist) geprägten Münzen mit aramäischer und griechischer Legende, s. BABELON, Les Perses Achém. p. XXIX ff. u.a.


563 Diodor erzählt den Krieg gegen Euagoras XV 2-4. 8f. sehr unvollständig: Photios' Auszug aus Theopomp Philipp. lb. XII (fr. 103 J.) und Isokrates paneg. 140f. 153. 161. Euag. 57ff. zeigen, wie viel er übergangen hat; vgl. auch Polyb. XII 25f, 2 über Ephoros' Darstellung der Seeschlacht bei Cypern. Den dreijährigen Krieg gegen Ägypten kennen wir nur aus Isokrates (vgl. auch Kl. Schr. II S. 73). Wer in dem βασιλεὺς τῶν βαρβάρων (RHODOMANN Ἀράβων) steckt, der Euagoras unterstützt (Diod. XV 2, 4), ist nicht zu sagen.


564 Über Tiribazos' Heer Isokr. 4, 124. 134. 135.


565 Der Nauarch Glos auch Äneas 31, 35. – Glos unterdrückt durch List die widersetzlichen Ionier: Polyän VII 20, vgl. Isokr. 4, 153.


566 Tiribazos' Gefangennahme außer bei Diod. und Theopomp auch Polyän VII 14, 1. Plut. de superstit. 8.


567 Glos' Empörung als bevorstehend angekündigt Isokr. 4, 141.


568 Euagoras und Sparta: Theopomp. Isokr. 4, 135.


569 Kriegskosten: Isokr. 9, 60. Zum Krieg gegen Euagoras gehört Isokr. paneg. 153.


570 Prozeß des Tiribazos Diod. XV, 10f.


571 Euagoras' Tod: Theopomp fr. 103 J. Arist. pol. V 8, 10. Diod. XV 47, 8 [flüchtig exzerpiert]. Die Wirren sind in Isokrates' Nikokles mehrfach angedeutet; im Euagoras benutzt er den plötzlichen Tod zu einer prächtigen Phrase 9, 71.


572 Leichenfeier: Isokr. 9, 1.


573 Nikokles' Politik: Isokr. 3, 31ff. und sonst.


574 Glos und Tachos: Diod. XV 10. 18. 19, 1.


575 cum Autophradates iussu regis bello persequere tur eos qui defecerant Nepos Dat. 2, 1 (2, 5 heißt Ariobarzanes fälschlich praefectus Lydiae et Ioniae totiusque Phrygiae; er war nur Satrap des hellespontischen Phrygien, mag aber allerdings den Posten des Oberkommandos in Kleinasien erhalten haben).


576 Datames gegen Thuys (vgl. Theopomp fr. 179 J. = Älian v.h. I 27; er ist identisch mit dem Paphlagonenkönig, der etwa 15 Jahre früher mit Agesilaos ein Bündnis schloß: o. S. 204. Theop. Hell. S. 26) und Aspis: Nepos Dat. 2-4. Vgl. meine Geschichte des Königreichs Pontos p. 27.


577 Perikles von Lykien: Theopomp fr. 103 J. (gegen Telmissos). Polyän V 42 (gegen Charimenes von Milet, offenbar einen Söldnerführer, dem er bei Phaselis auflauert; jener entkommt aber verkleidet zu Lande). Wir haben von ihm zahlreiche Münzen; ferner wird er in Inschriften von Timiusa, Arneä und vor allem Limyra genannt (Tituli Lyciae ed. KALINKA no. 67. 83. 103. 104. 132. 133), in no. 104 wahrscheinlich als Sieger über Artembares (Artuampara). Letzterer trägt auf einer Münze (SIX, rev. num. 1877, p. 63 no. 221. BABELON, Les Perses Achém. p. CVI u.a.) persische Tracht und wird in einer Inschrift von Tlos (Tit. Lyc. 29 Zl. 7) wahrscheinlich als »Meder« bezeichnet (Bd. IV 1, 148); ferner ist er 11, 3 in Pinara genannt.

578 Hekatomnos: nach Suid. s.v. Δέξιππος fordert dieser, ein Arzt aus Kos, von Hekatomnos zum Lohn für die Heilung seiner Kinder das Versprechen τοῦ παῦσαι τὸν πρὸς Κᾶρας τότε αὐτῷ ἐνεστῶτα πόλεμον. Im allgemeinen Isokr. paneg. 161f. Λυκίας οὐδ᾽ εἷς πώποτε Περσῶν ἐκράτησεν. Ἑκατόμνως δ᾽ ὁ Καρίας ἐπίσταϑμος τῇ μὲν ἀληϑείᾳ πολὺν ἤδη χρόνον ἀφέστηκεν, ὁμολογήσει δ᾽ ὅταν ἡμεῖς βουληϑῶμεν.


579 Artaxerxes gegen die Kadusier: Diod. XV 8, 5. 10, 1. Trog. prol. 10. Plut. Artax. 24f. Nepos Dat. 1, 2.


580 Nektanebis I. begegnet uns in den ägyptischen Tempelinschriften ziemlich häufig; er hat das ganze Land beherrscht und in Philae, Edfu, Theben, Abydos, Memphis, Heliopolis u.a. gebaut. Aus seinem ersten Jahr stammt ein Edikt, welches den Zehnten von allen in Naukratis über See eingeführten Waren und von allen dort gearbeiteten Fabrikaten der Göttin Neit von Sais überweist: ERMAN und WILCKEN, Die Naukratisstele, ÄZ. 38, 1900, 127ff. Vgl. Kl. Schr. II S. 75. Daß Nektanebis I. mit dem König Nachtenebef gleichzusetzen ist, hat SPIEGELBERG (s.o. S. 172, 1) erwiesen.


581 Manethos Königsliste (zur Rekonstruktion s. Forsch. II, 490; vgl. auch die Liste Kl. Schr. II S. 88) scheint für diese Zeit in den Daten zuverlässig zu sein. Sie lautet:

Fußnoten

Daß Theopomp fr. 103 J. Nektanebis' I. Antritt vor dem Frieden mit Euagoras erwähnt hat, beweist bei seiner sprunghaften Art zu erzählen wenig; doch mag er damals schon als Usurpator aufgetreten sein. Daß Psammuthis (Denkmäler des Psammuthes in Karnak: Kl. Schr. II S. 73, 5) der rechtmäßige Nachfolger des Akoris ist, lehrt auch die verstümmelte Inschrift aus Karnak bei MASPERO im Recueil VI 20. – Aus Xenophon Ages. 2, 27f. sehen wir, daß König Tachos (Teos) schon im Jahre 366 zur Macht gelangt ist: vgl. Kl. Schr. II S. 76ff. Diodor erzählt Chabrias' Abberufung (noch unter Akoris, o. S. 305) und den Beginn der Rüstungen XV 29 unter 377/6, die Fortsetzung der Rüstungen XV 38, 1 unter 375/4, den Feldzug XV 41-44 unter 374/3. Letzteres wird richtig sein (vgl. auch Kl. Schr. II S. 73, 3. 74); im Herbst 373 ist Iphikrates wieder in Athen (u. S. 392). Erwähnt wird der Feldzug auch Trog. prol. 10. Plut. Artax. 24. Nepos Iphicr. 2, 4; ferner Nepos Dat. 3, 5. 5, 1ff., wo Datames' Rolle offenbar übertrieben ist. Einzelheiten bei Polyän III 9, 25. 38. 56. 59. 63 [wonach es in Phönikien noch Feinde gegeben zu haben scheint, wohl die Nachwirkung der Insurrektion des Euagoras].


582 Timotheos: [Demosth.] 49, 25.


583 Palast des Archelaos: Älian v.h. XIV 17.


584 Tempel von Tegea: Pausan. VIII 45, 4f.


585 Über die Chronologie der Bauten in Epidauros: BR. KEIL, MAI XX.


586 Gemälde des Euphranor: Pausan. I 3, 3f.


587 Auf die innere Entwicklung der Kunst in diesem Zeitraum, die noch sehr wenig aufgehellt ist, werden wir im nächsten Bande zurückkommen müssen. Vgl. W. KLEIN, Praxiteles, 1898.


588 Für die dramatischen Aufführungen in Athen s. die Fragmente der Kataloge IG II/III2 231 8ff. DS.3 1078. Daß schon im J. 388 fünf Komödien aufgeführt wurden, lehrt die Didaskalie zu Aristophanes' Plutos.


589 Für die Bedeutung der Dithyrambiker vgl. die Daten der parischen Chronik und bei Diodor, ferner Plut. Alex. 8, wonach Alexander außer den drei großen Tragikern die Dithyramben des Telestes und Philoxenos mit nach Asien nahm, außerdem noch Philistos' Geschichtswerke. Ferner Bd. IV I, 824, 1.


590 Nicht nur Isokrates nennt genau wie Plato durchweg sich selbst Philosoph und seine Gegner Sophisten, sondern ebenso Alkidamas (c. soph. 2. 15. 29) und Polykrates (Isokr. Busir. 1: er ist ἀναξίως δυστυχῶν, ἐκ δὲ φιλοσοφίας χρηματίζεσϑαι ζητῶν, während Isokrates ihn 43 als Sophisten bezeichnet); desgleichen nennt Lysias Olymp. 3 seine Rivalen Sophisten (ebenso den Äschines und Plato Athen. XIII 612f. Aristid. II p. 407 DINDORF). Ohne gehässigen Nebensinn finde ich σοφιστής bei Isokrates nur 2, 13. – Die von Isokrates in der Sophistenrede bekämpften jetzt lebenden Gegner (οἱ ἄρτι τῶν σοφιστῶν ἀναφυόμενοι καὶ νεωστὶ προσπεπτωκότες ταῖς ἀλαζονείαις § 19, im Gegensatz zu den Älteren, deren τέχναι im folgenden angegriffen werden) zerfallen in zwei Klassen: 1. οἱ περὶ τὰς ἔριδας διατρίβοντες [= οἱ περὶ τὰς ἔριδας καλινδούμενοι, die, trotz der Unbrauchbarkeit ihrer λογίδια, ὅμως ἀρετὴν ἐπηγγείλαντο καὶ σωφροσύνην], armselige Gesellen, die ihren Schülern für ein Spottgeld beibringen wollen, daß sie ἅ τε πρακτέον ἐστὶν εἴσονται καὶ διὰ ταύτης τῆς ἐπιστήμης εὐδαίμονες γενήσονται – und dabei trauen sie ihnen nicht einmal, daß sie das Honorar zahlen werden! [ebenso Plato Gorg. 519c; wie man behaupten kann, daß Isokrates hier gegen Antisthenes oder Plato polemisiere, ist unverständlich]; 2. οἱ τοὺς πολιτικοὺς λόγους ὑπισχνούμενοι, die Anleiter zur Redekunst, zu denen Isokrates zwar auch gehört, denen er aber, weil er Methode und Ziel richtig erkennt, weitaus überlegen ist. Die erste Klasse erscheint auch in der Helena: ἄλλοι δὲ περὶ τὰς ἔριδας διατρίβουσι τὰς οὐδὲν μὲν ὠφελούσας cet., § 1; damit wollen sie von jungen unerfahrenen Leuten Geld verdienen, obwohl diese λόγοι μηδὲ πρὸς ἓν χρήσιμοι τυγχάνουσιν ὄντες, § 6. Aber neben sie treten hier die Sokratiker, speziell Antisthenes (§ 1. 8), die die Unmöglichkeit eines Widerspruchs und die Einheit aller Tugenden behaupten und die Tugend nicht im Charakter (φύσει), sondern im Wissen (ἐπιστήμη) suchen und das Leben der Bettler und Verbannten für glücklicher erklären als das der anderen Menschen. Plato ist natürlich unter diese Leute eingeschlossen; aber daß Isokrates ihn speziell im Auge gehabt habe, ist in der Helena nirgends nachweisbar. Alle anderen Deutungen dieser Stellen scheinen mir verfehlt zu sein. – Das Verhältnis zwischen Isokrates und Plato hat verschiedene Wandlungen durchgemacht. Der Schluß des Euthydem ist wohl zweifellos gegen Isokrates und zwar speziell gegen seine Verachtung der »Eristik« gerichtet (305 d); damals aber, etwa um 390, stand Isokrates noch im Anfang seiner Laufbahn. Später, nach dem Panegyrikos, folgt die Anerkennung im Phädros, daß Isokrates alle seine Konkurrenten weit hinter sich lasse und in Zukunft eine noch höhere Stufe erreichen könne. Auch Isokrates hat sich damals dem Plato genähert; im Busiris (s.u.) bezieht sich die Angabe, daß τῶν φιλοσόφων οἱ ὑπὲρ τῶν τοιούτων (die Staatsverfassung) λέγειν ἐπιχειροῦντες καὶ μάλιστ᾽ εὐδοκιμοῦντες dem ägyptischen Kastenstaat und nächstdem dem spartanischen Staat den Vorzug geben, offenbar auf Platos Politik. Vgl. Praxiphanes bei Diog. L. III 8, der in einem Dialog περὶ ποιητῶν Isokrates als Gast Platos einführte. Noch mehr besagt, daß Isokrates später den erzieherischen Wert der Eristik als γυμνασία τῆς ψυχῆς καὶ παρασκευὴ τῆς φιλοσοφίας anerkennt (antid. 258ff.; vgl. ep. 5, 3), im Gegensatz zur Sophistenrede und zur Helena. Aber als Endziel kann keiner von beiden die »Philosophie« des anderen anerkennen. Für Isokrates sind jetzt οἱ ἐν τοῖς ἐριστικοῖς λόγοις δυναστεύοντες καὶ οἱ περὶ τὴν ἀστρολογίαν καὶ γεωμετρίαν καὶ τὰ τοιαῦτα τῶν μαϑημάτων διατρίβοντες, d.i. Plato, »zwar nützlicher, als die Menge glaubt, aber doch nicht in dem Maße, wie sie behaupten« (antid. 261). Plato bleibt für Isokrates der Eristiker; denn eine Erkenntnis der Wahrheit gibt es nicht: τὴν καλουμένην ὑπὸ τινων φιλοσοφίαν οὐκ εἶναι φημί § 270. Zu den späteren Beziehungen der Schulen vgl. ep. 5 an Alexander und Kephisodots Angriff auf Aristoteles.


591 Über Polykrates s. vor allem Isokrates' Busiris, der wahrscheinlich erst nach dem Scheitern des persischen Angriffs von 373 (o. S. 313) geschrieben ist, s. § 13; auch die Angriffe auf Sparta § 19f. können erst geraume Zeit nach dem Königsfrieden geschrieben sein. Seine Rede gegen Sokrates wird übrigens Polykrates früher (um 390?) verfaßt haben, ehe er aus Athen fortgehen mußte und Lehrer wurde.


592 Auf Alkidamas' Sophistenrede erwidert Isokrates im paneg. 11ff.


593 Über die Gestaltung des Erziehungsproblems im vierten Jahrhundert und die Stellung der Sophistik, Rhetorik und Philosophie zu demselben s. vor allem die Einleitung zu V. ARNIMS Leben und Werken des Dio von Prusa, 1898, die auch in dem Abschnitt über die Sophistik Buch III 4 (Bd. IV I, 850.) hätte zitiert werden sollen. Für die einzelnen Redner genügt meist der Verweis auf BLASS' Attische Beredsamkeit.


594 Über Gorgias' und Isokrates' Helena vgl. jetzt THIELE, Hermes 36, 218ff., dem ich freilich nicht in allem zustimmen kann.


595 εὐεστώ Aeschyl. Septem 187.


596 Über Demokrits Ethik ist grundlegend NATORP, Die Ethika des D., 1893, der die üblichen Zweifel an der Echtheit der Fragmente endgültig erledigt hat. Im Anschluß an HIRZEL führt er weiter aus, daß Plato rep. 583 bff. und Phileb. 44 bff. sich auf Demokrit bezieht.


597 Von der Fülle der sokratischen Dialoge (vgl. auch o. S. 327f.) geben uns die Verzeichnisse bei Diog. Laert. ein Bild. Als echt erkannte Panätios (D. L. II 64) nur die des Plato, Xenophon, Antisthenes, Äschines und vielleicht die des Phädon und Euklides an; Aristippos hat keine sokratischen Dialoge geschrieben. Darüber können wir nicht hinauskommen. Die übrigen sind aber deshalb noch durchaus nicht spätere Fälschungen, sowenig wie die sehr alten Dialoge Minos, Hipparchos, Alkibiades, Theages und vielleicht noch andere, die unter Platos Schriften stehen. – Wie es sich mit den Σωκρατικοὶ διάλογοι des Alexamenos von Teos verhält, die Aristoteles (Athen. XI 505 c. Diog. L. III 48) für die ältesten erklärte, wird nie ein Mensch sagen können.


598 Von Aristipps Persönlichkeit bieten die zahlreichen Anekdoten, aus denen seine Biographie besteht (aus ihr haben auch die Sokratikerbriefe geschöpft, eine Art Roman in Briefform), ein lebendiges und authentisches Bild. Im übrigen s. vor allem V. ARNIM, Dio von Prusa 25ff.


599 Auch über Ant. ist vor allem V. ARNIMS Dio 32ff. zu vergleichen, der aber die Stellen in Isokrates' Helena zum Teil falsch deutet, vgl. o. S. 323, 1. Auf Antisthenes' Schrift πρὸς τὸν Ἰσοκράτους ἀμάρτυρον (or. 21) repliziert Is. im Paneg. 188. Gegen Plato war Antisthenes' Σάϑων ἢ περὶ τοῦ ἀντιλέγειν in drei Büchern gerichtet. Die zahlreichen Anspielungen auf Ant., die man bei Plato gesucht hat, scheinen größtenteils sehr problematisch.


600 Über Platos Geburtsjahr vgl. BUSSE, Rh. Mus. 49, 72ff. – Äußerung über Platos Lehrwirksamkeit bei Plut. de prof. in virt. 7. WILAMOWITZ, Hermes 40, 149f.


601 Grundlegend für das Schema ist Platos logische Gliederung: 1. Wissen (ihm entspricht der Philosoph und der Idealstaat); 2. richtiges Meinen (ihm entspricht der praktische Staatsmann [πολιτικός] und die drei Gesetzesstaaten); 3. der falsche Schein (ihm entspricht der Sophist und die drei gesetzlosen Staaten, Massenherrschaft, Oligarchie und Tyrannis). – Über Sokrates' Ansichten s. Bd. IV 2, 157.


602 Daß ich in der Chronologie der platonischen Schriften LUTOSLAWSKIS Ansätze (Platos Logic, 1897) im wesentlichen für richtig halte, bedarf kaum der Bemerkung. Entscheidend sind für mich die inneren Gründe (vgl. Bd. IV 2, 151.); daß die stilistischen dazu stimmen, ist eine sehr willkommene Bestätigung.


603 Hermodoros' Angabe (Diog. L. II 106. III 6), nach Sokrates' Tode seien Plato und die übrigen Sokratiker nach Megara geflüchtet, hat schwerlich irgendwelche Gewähr; jedenfalls muß Plato sehr bald wieder nach Athen zurückgekehrt sein, da seine Schriften deutlich hier geschrieben sind.


604 Auf die abschließende Gestalt der Lehre Platos und die Gesetze werde ich natürlich im nächsten Bande noch zurückkommen müssen.


605 φησὶ δ᾽ Ἀριστοτέλης, ὅτι ἐγκώμια καὶ ἐπιτάφιον Γρύλλου μυρίοι ὅσοι συνέγραψαν, τὸ μέρος καὶ τῷ πατρὶ χαριζόμενοι (Diog. L. II 55). Nebenbei bemerkt zeigt die letztere Bemerkung (ebenso wie die durchgängige Benutzung der Hellenika bei Ephoros), was von der jetzt herrschenden Ansicht zu halten ist, Xenophons Schriftstellerei habe bei den Zeitgenossen keine Beachtung gefunden.


606 Im allgemeinen vgl. BRUNS, Literar. Porträt, vor allem seine vortreffliche Behandlung Xenophons und der Schriften über Alkibiades: Lysias or. 14. Isokrates 16 (Bd. IV 2, 205, 1. 217 A.). [Andokides] 4 (Bd. IV 2, 203, 1), ferner Platos Symposion und die beiden Dialoge Alkibiades, die unter der Einwirkung der Schriften Platos entstanden sind und von denen der erste jedenfalls vor Leuktra geschrieben ist (o. S. 25).


607 Polyarchos: Aristoxenos fr. 15 bei Athen. XII 545.


608 Isokrates läßt Archidamos sagen, es sei anerkannt, daß eine πολιτεία οἵαν εἶναι χρή allein in Sparta bestehe (5, 48).


609 Zu den Schriften über die spartanische Verfassung vgl. Forsch. I 250. Thibron: Arist. pol. VII 13, 11.


610 Antisthenes' Äußerungen: Theon progymn. 5, 33, Rhet. I p. 215 WALZ (bei Diog. Laert. VI 59 von Diogenes erzählt). Plut. Lyc. 30 (vgl. Diog. L. VI 27).


611 In Isokrates' Panegyrikos muß man, wie in all seinen Broschüren, sehr viel zwischen den Zeilen lesen. Daß Athen bereits im wesentlichen gleichberechtigt neben Sparta stehe (§ 16 u.a.), ist bewußte Fiktion: in Wirklichkeit ist das die Forderung, die die Rede verkündet und die erst durch die zukünftige politische Aktion verwirklicht werden soll. Daß die Schrift das Programm des zweiten Seebundes ist, hat WILAMOWITZ, Arist. II 380ff. richtig erkannt; aber er beurteilt sie und Isokrates und die Lage von Hellas falsch, wenn er die »Entfesselung des veralteten (!) Hasses gegen die Barbaren« für Phrase erklärt. [Seine Annahme, Isokrates polemisiere § 100-114 gegen eine von einem oligarchischen Ionier verfaßte Schmähschrift gegen Athen, beruht auf Mißverständnis von § 111.]. – § 122-132 ist eine Einlage; das beweist nicht nur der von dem übrigen aufs stärkste abweichende Ton (hier allein werden die Spartaner bei den Angriffen auf sie mit Namen genannt), sondern ebenso der Umstand, daß § 133 unmittelbar an 121, nicht an 132 anschließt. Offenbar ist der Passus unter dem frischen Eindruck der letzten Gewalttaten Spartas in das schon im wesentlichen fertige Manuskript eingelegt und nicht mehr völlig eingearbeitet. Aber daraus folgt keineswegs, daß der Hauptteil schon früher (384) veröffentlicht sei, wie vielfach angenommen wird [vgl. dagegen zuletzt DRERUP, Philol. 54, 1895, 636ff.]; damals ist die Schrift noch undenkbar.


612 Über die Befreiung Thebens haben wir zwei Berichte, deren Charakter E. V. STERN, Xenophons Hellenika und die böotische Geschichtsüberlieferung, 1887, richtig erkannt hat: 1. die böotische Version (wohl durch Anaxis und Dionysodoros fixiert Diod. XV 95), die bei Plutarch de genio Socratis und in der Biographie vorliegt (Plut. Pelop. = Nepos Pelop.; nur stellt die Biographie natürlich Pelopidas in den Vordergrund und drängt Melon, den eigentlichen Führer, zurück; daß für Plutarchs Pelopidas Kallisthenes die Mittelquelle bilde, wie STERN annimmt, glaube ich um so weniger, da Nepos, den STERN gar nicht berücksichtigt, ganz mit Plutarch übereinstimmt); 2. Xenophon V 4, 1ff. [Hypates' Tod erwähnt er nur VII 3, 7], der die andere Version kennt, aber verwirft (V 4, 7: οἱ μὲν δὴ οὕτως λέγουσιν αὐτοὺς ἀποϑανεῖν, οἱ δὲ καὶ ὡς κωμαστὰς εἰσελϑόντας τοὺς ἀμφὶ Μέλωνα ἀποκτεῖναι τοὺς πολεμάρχους). Im allgemeinen ist Xenophon weit zuverlässiger, wie STERN im einzelnen ausführt; mit Sicherheit ist das Detail bei solchen Vorgängen niemals zu erkennen, da berichtet jeder Mithandelnde anders. – Ephoros scheint die böotische Version zu berücksichtigen; doch gibt Diod. XV 25 [der die Befreiung unter 378/7, also ein Jahr zu spät setzt] nur kurz die Hauptpunkte. Nach Xenophon sind die Befreier Melon und sechs Genossen, nach der anderen Version zwölf. [Eine romanhafte Entstellung: Polyän II 3, 1.].


613 Die neuen Böotarchen: Plut. Pelop. 13; daß auch Gorgidas zu ihnen gehörte, lehrt c. 14 und Polyän II 1, 2. 5, 1. 2.


614 Eine tendenziöse Fälschung hat die athenische Überlieferung begangen, indem sie gleich nach der Befreiung den Staat Athen Theben Hilfe leisten und auf Antrag des Kephalos ein Bündnis schließen läßt, dagegen den Rücktritt Athens und die Verurteilung der eigenmächtigen Feldherren streicht: diese Version, die Dinarch 1, 38f. und Aristid. I 283 wiedergeben, hat Ephoros aufgenommen (Diod, XV 26, wo der Feldherr Demophon hierher versetzt wird, der in Wirklichkeit wohl, wie SCHÄFER, Demosth. I2 20 annimmt, mit Demeas identisch ist, der nach schol. Aristid. p. 281 DINDORF nachher mit Chabrias zusammen operiert). Daß das eine Fälschung ist, hat GROTE schlagend erwiesen [gegen FABRICIUS' Ansicht s.o. S. 298, 5]. Nicht nur trägt Xenophons Darstellung (V 4, 9ff. 19) alle Zeichen der inneren Evidenz, sondern zwischen der Befreiung und dem Eintreffen der Athener ist gar keine Zeit für einen Volksbeschluß. Beim Angriff des Kleombrotos leisten denn auch die Athener den Thebanern keine Hilfe, sondern besetzen nur die Landesgrenze. Kephalos' Antrag gehört erst ins nächste Jahr, nach dem Überfall des Sphodrias. – Eine eingehende Darstellung der Geschichte der folgenden Zeit hat auch A. SCHÄFER, Demosthenes und seine Zeit, Bd. I, gegeben.


615 Verurteilung der spartanischen Kommandanten: Xen. V 4, 13, wo nur der eine Harmost erwähnt wird; Plut. de gen. Socr. 34. Pelop. 13. Diod. XV 27, 3. Theopomp fr. 240 J.


616 Über Theben Isokr. 14, 29: σωϑέντες διὰ τῆς ὑμετέρας [der attischen] δυνάμεως καὶ κατελϑόντες εἰς τὴν αὑτῶν οὐδένα χρόνον ἐνέμειναν, ἀλλ᾽ εὐϑὺς εἰς Λακεδαίμονα πρέσβεις ἀπέστελλον ἕτοιμοι δουλεύειν ὄντες καὶ μηδὲν κινεῖν τῶν πρότερον πρὸς αὐτοὺς ὡμολογημένων.


617 Verurteilung der athenischen Strategen: Xen. V 4, 19. Plut. Pelop. 14. Die Namen kennen wir nicht.


618 Sphodrias' Handstreich wird nicht nur von Xen. V 4, 20ff. auf die Thebaner zurückgeführt, sondern auch von der böotischen Überlieferung, der, wie V. STERN (o. S. 365, 1) erwiesen hat, Plutarch Pelop. 14 (vgl. Ages. 24) folgt. Denn dieser gibt mehr als Xenophon; er nennt die Böotarchen Pelopidas und Gorgidas und den Mittelsmann Diemporos (so ist mit KEIL, Sylloge inscr. Boeot. 190 und STERN für ἰδίᾳ ἔμπορόν τινα zu lesen). Ephoros (Diod XV 29, 5) schiebt die Schuld auf Kleombrotos; das ist offenbar aus Xenophons Angabe über seine Parteistellung gemacht. – Über Sphodrias auch Kallisth. fr. 9 J. (bei Harpokr. s.v.), wo er εὐήϑης λίαν καὶ κοῦφος πρὸς τὰς ἐλπίδας genannt wird, = Plut. Pelop. 14 ὑπόκουφος τὴν γνώμην καὶ κενῶν ἐλπίδων καὶ φιλοτιμίας ἀνοήτου μεστός = φύσει ὢν μετέωρος καὶ προπετής bei Diod.

619 Athens Bündnis mit Theben: Xen. V 4, 34. Diod. XV 29, 7. Kephalos: Dinarch 1, 38 (vgl. o. S. 366, 2). Thrasybul: Äschin. 3, 138, vgl. IG II/III2 43.


620 Feldzug von 378: Xen. V 4, 34-46. Ages. 2, 22. Diod. XV 32, 33 (unter 377/6; die Angabe über die Stärke der Mora ist = Ephoros fr. 210 J. bei Plut. Pelop. 16). Nepos Chabr. 1. Polyän II 1, 2. 5, 2. Demosth. 20, 76. Aristid. I p. 284. schol. p. 281.


621 Die wichtigste zusammenfassende Arbeit ist BUSOLT, Der zweite athenische Bund, 1874 (Fl. Jahrb. VII. Suppl.-Bd.); daneben die Darstellungen in den Geschichtswerken und Handbüchern der Staatsaltertümer, und viele Einzeluntersuchungen, vor allem SWOBODA, Rhein. Mus. 49, 339ff. und LIPSIUS, Ber. sächs. Ges. 1898, 146ff. [dessen Ansicht, daß Athen allein das Recht hatte, neue Mitglieder aufzunehmen, ich aber nicht für richtig halten kann.]. – Betreffs der erhaltenen Urkunden ist scharf zu betonen, daß wir keine Beschlüsse und Urkunden des Bundes besitzen, sondern nur solche Athens. So ist auch das Psephisma des Aristoteles aus dem März 377 (IG II/III2 43. DS.3 147) nicht etwa das Grundgesetz des Bundes, sondern ein Beschluß des Volks von Athen, durch den dieses die Bedingungen sanktioniert, zu denen es sich beim Abschluß des damals bereits konstituierten Bundes verpflichtet hat. Über die meisten organischen Einrichtungen des Bundes erhalten wir durch die attischen Urkunden nur nebenbei oder auch gar nicht Aufschluß, z.B. über die συντάξεις fehlen alle Nachrichten [vielleicht bezog sich IG II/III2 45 auf die Beitreibung der Bundessteuer]; es ist aber verkehrt, das Verfahren Athens in späterer Zeit, und nun gar nach 355, als bei der Konstituierung eingeführt zu betrachten. So richtig BELOCH, Gr. Gesch. II 239, dessen Benennung »der dritte attische Seebund« aber irreführend und historisch falsch ist. Thrasybul hat 389 nur das alte Reich nach freiwilliger oder gezwungener Unterwerfung der Rebellen wiederherstellen wollen, so wie es vor 405 bestand; erst der Bund von 377 ist etwas Neues.


622 Xenophon verschweigt die Gründung des Bundes, obwohl er nachher bei ihm auftaucht; er erwähnt V 4, 34 nur die Flottenrüstung. Diodor XV 28. 29, 7 gibt die Entwicklung im wesentlichen richtig, wenn auch an falscher Stelle, vor dem Handstreich des Sphodrias, im Zusammenhang mit der o. S. 366, 2 besprochenen Fälschung; zu seinen Angaben stimmt die Eintragung der Bündner in IG II/III2 43. [vgl. o. S. 303, 2]. Beitritt des schon mit Athen verbündeten Methymna IG II/III2 42. DS.3 149. Verhandlungen mit Theben und Mytilene IG II/III2 40.


623 Zum Programm des Bundes Isokr. Plat. 17. Verzicht auf die Kleruchien ib. 44 (vgl. paneg. 114). Daß diejenigen, welche vor Nausinikos' Archontat überseeischen Grundbesitz erworben hatten, ihn jetzt aufgeben mußten, ist IG II/III2 43 nicht gesagt, ja eigentlich durch den Wortlaut ausgeschlossen; es können das aber schwerlich viele gewesen sein.


624 Zur Gerichtsbarkeit vgl. SZANTO, MAI. XVI 30ff. und, ihn zum Teil berichtigend, LIPSIUS 1. c. Die Urkunden über Keos IG II/III2 111. DS.3 173 und II/III2 1128 [vgl. KÖHLER, MAI. II 150] und Naxos IG II/III2 179 beweisen, daß Athen auch diesmal nach Rebellionen den Gerichtszwang eingeführt hat (u. S. 303, 2). Aber die Formulierung 54b, Zl. 49, daß der Prozeß stattfinden soll ἐν τῇ ἐκκλήτῳ πόλει Ἀϑήνησι (vgl. Zl. 74) zeigt, daß die ursprüngliche Vorschrift die Überweisung an eine ἔκκλητος πόλις gewesen ist; es ist sehr charakteristisch für die Art, wie Athen scheinbar das Bundesrecht wahrt, während es tatsächlich die Autonomie aufhebt, daß die alte Formel beibehalten, aber durch den ihren Sinn aufhebenden Zusatz Ἀϑήνησι die Überweisung nach Athen obligatorisch gemacht wird.


625 [Vgl. S. 372 Anm. 1.].


626 Die angeführte Eidesformel stammt aus dem Vertrag mit Korkyra IG II/III2 97. DS.3 151.


627 Heer und Flotte: Polyb. II 62, 5. Diod. XV 29,7 gibt 20000 Hopliten [ein großer Teil waren aber Peltasten!], 500 Reiter, 200 Schiffe. Zur Flotte s. jetzt KOLBE, MAI. XXVI 378ff. (im Anschluß an KÖHLER, MAI. VI 28ff.; vgl. u. S. 440, 2) gegen BR. KEIL in Anon. Argentinensis.


628 Schatzung unter Nausinikos: Philoch. fr. 126 (Harpokr. συμμορίαι); Betrag der Schatzung: Polyb. II 62, 6. Demosth. 14, 19; zur Erklärung BELOCH, Hermes XX 237. XXII 371, gegen die unhaltbaren Deutungen von BOECKH und RODBERTUS.


629 Zu den Symmorien vgl. Demosth. 21, 157ff. 2, 29f. und die Symmorienrede.


630 Die Pentakosiomedimnen finden sich noch im J. 387/6 in einem Beschluß über eine Kleruchie IG II/III2 30 Zl. 12; ihr Fortbestehen im Staatsrecht lehrt Aristot. pol. Ath.; vgl. Isäos 7, 39 ἱππάδα τελῶν (354/3).


631 Kallistratos: Demosth. 24, 135. Theopomp fr. 98 JAC.; vgl. Plut. de gen. Socr. 31. Er ist Ankläger der Gesandten von 391 nach Sparta, s.o. S. 249. Das ist offenbar der erste Anfang seiner Laufbahn.


632 Zu Iphikrates Plut. an virtus doceri possit 3 p. 440 b. Beschuldigung durch Καλλίας Χαρίου [so von DITTENBERGER, Hermes 38, 1903, 313f. emendiert]; er ist weder τοξότης noch πελταστής noch ἱππεύς, sondern Feldherr.


633 Über Chabrias' Persönlichkeit Plut. Phoc. 6. Nepos Chabr. 3. Demosth. 20, 82. 59, 33. Hyperid. fr. 137 BLASS. Plut. apophth. Chabr. 2. Diog. L. III 24.


634 Über Timotheos Isokr. 15, 130ff.


635 Theopomp hat in seinen Charakteristiken wie immer maßlos übertrieben (Nepos Iph. 3. Chabr. 4 = fr. 105 JAC. bei Athen. XII 532b).


636 Die Strategen von 378/7: Diod. XV 29, 7.


637 Weihgeschenk der Euböer Ευβοεῖς ἐλευϑερωϑέντες ἐστεφάνωσαν τὸν δῆμον Demosth. 22, 72. 24, 180. Nach Plut. de glor. Ath. 8 hätte Timotheos Euböa befreit, nicht Chabrias, wie Diodor angibt.


638 Erste Erweiterung des Bundes: Diod. XV 30, in Übereinstimmung mit dem Verzeichnis IG II/III3 43, wo FABRICIUS, Rhein. Mus. 46, 596f. die verschiedenen. Hände genau geschieden hat.


639 Spartanische Gesandtschaften: Diod. XV 28, 4.


640 Feldzug von 377: Xen. V 4, 47ff. Diod. XV 34. Polyän II 1, 7 (= Plut. Ages. 26). 11. 18. 20. 21. 25. Xenophons äußerst gezierte Darstellung läßt deutlich erkennen, wie empfindlich die Schlappe für Agesilaos gewesen ist.


641 Heilige Schar: Plut. Pelop. 18f. Polyän II 5, 1. Athen. XIII 561f. u.a.


642 Kleombrotos: Xen. V 4, 59; vgl. Polyb. IX 23, 7.


643 Hestiäa: Xen. V 4, 56. Polyän II 7 [von Diod. XV 30, 5 übergangen].


644 Demokratie in Theben: Polyb. VI 43. 44, 9. Isokr. 14. 35. Xen. V 4, 46: ὁ μέντοι δῆμος ἐξ αὐτῶν (τῶν περιοικίδων πόλεων) εἰς τὰς Θήβας ἀπεχώρει. Vgl. auch Theop. Hell. S. 81, 2.


645 Über Thespiä Xen. V 4, 55.


646 Daß Böotien unter Thebens Herrschaft einen Einheitsstaat bildete, hat W. VISCHER, Kl. Schr, 344ff. richtig erkannt [dagegen mit Unrecht BELOCH, Gr. Gesch. II 248]; s. Isokr. 14, 8: die Thebaner τὰς μὲν ἰδίας ἡμῶν ἑκάστων πόλεις ἀφανίζουσιν, τῆς δὲ σφετέρας αὐτῶν πολιτείας οὐδὲν δεομένους κοινωνεῖν ἀναγκάζουσιν; 14, 9, wonach Thespiä und Tanagra gezwungen sind συντελεῖν εἰς τὰς Θήβας; ferner 14, 17. 35. 44. 8, 27. Diod. XV 50, 4: οἱ Θηβαῖοι ... συνεῖχον τὴν Βοιωτίαν ἐν τῇ καϑ᾽ αὑτοὺς μιᾷ συντελείᾳ. Daher heißen die Thespier bei Xen. VI 3, 1 ἀπόλιδες γενόμενοι (vgl. 3, 5 Θεσπιέων ἀναίρεσις). Diodors Angabe XV 46, 6, daß Thespiä zerstört sei wie Platää, ist ein leicht begreifliches Mißverständnis; vgl. Pausan. IX 13, 8. Polyän II 3, 3.


647 Zahl der Böotarchen: Diod. XV 53, 3. Pausan. IX 13, 6 und die Inschriften IGr. Sept. 2407 (DS.3 179). 2408; vgl. KÖHLER, Hermes 24, 636.


648 Charon bei Platää: Plut. Pelop. 25.


649 Kampf bei Tegyra: Diod. XV 37. 81, 2. Plut. Pelop. 15, vgl. Kallisthenes fr. 11 J. (Steph. Byz. s.v.).


650 Daß die Unterwerfung der περιοικίδες πόλεις in die J. 376 und 375 fällt, sagt Xen. V 4, 63 ausdrücklich.


651 Oropos: Isokr. 14, 20.


652 Über Iason Xen. Hell. VI 1. Die Anekdoten bei Polyän VI 1 bieten leider äußerst wenig.


653 Schüler des Gorgias Pausan. VI 17, 9. Aussprüche: Arist. pol. III 2, 6. Plut. de sanit. praec. 24. Beziehungen zu Theben (Epaminondas) auch Xen. VI 4. 20. Plut. apophth. Epam. 13.


654 Plan des Perserkriegs auch Isokr. 5, 119.


655 Dazu WILCKEN, Hermes 59, 123ff.


656 Im allgemeinen vgl. TROPEA, Giasone, il tago della Tessaglia, Riv. di storia antica III 1898.


657 Schlacht bei Naxos: Xen. V 4, 60ff. Diod. XV 34f. (unter 377/6). Plut. Phoc. 6f., wo in der gewöhnlichen Übertreibung der Biographien dem Phokion, der den linken Flügel kommandiert habe (im Widerspruch mit Diodor), das Hauptverdienst zugeschrieben wird. Ferner Demosth. 20, 77ff., vgl. 24, 180. Das Datum Plut. Phoc. 6. Cam. 19. Polyän III 11, 2.


658 Nach der Schlacht sind die letzten IG II/III2 43 auf der Vorderseite verzeichneten Städte (Paros, Athenä auf Euböa und eine Reihe zerstörter Namen, darunter ohne Zweifel Naxos) beigetreten, im nächsten Jahre die auf der Seitenkolumne stehenden (vgl. FABRICIUS, Rhein. Mus. 46, 597f.). – Delos stand seit 377 unter athenischer Leitung – das hat Sparta wohl stillschweigend zugegeben –; zur Zeit des Pollis aber wurden die Athener verjagt: IG II/III2 1635. Zl. 24ff. (DS.3 153, Zl. 133ff.).


659 Die von Chabrias und Timotheos erbeuteten Schiffe erscheinen in der Seeurkunde IG II/III2 1607, Zl. 20 u.a.


660 Die Triballer gegen Abdera: Diod. XV 36. Aen. tact. 15, 8f. schol. Arist. p. 275.


661 Chabrias in Thrakien (von Xen. übergangen): Diod. XV 36 (unter 376/5) [daß er ermordet sei, ist natürlich ein durch starke Kürzung hervorgerufenes Versehen]. Genaueres lehrt das Verzeichnis der Bundesgenossen IG II/III2 43.


662 Der Vertrag mit Amyntas IG II/III2 102. DS.3 157 gehört offenbar in diese Zeit, vgl. Äschin. 2, 26; wann Iphikrates bei ihm gewesen und von ihm als Sohn adoptiert worden ist (ib. 28), wissen wir nicht; vgl. u. S. 395,1.


663 Gehören die Niederlagen der athenischen Feldherren Simichos und Protomachos bei Amphipolis (schol. Aesch. 2, 31) etwa in diese Zeit?


664 Timotheos' Operationen: Xen. V 4, 62ff. Diod. XV 36, 5f. Nepos Tim. 2. Isokr. 15, 109f. (nach dem er nur 50 Schiffe hat). Details aus der Schlacht: Polyän III 10, 4; 6 = 12 = 16 [also nach drei Quellen, = Frontin II 5, 47];13 = 17.


665 Vertrag mit Korkyra: IG II/III2 96. 97. DS.3 151. 152. Nach IG II/III2 43 sind beigetreten: Κερκυραίων ὁ δῆμος [hier wird also die Demokratie verbürgt], Ἀκαρνᾶνες, Κεφαλληνῶν Πρῶννοι [offenbar hatte man den Beitritt aller Städte der Insel erwartet, vgl. no. 49 und Diod. XV 36, 5; aber die anderen hielten sich schließlich ablehnend, vgl. Xen. VI 2, 33], Ἀλκέτας und sein Sohn Νεοπτόλεμος. Dann folgt ein später getilgter Name, in dem FABRICIUS, Rh. Mus. 46, 589ff. (trotz BELOCH, Griech. Gesch. II 252) mit Recht Iason erkannt hat; daß er damals mit Athen freundlich stand, beweist sein Auftreten, für Timotheos. Sachlich bleibt es natürlich völlig zutreffend, daß Xen. VI 1, 10 ihn sagen läßt: ἀλλ᾽ ἐγὼ οὐκ ἄν μοι δοκῶ πρὸς Ἀϑηναίους φιλίαν ποιήσασϑαι, so sehr sie es wünschen; sein Beitritt war eben ganz ephemer und nichtssagend. – Dazu WILCKEN, Hermes 59, 123f.


666 Notlage Athens: Xen. V 4, 66. VI 2, 1. Isokr. 15, 109. 120. Arist. Oec. II 22.


667 Oropos: Isokr. 14, 20. 37.


668 Kleombrotos in Phokis: Xen. VI 1, 1. 2, 1. BELOCH nimmt an, daß Xenophon diesen Zug drei Jahre zu früh angesetzt habe; aber dafür liegt kein Grund vor, nur ist Kl. offenbar nach dem Frieden abgezogen und 372 oder 371 wieder in Phokis eingerückt.


669 Wie Persien wird auch Dionys beim Frieden mitgewirkt haben, wie 371; daher greift er im nächsten Jahr für Sparta ein; vgl. Aristid. I 291.


670 Der Friede: Xen. VI 2, 1. Xenophon übergeht hier wie 371 absichtlich die Vermittlung Persiens, die Diodor XV 38 berichtet (nur VI 3, 12 erfahren wir nebenbei, daß Antalkidas in Persien ist; vgl. Plut. Artax. 22 ἄχρι μὲν οὖν ἐπρώτευεν ἡ Σπάρτη, ξένον ἐποιεῖτο (Ἀρτοξέρξης) καὶ φίλον ὠνόμαζεν ἑαυτοῦ τὸν Ἀνταλκίδαν); im übrigen aber hat, wie jetzt wohl allgemein anerkannt ist, Diodor den Frieden von 374 mit dem von 371 zusammengeworfen und erzählt daher dieselben Vorgänge und Bedingungen zweimal, XV 38f. und 50; auch die Bewegungen im Peloponnes c. 40 gehören deutlich erst in die Zeit nach Leuktra. Über den Frieden vgl. Philochoros bei Didymos zu Dem. 7, 65ff., der auch den Altar der Eirene erwähnt; Isokr. 15, 110. Nepos Timoth. 2. Aus der Friedenszeit stammt Isokrates' Plataikos (or. 14, e. § 5. 14. 17); er zeigt, daß die Basis die κοινὴ ἐλευϑερία des Königsfriedens ist (5. 10. 17), und daß Platää jetzt von Sparta geräumt wird (§ 13f.).


671 Xenophon erzählt die Vorgänge der Jahre 374 und 373 nur ganz kurz und unzureichend (VI 2, 1f.); es ist klar, daß er sehr viel zu vertuschen hat und absichtlich verschweigt. Weit mehr gibt Diodor XV 45. 46 (unter 374/3). Zu einiger Sicherheit können wir nur dadurch gelangen, daß uns in Isokrates' Plataikos ein Stimmungsbild aus der Zeit, und in der Rede Apollodors gegen Timotheos aus dem J. 362 (Demosth. or. 49) genauere Angaben über Timotheos' Feldzug erhalten sind. Den politischen Zusammenhang scheint mir STERN weit richtiger zu beurteilen als BELOCH, der in Timotheos' Vorgehen auf Korkyra die Absicht sieht, den Krieg zu verlängern, und ihn als den eigentlichen Vertreter der Kriegspolitik betrachtet. Dagegen spricht ebensowohl sein Verhalten im Sommer 373 wie Isokrates' Plataikos; denn zunächst müssen wir doch annehmen, daß Isokrates die Politik des Timotheos und nicht etwa die des Kallistratos vertritt. Die zum Kriege treibende Macht war Sparta; das lehrt gerade Xenophons Schweigen; und überdies ist nach ihm Athen sowohl 374 wie 371 der Staat, der in Sparta um Frieden bittet.


672 [Zu S. 388:] Vorgänge auf Zakynthos: Xen. VI 2, 2f. Diod. XV 45; daher ist IG II/III2 43 am Schluß der Liste der Bündner Ζακυνϑίων ὁ δῆμος ὁ ἐν τῷ Νήλλῳ eingetragen.


673 Über Korkyra gibt nur Diod. XV 46 Auskunft.


674 Platää: Diod. XV 46, 4 unter 374/3, Pausan. IX 1, 8 unter 373/2, also jedenfalls im Sommer 373. Genaueres bei Isokr. 14, 8f. 12ff. 21. Es ist zu beachten, daß trotz der Verwicklungen im Westen im Sommer 373 der Friede offiziell noch nicht gebrochen war; daher liegt kein Grund vor, Isokrates' Rede und infolgedessen auch die Eroberung Platääs ins J. 374 hinaufzusetzen.


675 Stesikles' Entsendung: Xen. VI 2, 10f. Diod. XV 46, 3.


676 Timotheos' Ausfahrt: Xen. VI 2, 11f.; [Demosth.] 49, 6. 9, 11-15. 21. Daß er vorher in Thrakien operiert und viele Städte gewonnen habe (Diod. XV 47, 2), ist offenbar ein Versehen, durch das Chabrias' Erfolge im J. 375 auf ihn übertragen werden.


677 Die Schwäche der athenischen Macht charakterisiert Xenophon VI 1, 10ff. treffend in der Rede Iasons.


678 Krieg auf Korkyra: Xen. VI 2, 3ff. Diod. XV 47. Zur Topographie B. SCHMIDT, Korkyr. Studien 50ff.


679 Aristoteles Σικελιώτης ῥήτωρ, πρὸς τὸν Ἰσοκράτους Πανηγυρικὸν ἀντιγεγραφώς Diog. L. V 35.


680 Prozeß des Timotheos: Xen. VI 2, 13. Diod. XV 47, 3 [wo fälschlich behauptet wird, er sei wieder in die Strategie eingesetzt worden]. Nepos Tim. 4, und vor allem [Demosth.] 49, 9f. 22. Tim. in Persien: ib. 3. 25. 28f.; vermutlich hat er dann jahrelang auf Lesbos gelebt: Theopomp fr. 105 J. = Nepos Chabr. 3, 4, vgl. Isokr. ep. 8, 8. Ob in seiner und seines Schatzmeisters Finanzverwaltung Unregelmäßigkeiten vorgekommen sind, ist natürlich nicht zu entscheiden. – Die Rede des Iphikrates gegen Timotheos ging unter Lysias' Namen, s. dessen vita und Dion. Hal. de Lys. 12. – Über Kallistratos' Stellung Xen. VI 2, 39. 3, 3 ὑποσχόμενος γὰρ Ἰφικράτει, εἰ αὐτὸν ἀφείη, ἢ χρήματα πέμψειν τῷ ναυτικῷ ἢ εἰρήνην ποιήσειν, οὕτως Ἀϑήνησί τε ἦν καὶ ἔπραττε περὶ εἰρήνης.


681 Quellen: Xen. VI 2. Polyän III 9, 55. Diod. XV 47. XVI 57 über die Weihgeschenke des Dionys. [Auf die Gesandtschaft, durch die sich dieser beschwerte, bezieht sich wahrscheinlich das Dekret für seinen Neffen Alketas, S. d. Leptines, IG II/III2 101. DS.3 154.].


682 Ob Iphikrates' Operationen bei Epidauros Polyän III 9, 39. 4-8 in den Anfang dieses Feldzugs gehören, ist nicht sicher zu sagen. Das Mittel, durch eine Steuer auf die Vorbauten über die Straßenflucht Geld zu gewinnen, erzählt Polyän III 9, 30 von Iphikrates, [Arist.] oec. II 5 aber wohl richtiger von Hippias.


683 Iphikrates und Iason: Polyän III 9, 40. Das kann kaum in eine andere Zeit gehören; vielleicht gehört hierher auch Iphikrates' Verbindung mit Amyntas o. S. 385,2. Nach Nepos Tim. 4 hat Timotheos nach seinem Prozeß gegen Iason populi iussu Krieg geführt; das ist zwar falsch, da Timotheos im J. 372/1 noch in Persien war (Dem. 49, 29f.); aber daß zwischen Athen und Iason Kriegszustand eintrat, wird richtig sein.


684 Mitwirkung des Dionys: IG II/III2 103 (DS.3 159). Anregung und Mitwirkung des Perserkönigs [von Xenophon nur VI 3, 12 angedeutet]: Diod. XV 50, 4. Dion. Hal. de Lys. 12 (τὴν εἰρήνην Ἀϑηναῖοι τε καὶ Λακεδαιμόνιοι καὶ βασιλεὺς ὤμοσαν). Demosth. Phil. III 16 Χερρόνησον, ἣν βασιλεὺς καὶ πάντες οἱ Ἕλληνες ὑμετέραν ἐγνώκασιν εἶναι. Der Friede ist wie der von 386 ἡ βασιλέως εἰρήνη ἣν ἐποήσαντο Ἀϑηναῖοι καὶ Λακεδαιμόνιοι καὶ οἱ ἄλλοι Ἕλληνες IG II/III2 103; ebenso in der Urkunde Xen. VI 5, 2 ἐμμενῶ ταῖς σπονδαῖς, ἃς βασιλεὺς κατέπεμψε.


685 Amyntas und Amphipolis: Äschin. 2, 32 (vgl. Isokr. 5, 106: Amyntas stand zu allen griechischen Staaten gut).


686 Der Friede: Xen. VI 3, Diod, XV 50. Dion. Hal. de Lys. 12 (Archon Alkisthenes 372/1). Datum: Plut. Ages. 28.


687 Konflikt mit Theben: Xen. VI 3, 18ff., der ohne Zweifel den Hergang völlig authentisch darstellt, wenn er auch nur die eine Seite des Bildes gibt. Diod. XV 50, 4. Plut. Ages. 27f. Nepos Epam. 6, 4. Pausan. IX 13, 2.


688 [Der Gedanke des Jungfrauenopfers cet. Die Stimmung hätte ausführlicher dargestellt werden müssen! – Vgl. auch u. S. 402,2.].


689 Vorgeschichte der Schlacht: Xen. VI 4, 1ff. Genaueres und zuverlässiges Material gibt Pausan. IX 13, 3. 6-8 [wie WILAMOWITZ erkannt hat, ein Auszug aus Plutarchs Biographie des Epaminondas]. Die Beratung der Böotarchen außerdem Diod. XV 53, 3, vgl. Plut. Pelop. 20, die Entlassung der Thespier Polyän II 3, 3.


690 Über Epaminondas' Jugend und Charakter s. vor allem Nepos' Biographie; ferner Plut. Pelop. 3. 4, Diod. XV 39, 2 = 50, 6 u.a. Zur Abstammung Pausan. VIII 11, 8. Ep. εἰς τεσσαρακοστὸν ἔτος ἀγνοηϑείς: Plut. περὶ τοῦ λάϑε βιώσας 4, 5; bisher noch nicht Stratege: Plut. Ages. 28. Die Späteren haben sich viele Mühe gegeben, sein Fernbleiben bei der Befreiung Thebens zu erklären, vgl. namentlich Plutarch de genio Socr.


691 S. BUSOLT, Hermes 40, 1905, der die genaue Übersicht der Zahlen gibt. Um den König stehen die 300 ἱππεῖς.


692 Dazu die ἱππεῖς, so daß BUSOLT 217 Mann Front berechnet.


693 [S. BUSOLT, Breite ca. 60 Mann (60 * 50 = 3000 Hopliten). Gegen 217 Spartaner (inkl. der ἱππεῖς).].

694 [Der Stoß speziell, gegen den König und die 300 ἱππεῖς gerichtet, s. BUSOLT, Hermes 40, 1905.].


695 Über die Schlacht haben wir nur sehr unzulängliche Kunde. Xenophon (VI 4) setzt deutlich eine Darstellung von gegnerischer Seite als bekannt voraus; ihr gegenüber sucht er die Niederlage der Spartaner nach Möglichkeit durch unglückliche Zufälle zu erklären, ohne auf die überlegene Taktik des Epaminondas, den er überhaupt nicht nennt, irgendwie einzugehen; es ist der schwächste Abschnitt seines Werks. Dennoch müssen wir ihm die wichtigsten Daten entnehmen. Die wertvollste Ergänzung bietet Plut. Pelop. 23, wenn man nur berücksichtigt, daß der Autor ganz unmilitärisch ist und daß er seinen Helden hier wie sonst möglichst in den Vordergrund drängt; daß die heilige Schar unter Pelopidas den Kern des linken Flügels ausmachte, nicht eine gesonderte, selbständig operierende Abteilung, wie Plutarch sie auffaßt, ist zweifellos. Vgl. auch Arrian Tact. 11 über die πύκνωσις der Thebaner bei Leuktra. Diodor XV 51-56 ist ganz entstellt, sogar Iasons und Archidamos' Hilfszug werden vor die Schlacht gesetzt; doch enthält 55, 2f. richtige Momente. Daß Ephoros die Schlacht bereits so schlecht darstellte wie Diodor, beweist Polyb. XII 25f., 3. Pausan. IX 13, 9 gibt der Abneigung der Bündner gegen Sparta die Schuld. Die neueren militärischen Bearbeitungen (KÖCHLY und RÜSTOW, Griech. Kriegswesen 172f. DELBRÜCK, Gesch. d. Kriegskunst I 130ff.) tragen einige falsche Momente in den Kampf, vor allem indem sie eine Flankendeckung für den linken Flügel verlangen; die ist aber völlig unnötig; denn sobald die feindliche Reiterei geworfen war, war das Feld für den Stoß der Phalanx frei. – Stärke der Spartaner: Plut. Pelop. 20, der Böoter Diod. XV 52, 2 [arge Übertreibungen bei Polyän II 3, 8. 12 und Frontin IV 2, 6]; aus Xenophon VI 4, 12 ergibt sich die Stärke des spartanischen Kontingents. Zahl der Gefallenen Xen. VI 4. 15. Pausan. IX 13, 12; übertrieben Diod. XV 56, 4. Zur Topographie GRUNDY, The topogr. of the battle of Plataea, 1894, p. 73ff., mit vortrefflicher Karte [er gibt aber der thebanischen Linie eine zu große Länge]. – Die böotische Geschichtsschreibung hat die Mutlosigkeit vor der Schlacht gesteigert (vgl. dazu jedoch o. S. 399,1) und wie es sich gehört, eine Anzahl von Vorzeichen erfunden (Kallisth. fr. 22 J. bei Cic. div. I 74ff. II 56f. Diod. XV 52-54. Plut. Pelop. 20-22. Pausan. IX 13, 4f. Polyän II 3, 8. 12. Plut. de Pyth. orac. 8), die dann von den Rationalisten für schlaue Veranstaltungen des Epaminondas erklärt werden (so Diod. XV 53, 4); Xenophon VI 4, 7 kennt bereits beide Versionen. – Datum der Schlacht: Plut. Ages. 28. Camill. 19.


696 Quelle: Xen. VI 4, 16-26. Iasons Hilfszug und der Waffenstillstand auch Diod. XV 54, 5, wo er vor die Schlacht gesetzt ist (o. S. 402, 2).


697 Abhängigkeit Makedoniens auch Isokr. 5, 20 Θετταλοὺς τοὺς πρότερον ἐπάρχοντας Μακεδονίας.


698 Iasons Ausgang: Xen. VI 4, 27ff. Diod. XV 57, 2. 60, 1f. 5; betreffs der Ermordung ist Ephoros, den Diodor hier zitiert, Xenophon gefolgt.


699 Thespiä: Pausan. IX 14, 2. 4.


700 Orchomenos: Diod. XV 57, vgl. 79.


701 Bestand des Bundes: Diod. XV 57, 1, wo Αἰτωλούς verschrieben sein muß, wie BELOCH, Gr. Gesch. II 258 mit Recht bemerkt; Xen. Hell. VI 5, 23 = Ages. 2, 24. Mit Unrecht streichen SCHÄFER, Demosth. I 81, BELOCH, SWOBODA u.a. hier die Akarnanen; in der angeführten Inschrift Zl. 5. 7. 16 gehören die Arkananenstädte Alyzia und Anaktorion [seit 425 akarnanisch, Bd. IV 2, 109] zur thebanischen Symmachie.


702 Über Thebens Stellung zu seinen Bundesgenossen vgl. SWOBODA, Rhein. Mus. 55, 465ff. Im J. 362 erklären die Phoker, ὅτι συνϑῆκαί σφισι αὐτοῖς εἶεν, εἴ τις ἐπὶ Θήβας ἴοι, βοηϑεῖν˙ ἐπ᾽ ἄλλους δὲ στρατεύειν οὐκ εἶναι ἐν ταῖς συνϑήκαις, Xen. VII 5, 4. σύνεδροι in Theben: IG Sept. I 2418. DS.3 201 Zl. 12 [aus der Zeit des heiligen Kriegs]. ἄνευ κοινοῦ τῶν συμμάχων δόγματος ist die Rückführung von Verbannten verboten Xen. VII 3, 11.


703 Von den furchtbaren Zuständen im Peloponnes gibt Isokrates Archid. 64ff. ein anschauliches Bild; vgl. die Schilderungen der Friedensrede und des Philippos.


704 Die Bewegungen im Peloponnes hat Diodor XV 40 (vgl. 45, 1) fälschlich schon an den Frieden von 374 angeschlossen (o. S. 388, 1). Skytalismos in Argos: Diod. XV 58. Isokr. 5, 52. Plut. praec. reip. ger. 17, 9.


705 Das Vorgehen Athens kennen wir nur aus Xen. VI 5, 1f.; vgl. SWOBODA, Der hellen. Bund von 371, Rh. Mus. 49, der ihn mit Recht als eine Erweiterung des Seebundes faßt. Xenophon betrachtet als sein Ziel die weitere Demütigung Spartas; trotzdem scheint mir gegen SWOBODA u.a. die Ansicht BUSOLTS (Zweiter athenischer Bund S. 794) richtig, daß auch Sparta dem Bunde beitrat; denn nach Xen. rufen die Athener τὰς πόλεις ὅσαι βούλοιντο τῆς εἰρήνης μετέχειν, und diese leisten πάντες πλὴν Ἠλείων den Eid. Auch erklärt sich so (trotz STERN, SWOBODA u.a.) VI 5, 36. 37 am leichtesten.


706 Über die Topographie des neuen Mantinea vgl. BCH. XIV.


707 Die Vorgänge in Arkadien Xen. VI 5, 3ff. Diod. XV 59, der an dieser Stelle Lykomedes, wohl nur durch flüchtiges Exzerpieren, zu einem Tegeaten macht; 62, 2 nennt er ihn richtig Mantineer. Xenophon nennt ihn erst VII 1, 23 (vgl. 4, 2f.); daß er ihn an diesen Stellen gehässig behandle, wie meist behauptet wird, kann ich nicht finden; im Gegenteil, seine Tendenzen sind ihm, nachdem es einmal mit Spartas Herrschaft vorbei war, relativ sympathisch.


708 Xenophons Manier, unangenehme Tatsachen zu verschweigen oder höchstens anzudeuten, macht seine Darstellung dieser Zeit wie die der Schlacht bei Leuktra ganz ungenießbar; was er gibt, erweist sich als zuverlässig, aber das Wichtigste erfährt man höchstens ganz nebenbei auf Umwegen. So muß man sich den Bestand der beiderseitigen Bundesgenossen erst mühsam zusammenlesen. Einen zusammenhängenden Bericht, der im wesentlichen zuverlässig ist und Xenophon (VI 5, 10-32 und dazu VII 2, 2f.) mehrfach ergänzt, gibt Diodor XV 62ff. (unter 369/8; daß die Ereignisse in Wirklichkeit in den Winter 370/69 fallen, ist zweifellos). Pausan. IX 14, 4 (Plutarch) ist in der Weise der Biographie ausgeschmückt, ebenso Plut. Pelop. 24.


709 Vordringen der Elier: Xen. VII 4, 14, vgl. VI 5, 2. Bekanntlich wurde auch Skillus besetzt, das Xenophon verlassen mußte; er ging nach Korinth (Diog. L. II 54; falsch Pausan. V 6, 6). Zwölf Phylen: Pausan. V 9, 5.


710 Hilfsgesuch der Arkader in Athen: Demosth. 16, 12. 19. Diod. XV 62, 3; in Theben: Xen. VI 5, 19. Demosth. und Diod. 1. c.


711 Die Zahl der Invasionsarmee wird bei Diod. XV 62, 5 auf 50000, XV 81, 2 und bei Plutarch gar auf 70000 angegeben.


712 Das schlechte Verhalten der Frauen: vor allem Plato legg. VII 806a, auch Arist. pol. II 6, 7 (χρήσιμοι μὲν γὰρ οὐδὲν ἦσαν, ὥσπερ ἐν ἑτέραις πόλεσιν, ϑόρυβον δὲ παρεῖχον πλείω τῶν πολεμίων).


713 Für die Verteidigung Spartas gibt Plutarch Ages. 31ff. reiches Detail, das zum Teil bei Polyän II 1, 14. 15. 27 (= Frontin I 10, 3). 29. Nepos Ages. 6. Älian v.h. XIV 27 = Val. Max. VII 2 ext. 15 wiederkehrt. Vgl. auch Xen. Ages. 2, 24f. Bei Diodor ist die Verteidigung übertreibend ausgemalt.


714 Theopomp, aus dem auch eine rhetorische Wendung bei Plutarch aufgenommen ist (Ages. 31), erklärte Epaminondas' Abzug durch Bestechung (Plut. Ages. 32f.). Nach Polyän II 3, 5 hätte Ep. Sparta als Gegengewicht gegen die übrigen Peloponnesier verschonen wollen; das wäre ganz rationell gewesen, wird aber durch sein Verhalten im J. 362 widerlegt. – Siegesdenkmal der Arkader in Delphi: POMTOW, MAI. XIV 16ff. (Pausan. X 9, 5 mit falscher Datierung).


715 Verlust der spartanischen Grenzgebiete; Xen. VII 1, 28. 4, 12. 21, vgl. VI 5, 25. 32. Diod. XV 67, 2.


716 Gründung Messeniens: Diod. XV 66. Pausan. IX 14, 6. IV 26. 27 (im J. 370/69). Plut. Pelop. 24. Ages. 34. Bei Pausanias wird die Mitwirkung des argivischen Feldherrn Epiteles hervorgehoben. Xenophon hat die Gründung verschwiegen (obwohl die Stadt von VII 1, 27 an erscheint); sie verbirgt sich VII 2, 2 unter der Wendung ἀποστάντων μὲν πολλῶν περιοίκων, ἀποστάντων δὲ πάντων τῶν εἱλώτων. Die Bewohner nicht die echten Messenier, sondern τοὺς Εἵλωτας ὁμόρους ἡμῖν κατοικίζουσιν Isokr. Archid. 28, vgl. 8. 87; als οἱ τυχόντες ἄνϑρωποι von Lycurg. c. Leocr. 62 bezeichnet.


717 Umfang Messeniens: Asine (Xen, VII 1, 25) und Mothone bleiben bis auf Philipp spartanisch, ebenso die ganze Südküste, s. Skylax 46 (vgl. Pausan. IV 27, 8); Kyparissia und Sphakteria werden im J. 365 erobert (Diod. XV 77, 4) und daher bei Skylax 45 zu Messenien gerechnet.


718 Sparta und Athen: Xen. VI 5, 33-VII 1, 14. Diod. XV 63, 1f. 65, 6. 67, 1. Kallisth. fr. 8 J. ὅτε Λακεδαιμονίους ὑμεῖς ἐσώζετε πεισϑέντες ὑπὸ Καλλιστράτου [Demosth.] 59, 26. [Thebanische Gesandte in Athen Xen. VI 5, 46.]. Ferner mit den üblichen Übertreibungen Isokr. 5, 44 und oft bei den Rednern. Iphikrates' Verhalten auch Polyän III 9, 28; falsch Nepos Iphicr. 2, 5 und Pausan. IX 14, 7.


719 Dauer des Feldzugs des Ep. 85 Tage Diod. XV 67, 1 (4 Monate Plut. Pelop. 25; 6 Monate App. Syr. 41); auch nach Xen. VI 5, 50 erfolgt die Rückkehr noch im Winter.


720 Vgl. S. 415 Anm. 1.


721 Die Mitwirkung der φυγάδες im spart. Heer wird bei Diod. XV 62, 1. 65, 6 mit Recht hervorgehoben; die neu ausgehobenen Heloten gibt Diodor auf 1000, Xenophon VI 5, 29 auf über 6000 an. 12 λόχοι Xen. VII 4, 20. 5, 10. Zur Zeit der Moren hatte es zuletzt 24 λόχοι gegeben. BUSOLT hebt hervor, daß seitdem das Korps der ἱππεῖς nicht mehr vorkommt; die Menschen reichten dazu nicht mehr aus. An ihre Stelle tritt eine kleine Garde um den König. (Hermes 40: Spartas Heer und Leuktra.).


722 Nach Diod. XV 68, 2 stand auch Megara auf seiten Spartas und Athens; vgl. dagegen Isokr. 8, 118. Xenophon nennt es nie; vermutlich blieb es neutral, gestattete aber beiden Teilen den Durchmarsch. Dazu stimmt Isokr. 5, 53: Θηβαῖοι ... Μεγαρεῦσιν ὁμόροις οὖσιν ἠπείλουν; war es feindlich, so hätten sie es annektiert.


723 Euthykles von Sparta beim Perserkönig Xen. VII 1, 33.


724 Die Chronologie hat bereits SIEVERS, Gesch. Griechenlands 395ff. sicher festgestellt. Entscheidend ist, daß Dionys I. zweimal ein Hilfskorps gesandt hat, also, da er im Frühjahr 367 starb, in den Jahren 369 und 368. Mithin fällt Epaminondas' zweiter Zug in den Sommer 369. Er ist gleichzeitig (Plut. Pelop. 26) mit Pelopidas' erstem Zug nach Thessalien und Makedonien; und auch für diesen steht als Datum 369 fest, s.u. S. 423ff. Dazu stimmt weiter das urkundliche Datum über Dionys' Bemühungen für den Frieden u. S. 430, 2.


725 Feldzug von 369: Xen. VII 1, 15-22. 25. 2, 5-9. Diod. XV 68-70; übertreibend Pausan. IX 15, 4. Den Angriff auf Sikyon und Pellene erwähnt Xen. VII 1, 18; daß sie genommen sind, verschweigt er in üblicher Weise; es ergibt sich aber aus VII 1, 22. 44. 2, 1f. 11ff. Die Einnahme von Sikyon auch Diod. XV 69, 1 [der daneben fälschlich Phlius nennt], vgl. Pausan. IX 15, 4.

726 Lepreon (Triphylien): Xen. VII 1, 26. Skylax 44; daher ist in dem Weihgedicht MAI. XIV 17 Triphylos ein Sohn des Arkas; vgl. NIESE, Hermes 34, 522, 5.


727 Lasion: Xen. VII 4, 12.


728 Geschichte des arkadischen Bundes: NIESE, Hermes 34, 520ff. Nach Plut. adv. Colot. 32, 8 hat Platos Schüler Aristonymos bei der Einrichtung der Verfassung mitgewirkt; vgl. u. S. 490. Die μύριοι: Xen. VII 1, 38. 4, 2. 33. Diod. XV 59; Tagung in Megalopolis: Demosth. 19, 11. 198. Äschin. 2, 79. Aristot. pol. fr. 41 bei Harpokr. μύριοι. Die ἐπάριτοι Xen. VII 4, 22. 33f. 5, 3. Hesych. s.v. ἐπαρόητοι˙ τάγμα Ἀρκαδικὸν μαχιμώτατον, καὶ οἱ παρὰ Ἀρκάσι δημόσιοι φύλακες, bei Diod. XV 62, 2. 67, 2 ἐπίλεκτοι genannt [konfus Steph. Byz. s.v.]. Strategen: Diod. 1. c. Xen. VII 3, 1. Wir besitzen ein Dekret der μύριοι des arkadischen Gesamtstaats, in dem 50 δαμιοργοί aus den zugehörigen Städten und Gauen aufgezählt sind, LEBAS II 340a. DS.3 183; nach NIESE, Hermes 34, 542ff. erst aus der Zeit um 250; dagegen jetzt HILLER, MAI. 36, 349ff., der nachweist, daß die Inschrift ins Ende 362 gehört.


729 Wichtig sind die Ethnika Xen. Anab. IV 1, 27 und sonst: Μεϑυδριεὺς Ἀρκάς, Στυμφάλιος Ἀρκάς, Παρράσιος Ἀρκάς; IV 2, 21 Λουσιεὺς Ἀρκάς (Lusoi ist nach Pausanias VIII 18, 8 zeitweilig selb ständig gewesen; Pyth. Sieger Ἀγησίλας Λουσεύς bei der 11. Pythiade; sonst zu Kleitor; zu Pausanias' Zeit ganz verschwunden.).


730 Die Mitwirkung des Epaminondas (Pausan. IX 14, 4. VIII 27, 2) und die Entsendung des Pammenes (Pausan. VIII 27, 2) wird durch das Epigramm auf der Statue des Epaminondas in Theben Pausan. IX 15, 6 bestätigt; daraus konnte die Übertreibung, daß er der Urheber der Wiederherstellung Mantineas und Einigung Arkadiens sei (Plut. Pelop. 24, vgl. Dinarch 1, 73 u.a.), leicht entstehen. – Daß die Entsendung des Pammenes erst in die Zeit fällt, in die Diodor die Gründung von Megalopolis setzt, ist möglich; allerdings waren damals die Beziehungen zwischen Arkadien und Theben bereits gespannt. – Vgl. auch R. WEIL, Z. f. Numism. IX 1882, 26ff.


731 Asea und Pallantion: Xen. VII 5, 5.


732 Über die Gründung von Megalopolis haben wir bei Pausan. VIII 27 völlig authentisches Material. Das Thersileion Pausan. VIII 32, 1 BENSON, J. Hell. Stud. XIII; Umfang Polyb. IX 21, 2, durch die Ausgrabungen bestätigt. BURY, The double City of Megalopolis, J. Hell. Stud. XVIII 15 vermutet, die Stadthälfte nördlich vom Helisson sei allein das neue selbständige Gemeinwesen gewesen, die Südhälfte dagegen die Hauptstadt des arkadischen Gesamtbun des und der Sitz seiner Behörden und der ἐπάριτοι. Xenophon übergeht die Gründung, wie die von Messene, und aus demselben Grunde. Diod. XV 59 erzählt die Gründung des Einheitsstaats unter 370/69, die von Megalopolis aber erst XV 72, 4 unter 368/7 nach der »tränenlosen« Schlacht (συρρίψαντες ἐς αὐτὴν κώμας εἴκοσι τῶν ὀνομαζομένων Μαιναλίων καὶ Παρρασίων Ἀρκάδων; die vollständige Liste bei Pausanias zeigt, daß der Synoikismos viel umfassender war); Pausan. VIII 27, 8 setzt sie 371/0, die par. Chronik ep. 73 ins J. 370/69 oder 369/8. NIESE, Hermes 34, 527ff. hat Diodors Datum verteidigt, wie mir scheint, mit Unrecht; dagegen verwirft er mit Recht Pausanias' Datum und weist nach, daß der bei ihm genannte Kommissar Proxenos von Tegea mit dem bei Xen. VI 5, 6 genannten (o. S. 410) nicht identisch sein kann. Die Gründung fällt erst nach Eroberung der spartanischen Grenzdistrikte.


733 Lykomedes und die Arkader: Xen. VII 1, 22-26, vgl. 32.


734 Phlius: Xen. VII 2, 10.


735 Asine: Xen. VII 1, 25.


736 Persische Hilfe: Xen. VII 1, 27. Diod. XV 70, 2.


737 Polyän I 41, 5.


738 Die »tränenlose Schlacht« Xen. VII 1, 28ff. Diod. XV 72, 3f. (unter 368/7). Plut. Ages. 33.


739 Pelopidas erhebt den Epaminondas zum Leiter οὐ μόνον τῆς Θηβαίων, ἀλλὰ καὶ τῆς τῶν Ἑλλήνων δημοκρατίας: Polyb. VIII 1, 7 (36, 7 B.-W.).


740 Ächtung der φυγάδες: Xen. VII 3, 11. Pausan. IX 15, 4. Über die Oligarchen: Diod. XV 79, 3.


741 Menekleidas: Nepos Epam. 5. Plut. Pelop. 25; erwähnt auch Plut. praec. reip. ger. 10, 3. Vgl. auch Theop. Hell. S. 81, 2.


742 Über den Prozeß des Epaminondas und Pelopidas haben erst BELOCH, Gr. Gesch. II 266 und SWOBODA, Rhein. Mus. 55, 460ff. Klarheit geschafft. Beide waren sowohl 370 wie 369 Böotarchen (vgl. o. S. 417, 2), dagegen nicht im J. 368, wo Pelopidas als Gesandter ohne Heer nach Thessalien geht (Plut. Pel. 27) und Epaminondas δι᾽ ὀργήν τινα nicht Feldherr ist (Plut. Pelop. 28), sondern ἐν τοῖς στρατευομένοις (Pausan. IX 15, 1) oder ἰδιωτεύων (Diod. XV 71, 6) unter fremdem Kommando ins Feld zieht. Also fällt der Prozeß Ende 369 nach dem zweiten Zug in den Peloponnes, wie Diod. XV 72 angibt, nicht nach dem Winterfeldzug von 370/69, wie Plut. Pelop. 25. apophth. Epam. 23. Pausan. IX 14, 7. Nepos Epam. 7f. Appian Syr. 41. Älian v.h. 13, 42 berichten, die auch in der rhetorischen Ausmalung des Details im wesentlichen übereinstimmen. Angeklagt ist Ep. nach Diodor, weil er auf dem zweiten Feldzug die Spartaner bei Korinth geschont habe; doch da ohne Zweifel auch Pelopidas verklagt ist, wird die Anklage auch den vorigen Feldzug berücksichtigt haben. Zwar nicht, daß sie das Kommando über den Ablauf ihrer Amtszeit hinaus behalten haben, wie die Vulgata behauptet, wohl aber, daß sie in Lakonien einbrachen, während ihr Auftrag nur lautete, Arkadien zu schützen, und vielleicht auch, daß sie den für die Dauer des Feldzugs gesetzten Termin überschritten hatten [vgl. Xen. VII 5, 18, wonach Ep. auch im J. 362 ein fester Termin gesetzt war], wird man ihnen zum Vorwurf gemacht haben. SWOBODA hält meines Erachtens mit Unrecht daran fest, daß dieser Prozeß wegen Kompetenzüberschreitung im Frühjahr 369 stattgefunden habe; dann hätte Ep. nicht sofort wieder in den Peloponnes ziehen können.


743 Thessalien: Xen. VI 4, 33ff. Diod. XV 61. Plut. Pelop. 28. 29. Polyphron ist offenbar der τραγικὸς τύραννος Φεραῖος des Dionys Plut. Galba 1, der nach 10 Monaten ermordet wird.


744 Zur makedonischen Chronologie vgl. o. S. 295, 2.


745 Alexander II. in Thessalien Diod. XV 61.

746 Pelopidas' erste Intervention: Diod. XV 67, 3f. Plut. Pelop. 26.


747 Alexanders II. Ermordung: Justin VII 5. Diod. XV 71, 1. schol. Äschin. 2, 29. Marsyas fr. 11 J. bei Athen. XIV 629d. Demosth. 19, 195 und die Chronographen (chron. par. 74 unter 368/7 wie Diodor).


748 Pausanias und Iphikrates: Äschin. 2, 26ff. Nepos Iphicr. 3.


749 Pelopidas' zweite Intervention: Diod. XV 71, 2. Plut. Pelop. 27 mit stark enkomiastischer Färbung; vgl. Äschin. 2, 29: Πτολεμαῖος, ὃς ἦν ἐπίτροπος καϑεστηκώς ... ὑπὲρ Ἀμφιπόλεως ἀντέπραττε τῇ πόλει καὶ πρὸς Θηβαίους διαφερομένων Ἀϑηναίων συμμαχίαν ἐποιήσατο. Die Behauptung aller Schriftsteller (Plut. Pelop. 26. Diod. XV 67, 4. Justin VII 5, nach dem er schon vorher von Alexander den Illyriern als Geisel gegeben worden ist; vgl. Diod. XVI 2, 2), Philippos sei bereits von Alexander II. bei der ersten Intervention des Pelopidas als Geisel gegeben worden, wird durch Äschines' Erzählung widerlegt.


750 Quellen: Plut. Pelop. 27-29. Diod. XV 71 (Gefangennahme und erster Kriegszug unter 368/7; die Befreiung 75, 2 unter 367/6). Ferner Polyb. VIII 1, 7 (36, 7 B.-W.). Nepos Pelop. 5. Pausan. IX 15, 1f.


751 Vertrag Alexanders mit Athen auch Demosth. 23, 120. Plut. Pelop. 31. apophth. Epam. 17 (vgl. IG II/III2 116. DS.3 184. Zl. 39 aus dem J. 361: τὴν δὲ στήλην τὴν πρὸς Ἀλέξανδρον καϑελεῖν τοὺς ταμίας τῆς ϑεοῦ τὴν περὶ τῆς συμμαχίας).


752 Alexanders Wüten (vgl. Älian v.h. 4, 40) und die Vernichtung von Skotussa (Diod. XV 75, 1 unter 367/6. Pausan. VI 5, 2) und Meliböa versetzt Plutarch Pelop. 29 fälschlich schon vor Pelopidas' Gefangennahme.


753 Dekret für Mytilene: IG II/III2 107. DS.3 164.


754 Iphikrates in Thrakien: Demosth. 23, 149.


755 In die Gesandtschaft des Philiskos gehört wohl der Bestechungsversuch in Theben durch Diomedon von Kyzikos: Nepos Epam. 4. Plut. apophth. Epam. 14. Älian v.h. V 5.


756 Friedenskongreß in Delphi: Xen. VII 1, 27. Diod. XV 70, 2 (Winter 369/8); das Datum bestätigt durch Dekret für Dionys IG II/III2 103. DS.3 159. Zl. 7 aus der 10. Prytanie 369/8: περὶ τῶν γραμμάτων ὧν ἔπεμψεν Διονύσιος τῆς οἰκοδομίας τοῦ νεὼ καὶ τῆς εἰρήνης, vgl. KÖHLER, MAI. I 13ff. [Daß der delphische Tempel irgendwie zerstört war, lehrt bekanntlich die vielbehandelte Inschrift DS.3 295.]. Bündnisvertrag, nach DITTENBERGERS sehr wahrscheinlicher Ergänzung aus der 7. Pryt. 368/7: IG II/III2 105. DS.3 163. Gleichzeitig ein Dekret für den Spartaner Koroibos, der die athenischen Gesandten unterstützt hat: IG II/III2 106. DS.3 165. Vgl. Philipps Brief Demosth. 12, 10.


757 Sieg bei den Lenäen: Diod. XV 74. Tzetzes chil. V 180. – Forderung der Unterstützung in Thessalien: Xen. VII 1, 28.


758 Über Antiochos von Lepreon Pausan. VI 3, 9.


759 Der König hat später den Athenern wenigstens noch das Vergnügen gemacht, ihr Anrecht auf Amphipolis anzuerkennen: Demosth. 19, 137. 253. 7, 29.


760 Die Verhandlungen in Susa (Xen. VII I, 33ff. Plut. Pelop. 30; ferner Nepos Pelop. 3, Plut. Artax. 22. Ismenias in Susa: Älian v.h. I 21) können wegen Pelopidas' Beteiligung nicht vor den Herbst 367, aber auch nicht später fallen. Bei Diodor werden diese Verhandlungen nur XV 81, 3 im Nekrolog des Pelopidas erwähnt.


761 Timagoras' Schicksal auch Demosth. 19, 137. 191; Antalkidas' Tod. Plut. Artax. 22.


762 Vgl. WILAMOWITZ, Ber. Berl. Ak. 1921, 730f. (schol. B zu B 494).


763 Die Thebaner in Achaia: Diod. XV 75, 2 unter 367/6 Ἐπαμ. ... τοὺς Ἀχαιοὺς καί τινας ἄλλας πό λεις προσηγάγετο, Δύμην δὲ (vgl. Ephoros fr. 84 J.) καὶ Ναύπακτον καὶ Καλυδῶνα φρουρουμένην ὑπ᾽ Ἀχαιῶν ἠλευϑέρωσεν; Xen. VII 1, 41-43. Daß Diodors Datum richtig ist und Epaminondas' Zug in die Zeit der Verhandlungen in Susa fällt, ist kaum zweifelhaft. In diese Verhältnisse gehört die Angabe des Polybios II 39, 8ff. = Strabo VIII 7, 1, Theben und Sparta hätten den Achäern nach Leuktra das Schiedsgericht über ihre Streitigkeiten übertragen; etwas Derartiges mag von Theben bei den letzten Friedensverhandlungen angeboten sein.


764 Pellene: Xen. VII 4, 17. 2, 18, vgl. 16. Phlius: Xen. VII 2, 1. 11-23. Diod. XV 75, 3.


765 Euphron: Diod. XV 70, 3 (unter 369/8). Xen. VII 1, 44ff. 2, 11. c. 3.


766 Themison: Diod. XV 76.


767 Die Besetzung von Oropos hat Xenophon VII 4, 1 in unausstehlich manirierter Weise berichtet; weit klarer ist Diod. XV 76, 1. Ferner Äschin. 3, 85. Demosth. 18, 99. Datum (367/6) schol. Aesch. 3, 85 ed. SCHULTZ. Das weitere bei Xen. VII 4, 2-11.


768 Das Rededuell zwischen Kallistratos und Epaminondas in conventu Arcadum Nepos Ep. 6. Plut. apophth. Epam. 15. praec. reip. ger. 14, 21 gehört doch wohl zweifellos hierher, nicht ins J. 363, wohin SCHÄFER, Dem. I 127f. und BELOCH es setzen. Damals kann Epaminondas nicht als Gesandter in Arkadien gewesen sein. Auch die Stellung in Plutarchs Apophthegmen, die im wesentlichen die chronologische Folge innehalten, spricht für den früheren Ansatz. Ob der Prozeß gegen Kallistratos wegen Oropos vor oder nach dieser Gesandtschaft anzusetzen ist, ist nicht zu entscheiden, doch letzteres wohl wahrscheinlicher; die Anklage kann sehr wohl erst mehrere Monate nach dem Ereignis erfolgt sein.


769 Die Friedensverhandlungen erzählt Xenophon VII 4, 6 ausschließlich vom Gesichtspunkt Spartas und schweigt über Athen. Weiteres Isokr. 6, 11. 91. Diodor XV 76, 3 unter 366/5 hat die richtige Angabe: ὁ τῶν Περσῶν βασιλεὺς ἀποστείλας πρέσβεις ἔπεισε τοὺς Ἕλληνας τοὺς μὲν πολέμους καταλύσασϑαι καὶ κοινὴν εἰρήνην συνϑέσϑαι πρὸς ἀλλήλους; damit hat der mit Leuktra begonnene Krieg ein Ende, πλείω μείνας ἐτῶν πέντε, d.i. Hochsommer 371 bis Herbst 366. Die modernen Zweifel an der Realität des Friedens sind wenig überlegt. Auf denselben scheint sich die verstümmelte Urkunde von Argos IG IV 556, DS.3 182, zu beziehen, die WILHELM, Jahreshefte d. österr. Inst. III 145. Rh. Mus. 56, 571 [sehr ungeschickt FRÄNKEL, Rh. Mus. 56, 233] behandelt hat. Hier wird »dem Abgesandten der Satrapen« erklärt, daß die Hellenen ihren Hader beglichen und Frieden geschlossen haben; daß sie aber mit dem König im Krieg lägen, sei ihnen nicht bekannt. Wenn er die Griechen unbehelligt lasse, werde man auch mit ihm Frieden halten, anderenfalls aber seine oder seiner Untertanen Übergriffe abwehren. – Bei welcher der vielen Verhandlungen mit Persien König Straton von Sidon die athenischen Gesandten befördert hat (IG II/III2 141. DS.3 185), läßt sich nicht sagen.


770 Gegen Athens Beitritt, mit Recht, A. BANDERET, Untersuchgn. zu Xenophons Hellenika, Diss. Berlin 1919, S. 104 A. 80.


771 Spartas Ablehnung: Xen. VII 4, 9. Plut. Ages. 34.


772 Alkidamas' Μεσσηνιακός: Arist. rhet. I 13, 2. II 23, 1.


773 Isokrates' Archidamos (or. C) will BLASS, Att. Bereds. II2 288 (vgl. Rhein. Mus. 54, 33) in die Zeit nach 355 setzen, weil die Schrift in dem [trotz WILAMOWITZ, Arist. II 394. Hermes 33, 494 zweifellos echten] Brief an Archidamos (ep. 9) nicht erwähnt wird. Aber das ist unmöglich; die Schrift ist deutlich im J. 366 geschrieben, mitten aus der politischen Situation des Moments heraus, und nichts weniger als ein Produkt der Stubengelehrsamkeit, wie man behauptet hat. Zu einer Erwähnung in dem Brief an Archidamos (u. S. 483), d.i. einer im J. 356 begonnenen, aber nicht vollendeten Broschüre nach Art des Philippos, lag kein Grund vor; erwähnt doch Isokrates in der Friedensrede nicht einmal den Areopagitikos.


774 Dionys' Hilfszug: Xen. VII 4, 12 (σχεδὸν περὶ τοῦτον τὸν χρόνον gleich nach den Friedensverhandlungen, also Ende 366 oder Anfang 365). Kyparissia und Koryphasion: Diod. XV 77, 4 unter 365/4; vgl. Skylax 45.


775 Der Prozeß des Kallistratos ist durch die Demosthenesbiographie (Plut. Dem. 5 = vit. Liban. und Suidas = Hermippos fr. 61 bei Gell. III 13) bekannt; Prozeß des Chabrias Demosth. 21, 64 mit schol.; Diog. L. III 23f. (Verteidigung durch Plato, vgl. o. S. 377). Leodamas als Ankläger (neben anderen): Arist. rhet. I 7.


776 Die Vertreter der Verbindung mit Böotien: Äschin. 3, 139.


777 Über die Entwicklung der Flotte KÖHLER, MAI. VI 28ff., auf Grund der Seeurkunden IG II/III2 1607. 1611. 1613; im J. 377/6 waren es etwas über 100 Trieren, 357/6 283 [davon 31 in den 6 letzten Jahren neu gebaut], 353/2 349. [Vgl. jetzt. gegen BR. KEIL, Anonymus Argentinensis S. 205ff. für KÖHLER KOLBE MAI. 26].

778 Kydias: Arist. rhet. II 6.


779 Die letzte Zeit des Artaxerxes wird durch die Haremsgeschichten bei Plut. Artax. 26ff. Justin X 1. 2 vortrefflich illustriert.


780 Datames in Amisos: Arist. Oec. II 23 = Polyän VII 21, 1; in Sinope: Polyän VII 21, 2. 5. Aen. pol. 40, 4 und auf Münzen [die aramäischen Münzen bei BABELON, Perses Achém. XXXVII ff., deren Legende jeder anders liest, gehören jedenfalls nicht ihm; andere, ebensowenig lesbare aram. Münzen von Sinope ib. LXXIX ff.]. Verteidigung gegen Autophradates: Nepos Dat. 7f. Polyän VII 21, 6; die Vernichtung des Mithrobarzanes, Nepos Dat. 6. Polyän VII 21, 7 = 28, 2. Frontin II 7, 9. Diod. XV 91 (mit Varianten), gehört wahrscheinlich in diese Kämpfe. [In den gefälschten Stammbaum der späteren kappad. Könige ist auch Datames aufgenommen, mit einem verschobenen Abriß seiner Taten: Diod. XXXI 19, 2.].


781 Bürgerrecht des Ariobarzanes und Philiskos: Demosth. 23, 141. 202.


782 Diodor hat das Kapitel des Ephoros, welches die etwa die Jahre 366-360 füllende Rebellion erzählte, unter dem einen Jahre 362/1 untergebracht XV 90-93 und dabei aufs stärkste gekürzt; ins J. 366ff. gehören c. 90, 1. 2. Korrekter hatte Trogus erzählt (prol. 10): ut Artaxerxes ... defectores in Asia purpuratos suos persecutus, primum Datamen praefectum Paphlagoniae (Paphlagonon origo repetita), deinde praefectum Hellosponti Ariobarzanen, deinde in Syria praefectum Armeniae Oronten, omnibusque victis decesserit.


783 Über Agesilaos' »Gesandtschaft« zu den Rebellen gibt allein Xenophon im Ages. 2, 26f. (daraus Nepos Ages. 7, 2) Auskunft, wodurch Isokr. Archid. 63 vortrefflich illustriert wird. Bei Xen. erscheint bereits Tachos als König, in Übereinstimmung mit Diod. XV 90, 2; wenn er nach Manetho (vgl. Forsch. II 490), bei dem er Teos (vgl. dazu Kl. Schr. II S. 75f.) heißt, nur 2 Jahre, 360-359, regiert, so liegt hier eine offizielle Rechnung vor, deren Grundlage wir nicht kennen; über einen Teil Ägyptens hat er mindestens 7 Jahre (366 bis Anfang 359) regiert. Ob er sich gegen Nektanebis I., seinen Vater, empört hat, oder ob er etwa von ihm zum Mitregenten ernannt ist, läßt sich nicht entscheiden. In den Denkmälern kommt sein Name ein paarmal vor: s. Kl. Schr. II S. 76ff. Die Gelder, die er dem Agesilaos »schenkt« Xen. Ages. 2, 27, sind tatsächlich zur Anwerbung der Söldner bestimmt, die Agesilaos ihm 361 zuführt, s. Plut. Ages. 36: Ἀγησ. ἤϑροισε μισϑοφόρους ἀφ᾽ ὧν ὁ Τάχως αὐτῷ χρημάτων ἔπεμψε. Vgl. auch c. 37, wo Tachos sich als πάλαι σύμμαχος γεγονὼς καὶ φίλος Spartas bezeichnet. Gesandte des Tachos in Athen: IG II/III2 119.


784 Timotheos' Instruktion: Demosth. 15, 9. Im Januar 365 steht Timotheos in Asien und veranlaßt ein leider ganz verstümmeltes Dekret für Erythrä: IG II/III2 108. Weiteres zur Chronologie u. S. 473, 2.


785 Im allgemeinen vgl. JUDEICH, Kleinasiatische Studien 193ff.


786 Xenophon übergeht den Seekrieg absichtlich ganz, und Diodor hat sich mit der kurzen Notiz XV 81, 6 begnügt; unsere Hauptquelle (außer der kurzen Notiz; bei Dinarch 1, 14) bilden die beiden Abrisse bei Isokr. 15, 108ff. und Nepos Tim. 1; für Agesilaos: Xenophon Ages. 2, 26f., wo von diesem erzählt wird, was Isokrates von Timotheos und Xepos richtig als gemeinsames Werk beider berichtet. Agesilaos bei Lampsakos Polyän II 1, 26.


787 Piraterie: Demosth. 23, 148 betrachtet es als unvermeidlich, daß Charidemos als Söldner Athens seit etwa 368 gelegentlich ἐλῄζετο τοὺς ὑμετέρους συμμάχους.


788 Ausrüstung und Finanzkniffe: Isokr. 15, 108. 111. 113. Arist. oec. II 22. Polyän III 20, 1. 9. 10.


789 Samos: Isokr. 15, 111. Nepos 1, 2. Demosth. 15, 9. Vgl. Plut. Pelop. 2.

790 Über die Kleruchie [Heraklides] pol. 10, 7. Sie fällt nach Diod. XVIII 18, 9 ins J. 365; spätere Kleruchien: schol. Aesch. 1, 53. Philoch. fr. 154 J.


791 Ariobarzanes in Assos [Adramytion Polyän VII 26] belagert und befreit: Xen. Ages. 2, 26. Nepos Timoth. 1, 3.


792 Sestos und Krithote: Xen. Ages. 2, 26. Nepos 1, 3. Isokr. 15, 112.


793 Kotys gegen Perinth: Arist. oec. II 26. Philiskos ἐμισϑοδότει τοῖς ἐν Περίνϑῳ ξένοις Demosth. 23, 142, vgl. 165.


794 Byzanz: Nepos 1, 2.


795 Krieg gegen die Chalkidier (oder Olynthier) und Amphipolis: Demosth. 23, 149f. schol. Aesch. 2, 31. Polyän III 10, 7. 14.


796 Methone und Pydna: Dinarch 1, 14, durch die Geschichte Philipps bestätigt.


797 Ptolemäos' Ermordung: Diod. XV 77, o (365/4), vgl. XVI 2, 4 und die Chronographen; schol. Aesch. 2, 29 werden ihm 5 Jahre anstatt 3 gegeben.


798 Bündnis mit Perdikkas: Demosth. 2, 14. Polyän III 10, 14. Ehrung des Pelagonen Menelaos (d.i. wahrscheinlich des Fürsten von Lynkestis, s. DIT TENBEBGERS Kommentar) auf Grund von Timotheos' Bericht: συνπολεμοῦντα καὶ χρήματα παρέχοντα εἰς τὸν πόλεμον τὸν πρὸς Χαλκιδέας καὶ πρὸς Ἀμφίπολιν, im Frühjahr 362: IG II/III2 110. DS.3 174 mit DITTENBERGERS Kommentar, vgl. DS.3 188 und IG II/III2 190.


799 Torone und Potidäa: Diod. XV 81, 6 (364/3). Isokr. 15, 108. 113. Polyän III 10, 15.


800 Isokr. 15, 113 sagt Χαλκιδέας ἅπαντας κατεπολέμησεν, Nepos 1, 2 Olynthios bello subegit. Aber wenn er Olynth selbst gewonnen hätte, würde das gesagt werden; und überdies hat Tim. nach Isokr. 1. c. alles in allem 24 Städte Athen unterworfen, also lange nicht die Hälfte der chalkidischen Städte.


801 Niederlage bei Amphipolis: schol. Aesch. 2, 31. Nach Iphikrates' Abberufung gibt dessen Söldneroffizier Charidemos den Amphipoliten eine Anzahl Gefangener, die durch Verrat in Iphikrates' Hände gefallen waren, frei und geht zu Kotys über, während Timotheos gegen Amph. Krieg führt: Demosth. 23, 149f.


802 Kleruchie in Potidäa: IG II/III2 114. DS.3 180; vgl. IG II/III2 55. 119. Dem. 6, 20. 7, 10.


803 Θηβαῖοι ... Μεγαρεῦσιν ὁμόροις οὖσιν ἠπείλουν Isokr. 5, 53.

804 Pelopidas' Ausgang: Plut. Pel. 31ff. Diod. XV 80 (364/3, in Übereinstimmung mit dem astronomischen Datum). Nepos Pel. 5.


805 Die Böotarchen von 363 erscheinen, wie KÖHLER, Hermes 24, 637 erkannt hat, in der Inschrift IG VII 2408. [Pelopidas war 13 mal Böotarch gewesen, Plut. Pelop. 25.].


806 Zur Heeresfolge der Thessaler Xen. VII 5, 4.


807 In Phthiotis hat Theben den Hafen Echinos besetzt gehalten: Dem. 9, 34 mit den schol., ebenso Nikaia bei den Thermopylen Äschin. 3, 140, Dem. 11, 4.


808 Orchomenos: Diod. XV 79, 3ff. (364/3); Pausan. IX 15, 3 (fälschlich nach dem vorigen Kriege gegen Alexander). Demosth. 20, 109. Plut. comp. Pel. et Marc. 1. Das Datum Diodors wird dadurch bestätigt, daß Isokrates im Archidamos 27 das Ereignis offenbar noch nicht kennt. – Gehört der Ausgang des Menekleidas Plut. Palop. 25 (nach seiner Verurteilung ἐπεχείρησε κινῆσαι καὶ μεταστῆσαι τὴν πολιτείαν) in diesen Zusammenhang?


809 Larymna: Pausan. IX 23, 7.


810 Keos: Plato legg. I 638 b. IG II/III2 111. DS.3 173, vom J. 363/2; vgl. KÖHLER, MAI. II 146ff., der die Verhältnisse vortrefflich illustriert hat. Die Insel ist von Chabrias unterworfen, das Dekret von Aristophon beantragt, der nach schol. Aesch. 1, 64 gleichfalls auf Keos gekämpft hat. Daran schließt sich seine Anklage durch Hyperides, vgl. Hyperid. c. Euxen. 28.


811 Epaminondas' Flottenplan und Seefahrt: Diod. XV 78f. (unter 364/3). Isokr. 5, 53. Äschin. 2, 105; vgl. Demosth. 50, 5. Plut. Philop. 14. Das böotische Dekret von 363 IG VII 2408 (vgl. o. S. 447, 3) ist, wie DITTENBERGER erkannt hat, für einen Byzantiner verfaßt; es beweist, daß Epam. in diesem Jahre nicht Böotarch war. Indessen ist nicht sicher, daß er die Ausfahrt als Böotarch unternommen hat. Vgl. auch u. S. 476 über Epaminondas' Beziehungen zu Heraklea.


812 Rötelmonopol: IG II/III2 1128; Naxos IG II/III2 179, vgl. o. S.373, 1.


813 Byzanz bleibt im Bunde mit Theben: IG VII 2418. DS.3 201, vgl. Demosth. 50, 5.


814 Timotheos befreit Kyzikos: Nepos Tim. 1, 3. Diod. XV 81, 6, nach dem chalkidischen Kriege [vgl. Demosth. 23, 150].


815 Timophanes: Plut. Timol. 3ff. εἴκοσι σχεδὸν ἐτῶν διαγενομένων wird Timoleon im J. 345 nach Syrakus gerufen. Nepos Timol. 1. Diod. XVI 65 [mit falscher Chronologie]. Arist. pol. V 5, 9.


816 Euphrons Ausgang: Xen. VII 3. Seine Nachkommen: IG II/III2 448. DS.3 310. 317. Bei Mantinea hat die Stadt den Thebanern Heerfolge geleistet (Diod. XV 85, 2).


817 Gehört in diese Zeit die gemäßigt konservative Verfassung, die Phormion, angeblich ein Schüler Platos, in Elis einführt (Plut. praec. reip. ger. 10, 15. adv. Colot. 32, 8)?, vgl. u. S. 490.


818 Über Kromnos auch Kallisth. fr. 13 J. (Athen. X 452a). Polyän II 15 (der fälschlich Prasiä nennt). Justin VI 6, 6ff., der von hier an wieder zu schlafen aufhört. Plut. de vitando pudore 16.


819 Elis und Arkadien: Xen. VII 4, 12ff. Diod. XV 77. 78 (unter 365/4 und 364/3). Pausan. VI 4, 2. 22, 3 [hierher gehört wahrscheinlich auch Pausan. V 27, 1]. Proxeniedekret der Pisaten für zwei Sikyonier: Inschr. von Olympia 36. DS.3 171.


820 Vorgänge in Arkadien: Xen. VII 4, 33-5, 3. Diod. XV 82 (unter 363/2), wo seltsamerweise die Rollen von Mantinea und Tegea in dem Streit über die olympischen Gelder vertauscht sind. Goldmünzen von Pisa: R. WEIL, Z. f. Numism. XXII 1ff., der auch nachweist, daß die von FRÄNKEL, Ber. Berl. Ak. 1898, 635ff. auf diese Zeit bezogene Inschrift (Abrechnung über Geldbußen) in spätere Zeit gehört und wahrscheinlich mit den Nemeen zusammenhängt.


821 Mit dem grundlegenden Bericht bei Xenophon VII 5, 4-14 stimmen die übrigen (Diod. XV 82f. Plut. Ages. 34. Justin VI 7. Polyb. IX 8 – vgl. ferner Äneas tact. 2, 2. Isokr. ep. 9, 4. Polyän II 3, 10 = Frontin III 11, 5) im wesentlichen überein, abgesehen von einzelnen Übertreibungen. Daß Diodor aus Ephoros schöpft, geht daraus hervor, daß er XV 82, 6 eine Erweiterung des Berichts Xenophons gibt, nicht den des Kallisthenes (Plut. Ages. 34). Im übrigen ist seine Schilderung der Schlacht bei Mantinea so elend und läßt die strategisch entscheidenden Momente so völlig außer acht, wie es nach Polybios' Zeugnis XII 25f, 3. 4 die des Ephoros getan hat.


822 Der athenische Feldherr war Hegesileos: Ephoros bei Diog. L. II 54. Xen. vect. 3, 7; bei Diod. XV 84, 2 verschrieben Ἡγήλοχος.


823 Xen. VII 5, 10. S. ROLOFF, Probleme aus der griech. Kriegsgeschichte S. 31 (richtig).


824 Justin VI 7, 4; 15000 Mann gegen 100 Spartiaten.


825 Reitergefecht: Xen. VII 5, 14ff. Diod. XV 84, Polyb. IX 8. Plut. de glor. Ath. 2 (Gemälde des Euphranor, vgl. Pausan. I 3, 4, falsch IX 15, 5).


826 Über Gryllos' Tod Diog. L. II 54 u.a. (o. S. 353); die spätere attische Tradition (Pausan. VIII 11, 6. IX 15, 5) läßt törichterweise Epaminondas durch ihn fallen.


827 Datum der Schlacht: Plut. de glor. Ath. 7; unter dem Archon Charikleides 363/2 Diod. und vit. X. orat. Demosth. 27. Es ist ebenso unzulässig, das durch Xenophons Angabe über die Ernte bestätigte Datum zu bezweifeln, wie die Schlacht erst ins nächste Jahr zu setzen, was man auf Grund des Bündnisvertrags IG II/III2 112 (u. S. 460) jetzt in der Regel versucht; s. dagegen FOUCART, Rev. arch. 3. sér. XXXIII 1898, 313ff.


828 Für die Schlacht gibt Xenophon VII. 5, 19ff. die Hauptmomente in scharfer Beleuchtung; Diodors Bericht (d.i. Ephoros, o. S. 454, 2) ist nicht nur ganz unmilitärisch, sondern auch allein vom attischen Interesse beherrscht; höchstens einige Einzelheiten über die Aufstellung u.ä. darf man ihm entnehmen, schwerlich die Zahlen (auf Ep. Seite über 30000 zu Fuß, 3000 Reiter, bei den Feinden 20000 und 2000; an Zahl überlegen war aber Ep. schwerlich). Arrian Tact. 11 πύκνωσις der Böoter zum ἔμβολον gegen die τάξις der Lakedämonier durch Epaminondas bei Mantinea.

829 Das hängt gewiß damit zusammen, daß die Reiterei auf die leichter gerüsteten Peltasten erfolgreicher einhauen konnte als auf Hopliten, gegen die sie offenbar, wenn diese nicht den Kopf verloren, ziemlich wehrlos war – das ist ein Moment, welches in den Darstellungen der früheren Schlachten auch von mir nicht genügend berücksichtigt ist.


830 Arrian Tact. 11: πύκνωσις der Böoter zum ἔμβολον gegen die τάξις der Lakedämonier durch Epaminondas bei Mantinea [vgl. o. S. 456, 5].


831 Über Ep. Tod auch Plut. Ages. 35. Nepos Epam. 9. Pausan. VIII 11, 5ff. Sonstige Notizen: Polyän II 3, 14 = Frontin II 2, 12.


832 Epaminondas' Ratschlag: Plut. apophth. Epam. 24.


833 Friede von 362: Diod. XV 89. 94, 1. Plut. Ages. 35. Polyb. IV 33, 8f.


834 Feldbau der Spartiaten: Arist. pol. II 2, 11. Sparta χρημάτων δεομένη καὶ ξενοτροφοῦσα Plut. Ages. 40, vgl. Xen. Ages. 2, 25 u.a.


835 Agesilaos in Ägypten: Xen. Ages. 2, 29ff. [arg idealisiert]. Plut. Ages. 36ff. Diod. XV 92. 93. Tachos plante einen Angriff auf das Perserreich, dem er Palästina und Phönikien entreißen wollte: Diod. XV 90. Chabrias hatte bei ihm entscheidenden Einfluß und hat ihm zahlreiche Finanzregeln angeraten, um die für den Krieg nötigen Gelder zu beschaffen, darunter eine Reduktion der Einkünfte der Tempel und der Priester auf ein Zehntel und die Erhebung des Zehnten von aller Schiffahrt und allen Fabriken: [Arist.] oecon. II 25; die von den Ägyptern erhobenen Vorschüsse aus derselben Quelle auch bei Polyän III 11, 5; ferner [Arist.] oecon. II 37 = Polyän III 11, 7. – Dadurch wurden auch die von Nektanebis der Neit von Sais gewährten Einkünfte aus Naukratis auf die Krone übertragen. Dann zog Tachos mit dem Landheer und der Flotte nach Syrien: Kl. Schr. II S. 76f.


836 Während Tachos erfolgreich in Phönikien vordrang, empörte sich in Ägypten sein Bruder, den er als Statthalter zurückgelassen hatte, und rief seinen Sohn Nektanebos (also Nachteḥareḥbêt), der beim Heere in Syrien stand, zum König aus. Nektanebos folgte der Lockung. Dadurch, daß Agesilaos zu dem Usurpator übertrat, brach Tachos' Macht zusammen; er mußte in Sidon und schließlich bei den Persern Zuflucht suchen: Xen. Ages. 2, 29. Plut. Ages. 36ff., Diod. XV 92f. Theopomp und Lykeas von Naukratis bei Athen. XV 616e, vgl. IV 150b. Kl. Schr. II S. 77.


837 In Ägypten erhob sich noch ein neuer gefährlicher Aufstand unter einem neuen Prätendenten, der aus Mendes, der Heimat der 29. Dynastie, stammte. Nektanebos mußte sich zurückziehen und wurde in einer Stadt, deren Name nicht genannt wird, belagert; aber durch ein geschicktes Manöver überwältigte Agesilaos die Feinde (360 v. Chr.): Diod. XV 92, wo aber Nektanebos und Tachos miteinander verwechselt sind, so daß sein Bericht ganz konfus ist. Plut. Ages. 38. Von da an war die Herrschaft des Nektanebos (Nektanebis II.) gefestigt. Daß von Nachteḥareḥbêt ziemlich viele Denkmäler aus allen Teilen Ägyptens erhalten sind, ist bekannt. Kl. Schr. II S. 77.


838 Datum seines Todes: Forsch. II 509 [wo durch eine Flüchtigkeit Sommer 359 steht; er starb im vorhergehenden Winter: Xen. Ages. 2, 31. Plut. Ages. 40].


839 Über Spartas Beziehungen zu Sizilien s.u. S. 499, 8. 506.


840 Über Argos: Isokr. 5, 51. Krieg mit Sparta: Diod. XVI 34, 3, vgl. 39, 4.


841 Über die Geschichte Arkadiens in der nächsten Zeit NIESE, Hermes 24, 526. Dazu jetzt HILLER V. GAERTRINGEN, MAI. 36, 349ff., der nachweist, daß die Inschrift DS.3 183 in die Zeit gleich nach Mantinea, Ende 362, gehört (s.o. S. 419 Anm. 1).


842 Vertrag der Ἀρκάδες (d.i. Mantinea) καὶ Ἀχαι οὶ καὶ Ἠλεῖοι καὶ Φλειάσιοι mit Athen aus dem J. 362/1: IG II/III2 112. DS.3 181; vgl. o. S. 456, 4.


843 Krieg von 361: Diod. XV 94; von 352: Diod. XVI 39, vgl. Demosth. or. 16.


844 Alexander Herr von Magnesia: Polyän VI 2, 1.


845 Über den thessalischen Bundesstaat s. IG II/III2 116. DS.3 184. IG II/III2 175, vgl. auch 186.


846 In die Vorbereitungen des Konflikts zwischen Theben und Phokis Xen. VII 5, 4 gehört offenbar IG II/III2 109. DS.3 175-177, das Dekret für Astykrates und andere Delpher, die im J. 363 von den Amphiktionen, nach Athens Auffassung widerrechtlich, verbannt sind.


847 πολλὰ μὲν εἰσήνεγκεν ἡ πόλις ὅτε Ἀρκάσι ἐβοήϑει ἐπὶ Λυσιστράτου ἡγουμένου (wahrscheinlich 364 gegen Elis), πολλὰ δὲ ἐπὶ Ἡγησίλεω (bei Mantinea) Xen. vect. 3. 7.


848 Einen lebendigen Einblick in die Zustände dieser Zeit gewähren vor allem die Reden des Apollodor und Demosthenes gegen Polykles (Dem. 50) und Aristokrates (Dem. 23); so fraglich es ist, ob jede einzelne Angabe glaubwürdig ist (wir können gegen die Redner nie mißtrauisch genug sein), so wertvoll sind sie als Gesamtbild der über alle Maßen elenden Zustände. – Eingehend hat SCHÄFER, Demosthenes Bd. I die Geschichte dieser Zeit zusammengestellt; für Thrakien vgl. HÖCK, Hermes 26, 95ff. – Die Botschaften und Beschlüsse am 24. Metageitnion (14. Sept.) 362 s. Demosth. 50, 4ff. – Über Stryme Demosth. 50, 20ff. Philochoros fr. 43 J. (Harpokr. s.v.). Philipps Brief Dem. 12, 17.


849 Für den hellespontischen Krieg s. Demosth. or. 50 und 23; ferner Androt. fr. 19 J. (Harpokr. Κηφισόδοτος). schol. Aesch. 3, 51 ed. SCHULTZ und die Fragmente des Philochoros, Theopomp, Anaximenes in dem von BLASS, Hermes XVII 150 publizierten Lexikon zu Demosth. Aristokratea. Verlust von Sestos: Hyperid. f. Euxenippos 1. Demosth. 23, 158. Polyän I 37. Schol. B zu B 494 (vgl. WILAMOWITZ, Ber. Berl. Ak. 1921, 589, 732f.): Ἀβυδηνοὶ Σηστὸν παρ᾽ Ἀϑηναίων ἐκομίσαντο auf Grund des Schiffskatalogs.


850 Ermordung des Kotys durch die Brüder Python und Herakleides von Aenos, Schüler Platos: Diog. L. III 46. Plut. adv. Colot. 32. Aristot. Pol. V 10 (p. 1311 b, 20). Demosth. c. Aristocr. 119 u.a.


851 Kallisthenes: Äschin. 2, 30. Arist. Rhet. II 3.


852 Timotheos gegen Amphipolis: schol. Äsch. 2, 31. Polyän III 10, 8.

853 Euphraios und Philipps Teilfürstentum: Karystios aus Speusipp bei Athen. XI 506 e. 508 e, vgl. Plato ep. 5.


854 Der Vertrag mit Athen: Theopomp fr. 30 J. [natürlich aus lb. I, nicht lb. XXXI]; Demosth. 2, 6 mit den schol., vgl. 23, 121.


855 Über Philipps Anfänge Diod. XVI 2ff. Justin VII 6. Ἀμύντας Περδίκκου Μακεδόνων βασιλεύς (das Mündel Philipps) geht zu Trophonios in Lebadeia: IGr7 (Sept) 3055.


856 Vertrag mit Thessalien: IG II/III2 116. DS.3 184, vgl. IG II/III2 175. 186.


857 Krieg gegen Alexander: Diod. XV 95 (361/0). Polyän VI 2, 1. 2. Demosth. 51, 8. Seine Piraterie auch Dem. 23, 162.


858 Chares auf Korkyra: Diod. XV 95, 3. Aen. tact. 11, 13f.; Feindschaft zwischen Athen und Korkyra Dem. 24, 202. 18, 234.


859 Alexanders Tod: Xen. VI 4, 35f. Plut. Pelop. 35. Cic. off. II 25; div. I 53 (nach Aristoteles). Val. Max. IX 13, ext. 3. Weitere Stellen s. HÖFER in seiner Ausgabe Konons. Diod. XVI 14 erwähnt ihn nachträglich unter 357/6, aber nach XV 61, 2 regiert er 11 J., also 369/8-359/8. Daß Tisiphonos und seine Brüder nicht Söhne, sondern Stiefsöhne Iasons sind (wie Konon narr. 50 richtig angibt), hat PAHLE, Fl. Jahrb. 1866, 533f. gezeigt. In der Zeit, wo sie zwischen einer populären Richtung und der Tyrannis schwankten, hat Isokrates den 6. Brief, τοῖς Ἰάσονος παισίν, begonnen, in dem er sie in der ersteren Richtung festzuhalten versuchen wollte, s. § 9. 12. Vollendet hat er das Schreiben nicht. Damals standen sie mit Athen feindlich, § 3.


860 Eine lange Liste von Hochverratsprozessen dieser Jahre gibt Hyperides f. Euxen. 1, vgl. auch Demosth. 51, 8 u.a.


861 Kall. in Makedonien: Arist. oecon. II 21.


862 Datos: Skylax 67. Isokr. 8, 64, vgl. Harpokr. s.v. Δατός und Zenob. paroem. III 11. IV, 34 (aus Demon); wahrscheinlich ist es nur Flüchtigkeit, wenn Diod. XVI 3, 7 statt dessen im J. 360/59 Krenides von Thasos gegründet werden läßt. Vgl. auch. u. S. 490.


863 Kallistratos' Ausgang: Dem. 50, 48ff. Lycurg c. Leocr. 93. Hyperides 1. c.u.a.; vgl. SCHÄFER, Demosth. I 133ff.


864 Versöhnung zwischen Timotheos und Iphikrates: Demosth. 49. 66.


865 Er muß in dieser Zeit in Ägypten gewesen sein (Polyb. 38, 6, 2 B.-W.), falls das nicht Verwechslung mit Chabrias (o. S. 459) ist.


866 Chabrias' Name ist in der Liste der Strategen von 357/6 IG II/III2 164. DS.3 190 nachträglich getilgt.


867 [Dagegen Demosth. 19, 332.].


868 Die 1500 Tal. ebenso Demosth. Ol. 3, 28; sind das die Ausgaben des Bundesgenossenkrieges?


869 Ist das die Höhe der συντάξεις etwa in der Blütezeit des Bundes?


870 Euböischer Krieg: Diod. XVI 7, 2 unter 358/7, der den Erfolg Athens zu gering darstellt; Demosth. 8, 74. 18, 99. 21, 174. 22, 14 u.a. Aesch. 2, 164. 3, 85. Weiteres geben IG II/III2 124. 125. DS.3 190. 191, ersteres aus dem J. 357/6, offenbar aus den ersten Tagen des Amtsjahrs. Danach fällt der Krieg in die erste Hälfte des Sommers 357.


871 Philipp und Amphipolis: Demosth. 1, 8, vgl. 2. 6. Theopomp fr. 42 JAC. Diod. XVI 8.


872 Chares auf der Chersones: Demosth. 23, 173. 181f., vgl. 7, 42f. Bruchstücke des Vertrags IG II/III2 127. DS.3 196. Daß er damals schon Sestos erobert habe, wie GROTE, HOECK, BELOCH u.a. annehmen, ist bei der Kürze des Zeitraumes, in dem die Ereignisse sich abspielen, unmöglich; überdies wird Diodors Datum 353/2 XVI 34, 3, wie KÖHLER, MAI. VI 28 erkannt hat, durch IG II/III2 1613f. bestätigt. Vgl. WILAMOWITZ, Ber. Berl. Ak. 1921, 733.


873 Daß Chares gegen Philipp vorgehen sollte, sagt Nepos Tim. 3, 1.


874 Abfall der Bundesgenossen: Diod. XVI 7, 3 (357/6).


875 Über die Geschichte der großen Rebellion s. vor allem KRUMBHOLTZ, De Asiae min. satrapis pers., 1883, und JUDEICH, Kleinasiatische Studien. Diodors summarische Darstellung XV 90ff. (o. S. 442, 3) ist auch hier unzureichend.


876 Die Hauptschwierigkeit bietet Orontas. Diodor nennt ihn XV 90, 3 τῆς Μυσίας σατράπης; nach Trogus prol. 10 dagegen hat der König in Syria praefectum Armeniae Oronten bekriegt. Diodor erzählt seinen Verrat ohne Angabe der Lokalität XV 91, sagt aber, ihm sei versprochen τῆς παραϑαλλασσίου πάσης παραλήψεσϑαι τὴν σατραπείαν. Nun wissen wir, daß er nach 360 in Teuthranien gebietet und sich hier abermals empört; mithin ist Diodors Bezeichnung σατράπης Μυσίας eine Prolepse: diese Provinz hat er eben (neben Armenien?) als Belohnung für seinen Verrat erhalten. Daß er über Pergamon geboten hat und hier abgefallen ist, lehrt das Fragment der Chronik von Pergamon Inschr. v. Pergamon (VIII 2) no. 613. Hier heißt er Ὀρόντης Ἀρτασύρου τὸ γένος Βάκτριος; er ist also identisch mit Ἀροάνδης Ἀρτασούρα, Gemahl der Rhodogune, Tochter Artaxerxes' II., den Antiochos von Kommagene als seinen Vorfahren ehrt (HUMANN und PUCHSTEIN, Reisen in Kleinasien p. 283). Im J. 354 finden wir ihn im Aufstand gegen den König wie Artabazos (Dem. 14, 31); in diese Zeit gehören also die Berichte über seine Kämpfe bei Kyme u.ä. Polyän VII 14, 3. 4, vgl. die Chron. von Pergamon [die Peltasten, die einen Reiterangriff abwehren, indem sie wie Chabrias' Truppen vor Theben ins Knie sinken Polyän VII 14, 3, hat er auf Münzen dargestellt: BABELON, Les Perses achém. p. LXXIV]. Im J. 349/8 erhält er von Athen das Bürgerrecht IG II/III2 207; zu demselben Stein gehören die Reste eines Dekrets über seine Unterstützung durch Athen zu einer Zeit, als Chares, Charidemos und Phokion Strategen waren. Die Abfassungszeit ist viel umstritten (vgl. BERGK, Rhein. Mus. 37, 355ff.); JUDEICH hat erkannt, daß es schon um Charidemos' willen nicht in die Zeit um 360 gehören kann, und setzt es ins J. 353/2; er hätte noch weiter hinabgehen müssen, denn vor Demosthenes' Aristokratea Anfang 352 kann Charidemos nicht Stratege gewesen sein. Das Dekret stammt wahrscheinlich aus dem J. 351/0.


877 Rheomithres' Verrat: Diod. XV 92. Xen. l.c.


878 Autophradates wird unter den Rebellen nur bei Diod. XV 90, 3 genannt (gehört hierher Polyän VII 27, 3?); im Kampf gegen Artabazos (der bei Diod. XV 91, 2ff. nur durch Versehen statt Autophradates als Gegner des Datames genannt ist, vgl. o. S. 442, 1) steht er wieder auf seiten des Königs: Demosth. 23, 154ff. in der Geschichte des Charidemos; über diesen ferner Arist. oec. II 29. Polyän III 14. Aen. tact. 24, 3ff. Plut. Sert. 1.


879 Ariobarzanes' Ausgang: Xen. Cyrop. VIII 8, 4. Arist. pol. V 8, 15. Harpokr. s.v.


880 Datames' spätere Kämpfe Polyän VII 21, 3. 4; sein Ausgang: Nepos Dat. 10f. Polyän VII 29, 1. Diod. XV 91, 7.


881 Philiskos: Demosth. 23, 141f. Astyanax: Aen. pol. 31, 33.


882 Iphiades: Arist. pol. V 5, 5. 9. Aen. pol. 28, 6. Demosth. 23, 176f. und auf Münzen.


883 Heraklea gegen die Bosporaner [Arist.] oec. II 8. Polyän V 23. VI 9, 3. [Überhaupt das bosporan. Reich zu behandeln!].


884 Beziehungen zu Timotheos, nach dem er seinen Sohn benennt, den anderen nach Dionys von Sizilien; er erhält athen. Bürgerrecht, s. Demosthenes c. Lept. 84.


885 Für Heraklea beginnt unsere Hauptquelle, Photios' Exzerpt aus Memnon, erst nach Klearchs Usurpation. Über die Verfassungskämpfe in Heraklea Arist. pol. V 4, 2. 5, 2. 5. 10. Aen. tact. 12, 5 (vgl. 11, 10). Klearchs Erhebung: Justin XVI 4ff. Diod. XV 81, 5 (364/3); weiteres Suidas s.v. Κλέαρχος (d.i. Älian fr. 86 HERCHER). Polyän II 30; vgl. Isokr. ep. 7, 12, an Klearchos' Sohn Timotheos.


886 Artax. Befehl an die Satrapen: schol. Demosth. 4, 19.


887 Über Maussollos ist im nächsten Bande eingehender zu handeln; über seine Beziehungen zu den Inseln s. Demosthenes' Rede für die Rhodier (or. 15).


888 Ist dies die Zeit, wo Athen nur 130 Tal. jährliche Einkünfte hat? Demosth. 10, 37.


889 Trierarchische Symmorien: Demosth. 47, 21, vgl. 44, und oft bei den Rednern. Über die Organisation beider Symmorien Demosth. 2, 29f.; ferner vgl. die Symmorienrede 14, 18ff.; ferner über den ἡγεμὼν συμμορίας c. Mid. 21, 157. Über die frühere Trierarchie (2 Tr.) Dem. c. Mid. 21, 154f. Über die ἐπιδό σεις an Trieren c. Mid. 21, 160ff. Besetzung von Andros zur Verteidigung IG II/III2 123. DS.3 192 (Mai 356). Ein Dekret für Philiskos von Sane (auf der Chalkidike), der den Athenern wahrscheinlich die Ankunft der feindlichen Flotte gemeldet hat, aus dem Juni 354: IG II/III2 133. DS.3 199.


890 Chronologie: Nach Dion. Hal. de Lys. 12 fällt der Krieg unter Agathokles 357/6 und Elpines 356/5; dazu stimmt, daß er nach Diodor XVI 22, 2 drei Jahre dauerte, d.i. Herbst 357 bis Ende 355. Im einzelnen ist Genaueres nicht zu ermitteln. Unmöglich aber ist, wie GROTE und BELOCH mit Recht gegen SCHÄFER und andere betonen, daß Timotheos' Prozeß erst unter Diotimos 354/3 fällt, wie Dion. Hal. de Din. 13 angibt, lange nach dem Frieden. Als Isokrates 353 (§ 9) die Antidosis schrieb, war Timotheos schon tot (§ 101).


891 Chabrias' Tod: Demosth. 20, 81f. Nepos Chabr. 4. Plut. Phok. 6; bei Diodor wird er fälschlich zum Strategen gemacht.


892 Von der Geschichte des Bundesgenossenkriegs gibt Diodor XVI 7, 3f. (358/7) und 21. 22 (356/5) einen sehr kurzen und ungenauen Bericht, der durch Nepos Tim. 3 trotz mancher Fehler wesentlich ergänzt wird. Die Lokalität der Schlacht bei Embata erfahren wir nur aus Polyän III 9, 29 (vgl. Theopomp bei Steph. Byz. s.v.); Diodor wie Nepos haben hier arge Konfusion gemacht. Zu Embatas Lage vgl. BRÜCKNER bei PAULY-WISSOWA. DS.3 1014 Zl. 40. Erwähnt auch Thuk. III 29, 2. 32, 1.


893 Prozeß der Feldherren: Diod. XVI 21, 4. Nepos Iph. 3. Tim. 3. Dinarch 1, 14. Polyän III 9, 29. Dion. Hal. de Lys. 12. de Dinarch. 13, u.a., vgl. die Fragmente der unter Lysias' Namen gehenden Rede bei Aristoteles rhet. II 23. III 10. Plut. apophth. Iph. 4 u.a.


894 Für den Krieg mit Philipp hätte das Bündnis mit Ketriporis von Thrakien, Lyppeios von Päonien, Grabos von Illyrien IG II/III2 127, DS.3 196 erwähnt werden müssen, 11. Tag der letzten Prytanie 356/5, also Hochsommer 356. Darin wird auch ein Bote von Philipp erwähnt. Ketriporis will Krenides wiedererobern.


895 Chares und Artabazos: Diod. XV 22. Demosth. 4, 24, vgl. 2, 28; schol. Dem. 3, 31. 4, 19. Plut. Arat. 16. Sigeon (vgl. Dem. 2, 28) behielt Chares für sich: Theopomp fr. 105 J. = Nepos Chabr. 3, 4. Über die Lage Isokrates' Areopag. 8ff. 81, geschrieben nach Chares' Sieg und dem Eintreffen des Briefs des Königs, aber vor dem Frieden; ferner Äschin. 2, 70ff. Die Friedensrede dagegen ist nach dem Frieden geschrieben, wenn sie auch fingiert, bei den entscheidenden Verhandlungen gehalten zu sein. Aber in Wirklichkeit setzt sie den Abschluß voraus und diskutiert ausschließlich das Programm der zukünftigen Politik. – BELOCHS Annahme, daß die Besorgnis vor einem Angriff des Perserkönigs, welche zu Demosthenes' Symmorienrede (354) den Anlaß gegeben hat, noch vor das Ende des Kriegsfalle, halte ich nicht für richtig.


896 Ermöglicht durch Philipps Vordringen, der Kersobleptes zum Anschluß an Athen zwingt; daher die Beantragung der Ehren für Charidemos durch Aristokrates.


897 Letzter Krieg des Dionys: Diod. XV 73 (unter 368/7). Justin XX 5, 10ff. Diodors Darstellung (vgl. o. S. 153, 1) ist ebenso entstellt wie die anschließende Erzählung über Dionys' Sieg in Athen und seinen Tod infolge des Festgelages [das entspricht weder Dionys' sonst genugsam bezeugter Enthaltsamkeit noch der durch IG II/III2 105 feststehenden Tatsache, daß er noch etwa zwei Monate nach den Lenäen am Leben war: o. S. 431, 1]. Bei Diodor wird Dionys die Schuld am Kriege zugeschrieben; aber er selbst gibt an, daß die Karthager zuerst die Grenze verletzten. So ist Justins Angabe, daß die Karthager reparato exercitu bellum, quod lue deseruerant, auctis viribus repetebant, offenbar korrekter. Die anschließende Erzählung, daß Dionys durch den Karthager Suniatus von Hannos Rüstungen erfährt und Suniatus deshalb verurteilt wird [daher hätten die Karthager das Erlernen des Griechischen verboten], enthält gewiß etwas Historisches, ist aber von Trogus und Justin in ihrer Manier phantastisch ausgemalt. Diodors seltsamer Bericht über Dionys' Sorglosigkeit auf die Kunde von einem Brande in den karthagischen Docks ist mit Hannos Strategem Polyän V 9 nicht zu vereinigen; die Details sind uns eben vollständig unbekannt.


898 Zum Friedensschluß Dionys' II. vgl. Plut. Dio 6. 14. Diod. XVI 5. Heraklea Minoa bleibt karthagisch: Plut. Dio 25. Diod. XVI 9, 4, ebenso Thermä: Diod. XIX 2.


899 Über Dionysios' Lebensalter o. S. 73, 2; Ephoros hatte es trotz seines Versehens (Schreibfehlers?) betreffs der Regierungsdauer richtig angegeben: Polyb. XII 4a, 3.


900 Die Schilderung seiner Macht Älian v.h. VI 12 = Diod. XVI 9, 2 = Plut. Dio 14 = Nepos Dio 5, mit kleinen Variationen, aber überall an derselben Stelle, also aus Timäos.


901 Dions Verwendung für seine Neffen: Plut. Dio 6. Nepos Dio 2. Timäos (bei Plut.) hat behauptet, Dionys sei vergiftet worden; das erzählen daher Nepos und Justin XX 5, 14, der weiter behauptet, Dionys II. habe seine Brüder umgebracht (XXI 1, 6f. = Älian v.h. VI 12), in offenkundigem Widerspruch mit den Tatsachen [es ist das natürlich aus der Verbannung Dions herausgesponnen]; man sieht, wie vorsichtig man sein muß!


902 Volksversammlung (vgl. o. S. 90, 4) und Leichenfeier Diod. XV 74, 5 (von Philistos fr. 40 J. und Timäos fr. 112 J. ausführlich geschildert). Nach Justin XXI 1 ist Dionys II. dagegen von den Soldaten erhoben worden; natürlich haben auch sie zugestimmt.


903 Hauptquelle sind Platos Briefe 13. 2. 3. 7. 8, die bei Plutarch im Dio (von ihm selbst wie von seiner Quelle) eingehend benutzt sind [in sehr naiver Weise kehren die Modernen meist das Verhältnis um, indem sie aus Plutarch die Bestätigung für die Richtigkeit einzelner Angaben »Pseudoplatos« entnehmen wollen]. Bei Nepos und Diodor sind die Briefe nicht verwertet; Diodor erwähnt nur Platos ersten Aufenthalt in Syrakus (XV 7), Nepos Dio 2 beide.


904 Zu Dionys' II. Charakter Plato ep. 7, 338d: ὁ δὲ οὔτε ἄλλως ἐστὶν ἀφυὴς πρὸς τὴν τοῦ μανϑάνειν δύναμιν φιλότιμός τε ϑαυμαστῶς.


905 Dios Geburtsjahr: Nepos 10, 3.

906 Daß Plato damals verkauft sei, und zwar auf Dionys' Anstiften durch den Spartaner Pollis (o. S. 383) auf Ägina, und dann durch Annikeris von Kyrene frei gekauft sei (Nepos. Plut. Dio 5. Diog. L. III 19 u.a.; bei Diod. XV 7 wird der Verkauf nach Syrakus selbst verlegt), ist wohl Übertreibung der Philosophenbiographie; er mag von den äginetischen Kapern (o. S. 260. 267) aufgebracht sein und Annikeris das Lösegeld bezahlt haben. Mehr besagt auch das von Arist. phys. II 8 angeführte Beispiel nicht: ἀπὸ τύχης ἦλϑεν ὁ ξένος καὶ λυσάμενος ἀπῆλϑεν, das DIELS, Zur Textgesch. der aristot. Physik, Abh. Berl. Ak. 1882, 23, 1 auf den Vorgang deutet.


907 In Karthago: Nepos 1, 5, vgl. Plut. Dio 6. 12.


908 Dionys' populäre Maßregeln: Justin XXI 1.


909 Philistos' Berufung: Plut. Dio 11. Nepos Dio 3. Plato nennt ihn als seinen Hauptgegner nur ep. 3, 315e (mit der volleren Form Philistides).


910 Plut. adv. Colot. 32, 8 Πλάτων τῶν ἑταίρων ἐξαπέστειλεν Ἀρκάσι μὲν Ἀριστώνυμον διακοσμήσοντα τὴν πολιτείαν (vgl. Pamphile bei Diog. L. III 23 Ἀρκάδες καὶ Θηβαῖοι Μεγάλην πόλιν οἰκίζοντες παρεκάλουν αὐτὸν [Plato] νομοϑέτην˙ ὁ δὲ μαϑὼν ἴσον ἔχειν οὐ ϑέλοντας οὐκ ἐπορεύϑη), Ἠλείοις δὲ Φορμίωνα (vgl. o. S. 451, 2), Μενέδημον δὲ Πυρραίοις. Über Leodamas (Thasier Diog. L. III 24) s. Plat. ep. 11; sein hier genannter Schüler Sokrates ist natürlich Σ. ὁ νεώτερος Arist. Metaph. VI 1, den er im Theätet, Sophistes, Politikos eingeführt hat. – Die Vermittlung der Freundschaft zwischen Hermias von Atarneus und Erastos und Koriskos von Skepsis (Diog. L. III 41. Strabo XIII 1, 54) ep. 6 gehört natürlich in seine letzten Lebensjahre. Über Platos Schüler, die (ganz seiner Theorie entsprechend) eine herrschende Stellung gewannen und daher von den Gegnern als Tyrannen bezeichnet wurden, s. Athen. XI 508.


911 Dionys und der Herold: Plut. Dio 13.


912 Im 7. Briefe verteidigt Plato sein Verhalten nach der Katastrophe Dions; als er nach Syrakus ging, wird Auffassung und Stimmung etwas anders gewesen sein. Bei Plutarch im Dio ist die Chronologie nicht immer genau beachtet; daß Dionys sich erst nach Platos Fortgang ernstlich der Philosophie zugewendet hat, sagt Plato ep. 7 und wird dadurch bestätigt, daß ep. 13, nach dem ersten Aufenthalt, auf philosophische Fragen nicht eingeht, wohl aber ep. 2 aus dem J. 360. Platos Programm: ep. 3, 315d. 316b. 319b. c. 7, 331e. 332c. e.


913 Plato verfaßt zu Anfang νόμων προοίμια (vgl. legg. IV 718ff. 722 eff. und sonst); dann hört sein politischer Einfluß völlig auf: ep. 3, 316a, vgl. 7, 330a, b.


914 Dions Verbannung μηνὶ τετάρτῳ ep. 7, 329c. 353a, bei den Schriftstellern mit Varianten im einzelnen: Plut. Dio 14 (Timäos' Angabe über den Brief nach Karthago ist gewiß historisch). Nepos Dio 4. Diod. XVI 6 (mit vielen Fehlern).


915 Der Krieg: ep. 3, 317a. 7, 338a; obwohl Plato hier sagt: ἦν γὰρ τότε πόλεμος ἐν Σικελίᾳ, ist doch wohl der Lukanerkrieg gemeint.


916 Verbindung mit Archytas: ep. 7, 338c. 339d. In die nächsten Jahre fällt Plato ep. 13. Der Brief zeigt, was man auch ohnehin annehmen würde, daß Platos Beziehungen zu Dionys in dieser Zeit intimer waren, als er in ep. 7 Wort haben will, wenn er auch natürlich in dem Schreiben an den Herrscher (ebenso in ep. 2) einen wärmeren Ton anschlägt, als dem wahren Verhältnis entsprechen mochte. Die διαιρέσεις, die Plato ep. 13, 360b dem Dionys schickt, sind bekanntlich der Sophistes und der Politikos (Aristot. de generat. et corr. II 3 p. 330b, 16, de part. anim. I 2 p. 642b 12).


917 Über Aristippos und Äschines s. Diog. L. und Suidas sowie die auf den Biographien fußenden Sokratikerbriefe (o. S. 338, 1). Plut. Dio 19. de adulat. et amico 26. Unter den philosophischen Konkurrenten Platos ep. 2, 312a. 313c. 7, 345b ist natürlich in erster Linie Aristipp zu verstehen.


918 Eudoxos und Helikon: Plat. ep. 13. Älian v.h. VII 17. Plut. Dio 19.


919 Über Xenophons Hiero: SILL, Unters. über Platos Briefe, 1901 (Diss.; das vollständige Werk wird eine erschöpfende Behandlung aller einschlägigen Fragen bringen, vgl. o. S. 163, 1).


920 Dion in Athen: Plut. Dio 17.


921 Die Andeutung Platos ep. 13, 362e über die Sondierung Dions erklärt Plut. Dio 21.


922 Über die Vermögensfrage handelt Plato ausführlich; vgl. Plut. Dio 15.


923 Speusipp und Xenokrates: Plut. Dio 17. Diog. L. IV 6. 11. Timäos fr. 158 J. = Älian v.h. II 41.


924 Die entscheidende Szene hat Plato ep. 3, 318c. 319. 7, 349. 348 mit lebendigster Anschaulichkeit geschildert: das soll ein Fälscher erfunden haben!


925 Platos letzte Reise: ep. 3. 7. Bei der Sonnenfinsternis vom 12. Mai 361 war Plato in Syrakus: Plut. Dio 19; kurz nach seiner Rückkehr fallen die Olympien von 360: ep. 2, 310. 7, 350b. Die Daten der vorigen Reise sind dagegen nur approximativ zu bestimmen.


926 Phoibia: Strabo VI 1, 6.


927 Tauromenion: Diod. XVI 7, 1 (358/7). Mit Recht hebt BELOCH, Gr. Gesch. II, 169 hervor, daß das Datum dadurch bestätigt wird, daß im Inventar von Delos seit diesem Jahr die von Tauromenion geweihten Silberschalen erscheinen: IG II/III2 1638, 10. Natürlich kann die Stadt nur mit Einwilligung des Dionys erbaut sein.


928 Die νόμων προοίμια, über deren Benutzung und Entstellung Plato sich ep. 3, 316 beschwert, gehören offenbar hierher. Gegen Dionys' Vorwurf verteidigt sich Plato nicht nur ep. 3, sondern der ganze 7. Brief hat zugleich die Tendenz, ihn zu widerlegen.


929 Philosophische Fragen: Plat. ep. 2. Schrift: ep. 7, 341b. 344d.


930 Daß D. auch einen Päan auf Asklepios gedichtet hat, sagt Timäos fr. 32 J.; und seine neuerfundenen Worte erwähnt Athen. III 98d, zum Teil nach Athanis; danach im Sokratikerbrief 36 (Dionys an Speusipp). Der bei Timäos fr. 32 J. genannte Demokles (= Polyän V 46) ist aber derselbe wie Damokles, an den die bekannte Anekdote vom älteren Dionys anknüpft (Cic. Tusc. V 61).

931 Dionys' Trunksucht und Augenkrankheit: Arist. pol. V 8, 14. Älian II 41. VI 12 (Theopomp fr. 283 J.). Justin XXI 2 u.a.


932 Hanno: Arist. pol. V 6, 2. Mit Justins Erzählung XXI 4 ist wenig anzufangen. Seine Söhne sind vermutlich, wie A. SCHÄFER annimmt, Hamilkar, der διαβληϑεὶς ὡς ἐπιϑέμενος τυραννίδι ἀνῃρέϑη, und sein Bruder Gisgo, der verbannt wird: Polyän V 11, vgl. Diod. XVI 81, 3.


933 Krieg mit den Lukanern: Diod. l.c., vgl. Justin XXI 3, 3. 1000 φυγάδες: Plut. Dio 22. Die saevitia wird bei Justin XXI 2, 2 übertrieben; grausam war D. II. keineswegs.


934 Timäos erwähnt fr. 32 J. eine Depesche παρὰ τῶν ἡγεμόνων τῶν εἰς Νέαν πόλιν ἀποσταλέντων; darin sieht BELOCH, Gr. Gesch. II 179 Neapolis in Apulien, das dann eine der beiden von D. gegründeten Kolonien wäre (Diod. XVI 5, 3).


935 Verhandlungen mit Persien: Plato ep. 13, 363c.


936 Plato und Dion in Olympia: Plat. ep. 2. 7, 350.


937 Rechtfertigungsschreiben an Dionys: ep. 2. 3. Dions Rüstungen und Anhänger: Plut. Dio 22. Über seine Beteiligung spricht sich Plato natürlich in dem Schreiben an Dion ep. 4, 320a anders aus als nachher in der Rechtfertigungsschrift ep. 7, 350c.


938 Kallippos: Plut. Dio 17. 28, Demosth. 36, 53. 50, 47ff.


939 Philostratos: Nepos Dio 9. cf. Plat. ep. 7, 333e.


940 Eudemos' Tod auf Sizilien (nach Aristoteles) vor Syrakus 355 oder 354: Cic. div. I 53.


941 Dion und Heraklides ϑεαροδόκοι in Epidauros: CAVVADIAS, Fouilles d'Epidaure no. 243, p. 106.


942 Timäos (Diod. XVI 6, 5. Nepos Dio 5, 1) hat mit Unrecht Korinth in den Mittelpunkt der Rüstungen gestellt.


943 Dion und Sparta: Plut. Dio 17; auch Heraklides und Theodotes haben hier Verbindungen: Plat. ep. 4, 321b.


944 Dions Ausspruch: Arist. pol. V 8, 17.


945 Die Geschichte Dions hat zahlreiche zeitgenössische Darstellungen gefunden, durch Athanis (u. S. 505, 1), den Fortsetzer des Philistos (von 362/1 ab, Diod. XV 94, 4), bei dem offenbar Heraklides' Standpunkt zum Wort kam, durch Ephoros, durch Theopomp Philipp. lb. 39 und 40; ferner durch Timonides, der über die Expedition in Briefform an Speusipp berichtete (Plut. Dio 30. 35. Diog. L. IV 5); daß seine Darstellung in diesem Abschnitte die Grundlage für Plutarch im Dio bildet, wird SILL im einzelnen erweisen. Sonst ist Timäos' Darstellung herrschend geworden, der Nepos und vorwiegend wohl auch Diodor folgen, trotz c. 16, 4 (s.u. S. 504, 1). Einzelnes ergeben auch hier noch Platos Briefe (4. 10. 7. 8); auch von Speusipp lagen Briefe an Dion vor: Diog. L. IV 5 (danach ep. Socratic. 35). Die Polemik zwischen Dionys und der Akademie hat sich nach Dionys' Sturz in einem Schriftwechsel zwischen diesem und Speusipp fortgesetzt: Diog. L. IV 2. 5; danach ep. Socratic. 36.


946 Über Heraklides: Diod. XVI 6, 5. 16, 2. Plut. Dio 32, vgl. Plato ep. 4, 320e. 321b, wodurch bestätigt wird, daß der Gegensatz des Heraklides gegen Dion und die Akademie schon vor Dions Abfahrt bestand, wie Plutarch angibt, und Heraklides keineswegs zurückgeblieben ist, um Dion von der See aus zu unterstützen. Bei Plutarch wird Heraklides nach Möglichkeit in den Hintergrund gedrängt.


947 Das Datum von Dions Ausfahrt ergibt sich aus der Mondfinsternis Plut. Dio 24. Diodor hat den zusammenhängenden Bericht seiner Quelle (vgl. o. S. 153, 1) so verteilt, daß er den Überblick über Dionys' II. frühere Geschichte XVI 5 unter 359/8, Dions Vorbereitungen c. 6 unter 358/7, die Befreiung c. 9-13 unter 357/6 gibt, letzteres völlig korrekt. Sein Bericht (Timäos) steht an Zuverlässigkeit hinter dem Plutarchs, der aus dem Augenzeugen Timonides stammt, weit zurück; aus den πεντακισχιλίων οὐκ ἐλάττους προσγεγονότες κατὰ τὴν ὁδόν Plut. 27 sind bei ihm c. 9, 6 20000 (nachher c. 10, 4 gar 50000) geworden, was zur Beurteilung der übrigen Zahlen bei Timäos sehr beachtenswert ist. Nepos bietet nichts (denn daß Dion post diem tertium quam Siciliam attigerat in Syrakus eingezogen sei, ist handgreifliche Übertreibung); Justin XXI 2 schläft.


948 Verhandlungen und Kampf: Plut. 30ff. Polyän V 2, 7. 8. Diod. XVI 11, 3ff. Justin XXI 2.


949 Dions Stellung Plut. 32ff. Leibwächter: Plut. 33. Nach Diod. XVI 16, 2 bringt Heraklides 20 Trieren und 1500 Mann. Platos vierter Brief, an Dion, vor Heraklides' Abgang geschrieben, zeigt in seinen offenen und versteckten Warnungen die Gefahren deutlich.


950 Dionys' Piraterie Diod. XVI 13, 3.


951 Philistos gegen Leontini (vgl. Plut. Dio 27) und die Seeschlacht Diod. XVI 16 unter 356/5. Die Angabe über Philistos' Tod zeigt, daß Diodor hier Ephoros folgt, der ihn sich selbst töten ließ, während Timonides, der zuverlässigste Zeuge, die Mißhandlungen schildert und Timäos sie weiter ausmalt: Plut. 36f. Das weitere nach Plut. 37ff.; Diodors Darstellung XVI 17 ist ohne Zweifel parteiisch. Nach ihm hätten die Söldner (angeblich über 3000), denen aus Geldmangel der Sold vorenthalten wird, Dion gezwungen, die Syrakusaner anzugreifen; aber tatsächlich tut er das auch bei Diodor nicht, sondern zieht ab. Sein Sieg wird dann in üblicher Weise übertrieben; aber auch hier nutzt er ihn in keiner Weise aus, sondern geht nach Leontini. Die neuen Verhandlungen mit Dionys erzählt auch Nepos 5, 6, der sie fälschlich angenommen werden läßt.


952 25 Strategen: Plut. 38; zu ihnen gehört der Historiker Athanis (o. S. 500, 2): Theopomp fr. 194 J. (Steph. Byz. Δύμη).


953 Die Operationen des Nypsios erzählt Diodor XVI 18 genauer als Plutarch, dagegen gibt dieser von den folgenden Begebenheiten ein viel korrekteres Bild; Diodors Abweichungen gehen zum Teil auf starke Kürzung zurück. Alle weiteren Ereignisse bis zu Dions Ermordung hat Diodor übergangen.


954 Pharax (Plut. 48, vgl. u. S. 512) kann unmöglich mit dem Nauarchen von 396 (o. S. 106f. 200) identisch sein; vielleicht ist er sein Sohn oder Enkel.


955 Von den späteren Kämpfen haben wir nur ungenügende Kunde, da Plutarch, hier die einzige Quelle, nur das biographisch Wichtige anführt. Daher steht auch die Chronologie nicht fest.


956 Über Dions Pläne Plato ep. 7, 333b. 335e, vgl. 351a. 8, 357a. Δίωνα πολλοὶ μοναρχίας ὀρέγεσϑαι καὶ βασιλείαν τινὰ Λακωνικὴν ὀνειροπολεῖν ὑπενόουν Plut. comp. Timol. et Paul. 2, vgl. Dio 53. Das ist genau das, was Plato sagt und fordert wie in seinen Briefen, so im Politikos und in den Gesetzen. Dion als Tyrann im Sinne des Dionysios zu behandeln, wie es neuerdings noch wieder BELOCH tut, ist ganz verkehrt; dann hätte er Heraklides und seinen Anhang spätestens sogleich nach seiner Rückkehr aus Leontini beseitigt und die Herrschaft fest ergriffen und behauptet.


957 Heraklides' Ermordung: Plut. Dio 53; bei Nepos Dio 6 mit den vorhergehenden Ereignissen zusammengezogen. Dagegen bietet Nepos c. 7 über die folgenden, tyrannischen Maßregeln Dions manches, was Plutarch offenbar absichtlich übergangen hat.


958 Über den Sohn Dions besteht eine nicht zu lösende Differenz zwischen den Biographien und Plato. Nach diesem hat er seinen Vater überlebt und ist im J. 352 etwa 20 J. alt (ep. 7, 324b. 8, 355e. 357c; der Sohn Dionysios' I. kann 324b nicht gemeint sein, da er, obwohl er beträchtlich jünger war als Dionysios II. [Plut. Dio 3], doch unmöglich erst im J. 372 geboren sein kann) wie der Sohn bei Plutarch 55; aber dieser und Nepos 6 lassen ihn vor dem Vater sterben. Nach Plutarch war er der einzige Sohn (ein zweiter wird erst nach Dions Tod geboren c. 57). Sollen wir annehmen, daß Plutarchs und Nepos' Bericht falsch ist? oder folgt daraus, daß Timäos (Plut. Dio 31) den Sohn nicht Hipparinos (so Timonides und Plato), sondern Aretaios nannte, daß Dion zwei Söhne gehabt hat? Andernfalls muß man wohl annehmen, daß Plato von dem Tode des Sohnes nichts erfahren hat.


959 Dions Ermordung: Plut. 54ff. = Nepos 8ff. Diod. XVI 31, 7 unter 354/3, in Übereinstimmung mit Nepos 10: quartum post annum quam ex Peloponneso in Siciliam redierat. Vgl. ferner Plato ep. 7, 333bff.


960 Kallippos' Herrschaft: Diod. XVI 31, 7. 36, 5, wonach Dions Freunde nach Leontini verjagt sind. Daß Hipparinos während Kallippos' Abwesenheit Syrakus nimmt, und zwar von Leontini aus, also mit Hilfe der Δίωνος φίλοι, mit der Flotte, ergibt sich aus Diod. l.c. Polyän V 4. Plut. Dio 58. Das ist die Situation, die Platos 7. und 8. Brief voraussetzen; vgl. 8, 356 a: Hipparinos soll König sein χάριν τῆς τε δὴ νῦν βοηϑείας καὶ τοῦ ὁσίου τρόπου, ὃς γενόμενος τυράννου πατρὸς ἑκὼν τὴν πόλιν ἐλευϑεροῖ.


961 Bekannt ist Platos Epigramm auf Dion (BERGK 7).

962 Hipparinos' Tod nach 2jähriger Herrschaft Diod. l.c. Die weiteren Schicksale von Syrakus hat Diodor ausgelassen.


963 Nysäos Tyrann: Plut. Timol. l; vgl. Theopomp fr. 187. 188 J. = Älian v.h. II 41, nach dem beide Brüder φιλοπόται waren.


964 Kallippos' Ausgang: Plut. Dio 58. Diod. XVI 45, 9 unter 351/0.


965 ἃ δὲ Φάραξ ὁ Σπαρτιάτης καὶ Καλλίππος ὁ Ἀϑηναῖος ἐλπίσαντες ἄρξειν Σικελίας παρενόμησαν καὶ παρεσπόνδησαν, ὑπὸ πολλῶν ἀναγέγραπται Plut. comp. Timol. et Paul. 2 (vgl. Timol. 11); wir wissen von Pharax nichts weiter, als daß Theopomp fr. 192 J. seine Ausschweifungen erwähnt. – Die übrigen Tyrannen Plut. Timol. 1. 13. 34. 35 u.a.


966 Dionys in Lokri: Plato legg. I 638b. Arist. pol. V 6. 7. Strabo VI 1, 8. Justin XXI 2, 9f. 3. Klearch bei Athen. XII 541 = Älian v.h. IX 8. Rückkehr nach Syrakus ἔτει δεκάτῳ Plut. Timol. 1, nach 6jähriger Herrschaft über Lokri Justin XXI 3, 9. – Vgl. Thrasybuls Rückzug nach Lokri 466 nach dem Sturz der Tyrannis: Bd. IV 1, 600.


967 Entstehung der Bruttier: Diod. XVI 15 (356/5). Strabo VI 1, 4 (ἡνίκα ἐπεστράτευσε Δίων Διονυσίῳ καὶ ἐξετάραξεν ἅπαντας πρὸς ἅπαντας); vgl. V 3, 1. Justin XXIII 1 (sehr phantastisch ausgemalt). BELOCH, Gr. Gesch. 592, 1 bietet manches Richtige; aber seine Ansicht, die Deutung des Namens als »entlaufene Sklaven« sei falsch und eine Variante der Erklärung des Namens Bruttiani für die Amtsdiener der römischen Provinzialbeamten aus einer nach dem Hannibalischen Krieg über die Bruttier verhängten Strafe, kann ich nicht für richtig halten. Allerdings kam πίττα Βρεττία schon bei Aristophanes vor (fr. 629), γραῦς Βρυττική bei Antiphanes (fr. 45), Alexis dichtete eine Komödie Βρεττία (fr. 33. 34). So muß der Name schon zu Ende des fünften Jahrhunderts aufgekommen sein; es war vermutlich die lukanische Bezeichnung der Hirtensklaven und des von ihnen bewohnten Gebiets. Die Behauptung dagegen, daß Βρεττία schon bei Antiochos von Syrakus vorgekommen sei (Steph. Byz.), ist deutlich aus Strabo VI 1, 4 entstellt, wonach Antiochos seinem Italien dieselbe Grenze gab ὅπερ καὶ τῆς Βρεττίας ἔφαμεν, nämlich den Laos [so auch BELOCH].


968 Skylax kennt die Bruttier noch nicht.


969 Consentia μητρόπολις Βρεττίων Strabo VI 1, 5.


970 Eroberung von Temesa ib., von Terina und Hipponion Diod. 1. c., der daneben Thurii nennt; dies erwehrt sich aber im J. 344 ihrer Angriffe: Plut. Timol. 16. 19. Sybaris am Traeis: Diod. XII 22, 1, von BE LOCH 1. c. richtig gedeutet.


Quelle:
Eduard Meyer: Geschichte des Altertums. Darmstadt 51965, Bd. 5.
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