Artikel in der Wikipedia: Bukarest
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297. Bukarest.
297. Bukarest.

[285⇒] Bukarest (rumän. Bucureştĭ, spr. bukurescht), stark befestigte Hauptstadt des Königr. Rumänien, an der Dimbowitza, (1903) 283.145 E., Universität, bedeutender Einfuhrhandel (bes. Textil- und Metallwaren). Friede zu B. 28. Mai 1812 zwischen Rußland und der Türkei, worin letztere Bessarabien und den dritten Teil der Moldau abtrat; 3. März 1886 zwischen Serbien und Bulgarien. [⇐285]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 285.
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[578⇒] Bukarest (rumän. Bucuresci, spr. bukureschti), Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Rumänien im Distrikt Ilfov, 41°25' 30'' nördl. Br. und 26°6' 9'' östl. L. Die Stadt liegt in einer fruchtbaren Tiefebene, 81–105 m ü. M., 68 km nördlich von der Donau und 280 km westlich vom Schwarzen Meer entfernt, hat einen Flächeninhalt von ca. 50 qkm, wovon nur ein Drittel auf Gebäude entfällt, u. gewährt mit ihren ca. 33,000 bunten Häusern und 118 Kirchen mit schimmernden Dächern, die sämtlich zwischen zahlreichen Gärten und weiten Plätzen liegen, einen malerischen Anblick.

Wappen von Bukarest.
Wappen von Bukarest.

B. ist auf einer Ausdehnung von ca. 320 qkm von einem 72 km langen Festungsgürtel mit 18 Haupt- und 18 Zwischenforts umgeben, die untereinander und mit dem Nordbahnhof durch eine Bahnlinie verbunden sind. Die Stadt wird auf eine Länge von 7 km vom Fluß Dambovitza in zwei Hälften geteilt. Zehn Fahr- und eine Eisenbahnbrücke führen über den regulierten Fluß. Im Zentrum der Stadt, wo der Handel seinen Sitz hat, sind die Straße Lipscani und die nach N. ziehende Calea Victoriei bemerkenswert. Hier finden sich die meisten größern öffentlichen Gebäude und solide, schöne Wohnhäuser mit zwei und mehr Stockwerken, mit eleganten Magazinen, während in andern Stadtteilen die Häuser meist villenartig gebaut, von Höfen und Gärten umgeben sind. Zur großen Zierde gereichen der Stadt die neuangelegten und meist elektrisch beleuchteten Boulevards: Independentzei, Elisabeta, Academiei, Ferdinand, Pache-Protopopescu, Carol I; dann die neuern Boulevards: Maria, Neatarnarei, Nordului, Tabacari und Coltza. Bemerkenswert ist auch die 20 km lange Gürtelstraße, die als Chaussee Bonaparte, Stefan Cel Mare etc. die Stadt umgibt. Durch Kanalisierung und Parzellierung der sumpfigen Gegenden beim Filaretbahnhof ist jetzt ein schöner Stadtteil »Gramont« erstanden. Den innern Verkehr vermitteln Tramkars (Omnibusse), Pferde- und elektrische Straßenbahnen sowie einige tausend Stadtdroschken (Birjari), die zu den besten zählen. Die zahlreichen Kirchen haben meist die gewöhnliche Kreuzform; nur sehr wenige zeichnen sich durch Größe oder künstlerischen Charakter aus. Wie die Häuser, sind auch sie meist niedrig, eine Folge der Erdstöße, die wiederholt (besonders 1793 und 1802) die Gegend heimsuchten.

Als die vornehmsten Kirchen Bukarests sind zu nennen: die Metropolitankirche (1793 erbaut), auf einem Hügel, umgeben von der Wohnung des Erzbischofs von Rumänien und dem Sitzungsgebäude der Deputiertenkammer, die Kirche Radu-Voda (1568 erbaul), in der Nähe die Kapelle Bucur, welch letztere man für das älteste Gebäude der Stadt hält; die Kirche Mihail-Voda (von 1595), deren Kloster jetzt als Staatsarchiv dient; die Kirche Curtea-Veche (1393 gegründet, nach dem Brand von 1847, der fast den vierten Teil der Stadt in Asche legte, neu erbaut). Mehrere andre Kirchen wurden neuerdings restauriert, so St. Georg im Handelsquartier, St. Spiridon mit originellen Glockentürmen, Sarindar, Amzei, St. Voivozi, die Kirche Antim, eine der schönsten der Stadt. Auch die durch harmonische Verhältnisse und Skulpturenschmuck ausgezeichnete Kapelle Stavropoleos (von 1724) verdient Erwähnung. Außer den rumänischen Kirchen hat B. noch eine kath. Kathedrale, eine ältere, die frühere Hauptkirche, Baratzia genannt, und 2 Kapellen; ferner 2 protestantische, eine armenische und eine neue griechische Kirche.

Sonstige öffentliche Gebäude sind: das nach dem Kriege 1877/78 umgebaute und erweiterte königliche Palais an der Hauptstraße; die Universität (worin der Senat seine Sitzungen hält), ein Neubau auf der Stelle des alten Klosters St. Sava, am gleichnamigen Boulevard gelegen, mit Gärten, der Bronzestatue des walachischen Fürsten Michael (gest. 1601) von C. Beleuze und den Marmorstatuen des Gelehrten I. Heli ade und des Gymnasiallehrers Lazar; das alte Hospital Coltza, dessen viereckiger, von den Soldaten Karls XII. von Schweden erbauter, lange Zeit als Feuerwarte benutzter Turm jetzt abgetragen ist; das Hospital Brancovanu mit einer 1885 vollendeten, im byzantinischen Stil erbauten Kirche Domnitza Balasa inmitten eines schönen öffentlichen Gartens; das Nationaltheater mit 1000 Plätzen, worin das Lustspiel in rumänischer Sprache und die italienische Oper gepflegt werden; zwei gedeckte Markthallen; die 1884 erbaute Militärschule; das mustergültige Militärhospital; das Finanzministerium; die Münze und mehrere Kasernen im westlichen Teil der Stadt. Hier befinden sich auch das Asyl Helena, eine 1860 von der Fürstin Helena Cusa gegründete Waisenanstalt, und das Kloster Kotrotscheni, die königliche Sommerresidenz sowie der neuangelegte botanische Garten mit dem botanischen Institut, auf der entgegengesetzten Seite das Kloster Bakareschti, jetzt Gefängnis. Von den neuern öffentlichen Gebäuden sind zu erwähnen: das Kriegsministerium, Domänenministerium, die Paläste der Banca Nationala sowie der Depositen- und Diskontobanken, das Palais der Versicherungsgesellschaft »Dacia Romania«, das neue prächtige Postgebäude und das in den letzten Jahren vergrößerte Athenäum, ein Prachtbau mit schöner Kuppel, geräumigem Saal für Konzerte und Vorträge und Nebengelassen für Kunstausstellungen, ferner das neue Heim der deutschen Liedertafel mit Theater und Konzertsälen. Besonders sei noch das Gebäude der Fondatiunea Carol mit Bibliothek erwähnt, ein Geschenk des Königs an die rumänische Studentenschaft anläßlich seines 25jährigen Regierungsjubiläums; ferner die Paläste der griechischen Gesandtschaft, der öffentlichen Beamten mit einem Sanatorium, der theologischen Fakultät auf dem Dambovitzakai, der medizinischen Fakultät, das Palais des Zentralseminars in Geagoga, wo sich auch die neuen städtischen Lagerhäuser befinden. B. hatte 1899: 282,071 Einw., [⇐578][579⇒] 51.81 Proz. männliche, 48,19 Proz. weibliche; der Religion nach waren 200,916 griechisch-orthodox, 36,827 katholisch und protestantisch, 43,274 Juden, 639 Armenier, 378 Mohammedaner etc. Gewerbe und Industrie sind in stetem Wachsen begriffen. Besonders entwickelt ist das Kleingewerbe, namentlich Schuh- und Pelzfabrikation, Konfektion von Kleidern und Wäsche etc. Seit dem Bestehen des Industriegesetzes in Rumänien hat in B. die Großindustrie einen raschen Aufschwung genommen. Heute hat B. eine große Anzahl Fabriken aufzuweisen. Der Handel ist sehr bedeutend, da B. den Mittelpunkt der Handelsverbindungen des Landes bildet. Es bestehen mehrere Bankinstitute, unter denen Banca Nationala (Kapital 12 Mill. Fr.), Banque de Roumanie (Gründungskapital 1 Mill. Pfd. Sterl.) und Banque Agricole (Kapital 1899: 9 Mill. Fr.) am bedeutendsten sind. B. ist Knotenpunkt der Eisenbahnen Giurgewo-Chitila (hier Anschluß an die Hauptlinie Verciorova-Ungheni) und B.- Fetesci. B. hat eine Universität, 4 Lyzeen, 2 Gymnasien, ein Priesterseminar, 3 Bildungsanstalten für Volksschullehrer, 4 Mädchengewerbeschulen, 32 Elementarschulen für Knaben und 37 für Mädchen. Es bestehen ferner 10 Spezialschulen und zwar: die Schule der schönen Künste, die Kunstgewerbeschule, die Zentralschule für Ackerbau, das Technikum für Straßen- und Brückenbau, die Tierarzneischule, ein Konservatorium, dann die höhere Kriegsschule, eine Artillerieschule, eine Offizierschule, endlich eine Schule für militärische Verwaltung. Die Akademie der Wissenschaften besitzt eine bedeutende historische Sammlung und eine schöne Bibliothek. Für die öffentliche Gesundheitspflege sind von Privatstiftungen unterhaltene Spitäler und Versorgungshäuser mit zusammen 1200 Betten vorhanden. 7 Krankenhäuser gehören der Ephorie der Zivilspitäler an (74 Mill. Fr. Vermögen). Die Verpflegung ist für Einheimische wie für Fremde unentgeltlich. Das Budget 1901–1902 weist eine Einnahme von 12,8 Mill. Fr. auf, worunter 1,3 Mill. Fr. direkte und 7 Mill. indirekte Steuern. Die Gemeindeschuld beträgt 90 Mill. Fr. und erfordert jährlich 5,4 Mill. Fr. für Zinsen etc. Als Landeshauptstadt ist B. Sitz des Erzbischof-Primas von Rumänien, des Senats und der Kammer, sämtlicher Ministerien, des Kassationshofs, eines Appellhofs (mit 3 Sektionen), des Rechnungshofs und aller Zentralverwaltungsbehörden des Landes, zahlreicher Gesandten und Ministerresidenten sowie eines deutschen Berufskonsuls. Zur Literatur: Hans Kraus, Rumänien und B. (Bukar. 1896); »Anuarul Statistic al orasului Bucuresci pe anul 1896« (das. 1898); G. Benger, Rumänien im Jahre 1900 (Stuttg. 1900).

Geschichte. Die Gründung der Stadt schreibt man einer sagenhaften Persönlichkeit, dem Schäfer Bucur, zu; in den Chroniken erscheint sie als Kriegsplatz seit dem 14. Jahrh. Nachher war B. abwechselnd mit Tergovischt die Hauptstadt der Walachei. Als 1594 der Hospodar Michael von der Pforte abfiel, ward B. 1595 nach der Schlacht bei Kalugareni von dem Großwesir Mohammeds III., Sinan Pascha, erobert, fiel aber schon im nächsten Jahr wieder in die Hände Michaels. Im 17. Jahrh., unter dem Fürsten Matth. Bassarab, zählte B. 6000 Häuser und 100,000 Einw. und erhielt mannigfache Verschönerungen. Fürst Konstantin Brankowan verlegte 1698 die Residenz von Tergovischt endgültig nach B., das aber unter den seinem gewaltsamen Tode folgenden Wirren so litt, daß es 1713 nur noch 50,000 Einw. zählte. 1716 wurde die Stadt von 1200 Serben unter Dettin geplündert, 1738 von der Pest heimgesucht. Am 30. Okt. 1771 siegten die Russen unter v. Essen bei B. über die Türken, welche die Moldau und Walachei räumen mußten und erst durch den Friedensschluß vom 16. Juli 1774 zurückerhielten. Unter Alexander Ypsilantis (1774–82) wurde B. verschönert, aber 10. Nov. 1789 von den Österreichern unter Friedrich Josias von Sachsen-Koburg eingenommen und erst im Frieden vom 4. Aug. 1791 wieder herausgegeben. Erdbeben (1793 und 1802), Pest (1794 und 1812), Feuersbrünste (1804) und Überschwemmungen (1805 und 1806) trafen die Stadt. Am 28. Mai 1812 ward hier der Friede zwischen Rußland und der Pforte geschlossen, durch den letztere ganz Bessarabien und ein Drittel der Moldau mit den Festungen Chotin, Akjerman, Bender, Ismail und Kilia an Rußland abtrat. Seit 1829 begann das rasche Wachstum der Bevölkerung und die Verschönerung der Stadt. Nach der Vereinigung der Walachei und Moldau zum Fürstentum Rumänien wurde B. 1861 zur Hauptstadt erhoben. Vgl. Sulzer, Geschichte des transalpinischen Dacien (Wien 1782); Berindey, Bucuresci, étude historique en langue roumaine (in der »Revista Romana«, 1861); ferner die größern Schriften der beiden Lokalhistoriker von B.: G. Ionnescu-Gion und M. D. Ionescu. [⇐579]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 578-579.
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Verweise:

Bucuresci, rumän. Name von Bukarest.

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[437⇒] Bukarest (Bukarescht, d.i. Freudenstadt), Hauptstadt der Walachei, im Unterlande derselben, von der Dumbowitza durchflossen, in einer Ebene gelegen; hat enge Straßen, große Höfe, ohne eigentliche Thore, Mauern u. Wälle; B. ist Residenz des Hospodars, Sitz eines griechischen Erzbischofs, der Landesregierung, des Revisionshofes, Appellations- u. Kreisgerichts, Polizei tribunals, Handelsgerichts u. verschiedener europäischer Consuln; hat mehr als 140 Kirchen, darunter die griechische Metropolitankirche; viele Kirchen sind zugleich mit einem Kloster verbunden, wie die Kirche von Rimnik, deren Kloster Sitz des Bischofs von Rimnik ist; die katholische Kirche mit einem Franciscanerkloster ist 1666 gegründet u. 1812 neu erbaut; die lutherische seit 1759 durch schwedische Vermittelung, eine ungarisch-evangelische seit 1821; 5 Synagogen der deutschen u. spanischen Juden; außerdem Literär- u. Naturforschende Gesellschaft, das Collegium St. Sava mit einer öffentlichen Bibliothek, mehrere Hospitäler, ein Gebärhaus u. Theater; die Industrie schafft bes. türkische Tücher u. Gold- u. Silberwaaren u. ist meist in den Händen ausländischer, bes. deutscher Handwerker; Huf- u. Nagelschmiede, Sattler, Kürschner, Tabakfabrikation, Pfeifendrechsler u.a. B. ist Stapelplatz für den ganzen walachischen Handel, u. der Handel mit allerhand Natur- u. Kunstproducten ist bedeutend. In der Umgegend befinden sich große Schlächtereien (Salhauas), worin Talg gesotten u. Fleisch gedörrt wird. Das Leben in B. ist sehr glanzvoll u. vereinigt in sich den europäischen u. orientalischen Luxus, auch sehr frivol; 107,000 Ew., worunter an 15,000 Deutsche. Dabei das Lustschloß Golontina u. die Ruinen des Klosters Kotoroeny. – B. wurde von Radel dem Schwarzen (Negro Wod) gegründet, welcher sich um 1290 die Walachei unterwarf; 1595 wurde B., nach dem Abfall des Hospodars von der Pforte, von Sinan Pascha erobert u. bald darauf in Brand gesteckt; B. hob sich aber mit der Zeit so, daß es schon 1713 unter Brancovan über 50,000 Ew. hatte; 1716 wurde B. von 1200 Serbiern unter Dettin überfallen u. geplündert; am 30. Oct. 1771 hier Sieg der Russen. [⇐437][438⇒] unter Essen über die Türken unter Mussan Oglu (s. Türkisches Reich); 1772 hier Congreß u. 1773 Friede zwischen den Russen u. Türken, in Folge dessen die Walachei u. B. den Türken 1774 zurückgegeben wurde; 1774–82 wurde B. unter Alex. Ypsilanti sehr verschönert u. 1807 von den Russen erobert (s. Russisches Reich); 1812 Congreß u. 28. Mai Friede zwischen Türken u. Russen, u. Convention, wornach die Oberherrlichkeit über die Walachei der Pforte blieb u. Rußland als Schutzmacht anerkannt wurde. 1821 wurde die Stadt, nach einem Aufstande der griechischen Bewohner, von den Türken, 1828 von den Russen ohne Schwertstreich besetzt u. durch den Frieden von Adrianopel 1829 dem Hospodar der Walachei unter Souveränetät der Pforte überlassen. Am 4. April 1847 verheerte die Stadt eine große Feuersbrust. Im Juni 1848 brach in B. ein Aufstand gegen den Fürsten Bibesko aus, bis endlich im Septbr. türkische u. Octbr. russische Truppen die Stadt besetzten u. bis Mai 1851 hier blieben. Beim Ausbruch des Russisch-türkischen Krieges erfolgte im Juli 1853 eine abermalige Besitznahme der Stadt durch die Russen, die bis August 1854 dauerte, worauf eine österreichische Besatzung bis März 1857 in B. stationirte. [⇐438]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 437-438.
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Verweise:

Buchărest, Stadt, so v.w. Bukarest.

Bukharescht, Stadt, so v.w. Bukarest.

Buckarest, Stadt, s. Bukarest.

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[716⇒] Bukarest, Bukarescht, d.h. Freudenstadt, Hauptstadt der Walachei, eine große, aber schlecht gebaute und im Innern schmutzige Stadt, eigentlich mehr ein großes Dorf, von ferne aber durch die vielen Gärten, Kirchen und Thürme einen prächtigen Anblick gewährend, ist Residenz des Hospodars, Sitz eines griech. Bischofs. mit über 80000 E. (worunter 1/6 Deutsche), ohngefähr 60 griech. Kirchen, 20 Klöstern, mehreren Spitälern. Die Gewerbethätigkeit ist gering, um so bedeutender der Handel, besonders mit Landesprodukten, namentlich in Korn. Wolle, Talg, Honig, Wachs und Vieh. Geschichtlich merkwürdig durch den Friedensvertrag zwischen Rußland und der Türkei den 28. Mai 1812, durch den die Türkei Bessarabien und einen Theil der Moldau abtrat. [⇐716]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 716.
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[162⇒] Bukarest, die Hauptstadt der Wallachei und Residenz des Fürsten oder Hospodars und eines griechischen Metropoliten, am Fluß Dumbrowitza gelegen, mit mehr als 60,000 Einwohnern. Der größte Theil der Häuser ist schlecht, obgleich auch verschiedene schöne Gebäude vorhanden sind. Die meisten [⇐162][163⇒] Einwohner nähren sich vom Handel mit Getreide, Wein, Tabak etc., woran die schöne und ebene Gegend großen Ueberfluß hat. Die Hauptreligion ist griechisch (wie es denn auch hier eine griechische Universität giebt), obgleich auch Katholiken und Lutheraner ihren Gottesdienst verrichten. Die Stadt hat mehrere Eroberungen von den Russen und Oestreichern erlitten; die letztern nahmen sie 1789, doch wurde sie beim Frieden zurückgegeben. [⇐163]

Quelle: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 162-163.
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